Antiochos VII. Euergetes (* 164 oder um 160 v. Chr.; † 129 v. Chr.; auch genannt Antiochos Sidetes) regierte von 138 bis 129 v. Chr. als König des Seleukidenreiches und gilt als dessen letzter bedeutender Herrscher. Nach der Gefangennahme seines Bruders, des Königs Demetrios II., durch die Parther erhob der bis dahin im Ausland aufgewachsene Antiochos Anspruch auf die Herrschaft dort. Mit der Unterstützung von Demetrios' Ehefrau Kleopatra Thea konnte er sich in einer militärischen Auseinandersetzung gegen Diodotos Tryphon, den bisherigen Thronkonkurrenten seines Bruders, durchsetzen. Damit beendete er die langjährigen Bürgerkriege im Seleukidenreich, die erst nach seinem Tod wieder ausbrachen. Zur Legitimierung seiner Herrschaft heiratete er seine Schwägerin Kleopatra Thea.

In seiner neunjährigen Regierungszeit bemühte sich Antiochos mit einigem Erfolg darum, die massiven Gebiets- und Autoritätsverluste der vergangenen Jahrzehnte wieder rückgängig zu machen. Von den zahlreichen Kriegen, die er dafür geführt haben soll, ist nur derjenige gegen die Unabhängigkeitsbewegung der Makkabäer in Palästina genauer bekannt. Bei dieser Auseinandersetzung kam es zu einer mehrmonatigen Belagerung Jerusalems, die mit einem Kompromiss beendet wurde. In dem geschlossenen Friedensvertrag konnten die Juden ihre innere Autonomie wahren, wurden aber wieder fest in das Seleukidenreich eingegliedert.
131 v. Chr. begann Antiochos schließlich einen großangelegten Feldzug gegen die Parther, den damals aggressivsten Feind des Seleukidenreiches. Der militärische Vorstoß verlief äußerst erfolgreich: Im ersten Kriegsjahr brachte seine Armee Mesopotamien unter ihre Kontrolle, im zweiten stieß sie bis ins parthische Kernland südöstlich des Kaspischen Meeres vor. Während seine Soldaten dort dezentral in Winterlager aufgeteilt waren, organisierte der parthische König Phraates II. jedoch einen gemeinsamen Aufstand der Städte in der Region, bei dem der militärisch nun deutlich schwächere Antiochos mit seinen Truppen unterlag und ums Leben kam. Sein Bruder Demetrios, den die Parther kurz zuvor wohl aus taktischen Gründen freigelassen hatten, trat daraufhin seine zweite Regierung im Seleukidenreich an. In den folgenden Jahren schrumpfte dieses jedoch wieder auf einen vergleichsweise kleinen Raum in Syrien, Kilikien und Koilesyrien zusammen.
Herkunft und Jugend
Antiochos VII. stammte aus der Familie der Seleukiden, deren Stammvater Seleukos I. in den Jahrzehnten nach dem Tod Alexanders des Großen eines der hellenistischen Großreiche begründet hatte. Über die frühen Jahre Antiochos’ VII. ist nur wenig bekannt. Sein Vater, König Demetrios I., regierte von 162 bis 150 v. Chr. und war mit einer Laodike,[1] wahrscheinlich seiner Schwester gleichen Namens, verheiratet. Ob Antiochos dieser Verbindung entstammte, ist nicht sicher und von der Bestimmung seines Geburtsjahres abhängig. So ist nicht auszuschließen, dass er Spross einer Nebenehe war.[2] Außer ihm hatte Demetrios I. zwei weitere Söhne: Antigonos und Demetrios. Antigonos wurde im Jahr 150 v. Chr. nach der militärischen Niederlage und dem Tod des Vaters von dessen politischen Widersachern ebenso wie Laodike umgebracht,[3] Demetrios regierte dagegen als Demetrios II. von 145 bis 139/138 v. Chr. und dann noch einmal nach dem Tod Antiochos’ VII. in den Jahren 129–125 v. Chr. über das Seleukidenreich.
Ein Geburtsjahr Antiochos’ lässt sich aus einer Angabe in der „Chronik“ des Eusebius von Caesarea erschließen, der sich auf ein Geschichtswerk des neuplatonischen Philosophen Porphyrios als Quelle beruft. Darin heißt es, dass Antiochos VII. bei seinem Tod 35 Jahre alt war.[4] Aus dem Sterbejahr 129 v. Chr. lässt sich zurückrechnen, dass er 164 v. Chr. zur Welt gekommen sein muss.[5] Das würde bedeuten, dass Antiochos in Rom geboren wurde, wo sich sein Vater zu diesem Zeitpunkt in Geiselhaft befand. Edwyn Robert Bevan hat dagegen eingewandt, dass Demetrios I. seine Schwester sicherlich erst nach seinem Machtantritt im Jahr 162 v. Chr. geheiratet habe und die Geburt seiner drei Söhne demnach frühestens ab diesem Jahr erfolgt sein könne.[6] Aus diesem Grund setzen auch diverse andere Autoren das Geburtsjahr des Antiochos erst um 160 v. Chr. an. Da aber keineswegs sicher ist, dass Antiochos tatsächlich aus der Ehe seines Vaters mit dessen Schwester Laodike hervorging, ist diese Schlussfolgerung nicht zwingend.[7] Ein Indiz für ein spätes Geburtsdatum könnte sein, dass der römische Geschichtsschreiber Justin angibt, der König sei bei seinem Machtantritt 138 v. Chr. „fast noch ein Knabe“ (puer admodum) gewesen.[8] Auch die Geburtsreihenfolge der drei Söhne Demetrios' I. ist unsicher. Kay Ehling kam anhand von Münzaufschriften des Demetrios zu dem Ergebnis, dass Demetrios wegen des von ihm geführten Beinamens Philadelphos („der Bruderliebende“) nicht der Erstgeborene gewesen sein kann. Diesen Beinamen nahmen regelmäßig nur Zwillinge oder jüngere Brüder an. Da Demetrios den Beinamen 139 v. Chr. offensichtlich in der beginnenden Auseinandersetzung mit Antiochos ablegte, wird dieser der ältere gewesen sein und anderslautende Angaben in den antiken Schriftquellen[9] auf einem Missverständnis beruhen.[10]
In seinem Geschichtswerk schreibt Justin, dass Demetrios I. im Jahr 152 v. Chr. zwei Söhne, darunter sicher der gerade der Pubertät entwachsene Demetrios, in die kleinasiatische Stadt Knidos bringen ließ, um sie vor dem in Syrien herrschenden Bürgerkrieg zu schützen.[11] Die Tatsache, dass Antigonos bereits 150 v. Chr. in Syrien umgebracht wurde, lässt Kay Ehling vermuten, er wäre zwei Jahre zuvor noch nicht geboren gewesen – bei den nach Knidos gebrachten Kindern handelte es sich demnach um Demetrios II. und Antiochos VII. Letzterer scheint Knidos allerdings bald wieder verlassen zu haben, da er seine Jugendjahre in der Stadt Side verbrachte, die in Pamphylien an der Südküste Kleinasiens liegt und traditionell enge Beziehungen zu den Seleukiden wie auch zum Römischen Reich unterhielt.[12] Dies brachte ihm später den inoffiziellen Beinamen Sidetes („aus Side“) ein.[13]
Politische Ausgangslage
Antiochos’ Regierungszeit ging eine längere Phase mit diversen Thronkonflikten voraus. Im Wesentlichen rechneten sich die Thronprätendenten zwei Zweigen der Herrscherfamilie zu, die von den beiden Kindern des Königs Antiochos III. (regierte 223–187 v. Chr.) ausgingen. Aus der Linie des älteren Sohnes Seleukos IV. stammten die Brüder Antiochos VII. und Demetrios II. Die Linie des jüngeren Sohnes Antiochos IV. war bereits ausgestorben, allerdings behaupteten die beiden nicht zur Familie gehörigen Thronprätendenten Alexander I. und dessen Sohn Antiochos VI., von diesem Familienzweig abzustammen.[14]
Um das Jahr 140 v. Chr. war Demetrios II. aus der „älteren Linie“ des Seleukidenhauses an der Macht. Sein Konkurrent Antiochos VI. aus dem „jüngeren Zweig“ der Familie war 141 v. Chr. im Kindesalter gestorben. An dessen Stelle beanspruchte nun der General Diodotos Tryphon, der bereits die Regentschaft für den jungen Antiochos VI. geführt hatte, die Macht im Reich, ohne aber eine Zugehörigkeit zur Seleukidendynastie nachweisen zu können.[15] Trotz dieses innenpolitischen Konkurrenten begann Demetrios II. wohl im Frühjahr einen Feldzug gegen das Partherreich, das im vorangegangenen Jahrzehnt große Teile des seleukidischen Territoriums – darunter Mesopotamien – hatte erobern können. Nach anfänglichen Siegen geriet er aber Mitte des Jahres 138 v. Chr. durch eine Kriegslist des Feindes in Gefangenschaft und wurde mit Rhodogune, einer Tochter des parthischen Königs, verheiratet.[16]
Machtantritt
Ausrufung zum König und Kriegsvorbereitungen
Antiochos VII. befand sich gerade auf der Insel Rhodos, als ihn die Nachricht erreichte, dass sein Bruder Demetrios II. von den Parthern gefangen genommen worden war und der Thronrivale Diodotos Tryphon aufgrund dessen seinen Einflussbereich immer weiter ausdehnte.[17] Er ließ sich daher zum König ausrufen – ob in Side oder erst auf Rhodos, lässt sich nicht ermitteln. Bemerkenswert ist allerdings, dass Demetrios auf einer seiner letzten Münzserien, die bereits während des Partherfeldzuges entstand, seinen bisherigen Beinamen „Philadelphos“ („der Geschwisterliebende“) in der Titulatur weglässt. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass sich das Verhältnis zu seinem Bruder auch schon vor seiner Gefangennahme getrübt hatte, möglicherweise weil Antiochos eigene Herrschaftsambitionen an den Tag gelegt hatte.[18] Auf Rhodos begann Antiochos jedenfalls den Krieg gegen Tryphon vorzubereiten und warb Truppen sowie eine Flotte an. Daraufhin schickte er Sendschreiben an die bedeutendsten Städte seines Reiches, um sie für den Kampf gegen Tryphon auf seine Seite zu bringen.[19]
Im 1. Buch der Makkabäer wird der Brief, den er an den jüdischen Hohepriester Simon richtete, wörtlich zitiert. Darin bezeichnet sich Antiochos bereits als König (βασιλεύς) und verweist zur Legitimation auf das Königreich seiner „Väter“, also auf seine Zugehörigkeit zur „rechtmäßigen“ Herrscherdynastie. Darüber hinaus werden in dem Brief der jüdischen Bevölkerung nicht nur ihre bisherigen Vorrechte und Freiheiten bestätigt, sondern auch weitreichende neue Privilegien versprochen. So erhalten die Juden etwa das Recht zu einer eigenen Münzprägung, bekommen das Recht auf ihre neu erbauten Festungsanlagen bestätigt und werden von allen Abgaben an den König befreit.[20] Die Authentizität dieser Urkunde ist in der Forschung infrage gestellt worden, vor allem da keine einzige Münze des Hohepriesters bekannt ist, er sein angebliches Münzrecht also nicht ausgeübt zu haben scheint.[21] Dagegen wurde eingewandt, dass es sich bei dem Münzrecht zwar um ein ehrendes, aber kein völlig herausragendes Privileg handelt und Antiochos dieses möglicherweise bei seinem späteren Zerwürfnis mit den Makkabäern wieder zurückgezogen haben könnte.[22] Letztlich ist also nicht eindeutig festzustellen, ob die Urkunde völlig authentisch überliefert, nachträglich überarbeitet oder insgesamt gefälscht ist.[23]
Unabhängig von der Echtheit des überlieferten Brieftextes ist anzunehmen, dass alle bedeutenden Städte (Poleis) des seleukidischen Herrschaftsgebietes entsprechende Briefe von Antiochos VII. erhalten haben. Allerdings hatten die meisten dieser Mitteilungen keinen durchschlagenden Erfolg, anscheinend aufgrund der militärischen Präsenz Tryphons.[24] Dies änderte sich erst, als Kleopatra Thea, die Frau seines gefangen genommenen Bruders, ihm anbot, in der von ihr kontrollierten Hafenstadt Seleukia Pieria an Land zu gehen und sie zu heiraten. Diese Entscheidung Kleopatras wird durch den antiken Schriftsteller Appian dadurch begründet, dass sie wegen der Verheiratung ihres bisherigen Ehemannes mit Rhodogune, der Tochter des parthischen Königs, eifersüchtig gewesen sei.[25] Als glaubwürdiger gilt allerdings der Bericht des jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus, der taktische Gründe für ausschlaggebend hält, da Kleopatra hoffte, auf der Seite ihres Schwagers ihr Leben und ihre Machtposition besser erhalten zu können.[26]
Kampf gegen Diodotos Tryphon
Das Angebot Kleopatra Theas ermöglichte Antiochos wenig später mit seiner Streitmacht in Seleukeia zu landen und die Heirat mit Kleopatra zu vollziehen. Diese Ereignisse wurden durch die Prägung von Münzen gefeiert, mit deren Hilfe sich die Ankunft des Seleukiden in Syrien auf das Frühjahr oder Mitte 138 v. Chr., die Eheschließung auf die Zeit vor Oktober dieses Jahres datieren lassen.[27] Die direkte militärische Präsenz und die zusätzliche Legitimation durch die Heirat mit der Ehefrau seines Vorgängers verschafften Antiochos nun eine nennenswerte Autorität, die dazu führte, dass diverse Städte und einige Söldnertruppen Tryphons zu ihm überliefen.[28]
In dieser gestärkten Position konnte er seinen Widersacher in einer Schlacht schlagen, aus dem seleukidischen Kernland nach Palästina abdrängen und in der dortigen Küstenstadt Dora einschließen.[29] Das 1. Makkabäerbuch schreibt, dass er dabei 120.000 Fußsoldaten und 8000 Reiter auf seiner Seite gehabt habe; diese Zahlenangabe ist jedoch sicherlich übertrieben und wurde vielleicht durch den Autor gewählt, um im Kontext der gesamten Textstelle den Eindruck eines göttlichen Eingreifens gegen Tryphon zu verstärken.[30] Schließlich begann Antiochos die Belagerung Doras,[31] die sich bis in das Jahr 138/137 hinzog. Dies geht aus einem Schleuderblei hervor, einem kleinen metallenen Geschoss, das man in Dora ausgegraben hat und auf dem folgende Inschrift eingeritzt ist: „Für den Sieg Tryphons. Dora. Jahr 5 [= 5. Regierungsjahr Tryphons, also 138/137]. Die Stadt der Dorianer. Koste von dieser Frucht.“ („ΤΡΥΦΩΝΟ(ς) / ΝΙΚΗ / [= phönizischer Buchstabe Dalet] L Ε / ΔΩ(ριτῶν) Π(όλεως) ΡΟΥ / ΓΕΥΣΑΙ“).[32]
Diodotos Tryphon gelang es allerdings nach mehreren Monaten, mit dem Schiff aus der belagerten Stadt zu fliehen und zunächst nach Ptolemais, dann nach Orthosia und schließlich nach Apameia zu entkommen.[33] Von dieser Flucht berichtet der römische Schriftsteller Frontinus in seiner Schrift über Kriegslisten (Strategemata) die Anekdote, dass Tryphon hinter sich Münzen verteilt habe, sodass die Einheiten des Antiochos durch das Einsammeln des Geldes abgelenkt wurden und ihn entkommen ließen.[34] In Apameia wurde Tryphon allerdings nach einer weiteren Belagerung erneut ergriffen und kam im Jahr 137 v. Chr. ums Leben,[35] wobei sich die antiken Quellen über die Todesart nicht einig sind: Während Flavius Josephus, Appian und Johannes von Antiochia von einer Ermordung schreiben, beging er laut Strabon und Georgios Synkellos Selbstmord.[36] Damit hatte Antiochos VII. als erster Herrscher seit der Erhebung seines Bruders gegen den damals regierenden König ab 147 v. Chr. wieder die Kontrolle über das gesamte – wenngleich geschwächte – Seleukidenreich.
Regierungszeit
Über die Regierungszeit Antiochos’ VII. liegen nur sehr wenige Informationen in den antiken Quellen vor. Mehrfach behandelt werden dagegen die Auseinandersetzung mit den aufständischen Juden, die in einer Belagerung Jerusalems gipfelte, und der Feldzug gegen das Partherreich, bei dem Antiochos ums Leben kam.
Aus der Ehe Antiochos’ VII. mit Kleopatra Thea gingen insgesamt fünf Kinder hervor, die in der Chronik des Porphyrios in folgender Reihenfolge genannt werden: Laodike, Laodike, Antiochos, Seleukos, Antiochos. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Geburtsreihenfolge. Demnach wären zuerst die beiden Töchter geboren worden, die Porphyrios zufolge beide eines natürlichen Todes starben, von denen aber darüber hinaus nichts bekannt ist. Der erstgenannte Antiochos wäre dann der älteste Sohn – auch er soll an einer Krankheit gestorben sein. Vermutlich wurde er zur Sicherung der Nachfolge in Syrien zurückgelassen, als sein Vater gegen die Parther zog, kam aber noch während des Krieges ums Leben (siehe unten im Abschnitt „Partherkrieg: Anlass und Vorbereitungen“). Den Sohn Seleukos nahm Antiochos VII. auf seinen Feldzug in den Osten mit, er wurde nach dem Tod des Vaters durch den Feind gefangen genommen (siehe unten im Abschnitt „Partherkrieg: Niederlage und Tod Antiochos’“). Der andere Sohn namens Antiochos, vermutlich der jüngste Sohn, war der spätere Antiochos IX., der 129 v. Chr. von seiner Mutter ins Ausland gebracht wurde, um ihn vor seinem Onkel und Stiefvater Demetrios II. zu schützen, als dieser aus der parthischen Gefangenschaft zurückgekehrt war.[37]
Außenpolitik bis 131 v. Chr.
Da Rom Diodotos Tryphon als Usurpator betrachtete, dürfte es Antiochos nach Festigung seiner Machtstellung schnell als Herrscher anerkannt haben.[38] 139 v. Chr. hielt sich der römische Politiker Scipio Aemilianus im Rahmen einer Gesandtschaftsreise durch den östlichen Mittelmeerraum auch in Syrien auf und verhandelte dort mit einem Seleukidenkönig. Einige Forscher nehmen an, dass es sich bei diesem Herrscher schon um Antiochos VII. gehandelt habe.[39] Da dieser aber erst nach der Gefangennahme seines Bruders im Herbst dieses Jahres überhaupt nach Syrien aufbrach, ist dies chronologisch so gut wie unmöglich und der römische Politiker hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach noch mit Demetrios II. getroffen.[40] Jahre später, als Scipio Aemilianus um 134 v. Chr. die spanische Stadt Numantia belagerte, sandte Antiochos einer Notiz des römischen Geschichtsschreibers Titus Livius zufolge allerdings Geschenke an den ihn.[41] Die guten Beziehungen zu den Römern waren möglicherweise auch ein Grund für das vergleichsweise milde Verhalten Antiochos' den Juden gegenüber, da diese ebenfalls gute Beziehungen zum Senat pflegten.[42]
Kay Ehling vermutet aufgrund numismatischer Indizien aus Ägypten, dass der ägyptische König Ptolemaios VIII. die Schwächephase des Seleukidenreiches ausnutzen wollte und in den Jahren 138/137 v. Chr. einen Einmarsch in Phönizien plante. Aus den antiken Schriftquellen sind allerdings keine militärischen Auseinandersetzungen bekannt. Wie sich die Beziehungen der beiden hellenistischen Königreiche in den folgenden Jahren gestalteten, ist ebenfalls unklar.[43] Zur Stadt Athen, „dem publizistischen und literarischen Zentrum der griechischen Welt“,[44] stand Antiochos VII. dagegen in guten Beziehungen. Dies geht aus einem Dekret der Stadt Athen hervor, dem zufolge auf der Agora der Stadt ein Standbild eines seleukidischen Gesandten namens [Me]nodoros oder [Ze]nodoros neben der einer Statue von dessen Herrscher Antiochos VII. aufgestellt werden sollte.[45] Eine athenische Münzserie aus dem Jahr 134/133 v. Chr. mit den traditionellen seleukidischen Symbolen Anker und Stern deutet möglicherweise ebenfalls auf Wohltaten des Königs Antiochos VII. für die Stadt hin, eine weitere aus der Zeit um 130 v. Chr. nimmt durch die Abbildung von Elefanten und die Aufschrift „Antiochos“ vielleicht auf den damals stattfindenden Partherkrieg Antiochos' VII. Bezug.[46] Umgekehrt bildete dieser auf seinen eigenen Münzen meistens die athenische Stadtgöttin Athene ab.[47]
Bei seinen Ausführungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. stellt der antike Autor Justin fest, der Herrscher habe sein Heer „durch viele Grenzkriege gestählt“ gehabt („multis finitimorum bellis induraverat“).[48] Keine dieser Auseinandersetzungen ist aus anderen antiken Zeugnissen bekannt. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich bei den Kontrahenten nicht um die bedeutenden Nachbarstaaten wie die Ptolemäer in Ägypten oder die Attaliden in Kleinasien handelte, für deren Geschichte zahlreiche Quellen vorliegen. Stattdessen hat Antiochos möglicherweise den aufständischen mesopotamischen Satrapen Dionysios den Meder, das gerade erst unabhängig gewordene Kommagene unter seinem König Samos II. oder die ersten Ansätze der Separationsbewegung in der Osrhoene bekämpft.[49]
Innenpolitik und Beinamen
An innenpolitischen Maßnahmen Antiochos’ VII. ist nur sein Verhalten gegenüber den Städten des Seleukidenreiches bekannt. Dem Geschichtswerk Justins zufolge soll er die Gemeinden, die in den vergangenen Jahren von seinem Bruder oder ihm abgefallen waren, erobert und wieder annektiert haben.[50] Die loyal gebliebenen Städte scheint er dagegen belohnt zu haben: So prägte Arad im Jahr 138/137 v. Chr. erstmals seit 43 Jahren wieder eigene Münzen – vermutlich hatte es das Recht dazu von Antiochos verliehen bekommen, nachdem es ihn bei seinem Kampf gegen Diodotos Tryphon mit Schiffen und Seeleuten unterstützt hatte.[51] Seleukia Pieria, wo Antiochos von Rhodos kommend mit seiner Flotte gelandet war, wird ab diesen Jahren als „heilige und unverletzliche“ (ἱερά καί ἄσυλος) Stadt bezeichnet – anscheinend wurde ihr dieser Ehrentitel als Dank für die Loyalität zu dem Seleukidenkönig verliehen.[52] Die häufige Darstellung der Athene auf den Münzen seiner Regierungszeit wird in der Forschung auch als ein Versuch gedeutet, die Überwindung der langjährigen Spaltungen im Seleukidenhaus öffentlich zu propagieren: Zuvor hatte vor allem Alexander I. Balas aus dem verfeindeten, „jüngeren“ Familienzweig dieses Motiv auf seinen Prägungen verwendet, sodass das Wiederaufgreifen durch Antiochos VII. eine symbolische Anknüpfung an ihn, also auch eine posthume versöhnende Geste dargestellt haben dürfte.[53]
In den Quellen erscheinen für Antiochos verschiedene griechische Herrscherbeinamen. Sein offizielles Epitheton, das auf den meisten Münzen verwendet wird und das mit Johannes Malalas auch ein antiker Autor bezeugt, war „Euergetes“ („Wohltäter“). Da dieser Beiname zuvor von Alexander I. getragen worden war, handelte es sich möglicherweise auch dabei um eine symbolische Aussöhnung mit dem verfeindeten Familienzweig.[54] Literarisch belegt sind außerdem die Bezeichnungen „Eusebes“ („der Fromme“, zumindest auf jüdischer Seite verwendet) und „Soter“ („Retter“).[55] Hinsichtlich der Herrscherbeinamen ist außerdem eine Weihinschrift aus Ptolemais relevant, die an einen König namens Antiochos und seine Frau gerichtet ist und ursprünglich als Weihung an Antiochos VII. interpretiert wurde. Thomas Fischer hat demgegenüber nachgewiesen, dass sie in Wirklichkeit dessen Sohn Antiochos IX. galt, Antiochos VII. dafür der im Text genannte Vater des Königs ist. Das bedeutet, dass Antiochos VII. in besagter Inschrift nicht (wie man zwischenzeitig angenommen hatte) den Beinamen „Kallinikos“ („der Siegreiche“) trägt, sondern den Beinamen „Soter“ (der ja bereits durch literarische Quellen bekannt war).[56] In den meisten literarischen Quellen wird er allerdings nicht mit einem dieser formellen Epitheta, sondern dem inoffiziellen Beinamen „Sidetes“ („aus Side“) bezeichnet.[57]
Während des Partherfeldzuges nahm Antiochos dem römischen Geschichtsschreiber Justin zufolge nach der erfolgreichen Eroberung Babyloniens schließlich noch den Beinamen „Megas“ („der Große“) an,[58] auf Inschriften wird er später auch als „Großkönig“ tituliert.[59] Einerseits stellte er sich durch die Annahme des „Megas“-Titels aus westlich-griechischer beziehungsweise seleukidischer Perspektive in die Tradition der hellenistischen Könige, die vor ihm einen großangelegten Feldzug in den Osten (eine sogenannte Anabasis) durchgeführt hatten und ebenfalls mit diesem Beinamen ausgezeichnet worden waren, nämlich Alexanders des Großen und Antiochos III. Andererseits verwies der Titel auf das Amt des „Großkönigs“, das die persischen Herrscher aus der Familie der Achämeniden innegehabt hatten, und sollte eine Kontinuität zu diesen ehemaligen Herrschern des Nahen Ostens herstellen.[60] Eine einzige Münze, die 134/133 v. Chr. in Antiochia geprägt wurde, belegt den Beinamen „Megas“ schon für die Zeit vor dem Partherfeldzug. Als Erklärungsversuche dafür wurden in Betracht gezogen, dass Antiochos entweder schon vor 131 einen früheren, in den restlichen Quellen nicht bezeugten Partherfeldzug unternommen hat (was aber aus historischer Perspektive als unwahrscheinlich gilt) oder dass der Beiname entgegen der Angabe Justins schon nach der Eroberung Jerusalems angenommen wurde.[61] Die Inschrift aus Ptolemais nennt Antiochos VII. sogar „Megistos“ („der Größte“), diese Superlativform wurde vermutlich allerdings erst nach seinem Tod verwendet, wie möglicherweise auch der Beiname „Soter“.[62]
Auseinandersetzung mit den Makkabäern
Entstehung des Konfliktes
Das Verhältnis zwischen der seleukidischen Zentralgewalt und der jüdischen Bevölkerung in Palästina hatte sich seit Beginn des Makkabäeraufstandes in den 160er Jahren sehr wechselhaft entwickelt. Dem Hohepriester Simon, der ab 143 v. Chr. im Amt war, gelang es jedoch, die Bildung eines unabhängigen Staatsgebildes in Judäa weitgehend zu konsolidieren. Demetrios II. gewährte ihm als Dank für die Unterstützung im Kampf gegen Diodotos Tryphon weitgehende Autonomie. Auch Antiochos VII. musste während seines Kampfes um das Königreich Simon dessen Privilegien bestätigen und außerdem das Münzrecht zugestehen (siehe oben unter „Ausrufung zum König und Kriegsvorbereitungen“). Im Gegenzug erhielt er Unterstützung bei der Belagerung von Dora, laut Flavius Josephus in Form von Geld und Lebensmitteln, dem 1. Makkabäerbuch zufolge auch durch Soldaten und Waffen.[63] In letzterem Bericht heißt es, dass Antiochos die militärische Unterstützung durch die jüdische Seite ausgeschlagen und die ihm gegenüber zuvor gemachten Zusagen nicht eingehalten habe. Angesichts der militärischen Lage gilt dies jedoch als unglaubwürdig, möglicherweise brachte der Verfasser des Textes hier schon irrtümlich den wenig später erfolgten Bruch zwischen Simon und Antiochos ins Spiel. Als glaubwürdiger gilt die Aussage des Josephus, der zufolge der Hohepriester kurzzeitig zu den „Freunden“ (φίλοι) des Königs gezählt habe.[64]
Im späteren Verlauf der Belagerung Doras wandte sich der Seleukide jedoch gegen die Juden. Der Grund dafür dürfte gewesen sein, dass für die Konsolidierung und dauerhafte Durchsetzung seiner Herrschaft regelmäßige Steuerzahlungen aus den weitgehend unabhängig gewordenen jüdischen Gebieten in Palästina benötigte und nicht nur einmalige Hilfeleistungen, für die er noch dazu politische Zugeständnisse machen musste.[65] Um dies durchzusetzen, sandte der König seinen Vertrauten Athenobios nach Jerusalem. Er forderte die Rückgabe der Städte Joppe und Geser sowie Steuern für alle Ortschaften außerhalb Judäas, die sich im jüdischen Besitz befanden. Alternativ wollte er eine Zahlung von 1000 Talenten Silber akzeptieren. Da sich Simon nur zur Abgabe von 100 Talenten bereit erklärte, kehrte Athenobios unverrichteter Dinge zurück.[66] Stattdessen wurde ein gewisser Kendebaios zum Epistrategos ernannt (möglicherweise in Anlehnung an das gleichnamige Amt des Epistrategen im Ptolemäerreich) und dadurch mit besonderen militärischen und zivilen Vollmachten für den Großraum Palästina ausgestattet. Er befestigte die Stadt Kedron und unternahm von dort aus militärische Vorstöße nach Judäa, während sich Antiochos noch der Verfolgung Tryphons widmete.[67] Judas und Johannes Hyrkanos, zwei Söhne des Hohepriesters, zogen gemeinsam mit ihrem Vater gegen Kendebaios ins Feld und schlugen ihn 137/136 v. Chr. in der Nähe von Jamnia. Der Verlauf der Schlacht wird im 1. Makkabäerbuch geschildert: Die beiden Heere standen sich nördlich von Jerusalem bei Modeïn gegenüber, voneinander getrennt durch einen reißenden Gebirgsbach. Schließlich überquerte die angeblich 20.000 Mann starke jüdische Armee das Gewässer und es gelang ihr, die seleukidischen Truppen in die Flucht zu schlagen, nach Kedron und in die kleineren Befestigungen rund um Azotos zurückzudrängen und insgesamt 2000 Soldaten zu töten.[68]
Im Februar 135 v. Chr. wurde Simon mit seinen Söhnen Mattathias und Judas von seinem Schwiegersohn Ptolemaios ermordet. Dieser bat daraufhin Antiochos VII. schriftlich um die Entsendung von Truppen zu seiner Unterstützung – von einer direkten Reaktion seitens des Seleukiden ist jedoch nichts bekannt. Dem dritten Sohn Simons, Johannes Hyrkanos, gelang es nämlich bereits kurze Zeit später, Ptolemaios zu vertreiben und selbst neuer Hohepriester zu werden.[69]
Feldzug nach Palästina und Belagerung Jerusalems
Die innerjüdischen Auseinandersetzungen boten Antiochos die Gelegenheit für einen Rachefeldzug.[70] Nachdem er die Landschaft hatte verwüsten lassen, zog der König in Richtung Jerusalem und begann mit der Belagerung der Stadt. Diese Ereignisse werden in den antiken Quellen widersprüchlich datiert, sodass die moderne Forschung zu unterschiedlichen Jahresangaben kam. Für eine Datierung der Belagerung auf das Jahr 135/134 v. Chr. sprechen jedoch eine Reihe von Indizien: Zum einen ist es historisch plausibel, dass Antiochos die Situation nach den Machtkämpfen um das Hohepriesteramt ausnutzte – zumal es sich bei besagtem Jahr um ein Sabbatjahr handelte, weshalb der Seleukidenkönig hoffen konnte, dass die Kampfkraft der Juden durch ihre religiösen Vorschriften verringert werde. Zum anderen ist aus dem Jahr 134/133 v. Chr. ein Stater bekannt, dessen Stempelmotiv mit einer charakteristischen Darstellungsweise der Siegesgöttin Nike auf einen bedeutenden militärischen Sieg hindeutet und in der Forschung teilweise auf den erfolgreich abgeschlossenen Feldzug gegen die Juden bezogen wird.[71]
Die Belagerung Jerusalems dürfte also 135 v. Chr. eröffnet worden sein, vermutlich im Herbst, da Flavius Josephus zufolge die Stadt beim Untergang der Plejaden im November bereits völlig eingeschlossen war.[72] Dafür wurde sie mit einem Doppelgraben eingeschlossen und auszuhungern versucht. An der Nordseite wurden 100 dreietagige Belagerungstürme errichtet, von denen aus Angriffe auf die Stadt gestartet wurden. Aber weder diese noch die Ausfälle der Belagerten wirkten kampfentscheidend.[73]
Die von Johannes Hyrkanos wegen Nahrungsmangels aus der Stadt vertriebenen Kampfunfähigen wurden von Antiochos nicht durchgelassen und steckten daher zwischen den Fronten fest. Erst als der Seleukide zur Feier des Laubhüttenfestes, also im September/Oktober des Jahres 134 v. Chr., auf die Bitte des Hohepriesters hin einen einwöchigen Waffenstillstand gewährte und noch dazu reiche Opfergaben für die religiösen Feierlichkeiten der Juden stiftete, wurden die Überlebenden von ihnen wieder in Jerusalem aufgenommen.[74] Kurz darauf bat Hyrkanos, durch dieses „fromme“ und als fair empfundene Verhalten der Gegenseite ermutigt, um Frieden. Die Berater Antiochos’ VII. sollen dem Bericht des griechischen Geschichtsschreibers Diodor zufolge empfohlen haben, darauf nicht einzugehen und die Juden aufgrund ihrer Andersartigkeit und ihres „Menschenhasses“ auszulöschen.[75] Der König dagegen zeigte sich verhandlungsbereit und forderte die Abgabe aller Waffen, die Zahlung von Steuern für die Städte außerhalb Judäas sowie die Aufnahme einer Garnison in Jerusalem. Als der letzte Punkt Unwillen hervorrief, akzeptierte er stattdessen die Auslieferung von Geiseln seiner Wahl und eine Zahlung von 500 Talenten Silber.[76] 300 Talente davon wurden sofort entrichtet, wofür Hyrkanos Flavius Josephus das Grab des Königs David öffnen ließ und insgesamt über 3000 Talente Silber daraus entnahm. Thomas Fischer hat demgegenüber vermutet, dass der Hohepriester das Geld in Wirklichkeit aus dem nahe des Davidsgrabes gelegenen Jerusalemer Tempel entnommen habe, um den Friedensschluss mit Antiochos erkaufen zu können, und nur zur Verschleierung dieses Tempelraubes behauptet habe, das Geld stamme aus der Grablege des frühzeitlichen Königs.[77] Nachdem die Mauerkrone Jerusalems symbolisch geschleift worden war, zog Antiochos mit seinem Heer ab.[78] Dass eine antike Quelle von der Tötung des Hyrkanos (was sicher unhistorisch ist) und eine von einem Blutbad unter den wichtigsten Bewohnern Jerusalems berichtet, dürfte keine historische Bedeutung haben – allenfalls könnte Antiochos eine geringe Zahl an Extremisten hinrichten lassen haben.[79] In der Forschung wird darüber hinaus teilweise festgestellt, dass die Friedensbedingungen auch einen Verzicht der Juden auf eigene Außenpolitik und das Leisten von Heeresfolge für den Seleukidenkönig beinhaltete – explizit finden sich diese Bestimmungen jedoch nicht in den antiken Berichten.[80]
Historische Einordnung des Friedensschlusses
Die Friedensbedingungen stellten die seleukidische Autorität klar wieder her, waren aber insgesamt vergleichsweise mild – um eine Wiederherstellung der alten Herrschaft über Israel handelte es sich nicht.[81] Die Gründe für das Verhalten des Antiochos, der bis Jerusalem vordrang und es ein Jahr lang belagerte, dem Feind aber währenddessen Opfergaben überbrachte und anschließend lediglich die Grenzstädte Judäas für sich in Anspruch nahm, sind in der Forschung kontrovers diskutiert worden. So hat Tessa Rajak die Theorie vertreten, der römische Senat habe den Seleukiden auf Bitten einer jüdischen Delegation und im Sinne des Mächtegleichgewichts im östlichen Mittelmeerraum durch ein Schreiben dazu aufgefordert, die Belagerung Jerusalems aufzuheben. Der Bericht bei Flavius Josephus, dem zufolge der Seleukide aus reiner „Frömmigkeit“ derartig gehandelt habe, gehe über ein von Josephus als Quelle benutztes (heute verlorenes) Geschichtswerk eines hellenistischen Autors zurück. Dieser sei daran interessiert gewesen, König Antiochos in möglichst gutem Licht erscheinen zu lassen und die Intervention Roms daher zu vertuschen.[82] Die Forschung hat diese Interpretation Rajaks überwiegend abgelehnt, ohne aber eine klare Alternativerklärung zu liefern.[83] Die verbreitetste Erklärung besagt, dass Antiochos sich nach einer simplen Gewinn-Verlust-Rechnung und angesichts der sich verhärtenden Fronten in Jerusalem dazu entschieden habe, seine Ressourcen auf den dringend nötigen Partherkrieg zu konzentrieren und durch seine Friedensbedingungen beide Seiten ihr Gesicht wahren zu lassen.[84] Johann Maier erklärt die plötzlichen „frommen Gesten“ des Seleukidenkönigs mit der Doppelaufgabe, die er als Staatsoberhaupt zu erfüllen hatte: „er handelte [mit der Spende von Opfergaben während der Belagerung] als oberster Souverän, der sich auch für den Staatskult von Jerusalem verantwortlich wußte, die Belagerung hingegen galt dem unbotmäßigen Vasallen.“[85] Dies habe sich in seinem Herrscherverständnis keineswegs ausschließen müssen. Antiochos war also – anders als etwa sein Vorgänger Antiochos IV. – durchaus gewillt, Rücksicht auf die Befindlichkeiten und religiösen Gefühle der Juden zu nehmen, solange dies nicht zur Verselbstständigung des Territoriums und zum Zerfall seines Reiches führte.[86]
In den folgenden Jahren fügte sich Hyrkanos allem Anschein nach tatsächlich als loyaler Vasall in das Seleukidenreich ein, Flavius Josephus zufolge pflegte er eine „Freundschaft“ („φιλία“) mit dem König. In den späten 130er Jahren prägte er einmalig eine größere Menge Bronzemünzen, deren Aufschrift Amt, Namen und Beinamen von Antiochos nennt und auf denen neben der Lilie als dem hohepriesterlichen Hoheitssymbol auch der Anker als traditionelles Emblem der Seleukidenkönige abgebildet ist (ein Porträt des regierenden Herrschers hätte dem jüdischen Bilderverbot widersprochen).[87] Auch von den noch ausstehenden Geldzahlungen haben sich einige Münzen aus den Jahren 132–130 v. Chr. erhalten, die der Gestaltung nach den typischen Tetradrachmen Antiochos' mit seinem eigenen Porträt und einer stehenden Darstellung der Göttin Athene Nikephoros entsprechen und auf denen das Monogramm „ΥΡΚΑΝ(ΟΥ)“ („[des] Hyrkanos“) als Verweis auf die Herkunft des Silbers aufgeprägt wurde.[88] Später nahm Johannes Hyrkanos auch als Befehlshaber eines jüdischen Kontingentes am Partherfeldzug Antiochos' VII. teil.[89] Erst nach dem Tod des Seleukidenkönigs dehnte er seinen Einflussbereich wieder aus und stieß nach Syrien vor.
Partherkrieg
Anlass und Vorbereitungen
Seit dem Jahr 139 v. Chr. hielten die Parther Demetrios II. in Gefangenschaft und hatten wohl vor, ihn bei passender Gelegenheit freizulassen und gegen Antiochos VII. auszuspielen. Der 131 begonnene Partherkrieg war für diesen also ein Präventivkrieg, denn der Bruder und Vorgänger stellte in der Hand des Feindes eine ständige Gefahr dar. Ein anderer Grund und wohl auch öffentlicher Anlass für den Feldzug war gleichzeitig der Wunsch, Demetrios' Niederlage wettzumachen und die verlorenen Territorien des Seleukidenreiches wiederzugewinnen.[90] Da die Parther durch die Einfälle nomadischer Völker im Norden ihres Reiches geschwächt und der noch junge König Phraates II. aus dem Herrscherhaus der Arsakiden dort gebunden war, war die Situation Ende der 130er Jahre besonders günstig.[91]
Die Zeit nach dem Abzug von Jerusalem nutzte Antiochos für intensive Vorbereitungen auf den Feldzug.[92] Aus diesem Grund könnte die überlieferte Zahl von 80.000 bis 100.000 Soldaten durchaus realistisch sein, da sie der grundsätzlichen personellen Leistungsfähigkeit des Seleukidenreiches entspricht. Die Angabe der antiken Quellen, 200.000 bis 300.000 Zivilisten seien als Tross mitgezogen, ist dagegen vermutlich deutlich übertrieben. Es wird vermutet, dass sie in den Berichten über den Partherfeldzug lediglich ein Bild der „orientalischen“ Dekadenz im seleukidischen Heer erzeugen sollte.[93] Dazu passt auch, dass die entsprechenden Berichte ausschmückende Details zum Prunk des Heeres beinhalten, so seien Justin zufolge große Mengen an Luxusgütern und Edelmetallen mitgeführt worden, während Orosius von „Huren und Schauspielern“[94] („scortis et histrionibus“) im Tross der Armee schreibt. Unbestritten ist allerdings, dass es sich um das letzte bedeutende Heeresaufgebot der Seleukiden handelte. Auch dass durch den Kriegszug viel Edelmetall, vor allem in Form von Münzen, in die östlichen Gebiete gebracht wurde, ist plausibel und tatsächlich auch numismatisch bestätigt. Die entsprechenden Geldstücke müssen viele Jahrhunderte lang im Nahen Osten im Umlauf gewesen sein, da noch im 12. Jahrhundert das in Südostanatolien siedelnde türkische Herrscherhaus der Ortoqiden das Porträt Antiochos' VII. auf seinen Bronzemünzen kopierte.[95] Paul Kosmin hat außerdem darauf hingewiesen, dass bei dem Auszug einer seleukidischen Armee in die Schlacht aus ideologischen Gründen durchaus auch auf die möglichst öffentlichkeitswirksame Zurschaustellung von Pracht und Reichtum geachtet wurde, also auch hinter den Berichten von Justin und Orosius ein historisch wahrer Kern verborgen sein dürfte.[96]
Vor dem Aufbruch in den Osten schuf Antiochos eine Nachfolgeregelung für den Fall seines eigenen Todes auf dem Feldzug. Aus Münzen geht hervor, dass er seinen gleichnamigen ältesten Sohn, der damals etwa vier Jahre alt war, zum Mitherrscher ernannte, den Beinamen „Epiphanes“ verlieh und gemeinsam mit seiner Frau Kleopatra Thea im syrischen Kernland des Seleukidenreiches zurückließ. Das Kind starb jedoch eines natürlichen Todes, und zwar noch vor 129 v. Chr., da nach dem Tod des Vaters nur sein jüngerer Bruder gleichen Namens von der Mutter ins Ausland in Sicherheit gebracht wurde, es selbst aber nicht mehr erwähnt wird.[97] Der dritte Sohn, Seleukos, wurde dagegen mit in den Partherkrieg genommen.[98]
Vorstoß der seleukidischen Armee
In seiner Dissertation hat Thomas Fischer den Verlauf des gesamten Partherkrieges untersucht und dabei zwischen zwei Teilfeldzügen unterschieden, von denen der erste 131/130 v. Chr., der zweite 130/129 v. Chr. stattgefunden habe. Zuvor war der Partherkrieg meist nur in die Jahre 130/129 datiert worden. Fischers Rekonstruktion der Chronologie wurde von verschiedenen Seiten widersprochen, mittlerweile gilt sie jedoch als einigermaßen gesichert.[99] Der Aufbruch aus Syrien erfolgte demnach im März 131. Während der Partherkönig sich gerade im Osten seines Reiches aufhielt, liefen bereits vor den ersten Kampfhandlungen zahlreiche lokale Vasallenherrscher in Mesopotamien zu den Seleukiden über.[100] In drei Schlachten gelang es Antiochos anschließend, parthische Satrapen zu besiegen. Einer dieser Kämpfe fand wohl im Juni am Lykos (einem Nebenfluss des Tigris) gegen den General Indates statt, wo das seleukidische Heer ein Siegesmonument (Tropaion) errichtete.[101] Anschließend zog Antiochos wieder zum Euphrat zurück und entlang dieses Flusses nach Babylon, wo er den Beinamen „der Große“ annahm und mit dem Heer überwinterte.[102] Zu seinen neuen Vasallen gehörte aller Wahrscheinlichkeit nach der Satrap Hyspaosines, der seinen Machtbereich nahe des Persischen Golfs über Jahrzehnte hinweg trotz der wechselhaften politischen Lage hatte behaupten können und der später den Staat Charakene begründete. Plinius der Ältere lehnt in seiner „Naturgeschichte“ die Aussage in einer nicht erhaltenen Schrift des mauretanischen Königs Juba II. ab, der zufolge Hyspaosines Satrap eines Königs namens Antiochos gewesen sei. Die Forschung ist jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass der spätere charakenische Herrscher durchaus Satrap von Antiochos VII. gewesen sein dürfte und Plinius demnach Jubas Aussage irrtümlich für falsch erklärt habe.[103]
Durch den schnellen Erfolg ermutigt, konnte Antiochos im Frühjahr 130 des kommenden Jahres die von Phraates initiierten Friedensverhandlungen durch unannehmbar hohe Forderungen scheitern lassen. Auf seine Forderungen (Freilassung von Demetrios II., Rückgabe aller ehemalig seleukidischen Gebiete, Tributzahlungen) konnte der Partherkönig nicht eingehen, da sie ihn politisch handlungsunfähig gemacht hätten.[104] Die Position Antiochos' wurde noch dadurch gestärkt, dass im Norden des Partherreiches weiterhin feindliche Stämme einfielen und Phraates demnach an zwei Fronten gebunden war.[105]
Mit dem Abbruch der Verhandlungen begann noch im Frühling der zweite Teilfeldzug. Die Jahreszeit wird durch die Angaben in den Schriften von Claudius Aelianus und Iulius Obsequens bestimmt, die beide eine Anekdote zum Aufbruch Antiochos' überliefern: An seinem Zelt habe eine Schwalbe ihr Nest gebaut, was ein schlechtes Omen dargestellt habe, aber von dem König ignoriert worden sei.[106] Das Heer marschierte wieder in östliche Richtung über den Tigris nach Susa, eroberte das Land Medien mit der Hauptstadt Ekbatana und drängte Phraates II. im Verlauf des Jahres 130 v. Chr. in die Parthyene zurück, ohne auf nennenswerten Widerstand in den durchquerten Regionen zu stoßen.[107] Möglicherweise drang er bis an die Küstenregion des Kaspischen Meeres, nach Hyrkanien vor. Der „Weltchronik“ des Georgios Synkellos zufolge rührt daher der Beiname des jüdischen Hohepriesters Johannes Hyrkanos, der Antiochos mit einem Truppenkontingent auf dem Feldzug begleitete. Das kann schon allein deshalb nicht stimmen, weil bereits auf den Münzen der Jahre 132–130 v. Chr. (siehe oben unter Auseinandersetzung mit den Makkabäern: Historische Einordnung des Friedensschlusses) das Monogramm für „Hyrkanos“ verwendet wird – dennoch muss diese Herleitung des Namens für die antike Öffentlichkeit plausibel gewesen sein, sodass man davon ausgehen kann, dass Antiochos trotzdem bis nach Hyrkanien vorstieß.[108] Der Partherkönig war gezwungen, mit Steppenvölkern im Norden seines Reiches ein Bündnis zu schließen und diese als Söldner anzuwerben. Diese Stämme werden in den antiken Quellen mit dem damals üblichen Pauschalbegriff „Skythen“ bezeichnet, konkret sind sie vermutlich mit den Saken zu identifizieren.[109]
Niederlage und Tod Antiochos’
Gegen Jahresende 130 v. Chr. wurde das seleukidische Heer aufgrund seiner Größe zur Überwinterung in die Städte der Parthyene aufgeteilt, was für diese Ortschaften eine enorme Belastung darstellte. Das rücksichtslose Vorgehen der Armee und Übergriffe seitens der Soldaten ließen die Einheimischen jedenfalls nach einer Gelegenheit suchen, die Besatzung schnell wieder loszuwerden. Zu dieser Unzufriedenheit mag auch beigetragen haben, dass es sich bei den betroffenen Ortschaften um das parthische Kernland handelte und nicht um die griechisch geprägten, erst kurz zuvor unter die Herrschaft der Parther gekommenen Städte etwa in Mesopotamien, die Antiochos ja noch begeistert empfangen hatten.[110] Diese Stimmungslage machte sich Phraates zunutze und überfiel im Februar oder März mit Unterstützung der parthyenischen Ortschaften die Truppe um König Antiochos, was diesen völlig überraschend traf.[111] Den Rat seiner Freunde ausschlagend, die empfohlen, die Auseinandersetzung durch einen Rückzug in taktisch günstigeres Terrain zu verlegen, ließ sich dieser auf eine Schlacht mit dem nun zahlenmäßig überlegenen Partherheer ein. Die antiken Quellen nennen für die feindlichen Truppen eine Stärke von 120.000 Mann,[112] während Antiochos nur auf einen Bruchteil seiner eigenen Streitmacht zurückgreifen konnte, da diese dezentral in mehreren Winterlagern untergebracht war. Als es zum Kampf kam, wurde er allerdings von seinen Soldaten im Stich gelassen und kam ums Leben.[113] Den meisten antiken Autoren zufolge fiel er in der Schlacht, während Appian und Claudius Aelianus von Selbstmord schreiben. Der Selbstmord wäre für Antiochos in einer ausweglosen Situation sicherlich die heldenhaftere Möglichkeit gewesen, als eine Gefangennahme durch die Parther zu riskieren – welche der überlieferten Varianten am wahrscheinlichsten ist, lässt sich trotzdem nicht eindeutig feststellen.[114]
Nach dem Tod Antiochos' VII. folgte ihm für kurze Zeit sein etwa fünfjähriger Sohn Seleukos als König nach und übernahm nominell das Kommando über die restliche Armee. Über sein weiteres Schicksal liegen in den antiken Quellen zwei verschiedene Berichte vor: Poseidonios und Porphyrius zufolge wurde er nach einer weiteren Schlacht mit den Parthern durch diese gefangen genommen, aber äußerst gut behandelt. Johannes von Antiochia dagegen schreibt, Seleukos sei von dem aus parthischer Gefangenschaft entkommenen Demetrios abgesetzt worden und nun seinerseits zu Phraates geflohen, der ihn mit einer seiner Töchter verheiratet habe. Angesichts dieser widersprüchlichen Angaben lässt sich nicht klären, ob Seleukos tatsächlich mit dem verbleibenden seleukidischen Heer eine Schlacht schlug und ob es zwischen ihm und Demetrios möglicherweise zu einem Konflikt kam, der außer bei Johannes von Antiochia nirgends belegt ist.[115] Bei den Wirren nach dem Tod Antiochos' nahm Phraates außerdem eine Tochter des Demetrios gefangen und heiratete sie. Antiochos hatte sie vermutlich mit in den Osten genommen, um sie bei Bedarf mit einem Vasallenfürsten zu verheiraten und damit die politische Kontrolle über die wiedereroberten Gebiete zu sichern.[116] Teile von Antiochos' Heer wurden in die parthische Armee eingegliedert – möglicherweise handelt es sich dabei um die Söldner, die er angeworben hatte. Bei einer späteren Schlacht gegen ein Nomadenvolk ließen diese Soldaten Phraates II. jedoch im entscheidenden Moment im Stich.[117]
Ausblick
Bereits im Spätherbst oder Winter 130 v. Chr. war Demetrios II. freigelassen worden und mit parthischen Truppen nach Syrien geschickt worden, aller Wahrscheinlichkeit nach, um seinem Bruder Antiochos VII. als Thronkonkurrent in der Heimat eine zweite Front zu eröffnen.[118] Eine andere Hypothese beruht wohl auf der verkürzenden Darstellung in Appians „Syrischer Geschichte“ und besagt, dass Phraates mit der Freilassung des Demetrios nur eine der Forderungen von Antiochos erfüllen wollte.[119] Eine dritte Theorie schließlich geht davon aus, Demetrios sei in Wirklichkeit aus der parthischen Gefangenschaft geflohen.[120] Als Antiochos VII. ums Leben gekommen war, versuchte Phraates Demetrios jedenfalls zurückzuholen und ließ ihn durch Reiter verfolgen. Der Partherkönig hoffte, beim Entstehen eines Machtvakuums im Seleukidenreich dieses einfacher erobern zu können; von einem erneuten Machtantritt Demetrios' II. hatte er nun keine taktischen Vorteile mehr zu erwarten. Diesem gelang es allerdings, nach Syrien durchzudringen und dort tatsächlich seine zweite Regierung (129–125 v. Chr.) anzutreten.[121] In Babylonien setzte der Partherkönig einen gewissen Himeros als Statthalter ein, der dort Strafmaßnahmen gegen die Ortschaften durchsetzte, die sich dem Seleukidenkönig angeschlossen hatten.[122] Den Leichnam Antiochos’ VII. behandelte der Partherkönig ehrenvoll und ließ ihn in einem silbernen Sarg in das Seleukidenreich verbringen. Dort nahm Justin zufolge der Gegenkönig Alexander II. Zabinas den Leichnam entgegen und ließ ihn unter vorgetäuschter tiefer Trauer bestatten, um damit seine erfundene Behauptung glaubwürdiger zu machen, er sei ein Adoptivsohn Antiochos'.[123]
Durch die vernichtende Niederlage Antiochos’ VII. im Partherfeldzug gingen den Seleukiden Mesopotamien, Iran und alle anderen Gebiete östlich des Euphrat endgültig verloren. Von einem Einfall in Syrien wurde Phraates nur durch einen Aufstand der Steppenvölker, die er ursprünglich gegen Antiochos angeworben hatte, abgehalten. Um 128 v. Chr. fiel er im Kampf gegen sie. Dennoch konnte das Arsakidenreich in der folgenden Zeit alle seine Gebietsgewinne der vorangegangenen Jahrzehnte behaupten, während das einstige seleukidische Großreich wurde zu einer zusehends bedeutungslosen Mittelmacht wurde.[124] Auch Johannes Hyrkanos nutzte nach seiner Rückkehr vom Partherfeldzug die Schwäche der Seleukiden aus, um das jüdische Territorium wieder auszudehnen und die faktische Souveränität zu erlangen.[125] Innenpolitisch waren im Seleukidenreich die folgenden Jahrzehnte bis zur Annexion durch die Römer (63 v. Chr.) von ständigen Wirren und Thronstreitigkeiten geprägt, die den Staat außenpolitisch endgültig handlungsunfähig machten. Diese inneren Konflikte wurden im Wesentlichen zwischen zwei Zweigen des Seleukidenhauses ausgetragen, die sich von den beiden Brüdern Antiochos VII. (Sohn Antiochos IX. und angeblicher Sohn Alexander II. Zabinas) und seinem Bruder Demetrios II. (Söhne Antiochos VIII. und Seleukos V.) herleiteten.[126]
Quellenlage
Die Quellenlage für die Geschichte des späten Seleukidenreiches ist vergleichsweise schlecht.[127] Viele der erhaltenen Informationen stammen aus dem verlorenen Geschichtswerk des Poseidonios, der eine Fortsetzung von Polybios' berühmter Schrift Historíai verfasste. Poseidonios stammte aus der syrischen Stadt Apameia am Orontes und wurde 135 geboren, dürfte als Kind also beispielsweise unter dem Eindruck des Untergangs der syrischen Armee unter Antiochos im Jahr 129 gestanden haben.[128] Sein verloren gegangener Bericht hatte maßgeblichen Einfluss auf die heute erhaltenen antiken Quellen zu Antiochos VII. Dies gilt etwa für Flavius Josephus, dessen Schriften De bello Judaico und Antiquitates Judaicae eine zentrale Quelle für die Epoche darstellen. Josephus und der anonyme Autor des 1. Makkabäerbuches, durch die insgesamt die umfangreichsten Informationen zu Antiochos VII. überliefert sind, schreiben beide aus einer jüdischen, also nicht-seleukidischen Perspektive, vor allem Josephus hat aber auch intensiv auf seleukidische Quellen wie (zumindest indirekt) Poseidonios zurückgegriffen.[129]
Neben den genannten Werken enthalten weitere Berichte über Antiochos VII. zum einen Diodor in seiner Weltgeschichte und der lateinische Schriftsteller Pompeius Trogus (dessen Werk zwar verloren ist, von dem sich aber eine Zusammenfassung des Marcus Iunianus Iustinus erhalten hat). Auch für diese beiden Autoren war Poseidonios die entscheidende Quelle hinsichtlich der Epoche Antiochos‘ VII.[130] Weitere Informationen zu dessen Regierungszeit finden sich in den Geschichtswerken von Appian (dessen elftes Buch die Geschichte der Seleukiden behandelt) und des Philosophen Porphyrios (dessen umfassende und sauber erarbeitete „Chronik“ diverse präzise historische Daten, aber auch einige falsche Jahreszahlen beinhaltet[131]). Hinzu kommen einzelne Stellen aus dem Werk „Gelehrtengastmahl“ des Athenaios, das zu den Seleukidenkönigen in erster Linie anekdotenhaftes Material und Geschichten zum persönlichen Leben beinhaltet, und aus dem geographischen Handbuch Strabons, das immer wieder mit diversen kulturhistorischen Nebenbemerkungen gespickt ist. Bei zwei byzantinischen Chronisten, Johannes von Antiochia und Johannes Malalas, finden sich ebenfalls zusammenfassende Abschnitte über Antiochos VII., der Quellenwert dieser beiden spätantiken Autoren ist allerdings umstritten. Schließlich überliefern die Autoren Claudius Aelianus, Charax von Pergamon, Sextus Iulius Frontinus, Iulius Obsequens und Georgios Synkellos vereinzelte Details über Antiochos VII.
Der römische Geschichtsschreiber Titus Livius behandelte in seinem Geschichtswerk auch den Partherkrieg Antiochos‘ VII. (wobei seine Hauptquelle allem Anschein nach wiederum Poseidonios war). Von dem entsprechenden Buch ist aber nur eine kurze Zusammenfassung erhalten. Orosius, in dessen Geschichtswerk sich ein kurzer Abschnitt zum Partherkrieg findet, hat vermutlich ebenfalls eine Zusammenfassung des Livius als Quelle verwendet, die aber etwas ausführlicher war als die heute erhaltene.[132] Bei zwei weiteren Geschichtswerken ist zwar davon auszugehen, dass sie einmal existiert haben, die Texte selbst sind aber verloren. Es handelt sich um eine Geschichte des Seleukidenreiches von Flavius Josephus, die Thomas Fischer aufgrund verschiedener Hinweise in den erhaltenen Werken des Autors annimmt,[133] und um ein weiteres Werk des Athenaios mit dem Titel „Über die Könige von Syrien“.[134]
Neben den literarischen Quellen bieten Inschriften wichtige ergänzende Informationen, etwa zur Titulatur Antiochos' VII. und seinen außenpolitischen Beziehungen oder zur Bedeutung und Selbstdarstellung seiner Ehefrau Kleopatra Thea.[135] Als letzter westlicher Herrscher taucht Antiochos VII. auch in einem Keilschriftdokument aus Babylon auf, das die Wiedereroberung dieser Stadt im Jahr 130 v. Chr. belegt.[136] Außerdem wird für einen kurzen Zeitraum in den Jahren 130 und 129 v. Chr. in den babylonischen Keilschriftdokumenten nur noch nach der Seleukidenära und nicht mehr wie in den Jahren zuvor mittels einer Doppelangabe von seleukidischer und arsakidischer Zeitrechnung datiert – eine Auswirkung der zwischenzeitigen seleukidischen Herrschaft über Babylonien in diesem Zeitraum.[137] Die armenischen und georgischen Schriftquellen bieten aufgrund ihrer geographischen und zeitlichen Ferne kaum relevante Informationen zu Antiochos VII. Seine Niederlage im Partherfeldzug gilt in ihnen (auf eine traditionelle orientalische Tradition zurückgehend) jedoch häufig als der Zeitpunkt, an dem die „Weltherrschaft“ von den hellenistischen Großreichen an die Parther übergeht.[138]
Ikonographie
Bildliche Darstellungen, die sich mit gewisser Sicherheit Antiochos VII. zuweisen lassen, haben sich nur auf seinen Münzen erhalten. Seine Darstellung dort ist, soweit das Material veröffentlicht und ausgewertet ist, mit Ausnahme des Stirnhaares weitgehend einheitlich.[139] Der Herrscher ist mit einem relativ fülligen Gesicht dargestellt, das an das Porträt seines Vorgängers Diodotos Tryphon erinnert und in der Regel ein Doppelkinn aufweist. Der Mund ist deutlich ausgeprägt, wobei die obere über die untere Lippe hervorsteht; die Nase ist vergleichsweise hoch und in einigen Prägungen auch als Hakennase dargestellt. Die Frisur besteht auf dem Hinterkopf aus spinnenförmig angeordneten Strähnen; über den Nacken fallen parallel zueinander verlaufende Locken (sogenannte „Sichellocken“). Die Stirnhaare sind teilweise in der Form von schlichten, parallel angeordneten Strähnen gestaltet, teilweise stehen sie aber auch deutlich ungeordneter vom Kopf ab. Ersteres entspricht der Darstellungsweise seines Vaters Demetrios, während sich zweitere Frisur an seine direkten Vorgänger anlehnt. Der Rest des Gesichtes ähnelt ebenfalls der charakteristischen Darstellungsweise Demetrios‘ I.
In seiner Abhandlung zum seleukidischen Herrscherbildnis verzeichnet Robert Fleischer vier Porträts, die in der Forschung teilweise Antiochos VII. zugeschrieben wurden. Für keines der Kunstwerke gilt diese Zuschreibung jedoch als wahrscheinlich.[140] Im Einzelnen handelt es sich um folgende Werke:
- Marmorskulptur eines Kopfes in der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen (Inventarnummer 447)
- Bronzeskulptur eines Kopfes im Iranischen Nationalmuseum in Teheran (Inventarnummer 2477)[141]
- Emblem, dessen Aufbewahrungsort unbekannt ist[142]
- Gemme im Louvre in Paris aus der Sammlung des Louis De Clercq[143]
Forschungsstand und Beurteilung
Die letzten umfassenden wissenschaftlichen Gesamtdarstellungen der seleukidischen Herrschergeschichte stammen noch vom Anfang des 20. Jahrhunderts: Es handelt sich um die Werke von Edwyn Robert Bevan und Auguste Bouché-Leclercq, die immer noch grundlegend zur politischen Geschichte des Seleukidenreiches sind, auch wenn sie nicht mehr den aktuellen Forschugnsstand wiedergeben.[144] Neuere Monographien über das Seleukidenreich haben dagegen strukturelle Aspekte in den Vordergrund gerückt, sodass sie zu einzelnen Herrschergestalten wie Antiochos VII. keine ausführlicheren Abschnitte beinhalten.[145] Für die Zeit nach 164 hat aber Kay Ehling mit seiner Habilitationsschrift „Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden“[146] und verschiedenen ergänzenden Aufsätzen einen gewissen Ersatz geschaffen. Neben seinen Schriften ist für die Kenntnis der Regierung Antiochos' VII. in erster Linie das Werk Thomas Fischers wichtig, der sich in seiner Dissertation mit dem Partherkrieg (vor allem in chronologischer und topographischer Hinsicht)[147] und in verschiedenen Beiträgen mit der Münzprägung des Königs auseinandersetzte.[148]
Als Herrscherpersönlichkeit wurde Antiochos VII. in der Forschungsgeschichte überwiegend sehr positiv beurteilt: Er gilt vielfach als letzter fähiger Angehöriger der Seleukidendynastie, so etwa bei Thomas Fischer, dem zufolge es sich bei seinen Nachfolgern durchgehend um „nur noch schwächliche Gestalten“ gehandelt habe.[149] Auch Susan Sherwin-White und Amélie Kuhrt rechnen Antiochos zu den „dynamischsten und erfolgreichsten“ Angehörigen seiner Dynastie;[150] Charles Bradford Welles bezeichnete ihn als den „letzte[n] tüchtige[n] König aus dem Seleukidengeschlecht“.[151] Eine deutlich negativere Bilanz zieht John D. Grainger, der die politischen Erfolge Antiochos‘ VII. lediglich der günstigen außenpolitischen Situation während dessen Regierungszeit und einer allgemeinen Kriegsmüdigkeit im Seleukidenreich, nicht etwa besonderen Herrscherqualitäten zuschreibt. Das sehr positive Bild der restlichen Forschung führt er hingegen auf die Quellenlage zurück, da die Autoren der überlieferten antiken Texte bereits eine sehr positive Sicht auf Antiochos gehabt hätten.[152]
Unbestritten ist in der Forschung die Schlüsselstellung, die der Regierungszeit Antiochos' VII. für die Geschichte des Seleukidenreiches zukommt. So bedeutete das Jahr 129 v. Chr. für den polnischen Althistoriker Józef Wolski „zweifellos den Anfang vom Ende der seleukidischen Monarchie“,[153] und bereits Eduard Meyer bezeichnete den Tod Antiochos' die „Katastrophe des Hellenismus im kontinentalen Asien und zugleich die des Seleukidenreichs“.[154] David Engels spielt den Gedanken durch, dass der Seleukide bei seinem großen Ostfeldzug erfolgreich gewesen wäre und die Kontrolle über Mesopotamien, Persien und möglicherweise auch die Parthyene dauerhaft wiedererlangt hätte. Bei dieser – Engels zufolge absolut plausiblen – Möglichkeit hätte sich das Seleukidenreich langfristig erhalten lassen, wäre dann aber zu einem Feudalstaat mit einer schwachen Zentralgewalt geworden (wie es mit dem Partherreich tatsächlich geschah).[155]
Literatur
- Edward Dąbrowa: Könige Syriens in der Gefangenschaft der Parther. In: Tyche, Band 7, 1992, S. 45–54 (PDF). Nachdruck in: Derselbe: Studia Graeco-Parthica. Political and Cultural Relations between Greeks and Parthians (= Philippika. Band 49). Harrassowitz, Wiesbaden 2011, S. 15–25.
- Kay Ehling: Die Nachfolgeregelung des Antiochos VII. vor seinem Aufbruch in den Partherkrieg (131 v. Chr.). In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte. Band 46, 1996, S. 31–37 (PDF).
- Kay Ehling: Probleme der seleukidischen Chronologie und Geschichte der Jahre zwischen 139 und 131 v. Chr. In: Ulrike Peter (Hrsg.): Stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiss zum 65. Geburtstag (= Griechisches Münzwerk). Akademie-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-003294-4, S. 227–242.
- Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius (= Historia Einzelschriften. Band 196). Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 3-515-09035-5, bes. S. 186–205 (Habilitationsschrift, Universität Augsburg 2005).
- Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970.
- Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. (= Kleine Hefte der Münzsammlung an der Ruhr-Universität Bochum. Nummer 7). Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8.
- Charlotte Lerouge-Cohen: Les guerres parthiques de Démétrios II et Antiochos VII dans les sources gréco-romaines, de Posidonios à Trogue/Justin. In: Journal des savants. Jahrgang 2005, S. 217–252 (online).
Einzelnachweise
- ↑ Titus Livius, Periochae 50.
- ↑ Kay Ehling: Zwei ,seleukidische‘ Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 374, Anm. 1.
- ↑ Hugo Willrich: Demetrios 40. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2795Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“.Fehler bei Vorlage * Parameter ungültig (Vorlage:RE): "3"
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19.
- ↑ So etwa Ulrich Wilcken: Antiochos 30. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2478Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“.Fehler bei Vorlage * Parameter ungültig (Vorlage:RE): "3"
- ↑ Edwyn Robert Bevan: The House of Seleucus. 2 Bände, Edward Arnold, London 1902 (Nachdruck, Routledge & Kegan Paul, London 1966), Band 2, S. 302 (Digitalisat).
- ↑ Kay Ehling: Zwei 'seleukidische' Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 374 und 376.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 36,1,8. Übersetzung nach: Pompeius Trogus: Weltgeschichte von den Anfängen bis Augustus im Auszug des Justin. Herausgegeben und übersetzt von Otto Seel. Zürich 1972.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 35,2,2; Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,17.
- ↑ Kay Ehling: Zwei 'seleukidische' Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 374 f.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 35,2,1 f.
- ↑ Kay Ehling: Zwei 'seleukidische' Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 376; Thérèse Liebmann-Frankfort: La frontière orientale dans la politique extérieure de la République romaine depuis le traité d'Apamée jusquà la fin des conquêtes asiatiques de Pompée (189/8-63). Académie Royale de Belgique, Brüssel 1969, S. 129.
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19; dazu siehe Edwyn Robert Bevan: The House of Seleucus. 2 Bände, Edward Arnold, London 1902 (Nachdruck, Routledge & Kegan Paul, London 1966), Band 2, S. 237, Anm. 7 (Digitalisat).
- ↑ Zur Geschichte des Seleukidenreiches vom Tod Antiochos III. bis zu Antiochos VII. siehe etwa den Überblick bei Józef Wolski: The Seleucids. The Decline and Fall of their Empire. Nakł. Polskiej Akad. Umiejętności, Krakau 1999, ISBN 83-86110-36-8, S. 100–110.
- ↑ Zum Tod Antiochos' VI. und zu Diodotos Tryphon siehe Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 178–181.
- ↑ Zum Feldzug Demetrios' II. siehe Edward Dąbrowa: L'Expédition de Démétrios II Nicator contre les Parthes (139–138 avant J.-C.). In: Parthica. Band 1, 1999, S. 9–17 (online); zu seiner Gefangenschaft siehe Derselbe: Könige Syriens in der Gefangenschaft der Parther. In: Tyche. Band 7, 1992, S. 45–54, hier S. 46–50.
- ↑ Appian, Syriaca 68,358, siehe auch 1 Makk 15,1 [1]. Kay Ehling schreibt ohne weitere Begründung, Antiochos habe sich erst nach Rhodos begeben, nachdem er die Nachricht von der Gefangennahme seines Bruders erhalten hatte: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 186.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 184 (Münzprägung des Demetrios) und S. 186 (Ausrufung Antiochos' zum König).
- ↑ 1 Makk 15,1–3 [2].
- ↑ 1 Makk 15,2–9 [3]
- ↑ Hugo Willrich: Zum Münzwesen der Makkabäer. In: Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen Judentums. Band 51, 1933, S. 78 f.
- ↑ Baruch Kanael: Literaturüberblicke der griechischen Numismatik: Altjüdische Münzen. In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte. Band 17, 1967, S. 157–298, hier S. 166 (Digitalisat).
- ↑ Jörg-Dieter Gauger: Beiträge zur jüdischen Apologetik. Untersuchungen zur Authentizität von Urkunden bei Flavius Josephus und im 1. Makkabäerbuch (= Bonner biblische Beiträge. Band 49). Hanstein, Köln/Bonn 1977, ISBN 3-7756-1048-0, S. 138 vermutet eine nachträgliche Überarbeitung. Indifferent bleibt Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 186–188.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,222.
- ↑ Appian, Syriaca 68,360.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,222. Dazu siehe Kai Brodersen: Appians Abriss der Seleukidengeschichte (Syriake 45,232–70,369). Text und Kommentar. Editio Maris, München 1989, ISBN 3-925801-03-0, S. 225.
- ↑ Thomas Fischer: Zu Tryphon. In: Chiron. Band 2, 1972, S. 201–213, hier S. 211 f. (Datierung der Ankunft auf Mitte 138); Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 188 f. (Datierung der Ankunft auf das Frühjahr und der Heirat auf spätestens September).
- ↑ 1 Makk 15,10 [4]; Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,223.
- ↑ 1 Makk 15,11–14 [5]; Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,223.
- ↑ Bezalel Bar-Kochva: The Seleucid Army. Organization and Tactics in the Great Campaigns. Cambridge University Press, Cambridge 1976, S. 7–19 (militärgeschichtliche Einordnung); Michael Tilly: 1 Makkabäer (Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament). Herder, Freiburg/Basel/Wien 2015, ISBN 978-3-451-26822-9, S. 293 (möglicher Grund für die Übertreibung).
- ↑ 1 Makk 15,25 [6]
- ↑ Dov Gera: Tryphon's Sling Bullet from Dor. In: Israel Exploration Journal. Band 35, Nummer 2/3, 1985, S. 153–163. Die deutsche Übersetzung der Inschrift leicht modifiziert nach Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 190; abweichend liest Thomas Fischer: Tryphons verfehlter Sieg von Dor? In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 93, 1992, S. 29–30: Τρύφωνο[ς] Νίκη / Διὸς Δωρίτου γεῦσαι „Tryphons Sieg! / Koste den Zeus von Dor!“.
- ↑ 1 Makk 15,37 [7] (Flucht mit dem Schiff über Orthosia); Charax von Pergamon, FGrH 103, Fragment 29 (Flucht über Ptolemais); Georgios Synkellos, Weltchronik p. 351 (Mosshammer) (Flucht über Orthosia); Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,224 (Flucht nach Apameia).
- ↑ Frontinus, Kriegslisten 2,13,2.
- ↑ Zur Datierung des Todes: Dov Gera: Tryphon’s Sling Bullet from Dor. In: Israel Exploration Journal. Band 35, Nummer 2/3, 1985, S. 153–163, hier S. 160; Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 191.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,224; Appian, Syriaca 68,358; Johannes von Antiochia, Chronik, Fragment 96 (Mariev); Strabon, Geographie 14,5,2; Georgios Synkellos, Weltchronik p. 351 (Mosshammer). Zu den verschiedenen Varianten siehe Kay Ehling: Zwei 'seleukidische' Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 376.
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,20; Appian, Syriaca 68,361. Dazu Kay Ehling: Die Nachfolgeregelung des Antiochos VII. vor seinem Aufbruch in den Partherkrieg (131 v. Chr.). In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte, Band 46, 1996, S. 31–37, besonders S. 35 und S. 37.
- ↑ Édouard Will: Histoire politique du monde hellénistique (323–30 av. J.-C.). Band 2, Presses universitaires de Nancy, Nancy 1967, S. 346.
- ↑ Ausführlich begründet bei Thérèse Liebmann-Frankfort: La frontière orientale dans la politique extérieure de la République romaine depuis le traité d'Apamée jusquà la fin des conquêtes asiatiques de Pompée (189/8-63). Académie Royale de Belgique, Brüssel 1969, S. 129–132. Die Gesandtschaftsreise ist belegt bei Diodor, Bibliotheca historica 33,28b,3.
- ↑ Kay Ehling: Probleme der seleukidischen Chronologie und Geschichte der Jahre zwischen 139 und 131 v. Chr. In: Ulrike Peter (Hrsg.): stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiss zum 65. Geburtstag. Akademie-Verlag, Berlin 1998, S. 227–241, hier S. 227.
- ↑ Titus Livius, Periochae 57. Zu dieser Stelle auch Edwyn Robert Bevan: The House of Seleucus. 2 Bände, Edward Arnold, London 1902 (Nachdruck, Routledge & Kegan Paul, London 1966), Band 2, S. 241 (Digitalisat).
- ↑ 1 Makk 15,15–24 [8]. Siehe Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 85 und S. 96–101 sowie den Kommentar zu dieser Stelle bei: Michael Tilly: 1 Makkabäer (Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament). Herder, Freiburg/Basel/Wien 2015, ISBN 978-3-451-26822-9, S. 293.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 192.
- ↑ Christian Habicht: Athen und die Seleukiden. In: Chiron. Band 19, 1989, S. 7–26, Zitat auf S. 24.
- ↑ Zu diesem Dekret siehe Steven V. Tracy: IG II² 937: Athens and the Seleucids. In: Greek, Roman and Byzantine Studies. Band 29, Nummer 4, 1988, S. 383–388; Christian Habicht: Athen und die Seleukiden. In: Chiron. Band 19, 1989, S. 7–26, hier S. 22–24 ([grbs.library.duke.edu/article/download/4451/5525 PDF]).
- ↑ Christian Habicht: Athen und die Seleukiden. In: Chiron. Band 19, 1989, S. 7–26, hier S. 20 f. und S. 24.
- ↑ Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8, S. 13 und S. 36 mit Anm. 13.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,1. Übersetzung nach: Pompeius Trogus: Weltgeschichte von den Anfängen bis Augustus im Auszug des Justin. Herausgegeben und übersetzt von Otto Seel. Zürich 1972.
- ↑ Auguste Bouché-Leclercq: Histoire des Séleucides (323–64 avant J.-C.). Band 1, Leroux, Paris 1913–1914, S. 370 f.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 36,1,9.
- ↑ Henri Seyrig: Notes on Syrian coins (= Numismatic notes and monographs. Band 119). American Numismatic Society, New York 1950, S. 17–19; Dov Gera: Tryphon's Sling Bullet from Dor. In: Israel Exploration Journal. Band 35, Nummer 2/3, S. 153–163, hier S. 160; Arthur Houghton, Catharine Lorber, Oliver Hoover: Seleucid Coins. A Comprehensive Catalogue. Teil 2: Seleucus IV through Antiochus XIII. 2 Bände, New York 2008, Band 1, S. 351.
- ↑ Ulrich Wilcken: Ein Beitrag zur Seleukidengeschichte. In: Hermes. Band 29, 1894, S. 436–450, hier S. 442 f. (Digitalisat).
- ↑ Thomas Fischer: Zu einer Seleukidenmünze des Antiochos VII. In: Revue Numismatique. 6. Serie, Band 9, 1967, S. 239–241. Zu den dort behandelten Münzen siehe auch Arnold Spaer: Monnaies de Bronze Palestiniennes d'Antiochos VII. In: Revue Numismatique. 6. Serie, Band 13, 1971, S. 160 f.
- ↑ Johannes Malalas, Weltchronik 8,26; zur Verwendung in der Münzprägung Arthur Houghton, Catharine Lorber, Oliver Hoover: Seleucid Coins. A Comprehensive Catalogue. Teil 2: Seleucus IV through Antiochus XIII. 2 Bände, American Numismatic Society, New York 2008, Band 1, S. 354; zur dahinterstehenden Aussage Thomas Fischer: Zu einer Seleukidenmünze des Antiochos VII. In: Revue Numismatique. 6. Serie, Band 9, 1967, S. 239–241, hier S. 240.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,244 („Eusebes“); ebenda 13,222 („Soter“).
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 102–109.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum, Prolog zu Buch 39; Johannes von Antiochia, Chronik, Fragment 96 (Mariev); Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,17; Georgios Synkellos, Weltchronik p. 351 (Mosshammer).
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,6; Pierre Roussel, Marcel Launey: Inscriptions de Délos. Décrets postérieurs à 166 av. J.-C. (Nos 1497–1524), Dédicaces postérieures à 166 av. J.-C. (Nos 1525–2219). Boccard, Paris 1937, Nr. 1547 (Text der Inschrift online) und Nr. 1548 (Text der Inschrift online).
- ↑ Siehe etwa Pierre Roussel, Marcel Launey: Inscriptions de Délos. Décrets postérieurs à 166 av. J.-C. (Nos 1497–1524), Dédicaces postérieures à 166 av. J.-C. (Nos 1525–2219). Boccard, Paris 1937, Nr. 1540 (Text der Inschrift online) und Nr. 1541 (Text der Inschrift online).
- ↑ Zu dem Beinamen „Megas“ zusammenfassend Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 67 und S. 203.
- ↑ Arthur Houghton, Catharine Lorber, Oliver Hoover: Seleucid Coins. A Comprehensive Catalogue. Teil 2: Seleucus IV through Antiochus XIII. 2 Bände, New York 2008, Band 1, S. 352 und S. 396 f.; Arthur Houghton: A victory coin and the Parthian Wars of Antiochus VII. In: Proceedings of the 10th International Congress of Numismatics / Actes du 10ème Congrès international de numismatique (= Publications de l'Association internationale des numismates professionels. Nummer 11). International Association of Professional Numismatists, London 1989, S. 65; Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 200.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 78 f.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,224; 1 Makk 15,25–27 [9].
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 191.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 192 f.
- ↑ 1 Makk 15,28–37 [10]. Zur literarischen Ausschmückung dieser Stelle Michael Tilly: 1 Makkabäer (Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament). Herder, Freiburg/Basel/Wien 2015, ISBN 978-3-451-26822-9, S. 297 f.
- ↑ 1 Makk 15,38–41 [11]; Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,225; Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 1,2,2. Zu Kendebaios und dem (sonst für das Seleukidenreich nicht bezeugten) Amt des Epistrategen siehe Hermann Bengtson: Die Strategie in der hellenistischen Zeit. Band 2 (= Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. Band 32). C. H. Beck, München 1944, S. 178–181.
- ↑ 1 Makk 16,1–10 [12]: Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,226 f.; Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 1,2,2. Zur Datierung der Schlacht siehe Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 194.
- ↑ 1 Makk 16,11–24 [13]: Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,228–235; Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 1,2,3 f.
- ↑ Édouard Will: Histoire politique du monde hellénistique (323–30 av. J.-C.). Band 2, Presses universitaires de Nancy, Nancy 1967, S. 345.
- ↑ Zur Datierung der Belagerung ausführlich Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 195–197. Zum Goldstater mit dem Nike-Motiv siehe Arthur Houghton: A victory coin and the Parthian Wars of Antiochus VII. In: Proceedings of the 10th International Congress of Numismatics / Actes du 10ème Congrès international de numismatique (= Publications de l'Association internationale des numismates professionels. Nummer 11). International Association of Professional Numismatists, London 1989, S. 65; siehe auch die Beschreibung und Fotografie der Münze auf parthia.com.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,237; dazu Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 196.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,236–239 (Verwüstung der Landschaft, Einrichtung der Belagerung, Ausfälle der Belagerten).
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,240–243 (Behandlung der Kampfunfähigen, Laubhüttenfest); Plutarch, Moralia 184 F.
- ↑ Diodor, Bibliotheca historica 34/35,1. Zu dieser Textstelle siehe Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 198, der den Bericht von antisemitisch (beziehungsweise streng hellenistisch) eingestellten Beratern Antiochos' für unhistorisch und für eine Erfindung Diodors aus literarischen Gründen hält.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,243–247 (Verhandlungen, Friedensschluss); Diodor, Bibliotheca historica 34/35,1,5. Dazu siehe Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 70 f.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,249; Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 1,2,5. Siehe Thomas Fischer: Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos' VII.? Ein Beitrag zur Deutung der Beizeichen auf hellenistischen Münzen. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 91, Nummer 2, 1975, S. 191–196, hier S. 195 f.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,247 f.; Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,18. Zur Frage, ob die Mauer oder nur die Mauerkrone geschleift wurde, siehe Tessa Rajak: Roman Intervention in a Seleucid Siege of Jerusalem? In: Greek, Roman and Byzantine Studies. Band 22, Nummer 1, 1981, S. 65–81, hier S. 71.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum, Prolog zu Buch 36; Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,18. Für unhistorisch hält diese Bemerkungen Auguste Bouché-Leclercq: Histoire des Séleucides (323–64 avant J.-C.). Band 1, Leroux, Paris 1913–1914, S. 376, Anm. 1; die Hinrichtung „einige[r] Extremisten“ sieht darin Thomas Fischer: Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos' VII.? Ein Beitrag zur Deutung der Beizeichen auf hellenistischen Münzen. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 91, Nummer 2, 1975, S. 191–196, hier S. 193.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 71.
- ↑ Mit unterschiedlichen Gewichtungen Édouard Will: Histoire politique du monde hellénistique (323–30 av. J.-C.). Band 2, Presses universitaires de Nancy, Nancy 1967, S. 346 f.; Tessa Rajak: Roman Intervention in a Seleucid Siege of Jerusalem? In: Greek, Roman and Byzantine Studies. Band 22, Nummer 1, 1981, S. 65–81, hier S. 66; Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8, S. 19; Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 198 f.
- ↑ Tessa Rajak: Roman Intervention in a Seleucid Siege of Jerusalem? In: Greek, Roman and Byzantine Studies. Band 22, Nummer 1, 1981, S. 65–81, hier S. 72–81. Rajak datiert den Bericht bei Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,259–264 in diese Zeit und interpretiert die Informationen bei Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,243–246 dementsprechend.
- ↑ Siehe Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 199 und S. 227. Gegen einen Zusammenhang des römisch-jüdischen Freundschaftsvertrages mit den Ereignissen um Antiochos VII. hat sich auch bereits Thomas Fischer ausgesprochen: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 64–88.
- ↑ Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8, S. 19; Jürgen Malitz: Die Historien des Poseidonios. C. H. Beck, München 1983, S. 312.
- ↑ Johann Maier: Grundzüge der Geschichte des Judentums im Altertum (= Grundzüge. Band 40). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08341-5, S. 48.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 21 und S. 198.
- ↑ Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8, besonders S. 13 und 20–22.
- ↑ Zu diesen Münzen ausführlich Thomas Fischer: Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos' VII.? Ein Beitrag zur Deutung der Beizeichen auf hellenistischen Münzen. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 91, Nummer 2, 1975, S. 191–196; Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8.
- ↑ Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,250–252; dazu Tessa Rajak: Roman Intervention in a Seleucid Siege of Jerusalem? In: Greek, Roman and Byzantine Studies. Band 22, Nummer 1, 1981, S. 65–81, hier S. 71 f.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,9,10–38,10,1 (Erklärung als Präventivkrieg). Generell zu den Kriegsgründen Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 36; Edward Dąbrowa: Könige Syriens in der Gefangenschaft der Parther. In: Tyche. Band 7, 1992, S. 45–54, hier S. 47 f.; Józef Wolski: The Seleucids. The Decline and Fall of their Empire. Nakł. Polskiej Akad. Umiejętności, Krakau 1999, ISBN 83-86110-36-8, S. 109 f.
- ↑ Józef Wolski: L'empire des Arsacides (= Acta Iranica. Band 32). Peeters, Löwen 1993, S. 83–87; Marek J. Olbrycht: Parthia et ulteriores gentes. Die politischen Beziehungen zwischen dem arsakidischen Iran und den Nomaden der eurasischen Steppen (= Quellen und Forschungen zur antiken Welt. Band 30). Tuduv, München 1998, ISBN 3-88073-563-8, S. 85–87.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 200.
- ↑ Die Zahlenangaben finden sich bei Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,2; Orosius, Historiae adversum Paganos 5,10,8; Diodor, Bibliotheca historica 34/35,17,1. Zur Beurteilung Bezalel Bar-Kochva: The Seleucid Army. Organization and Tactics in the Great Campaigns. Cambridge University Press, Cambridge 1976, S. 10 f. und S. 100 f. Zur literarischen Tendenz siehe David Engels: Benefactors, Kings, Rulers. Studies on the Seleukid Empire between East and West (= Studia Hellenistica. Band 57). Peeters, Leuven/Paris/Bristol 2017, ISBN 978-90-429-3327-9, S. 95 f.
- ↑ Übersetzung nach: Orosius: Die antike Weltgeschichte in christlicher Sicht. Übersetzt von Adolf Lippold. Band 2, Artemis-Verlag, Zürich 1986, ISBN 3-7608-3677-1, S. 27.
- ↑ Stanley Lane-Poole: The coins of the Turkumán houses of Seljook, Urtuk, Zengee etc. in the British Museum (= Catalogue of Oriental coins in the British Museum. Band 3). Longmans, London 1877, S. 139 f.
- ↑ Paul J. Kosmin: The Land of the Elephant Kings. Space, Territory, and Ideology in the Seleucid Empire. Harvard University Press, Cambridge/London 2014, ISBN 978-0-674-72882-0, S. 149 f.
- ↑ Kay Ehling: Die Nachfolgeregelung des Antiochos VII. vor seinem Aufbruch in den Partherkrieg (131 v. Chr.). In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte, Band 46, 1996, S. 31–37. Den natürlichen Tod des ältesten Sohnes und die Exilierung seines jüngeren Bruders im Jahr 129 bezeugt Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,20.
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, besonders S. 29–48; Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 200 (mit einigen Verweisen auf die ältere Literatur).
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,5; Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 36–39.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,6; zur Schlacht am Lykos Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,251 f. und Georgios Synkellos, Weltchronik p. 351 (Mosshammer) (dort ist der Name des parthischen Generals als „Sindas“ wiedergegeben). Zur Datierung der Schlacht Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 36–39 und S. 48.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 202 f.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 37–39; Monika Schuol: Die Charakene. Ein mesopotamisches Königreich in hellenistisch-parthischer Zeit (= Oriens et Occidens. Band 1). Franz Steiner, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07709-X, S. 291, S. 453 und S. 460.
- ↑ Diodor, Bibliotheca historica 34/35,15; zu diesen Friedensverhandlungen Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 44.
- ↑ Marek J. Olbrycht: Parthia et ulteriores gentes. Die politischen Beziehungen zwischen dem arsakidischen Iran und den Nomaden der eurasischen Steppen. Tuduv, München 1998, ISBN 3-88073-563-8, S. 86.
- ↑ Claudius Aelianus, De natura animalium 10,34; Julius Obsequens, Liber prodigiorum 28. Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 39 f.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,6 (mühelose Abdrängung in die Parthyene); Orosius, Historiae adversum Paganos 5,10,8 (Herrschaft über Medien). Die Station Susa ist durch die dortige Prägung von Münzen bezeugt. Zu dem gesamten Feldzug siehe Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 39–43.
- ↑ Georgios Synkellos, Weltchronik p. 353 (Mosshammer). Zur Plausibilität dieser Herleitung Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 40 f.; Thomas Fischer: Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos' VII.? Ein Beitrag zur Deutung der Beizeichen auf hellenistischen Münzen. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 91, Nummer 2, 1975, S. 191–196, hier S. 194 f.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 42,1,1 f.; zur Datierung Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 41 f., Anm. 75; zur Identifizierung mit den Saken Marek J. Olbrycht: Parthia et ulteriores gentes. Die politischen Beziehungen zwischen dem arsakidischen Iran und den Nomaden der eurasischen Steppen. Tuduv, München 1998, ISBN 3-88073-563-8, S. 88.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,8; Diodor, Bibliotheca historica 34/35,17,2. Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 40–44.
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19; Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,8. Die Datierung gemäß Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 46 f. Kritik an seiner Argumentation äußert Joachim Oelsner: Randbemerkungen zur arsakidischen Geschichte anhand von babylonischen Keilschrifttexten. In: Altorientalische Forschungen. Band 3, 1975, S. 25–45, hier S. 33 f.
- ↑ Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19; Moses von Choren, Geschichte Armeniens 2,2,4.
- ↑ Diodor, Bibliotheca historica 34/35,16; Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,9 f.
- ↑ Appian, Syriaca 68,359; Claudius Aelianus, De natura animalium 10,34. Den Tod in der Schlacht nennen unter anderem Porphyrios, FGrH 260, Fragment 32,19 sowie Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,10. Alle Quellen bei Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 45 f. mit Anm. 87 (Fischer hält Selbstmord für wahrscheinlicher). Daneben siehe auch Kay Ehling: Zwei 'seleukidische' Miszellen. In: Historia. Band 50, Nummer 3, 2001, S. 374–378, hier S. 377 f.
- ↑ Poseidonios, FGrH 87, Fragment 12; Porphyrius, FGrH 260, Fragment 32,19 f.; Johannes von Antiochia, Chronik, Fragment 97 (Mariev). Zur Rekonstruktion dieser Ereignisse Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 49–54.
- ↑ Porphyrius, FGrH 260, Fragment 32,19; Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,10. Zu den Gründen für ihre Anwesenheit auf dem Feldzug siehe Paul J. Kosmin: The Land of the Elephant Kings. Space, Territory, and Ideology in the Seleucid Empire. Harvard University Press, Cambridge/London 2014, ISBN 978-0-674-72882-0, S. 164. Zu ihrer Heirat mit Phraates Edward Dąbrowa: Könige Syriens in der Gefangenschaft der Parther. In: Tyche. Band 7, 1992, S. 45–54, hier S. 50.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 42,1,4 f. Dass es sich um Söldner gehandelt haben könnte, vermutet Józef Wolski: L'empire des Arsacides. Peeters, Löwen 1993, S. 85.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,7; Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 13,253; Porphyrius, FGrH 260, Fragment 32,19. Diese Stellen ermöglichen eine relative Datierung des Ereignisses: Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 39 f. und S. 44.
- ↑ Appian, Syriaca 68,359; dazu Kai Brodersen: Appians Abriss der Seleukidengeschichte (Syriake 45,232–70,369). Text und Kommentar. Editio Maris, München 1989, ISBN 3-925801-03-0, S. 224.
- ↑ Peter Franz Mittag: Beim Barte des Demetrios. Überlegungen zur parthischen Gefangenschaft Demetrios' II. In: Klio. Band 84, Nummer 2, 2002, S. 373–399.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,11. Zu Phraates' Motiven siehe Edward Dąbrowa: Könige Syriens in der Gefangenschaft der Parther. In: Tyche. Band 7, 1992, S. 45–54, hier S. 50.
- ↑ Diodor 34/35,21 (dort mit der Namensform Euhermos); Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 42,1,3; Poseidonius, FGrHist 87, Fragment 13. Zu Himeros siehe Monika Schuol: Die Charakene. Ein mesopotamisches Königreich in hellenistisch-parthischer Zeit (= Oriens et Occidens. Band 1). Franz Steiner, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07709-X, S. 274 f. mit weiterer Literatur.
- ↑ Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 38,10,10 und 39,1,6. Neuere Untersuchungen der Münzprägung haben allerdings ergeben, dass sich Alexander II., anders als Justin schreibt, vermutlich eher als Sohn Alexanders I. ausgab: Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 209.
- ↑ Józef Wolski: L'empire des Arsacides. Peeters, Löwen 1993, S. 85–96. Zu den Einfallsplänen in Syrien und dem Tod Phraates' siehe Diodor, Bibliotheca historica 34/35,18 und Justin, Epitoma historiarum Philippicarum 42,1,1–5.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 62 f.
- ↑ In aller Kürze dazu: Paul J. Kosmin: The Land of the Elephant Kings. Space, Territory, and Ideology in the Seleucid Empire. Harvard University Press, Cambridge/London 2014, ISBN 978-0-674-72882-0, S. 243.
- ↑ Allgemein zur Quellenlage zur späten Seleukidenzeit Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 29–109; speziell zu Antiochos Charlotte Lerouge-Cohen: Les guerres parthiques de Démétrios II et Antiochos VII dans les sources gréco-romaines, de Posidonios à Trogue/Justin. In: Journal des savants. Jahrgang 2005, S. 217–252.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 32.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 18–23.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 33 f. und S. 50 f.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 43 f.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 53.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 12–23.
- ↑ Zu diesem Werk siehe David Braund: Athenaeus, On the Kings of Syria. In: Derselbe, John Wilkins (Hrsg.): Athenaeus and his World. Reading Greek Culture in the Roman Empire. University of Exeter Press, Exeter 2000, ISBN 0-85989-661-7, S. 514–522.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 67 f.
- ↑ Albert T. Olmstead: Cuneiform Texts and Hellenistic Chronology. In: Classical Philology. Band 32, 1937, S. 1–14, hier S. 14.
- ↑ Joachim Oelsner: Randbemerkungen zur arsakidischen Geschichte anhand von babylonischen Keilschrifttexten. In: Altorientalische Forschungen. Band 3, 1975, S. 25–45, hier S. 31–33; Barbara Böck: Keilschriftliche Texte. In: Ursula Hackl, Bruno Jacobs, Dieter Weber (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Partherreiches. Textsammlung mit Übersetzungen und Kommentaren (= Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments. Band 85). Band 3, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-53388-8, S. 1–174, hier S. 9 f.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 25, S. 57 und S. 88.
- ↑ Zum Folgenden siehe Robert Fleischer: Studien zur seleukidischen Kunst. Band 1: Herrscherbildnisse. Philipp von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-1221-0, S. 71.
- ↑ Robert Fleischer: Studien zur seleukidischen Kunst. Band 1: Herrscherbildnisse. Philipp von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-1221-0, S. 111 (mit jeweils vollständiger Bibliographie zu den einzelnen Stücken).
- ↑ Gunvor Lindström: The Portrait of a Hellenistic Ruler in the National Museum of Iran. In Jens M. Daehner, Kenneth Lapatin, Ambra Spinelli (Hrsg.): Artistry in Bronze: The Greeks and Their Legacy. J. Paul Getty Museum, Los Angeles 2017, S. 198–204 (online).
- ↑ Arthur Sambon: „Emblema“ offrant le portrait d‘Antiochus VII, roi de Syrie. In: Le Musée. Band 3, 1906, S. 75–78 mit Tafel XII.
- ↑ André de Ridder: Collection de Clercq. Catalogue. Band 7: Les Bijoux et les pierres gravées. Teil 2: Les pierres gravées. Ernest Leroux, Paris 1911, S. 599 f., Nr. 2861; Gisela M. A. Richter: Engraved Gems of the Greeks and the Etruscans. A Histroy of Greek Art in Miniature (= The Engraved Gems of the Greeks, Etruscans and Romans. Teil 1). Phaidon, London 1968, S. 164, Nr. 656.
- ↑ Edwyn Robert Bevan: The House of Seleucus. 2 Bände, Edward Arnold, London 1902 (Band 1, Band 2; Nachdruck: Routledge & Kegan Paul, London 1966); Auguste Bouché-Leclerq: Histoire des Séleucides (323–64 avant J.-C.). Leroux, Paris 1913–1914. Zur Beurteilung Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008, S. 13.
- ↑ Susan Sherwin-White, Amélie Kuhrt: From Samarkhand to Sardis. A new approach to the Seleucid empire. Duckworth, London 1993, ISBN 0-7156-2413-X; Józef Wolski: The Seleucids. The Decline and Fall of their Empire (= Rozprawy Wydziału Historyczno-Filozoficznego. Band 91). Nakł. Polskiej Akad. Umiejętności, Krakau 1999, ISBN 83-86110-36-8; Paul J. Kosmin: The Land of the Elephant Kings. Space, Territory, and Ideology in the Seleucid Empire. Harvard University Press, Cambridge/London 2014, ISBN 978-0-674-72882-0; David Engels: Benefactors, Kings, Rulers. Studies on the Seleukid Empire between East and West. Peeters, Leuven/Paris/Bristol 2017, ISBN 978-90-429-3327-9.
- ↑ Kay Ehling: Untersuchungen zur Geschichte der späten Seleukiden (164–63 v. Chr.). Vom Tode des Antiochos IV. bis zur Einrichtung der Provinz Syria unter Pompeius. Franz Steiner, Stuttgart 2008.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970.
- ↑ Thomas Fischer: Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos' VII.? Ein Beitrag zur Deutung der Beizeichen auf hellenistischen Münzen. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 91, Nummer 2, 1975, S. 191–196; Thomas Fischer: Silber aus dem Grab Davids? Jüdisches und Hellenistisches auf Münzen des Seleukidenkönigs Antiochos’ VII. 132–130 v. Chr. (= Kleine Hefte der Münzsammlung an der Ruhr-Universität Bochum. Nummer 7). Brockmeyer, Bochum 1983, ISBN 3-88339-325-8.
- ↑ Thomas Fischer: Untersuchungen zum Partherkrieg Antiochos’ VII. im Rahmen der Seleukidengeschichte. Dissertation, München 1970, S. 1.
- ↑ „...the most dynamic and successful […] of the Seleucid kings“: Susan Sherwin-White, Amélie Kuhrt: From Samarkhand to Sardis. A new approach to the Seleucid empire. Duckworth, London 1993, ISBN 0-7156-2413-X, S. 215.
- ↑ Charles Bradford Welles: Die hellenistische Welt. In: Golo Mann, Alfred Heuß (Hrsg.): Propyläen Weltgeschichte. Band 3, Propyläen-Verlag, Berlin 1962, S. 511.
- ↑ John D. Grainger: A Seleukid Prosopography and Gazetteer (= Mnemosyne Supplements. Band 172). Brill, Leiden/New York/Köln 1997, ISBN 90-04-10799-1, S. 29-31, besonders S. 30.
- ↑ „...was without a doubt the beginning of the end of the Seleucid monarchy“: Józef Wolski: The Seleucids. The Decline and Fall of their Empire. Nakł. Polskiej Akad. Umiejętności, Krakau 1999, ISBN 83-86110-36-8, S. 118 f.
- ↑ Eduard Meyer: Ursprung und Anfänge des Christentums. Band 2: Die Entwicklung des Judentums und Jesus von Nazaret. 5. Auflage, J. G. Cotta, Stuttgart/Berlin 1925, S. 272.
- ↑ David Engels: Middle Eastern ‚Feudalism‘ and Seleucid Dissolution. In: Kyle Erickson, Gillian Ramsey (Hrsg.): Seleucid Dissolution. The Sinking of the Anchor (= Philippika. Band 50). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06588-7, S. 13-36, hier S. 29.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Diodotos Tryphon | König des Seleukidenreiches 138–129 v. Chr. | Demetrios II. |
Personendaten | |
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NAME | Antiochos VII. |
ALTERNATIVNAMEN | Antiochos VII. Eumenes; Antiochos VII. Sidetes |
KURZBESCHREIBUNG | König des Seleukidenreiches |
GEBURTSDATUM | 2. Jahrhundert v. Chr. |
STERBEDATUM | 129 v. Chr. |