Wunsch

Begehren oder Verlangen nach einer Sache oder einer Fähigkeit
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Der Wunsch ist ein Begehren oder Verlangen nach einer Sache, ein Streben oder zumindest die Hoffnung auf eine Veränderung der Realität oder das Erreichen eines Zieles. Außerdem kann sich ein Wunsch darauf richten, dass ein Anderer etwas bekommen soll. Dazu gehören sowohl die Glückwünsche, als auch negativ besetzte Verlangen (Verwünschungen, Flüche, jemandem die Pest an den Hals wünschen.)

Nach Zedler (Zedlers Universallexikon, Bd. 50, Blatt 1114) kann man Wünsche einteilen unter anderem in gute und böse Wünsche, in vernünftige und unvernünftige Wünsche, in mögliche und unmögliche (vergebliche) Wünsche und in gerechte und ungerechte Wünsche. Der Friedenswunsch ist in vielen Grüßen enthalten, Beispiele sind: "Der Herr gebe Dir Frieden", "Friede sei mit Dir" (Nr. 6,26. Jud u. a.), auch in anderen Sprachen.

Wunsch als Begehren

Oft richtet sich ein Wunsch auf eine Veränderung der eigenen Lebensumstände, auf die Befriedigung von Trieben, auf den Erwerb bestimmter Dinge, z. B. der Wunsch nach einem (neuen) Auto, Fahrrad, Computer, einer eigenen Wohnung oder einem Haus. Ganz oben auf der Wunschliste steht bei den meisten Menschen der Wunsch nach Gesundheit und Frieden.

Bei Wünschen ist zwischen erfüllbaren und unerfüllbaren Wünschen ("Ich würde gern einmal zum Mars fliegen") zu unterscheiden. Manche Wünsche werden erst im nachhinein unerfüllbar. ("Ich wünschte, wir hätten das Fußballspiel gewonnen!")

Wunschzettel

Vor Weihnachten schreiben Kinder ihre Wünsche auf Wunschzettel auf, oft nach materiellen Dingen, aber auch andere, wie ein Brüderchen oder Schwesterchen. Beim Aufschreiben beschäftigen sie sich intensiv mit ihren Wünschen. Nicht immer werden alle Wünsche erfüllt, manche sind auch überzogen.

Zuschauerwunsch

Die Programmwahl im Fernsehen wird von den Wünschen der Zuschauer abhängig gemacht. Beispiele hierfür sind die langjährige Fernsehserie: "Wünsch Dir was", "der Wunschfilm" und "der Wunschbriefkasten".

Wunschkind und Kinderwunsch

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist oft ein großes Problem für junge Familien. Der medizinische Fortschritt konnte vielen Paaren den Kinderwunsch erfüllen. Die "Wunschkindpille" dient dagegen meist nicht der Erfüllung eines Kinderwunsches, sondern der Verhinderung eines Kindes (in diesem Sinne ist es ein Euphemismus) oder der Verschiebung der Möglichkeit einer Geburt auf spätere Zeit im Rahmen der "Lebensplanung". Allerdings haben "ungewünschte" Kinder oft große Probleme. Viele Personen wünschen heute auch keine eigenen Kinder mehr.

WUnschkind und Kin

Wunsch und Wille

Wunsch und Wille sind verwandt, weil sie beide eine Änderung der Realität herbeisehnen. Der Wunsch unterscheidet sich aber vom Willen:

  • Entschiedenheit. Der Wunsch ist verwandt mit der Sehnsucht. Vom Willen unterscheidet er sich im Grad der Entschiedenheit oder Entschlossenheit: Der Wunsch stellt das frühe Stadium des Willens dar, noch wird zögerlich formuliert, abgewogen und überlegt. Beim Willen ist man dagegen zumindest theoretisch sicher, sich für das nun klar definierte Gewünschte selbst zu engagieren. (Der Ausdruck "sich einen Wunsch erfüllen" zeigt, dass der Wunsch Ausdruck von einem Mangel sein kann, der abgestellt werden möchte, und man auch selbst derjenenige sein kann, der ihn abstellt - vgl. auch Knappheit).
  • Punktuell. Der Wunsch bezieht sich auf ein bestimmtes Ereignis oder einen bestimmten Gegenstand, mit dessen Eintreten oder Erhalten der Wunsch erfüllt ist. Der Wille dagegen ist meist eher eine lang anhaltende Geisteshaltung, die verschiedene Ereignisse nacheinander bewirken kann.
  • Adressat Der Wille richtet sich abstrakt an die ganze Welt bzw. auf sich selbst, während der Wunsch manchmal konkrete Adressaten hat (sich etwas von jemandem wünschen).

Wünsche können die Zukunft beeinflussen, weil sie Ziele zeigen und weil sie motivieren.

Wunsch im Märchen

In der Literatur, besonders im Märchen, haben Wünsche oft magischen Charakter. Besonders häufig hat der Protagonist drei Wünsche frei, deren Erfüllung ihm zugesichert und gewährt wird. Bisweilen werden die Wünsche aber in anderer Weise erfüllt, als es sich der Wünschende gedacht hat. Viele der bekanntesten Märchen gehören zu den Wunschmärchen.

Hierbei gibt es verschiedene Arten von Wünschen.

Beispiele:

  • Gute Wünsche und schlechte Wünsche (Verwünschungen) gegenüber der Hauptperson (Dornröschen)
  • Wünsche der Hauptperson auf Grund eines Verdienstes (zum Beispiel Befreiung eines Flaschengeistes oder Hilfe für jemanden in Not).
  • Kinderwunsch ("Es waren einmal ein König und eine Königin, die wünschten sich ein Kind und bekamen immer keins ...")
  • Belohnung oder Strafe (Frau Holle)
  • Erfüllung eines Wunsches nach dem Versprechen eines unbekannten Lohnes, der dann verweigert wird (Rumpelstilzchen)
  • Wunschexzess - ein erfüllter Wunsch zieht immer größere Wünsche nach sich - bis das Ganze platzt wie eine Seifenblase (Märchen vom Fischer und seiner Frau).

Diese Art von Wünschen ist oft mit Zauberei verwandt.

In "Dornröschen" bekommt Dornröschen nach ihrer Geburt eine Reihe guter Wünsche mit auf den Weg. Dann kommt die dreizehnte Fee, die ärgerlich war, weil sie zum Fest nicht eingeladen war, und verwünscht Dornröschen. Das Mädchen soll sich an einer Spindel stechen und sterben. Die zwölfte Fee, die ihren Wunsch noch nicht getan hat, kann den Wunsch der dreizehnten nicht rückgängig machen, sondern nur mildern. Anstelle, dass Dornröschen sterben solle, solle sie nur 100 Jahre schlafen. (Hier sieht man, dass Schlaf und Tod im Märchen als wesensverwandt betrachtet werden.) Der Wunsch wirkt, unabhängig vom Willen der Beteiligten, obwohl die Beteiligten ihn zum Teil nicht mehr erkennen.

In manchen Fällen gehen Wünsche aber auch auf natürliche Weise in Erfüllung. In diesem Fall haben sie oft Ähnlichkeit mit einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung.

Im Märchen geht man davon aus, dass im Märchenland oder vor langer Zeit Wünsche noch erfüllt wurden.

Viele Märchen beginnen mit der Eröffnung: "Vor langer Zeit, als das wünschen noch geholfen hat ...".

Im Märchen sind Wünsche, die in der Realität unerfüllbar sind, erfüllbar.

Zitate

  • Es genügt nicht, dass etwas wünschenswert ist, damit es sich verwirklichen lässt, und, was noch wichtiger ist, wenn uns etwas wünschenswert erscheint, ist damit noch nicht gesagt, dass es das in Wirklichkeit ist. - José Ortega y Gasset (Aufbau und Zerfall Spaniens)
  • Dass etwas erwünscht ist, bewirkt noch nicht, dass man daran glaubt. - Marcel Proust

Siehe auch

Wikiquote: Wunsch – Zitate

Literatur

  • Der Wunsch im Märchen. Heimat und Fremde im Märchen, Hrsg. v. B. Gobrecht, H. Lox und Thomas Bücksteeg. Hugendubel (2003), Forschungsberichte der europäischen Märchengesellschaft, Bd. 88
  • Barbara Sichtermann, Claus Leggewie: Das Wunschkind, Adoption und die Familie von heute, 2003, Verlag: Ullstein HC, ISBN: 3550075413
  • Franckh, Pierre: Erfolgreich wünschen, 7 Regeln wie Träume wahr werden, 2005, Verlag: KOHA, ISBN: 3936862664

Andere Wortbedeutung

Wunsch ist auch ein Familienname: Herbert Wunsch u.a.m.