Das Skateboard [Polyurethan in verschiedenen Härten und Durchmessern) trägt. Beide Teile werden durch eine Hauptschraube (kingpin) und zwei Lenkgummis (dodo´s) verbunden. Durch die beweglich um einen Kipppunkt (Pivot) gelagerten Achsen kann das Skateboard mittels Gewichtsverlagerung gelenkt werden. Zum besseren Halt des Fahrers auf dem Skateboard wird ein meistens schwarzes, selbstklebendes Schleifpapier (griptape) auf die Oberseite/Trittfläche geklebt. Die meisten heutigen Skateboards haben vorne wie hinten einen jeweils über die Achsen herausragenden, nach oben gebogenen Teil. Der hinten überstehende Bereich des Bretts heißt tail, der vordere nose. Des weiteren haben die meisten Boards heutzutage an den Seiten eine leichte Biegung nach oben (concave).
], gelegentlich eingedeutscht auch Rollbrett genannt, ist ein meistens aus 7-schichtigem, kanadischem oder baltischem Hölzern (Ahorn) bestehendes Brett (auch kurz als Deck oder Board bezeichnet), dessen übliche Länge etwa 80 cm, und dessen übliche Breite etwa 20 cm beträgt. An die grafisch oft aufwändig gestaltete Unterseite werden zwei beweglich gelagerte Achsen (trucks) geschraubt. Eine solche Achse besteht aus zwei Teilen: dem unteren Teil (baseplate), der mit 4 Schrauben (bolts) am Brett befestigt ist, und dem oberen Teil (Hanger), der zwei kugelgelagerte Rollen (wheels) aus Kunststoff (

Neben der oben beschriebenen, verbreiteten Form des Skateboards existieren Varianten. Die wichtigsten sind:
- Longboards (längeres Deck, größere und weichere Rollen, meistens weniger ausgeprägte Nose und Tail)
- Slalomskateboards (oft aus flexibel schwingendem Holz und häufig ohne jeglichen Überstand an Nose und Tail)
Disziplinen des Skateboardens
Das Skateboard wird selten nur als reines Fortbewegungsmittel eingesetzt. Das Skateboarden (auch: das Skaten) hat sich vielmehr im Lauf der Jahrzehnte zu einer Sportart entwickelt mit einem reichen Repertoire an Kunststücken (meistens Sprünge mit dem Skateboard, oft in Kombinationen mit Drehungen des Boards und/oder des Körpers, in der Gesamtheit Tricks genannt) und einer eigenen Begrifflichkeit.
Street
Im Vordergrund steht heutzutage das Streetskaten. Hier werden die Tricks entweder an den im städtischen Raum vorzufindenden Hindernissen (obstacles) (Mauern, Treppen, Geländer, Rampen und ähnliches) oder aber in einer künstlich angelegten Hindernislandschaft gemacht (Skatepark - meistens aus Holz, gelegentlich auch aus Beton gebaut), die dem städtischen Raum in skateboardoptimierter Form nachempfunden ist. Beim reinen Streetskaten außerhalb der Skateparks kommt es durch die Nutzung des öffentlichen Raumes und den oft mit dem Skaten einhergehenden Sachbeschädigungen und Lärmentwicklungen häufig zu Konfrontationen mit Anwohnern, Haus- und Grundstückseigentümern sowie den Ordnungskräften. Ein für das Streetskaten geeignetes Terrain, zugleich oft auch ein Treffpunkt von Skatern, wird Spot genannt.
Vert
Neben dem Streetskaten ist das Vertskaten (von engl. vertical für dt. senkrecht) noch von Bedeutung. Hier wird das Skateboard in einer speziell dafür geschaffenen Halfpipe gefahren, einer im Profil U-förmig konstruierten Anlage, in welcher der Skater zwei gegenüberliegende, im oberen Teil senkrechte Steilwände (vert) befährt, die durch Rundungen (transitions) mit einer dazwischen liegenden, waagerechten Ebene (flat) verbunden sind. Die Tricks werden im Vertskaten entweder als Flugtricks (airs) oberhalb der Steilwand durchgeführt oder aber an der meistens mit einem Stahlrohr (coping) versehenen Abschlusskante der Steilwand (liptricks). - Eine populäre Abwandlung der Halfpipe ist die Miniramp, eine niedriger ausgeführte Konstruktion ohne den vertikalen Anteil der Steilwand. In der Formgebung von Halfpipe und Miniramp finden sich die Wurzeln des Skateboardens wieder: die Rundungen und einige der sich daraus ergebenden Bewegungsabläufe erinnern an das Surfen (Wellenreiten).
Sonstige
Von (augenblicklich) geringerer Bedeutung als Street- und Vertskaten sind Freestyle-, Slalom- und Downhillskaten. Beim Freestyleskaten (vor allem in den 1980er Jahren populär) wird weitestgehend auf die Einbindung von Hindernissen verzichtet. Die Tricks werden hier mit artistischem Schwerpunkt und unter betonter Einbeziehung des Skateboards als eine Art von Turngerät ganz überwiegend auf ebener Fläche durchgeführt. Beim Slalomskaten (vor allem in den 1970er Jahren populär) geht es um das schnelle und fehlerfreie Durchfahren einer Slalomstrecke. Downhillskaten ist die meistens mit einem Longboard ausgeführte und auf Höchstgeschwindigkeit angelegte Bewältigung einer Abfahrtsstrecke.
Skateboardtricks
Basistrick des modernen Skateboardens ist der Ollie. Es handelt sich bei diesem Trick um eine Technik, mit der durch die zeitliche und motorische Koordination von impulsgebendem, das Brett hochschnellen lassendem Tritt auf den hinteren Überstand (Tail) und führender Bewegung des vorderen Fußes mit dem Skateboard gesprungen werden kann. Obwohl das Skateboard mit dem Fahrer nicht verbunden ist, kann das Deck in der Flugphase des Sprunges durch diese Technik kontrolliert und gesteuert werden. Der Ollie wurde von Alan "Ollie" Gelfand zunächst in der Halfpipe erfunden und angewandt und später von Rodney Mullen auf flaches Terrain und das Streetskaten übertragen.
Die Namensgebung der Skateboardtricks im gegenwärtigen Skaten bestimmt sich in der Regel aus den mit dem Skateboard ausgeführten Sprung- bzw. Flugbewegungen (meistens Drehungen des Decks um die Längsachse, so genannte Flip-Tricks, oder die senkrechte Mittelachse, sogenannte Shove-its; auch die Kombination von beidem ist möglich), aus den Bewegungen des Fahrers in Bezug auf sein Board, aus der Stellung des Fahrers zum angesprungenen Hindernis sowie aus den Bewegungen am Hindernis selbst. Außerdem ist von Bedeutung, mit welchem Teil des Skateboards ein Hindernis angesprungen wird: Rutscht der Skater mit dem Holzteil des Skateboards (dem Deck) über einen Gegenstand, so bezeichnet man dies als einen Slide (z.B. Tricks wie Boardslide, Noseslide, Tailslide). Darüber hinaus gibt es noch Bluntslides und Nosebluntslides, bei denen der Skater entweder auf den Rollen der vorderen oder hinteren Achse rutscht. Rutscht er hingegen mit einer oder zwei Achsen auf der Kante eines Gegenstands, so spricht man von einem Grind (z.B. Tricks wie 5-0 Grind, unter Beteiligung der hinteren Achse, oder 50-50 Grind bei Beteiligung beider Achsen). Die große Vielfalt des modernen Skatens wird durch mehrfache Kombinationen verschiedener, einzelner Tricks in einem Gesamttrick erreicht. Eine erhöhte Schwierigkeit besteht außerdem darin, einen Trick auszuführen, während man entgegen der individuellen und intuitiv gegebenen Fußstellung (entweder "regular", d.h. der linke Fuß befindet sich vorne auf dem Brett, oder "goofy", also mit dem rechten Fuß vorne) auf dem Board steht (switchstance bzw. switch fahren) oder rückwärts fährt (d.h einen Trick fakie machen). Neben den immer schwierigeren Kombinationen von Tricks werden beim Skaten durch Sprünge (z.B. über Treppenstufen oder andere Hindernisse, auch "Gaps" genannt) und auch Grinds und Slides (z.B. an Treppengeländern, englisch: Handrails) immer größere Höhen und Weiten überwunden.
Kultur des Skateboardens
Eine mit anderen Sportarten vergleichbare Organisationsstruktur (wie Verbände, Vereine, Wettkampfbetrieb in regelmäßigen Ligen und ähnliches) hat sich im Skateboarden nicht entwickeln bzw. durchsetzen können. Das Skaten wird im Selbstverständnis vieler Skater eher als individualisierter Lebensausdruck (mitunter auch als eine Art von Kunst) denn als Sport angesehen. Wettkämpfe (contests) gibt es daher meistens sporadisch und haben oft einen betont geselligen Charakter.
Die aus der Nutzung und »Aneignung« des öffentlichen Raumes oftmals erwachsenden Konflikt- und Kriminalisierungserfahrungen, die ersten Ursprünge des Skatens in der »Aussteigermentalität der Surfer« sowie die abgeforderte Kreativität haben das Skaten bis heute subkulturell verwurzelt. So ist es eine gewisse Verbindung mit Musikstilen (Punk und Ska-Punk, Hip-Hop, Metal), der Mode und der bildenden Kunst eingegangen (z.B. Graffiti, Grafikdesign, Fotografie).
Wegen der weitgehend fehlenden Organisationsstruktur, seinem gewollt ungeregelten Charakter und den meistens jungen Ausübenden wird Skateboarden häufig zu den sogenannten Freizeitsportarten gerechnet. Gegen diese Einordnung spricht jedoch neben seinen subkulturellen Verbindungen die Kontinuität des Skateboardens, das nunmehr seit Jahrzehnten ausgeübt wird. Darüber hinaus stellt die Komplexität des Sports hohe Anforderungen an Durchhaltewillen und Lernbereitschaft, die dem Charakter schnell erlernbarer und schnelllebiger Trendsportarten entgegensteht.
Skateboarding ist bis heute überwiegend männlich dominiert. Allerdings finden in den letzten Jahren auch immer mehr weibliche Personen Interesse an diesem Sport. Profiskateboarderinnen, wie beispielsweise Elissa Steamer, stellen dabei eine Vorbildfunktion dar. Die Skateboardindustrie, vor allem im Bereich für Kleidung und Schuhe, passt sich diesem Trend an und entwirft inzwischen Mode speziell auch für junge Frauen.
Geschichte des Skatens
Obwohl es bereits in den 40er Jahren in Kalifornien (USA) erste Vorläufer eines Skateboards gab, liegt der Ursprung des modernen Skateboardens, früher auch "Asphaltsurfer", in den 60er Jahren und entstand durch die Übertragung des an der US-amerikanischen Westküste verbreiteten Wellenreitens auf den Asphalt bzw. Beton. Einen großen technischen Fortschritt bedeuteten die Entwicklung von Polyurethan-Rollen mit besseren Haft- und Rolleigenschaften sowie die Konstruktion des im Prinzip heute noch gebräuchlichen Achssystems, dessen gewichtssensible Beweglichkeit das Lenken des Skateboards ermöglicht. In den frühen 90er Jahren wandelte sich die Form des normalen Street-Skateboards zu einem schlankeren, fast symmetrischen Zuschnitt mit nahezu gleich langen Überständen an Nose und Tail. Durch diese Bauweise und die dadurch ermöglichten Bewegungsabläufe und Hebelwirkungen wurden neue Formen von Tricks ausführbar.
In seiner Konstruktionsweise scheint das Skateboard mittlerweile ausgereift zu sein: Versuche mit neuen Materialien (z.B. Boards aus Aluminium oder mit Carbonschichten) oder Achstechniken (bei Longboards) konnten sich nicht durchsetzen oder führen bislang nur eine Nischenexistenz.
In den zurückliegenden Jahrzehnten gab es mehrere Phasen, in denen sich das Skaten großer Popularität erfreute. Sie wurden abgelöst von Zeiträumen, in denen der Sport viele seiner Anhänger verlor und er nur noch von einigen wenigen Leuten ausgeübt wurde. Viele kleine Skateboardfirmen mussten in solchen Zeiten hohe Verluste einfahren oder gar schließen.
Ein wichtiges Kommunikationsmittel der Szene sind regelmäßig erscheinende Print- und Videopublikationen.
Professionelle Skateboarder
Vor allem in den USA hat sich eine professionelle Skateboardszene entwickeln können. Professionelle Skateboardfahrer/innen erhalten durch Sponsorverträge mit einer oder mehreren Firmen (meistens Hersteller von Skateboards, Unternehmen der Bekleidungsbranche oder Skateboardläden) Geld- und Sachleistungen. In Europa ist professionelles Skaten im engeren Sinne hingegen weniger verbreitet. Die meisten gesponsorten Fahrer sind hier Amateure, die vor allem mit Material unterstützt werden. Zumeist arbeiten deutsche Profis noch in skateboardorientierten Firmen mit oder sind gar Leiter einer solchen.
Skate-Jargon
- Bail - kontrollierter Sturz, bei dem der Skater rechtzeitig den Trick abbricht
- Bearing(s) - engl. für Kugellager
- Bones - ebenfalls Ausdruck für Kugellager
- Curb, Ledge - engl. für Bordstein. Gemeint ist ein Hindernisse mit einer Kante, an denen ein Slide oder Grind ausgeführt werden kann
- Deck - nur das Brett ohne Achsen
- Double-Set - Stufen mit Unterbrechung (zum Beispiel: 2 flat 3 (erst 2 Stufen, dann Unterbrechung dann 3 Stufen))
- Flatrail - Metallrohr zum Grinden oder Sliden (ohne Steigung bzw. Gefälle parallel zum Boden, oft in transportabler Ausführung)
- Fullpipe - engl. für ganzes Rohr. Ein Rohr in dem gefahren werden kann.
- Gap - engl. für Lücke oder Loch. Gemeint ist ein Absatz, meistens von einer höher gelegenen Ebene zu einer tiefer gelegenen, den man mit dem Skateboard überspringen kann.
- Griptape - Schleifpapierartiges Material, dass auf die Oberseite des Skateboards geklebt wird, um mehr Halt auf dem Brett zu haben.
- Halfpipe - engl. für halbes Rohr. Eine Konstruktion wie ein halbes Rohr, jedoch meistens mit einem flachen Abschnitt in der Mitte.
- Handrail - engl. für Geländer
- Kicker - Sprungschanze mit gerader Oberfläche.
- Launch-Ramp, Speed-Ramp oder Jump-Ramp - Sprungschanze mit gebogener Oberfläche.(mit Transistion)
- Miniramp - engl. für kleine Rampe. kleinere Ausgabe einer Halfpipe, meistens mit viel flacherem Radius und einer Höhe von 1-3 Metern.
- Obstacle - allgemein für Hindernis, an dem diverse Sprünge, Grinds und Slides durchgeführt werden können
- Quarterpipe - engl. für viertel Rohr. Die gleiche Konstruktion wie einen Halfpipe, nur um die Hälfte reduziert.
- Shredden - Tricks mit dem Skateboard ausführen. Dieser Ausdruck wird meistens verwendet, wenn das Skateboard beim Ausführen des Tricks abnutzt.
- Slam - unkontrollierter Sturz
- Truck - engl. für Achse
- Wheel(s) - engl. für Rad(Räder)
- King Pin - Die Schraube die, die Achse zusammen hält
- Funbox - Gerät auf dem diverse Sprünge oder auch Fliptricks ausgeübt werden können. Meistens ähnelt die Form einer Pyramide. Auch Rails können auf Funboxen vorhanden sein.
Literatur
- Iain Borden: Skateboarding, space and the city: architecture and the body. Berg, Oxford u.a. 2001, ISBN 1-85973-493-6/ISBN 1-85973-488-X (engl.)
- Pit Lederle, Ralph Kenke: Rollen. hannibal Verlag, ISBN 3-85445-239-X
Weblinks
- skateboarding.de - Das Skater Online Magazin
- Geschichte der Skateboardkultur von 1986 bis 2001
- Skateboard-Museum Stuttgart - Exponate aus 60 Jahren Skateboardkultur
- Limited Skateboarding Magazine
- Monster Skateboard Magazine
- Boardstein Skateboard Magazin
- Skateboardmagazine.de
- Boardmag.com