Schweizer Fussballnationalmannschaft
Heimtrikot | Auswärtstrikot |
Spitzname | |
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Nati | |
Verband | |
Schweizerischer Fussballverband | |
Trainer | |
Jakob „Köbi“ Kuhn, seit 2001 | |
Rekordspieler | |
Heinz Hermann (117) | |
Rekordtorschütze | |
Kubilay Türkyilmaz, Max Abegglen (34) | |
Erstes Länderspiel | |
Frankreich 1:0 Schweiz (Paris, Frankreich; 12. Februar 1905) | |
Höchster Sieg | |
Schweiz 9:0 Litauen (Schweiz; 25. Mai 1924) | |
Höchste Niederlage | |
Schweiz 0:9 England (Basel, Schweiz; 20. Mai 1909), Ungarn 9:0 Schweiz (Budapest, Ungarn; 29. Oktober 1911) | |
Weltmeisterschaft | |
Endrundenteilnahmen: 8 (Erste: 1934) Beste Ergebnisse: Viertelfinale 1934, 1938, 1954 | |
Europameisterschaft | |
Endrundenteilnahmen: 2 (Erste: 1996) Beste Ergebnisse: Vorrunde 1996, 2004 |
Die Schweizer Fussballnationalmannschaft, kurz Nati („Natzi“ ausgesprochen), hatte in ihrer Geschichte viele Höhen und Tiefen. Trotz einer Durststrecke von 1966 bis 1994 qualifizierte sie sich bereits achtmal für eine Weltmeisterschaft.

Geschichte
Der Schweizerische Fussballverband war 1895 einer der ersten Verbände, die ausserhalb von Grossbritannien gegründet wurden.
Die frühe Geschichte des Schweizer Fussballs war recht erfolgreich. Die Schweiz gewann 1924 die Silbermedaille im Olympischen Fussballturnier. Bei den beiden ersten FIFA-Weltmeisterschaften 1934 und 1938 kamen sie jeweils in die Viertelfinalspiele. 1954 waren die Schweizer Gastgeber der Weltmeisterschaft.
Bei den Weltmeisterschaften 1938 und 1954 war der Österreicher Karl Rappan Trainer der Mannschaft. Er merkte, dass die Schweizer die gegnerischen Mannschaften nicht dominieren können. Darum führte er die verrou ein, das so viel wie Bolzen heisst. Dies war der frühe Vorgänger des italienischen Catenaccio.
In den darauffolgenden Jahren konnte die Schweizer Nationalmannschaft die Erfolge nicht mehr aufrecht halten. Sie erreichten zwar 1962 und 1966 die Endrunde der Weltmeisterschaft, waren dort aber nicht sehr erfolgreich. An der UEFA-Europameisterschaft 1964 schieden sie in der ersten Runde aus. Über zwei Jahrzehnte spielten die Schweizer in keiner Endrunde mehr mit. Mit ausländischen Trainern, zuerst Uli Stielike, dann Roy Hodgson, ging es wieder aufwärts und die Schweizer Nationalmannschaft nahm an der Weltmeisterschaftsendrunde in den USA 1994 teil.
Die grossen Stars der Schweizer Nationalmannschaft waren Alain Sutter, Ciriaco Sforza und Stéphane Chapuisat. Mit ihnen erreichte die Schweiz die Achtelfinals der Endrunde. Sie erreichten auch die EM-Endrunde 1996 in England. Dort enttäuschten die Schweizer aber wieder mit ihrer Leistung.
Nach einigen erfolglosen Jahren (Tiefpunkt: die Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan) und der Arbeit von insgesamt fünf Trainern (Artur Jorge, Rolf Fringer, Gilbert Gress, Hanspeter Zaugg, Enzo Trossero) übernahm im Juni 2001 mit Köbi Kuhn ein ehemaliger Nationalspieler aus den 60er und 70er Jahren das Ruder. Und unter seiner Leitung gelang die Qualifikation für die EM 2004 in Portugal, unter anderem wurden dabei Russland und Irland ausgeschaltet. An der Endrunde reichte es jedoch in der Gruppe mit Kroatien, England und Frankreich einmal mehr nicht für ein Weiterkommen.
Die Schweiz zeigt in den letzten Jahren allerdings wieder einen klaren Aufwärtstrend. Es gelingt ihnen immer mehr mit den „Grossen“ mithalten zu können. Nicht zuletzt weil die meisten Spieler des aktuellen Kaders Legionäre sind, die in den grossen Ligen Europas spielen. Bestes Beispiel dafür ist Philippe Senderos (Stammspieler bei Arsenal London) oder auch Alex Frei (Torschützenkönig Frankreichs 2005) und Johann Vogel (AC Milan). Das Schweizer Team hat einen starken Verjüngungsprozess vollzogen - mit Erfolg.
In der Qualifikation für die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 erreichte die Mannschaft hinter Frankreich, aber vor Israel und Irland den zweiten Platz. Sie spielte danach in den Play-Offs gegen die Türkei und konnte sich nach einem 2:0 im Hinspiel durch ein 2:4 im Rückspiel in der Türkei für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Nach dem Schlusspfiff kam es in Istanbul durch türkische Fans, Spieler und Sicherheitskräfte zu Angriffen auf Schweizer Spieler. Sie mussten sich in der Garderobe einschliessen. Der Schweizer Spieler Stéphane Grichting wurde dabei von türkischen Ordnern und Spielern schwer verletzt. Benjamin Huggel wurde für 6 Pflichtspiele gesperrt, was für ihn den Ausschluss von der EM bedeutet - es sei denn die Schweiz erreicht das Halbfinale der WM - da die Schweiz als Mitveranstalter der EM 2008 automatisch qualifiziert ist.
An der Weltmeisterschaft selbst wurde die Schweiz Gruppensieger in der Vorrunde.
Teilnahme der Schweizer an der Fussball-Europameisterschaft (2 mal)
Teilnahme der Schweizer an der Fussball-Weltmeisterschaft (8 mal)
Trainer (seit 1960) | ||
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Name | Nationalität | Zeit |
Karl Rappan | Österreich | 1960-1963 |
Georges Sobotka | Tschechien | 1964 |
Alfredo Foni | Italien | 1964-1967 |
Erwin Ballabio | Schweiz | 1967-1969 |
René Hüssi | Schweiz | 1970 |
Louis Maurer | Schweiz | 1970-1971 |
Bruno Michaud | Schweiz | 1972-1973 |
René Hüssi | Schweiz | 1973-1976 |
Miroslav Blažević | Kroatien/Schweiz | 1976 |
Roger Vonlanthen | Schweiz | 1977-1979 |
Léon Walker | Schweiz | 1979-1980 |
Paul Wolfisberg | Schweiz | 1981-1985 |
Daniel Jeandupeux | Schweiz | 1986-1989 |
Paul Wolfisberg | Schweiz | 1989 |
Uli Stielike | Deutschland | 1989-1991 |
Roy Hodgson | Grossbritannien | 1992-1995 |
Artur Jorge | Portugal | 1996 |
Rolf Fringer | Österreich | 1996-1997 |
Gilbert Gress | Frankreich | 1998-1999 |
Hans-Peter Zaugg | Schweiz | 2000 |
Enzo Trossero | Argentinien | 2000-2001 |
Jakob „Köbi“ Kuhn | Schweiz | 2001- |
1930 in Uruguay | nicht teilgenommen |
1934 in Italien | Viertelfinale |
1938 in Frankreich | Viertelfinale |
1950 in Brasilien | Vorrunde |
1954 in der Schweiz | Viertelfinale |
1958 in Schweden | nicht qualifiziert |
1962 in Chile | Vorrunde |
1966 in England | Vorrunde |
1970 in Mexiko | nicht qualifiziert |
1974 in Deutschland | nicht qualifiziert |
1978 in Argentinien | nicht qualifiziert |
1982 in Spanien | nicht qualifiziert |
1986 in Mexiko | nicht qualifiziert |
1990 in Italien | nicht qualifiziert |
1994 in den USA | Achtelfinale |
1998 in Frankreich | nicht qualifiziert |
2002 in Südkorea/Japan | nicht qualifiziert |
2006 in Deutschland | für das Achtelfinale qualifiziert |
Titel
Silbermedaille an den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris
Europameister an der U-17 Europameisterschaft 2002 in Dänemark
Aktueller Kader
Die folgenden Spieler gehören momentan zum Stammkader des gegenwärtigen Nationalmannschafts-Trainers Jakob Kuhn:
Torhüter:
- Diego Benaglio (CD Nacional Madeira)
- Fabio Coltorti (Grasshoppers Zürich)
- Pascal Zuberbühler (FC Basel)
Abwehr:
- Philipp Degen (Borussia Dortmund)
- Johan Djourou (FC Arsenal)
- Stéphane Grichting (AJ Auxerre)
- Ludovic Magnin (VfB Stuttgart)
- Patrick Müller (Olympique Lyon)
- Philippe Senderos (FC Arsenal)
- Christoph Spycher (Eintracht Frankfurt)
Mittelfeld:
- Tranquillo Barnetta (Bayer 04 Leverkusen)
- Valon Behrami (Lazio Rom)
- Ricardo Cabanas (1. FC Köln)
- David Degen (FC Basel)
- Blerim Džemaili (FC Zürich)
- Daniel Gygax (OSC Lille)
- Xavier Margairaz (FC Zürich)
- Johann Vogel (AC Mailand)
- Raphaël Wicky (Hamburger SV)
- Hakan Yakin (BSC Young Boys)
Sturm:
- Alexander Frei (Stade Rennes)
- Mauro Lustrinelli (Sparta Prag)
- Marco Streller (VfB Stuttgart, noch ausgeliehen an 1. FC Köln)
- Johan Vonlanthen (Austria Salzburg)
Bekannte Spieler
Siehe auch
Weblinks
- Seite des Schweizer Verbandes
- www.hopp-schwiiz.ch, die Wiki-Fanseite zur Schweizer Nati
- SAM Swiss, Fan-Club der Nati