Das Elbsandsteingebirge, auf der deutschen Seite auch häufig Sächsische Schweiz genannt, liegt elbaufwärts von Dresden beiderseits der Elbe. Der Name Sächsische Schweiz entstand im 18. Jahrhundert und soll dabei auf die beiden Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff zurückgehen, die sich von der Landschaft an ihre Heimat erinnert gefühlt haben könnten. Auf tschechischer Seite wird das Elbsandsteingebirge auch Böhmische Schweiz genannt. Östlich geht die Sächsische Schweiz in das Lausitzer Bergland und westlich ins Erzgebirge über.

Die höchste Erhebung auf deutscher Seite ist der Große Zschirnstein mit 560 m, auf tschechischer Seite der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) mit 726 m.
Geologische Entstehung
In der Kreidezeit war diese Gegend von einem Meer bedeckt. Dabei lagerte sich Sand ab. Durch Druck sowie ton- und kalkhaltigen Schlick als Bindemittel wurde dieser zu Sandstein verfestigt. Im Tertiär hob sich diese Sandsteinplatte, das Meer wich zurück. Durch die geologische und vulkanische Aktivität in dieser Periode, unter anderem entstanden dabei Erzgebirge und Alpen, zerbrach die zusammenhängende Sandsteinplatte. Für die weitere Formgebung sorgten Wasserläufe und Erosion. Siehe [1]
Bergformen
- Berge mit einer Kuppe aus Basalt: Winterberg, Rosenberg (Růžovský vrch, 619m) (auf tschechischer Seite)
- Tafelberge: Lilienstein, Königstein
Einige Tafelberge sind bereits stark zerklüftet: Zirkelstein, Kaiserkrone oder bereits bewaldet: Kohlbornstein.
Geschichte
Im Gebiet der Sächsischen Schweiz gibt es eine Reihe von Burganlagen zum Schutz der Handelswege. Erhalten geblieben davon sind die Festung Königstein und Burg Hohnstein. Von anderen Anlagen sind nur spärliche Reste geblieben, so von der Kleinen Bastei oder der Burg auf dem Falkenstein (heute Klettergipfel). Einige der Burgen wurden auch als mittelalterliche Raubnester genutzt. Ursprünglich war dieses Gebiet slawisch besiedelt und kam erst im 15. Jahrhundert in ungefähr heutigen Grenzen unter sächsische Herrschaft.
Die touristische Erschließung begann im Wesentlichen erst im 19. Jahrhundert. Künstler der Romantik ließen sich von der wilden Schönheit der Felsen inspirieren, so der Maler Ludwig Richter oder der Komponist Carl Maria von Weber, der seine berühmte Oper Freischütz in der Nähe von Rathen ansiedelte.
1990 wurde, noch vor der deutschen Einheit, der Nationalpark Sächsische Schweiz geschaffen, um den einzigartigen naturräumlichen Charakter des Gebirges zu schützen. Die 93 km² Fläche umschließt zwei getrennte Regionen: Im Westen das Gebiet zwischen Stadt Wehlen und Prossen, im Osten das Gebiet zwischen den Schrammsteinen und der deutsch-tschechischen Grenze.
Felsklettern
Die Landschaft der Sächsischen Schweiz ist geprägt durch viele Sandsteinfelsen. Dadurch hat sich das beliebte Freizeitvergnügen des Kletterns entwickelt. Geklettert wird nach den zu Beginn des 20. Jahrhunderts als weltweit erste ihrer Art entstandenen Sächsischen Regeln. Diese untersagen Hilfsmittel wie Magnesia, Klemmkeile oder Friends. Stattdessen werden Knoten- und Bandschlingen verwendet. Seile und Ringe sind nur zur Sicherung zu verwenden. Andererseits ist es erlaubt, mittels "Bauens" (mehrere Personen übereinander) schwierige Stellen zu überwinden (wobei sich alle an der Baustelle beteiligten Personen an natürlichen Haltepunkten festhalten müssen) oder per Sprung von einem Gipfel zu einem anderen zu gelangen. Bis auf wenige Ausnahmen ist Klettern an Massiven nicht erlaubt und generell nur an ausgewiesenen Klettergipfeln gestattet.
Die Übernachtung in einer Felshöhle (Boofe) bzw. das Freiübernachten hat eine lange Tradition in der Sächsischen Schweiz. Viele Jugendliche fahren übers Wochenende in die Sächsische Schweiz, um zu boofen. Das Boofen ist heute nur noch an von dem Nationalparkamt gekennzeichneten Plätzen erlaubt.
Problematisch ist die wachsende Zahl der Boofer und das falsche Benehmen einzelner (illegale Feuerstellen, Herausreißen von jungen Bäumen, Bodenerosion), das immer wieder zu Auseinandersetzungen führt. Viele boofen aus Freude am Naturerlebnis. Letztlich muss immer ein für Menschen und Natur gangbarer Kompromiss gefunden werden.
Sehenswürdigkeiten
- Bastei
- Festung Königstein
- Freilichtbühne Rathen (genannt: Felsenbühne Rathen)
- Lilienstein, Schrammsteine, Pfaffenstein mit der Barbarine
- Prebischtor (größtes Felsentor in Europa, befindet sich in der Böhmischen Schweiz)
Siehe auch: Landkreis Sächsische Schweiz
Literatur
- Heinz Klemm, Die Entdeckung der Sächsischen Schweiz, Sachsenverlag Dresden, 1953
Weblinks
- http://www.tourismusverein-elbsandsteingebirge.de
- http://www.saechsische-schweiz24.de
- http://www.felsenbuehne-rathen.de
- http://www.pbrana.cz Prebischtor
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