Davidisch-salomonisches Großreich

hypothetisches Großreich von Israel und Juda unter den Königen David und Salomon
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Davidisch-salomonisches Großreich ist eine Bezeichnung für eine Epoche der Geschichte Israels im 10. Jahrhundert v. Chr. Im englischen Sprachraum ist die Bezeichnung united monarchy üblich. Eckdaten sind die Einnahme Jerusalems durch David und die Reichsteilung nach dem Tod seines Sohnes und Nachfolgers Salomo.

Volutenkapitell aus Megiddo, Eisen-IIA-Zeit. Die Palastarchitektur in Megiddo ist nach der High Chronology in die Zeit Salomos zu datieren und vermittelt einen Eindruck von Palastbauten in Jerusalem (Oriental Institute Museum Chicago)
Karte des davidisch-salomonischen Großreichs

Albrecht Alt, Martin Noth und ihre Schüler fanden in den Samuel- und Königsbüchern der Bibel Informationen, die sie für historisch zuverlässig hielten, und rekonstruierten so die geschichtlichen Abläufe. Davon wurde auf das kulturelle Leben am Jerusalemer Hof rückgeschlossen, was wiederum die Datierung und Lokalisierung von Texten des Alten Testaments ermöglichte – breitenwirksam entfaltet durch Gerhard von Rad.

Die neuere Forschung hält die Existenz eines davidisch-salomonischen Großreichs mehrheitlich für eine literarische Fiktion. Damit ist nicht grundsätzlich bestritten, dass David und Salomo historische Personen und Herrscher über ein Territorium waren, aber sie hatten nur regionale Bedeutung.

Ob die Bezeichnung Großreich berechtigt ist, entscheidet sich an der Beurteilung von drei Themenfeldern:

  1. der Verwaltung des Landes;
  2. der Baumaßnahmen Salomos;
  3. der Handelsbeziehungen und wirtschaftlichen Unternehmungen Salomos.

Hypothese Großreich

Im Hintergrund steht folgendes Geschichtsbild, das zwar aus einer Kombination von Bibeltexten gewonnen wurde, aber keine Nacherzählung der Bibel darstellt. Es hatte in der alttestamentlichen Wissenschaft, jedenfalls im deutschsprachigen Raum, seit Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre Gültigkeit, verlor seitdem jedoch an Zustimmung.

Militärische Expansion unter David

David herrschte in Personalunion über das Nordreich Israel und das Südreich Juda.[1] Davids Machtbasis war seine persönliche Söldnertruppe, mit der er zunächst die Philister schlug und aus ihrer Vormachtstellung in der Region verdrängte.[2] Diese Söldner, geführt von Joab, nahmen für David die kanaanäische (jebusitische) Stadt Jerusalem ein.[3] Im Territorium des Stammes Juda gelegen, wurde aus dem eroberten Jerusalem jedoch kein Teil von Juda, sondern die „Davidsstadt“.[4] Kultisches Zentrum der Stadt war ihr Tempel. David beließ den Oberpriester Zadok in seinem Amt, und diesem gelang es später, den israelitischen Priester Abjatar zu entmachten. Am Tempel verbanden sich kanaanäischer Kult und israelitischer JHWH-Glauben zu einem spannungsvollen Synkretismus.[4]

In einer Reihe von Angriffskriegen unterwarf David die Nachbarvölker im Osten (Moabiter, Ammoniter, Edomiter) und dehnte damit das Territorium seines Reiches stark aus.[5] Er brachte sogar einige aramäische Kleinstaaten, die sich mit den Ammonitern verbündet hatten und gemeinsam mit ihnen geschlagen wurden, unter seine Oberherrschaft. Davids Statthalter residierte in Damaskus.[6] Auch die auf dem Territorium der israelitischen Stämme noch vorhandenen kanaanäischen Stadtstaaten wurden in Davids Reich eingegliedert.[7][8]

Seine Söldnertruppe trug David von Erfolg zu Erfolg, während der Heerbann der israelitischen Stämme zur Hilfstruppe degradiert wurde. An die Spitze der Unzufriedenen setzte sich Davids Sohn Abschalom. Im Ostjordanland kam es zur Entscheidungsschlacht zwischen dem Heerbann unter Abschalom und der Söldnertruppe unter Joab. Abschalom fiel, der Heerbann zerstreute sich, der Aufstand war gescheitert.[9]

Blütezeit unter Salomo

Aus den Hofintrigen um die Thronnachfolge ging Salomo als neuer König hervor. Er übernahm von seinem Vater ein Großreich: „ein Staat von mächtiger Expansionskraft, außenpolitisch einigermaßen gefestigt, innenpolitisch noch voller Probleme, das kultische Leben an einen neuen Mittelpunkt gebunden und in neue Formen eingetreten, ein glänzender Hof, der in der Pflege geistiger Güter auf der Höhe seiner Zeit stand.“[10]

Herbert Donner charakterisierte den Hof Salomos als weltoffen, ja kosmopolitisch, eine „Pflegestätte der Künste und Wissenschaften.“[11] Aus den Erträgen internationaler Handelsgeschäfte konnte Salomo seine großen Bauvorhaben realisieren: Tempel und Palast in Jerusalem, Garnisonsstädte in Hazor, Megiddo, Geser und Bet-Horon, und außerdem eine luxuriöse Hofhaltung.[12][13] Mit einer effektiven Verwaltung wurde die Bevölkerung zu Abgaben herangezogen. Die dazu nötige Beamtenschaft wurde in Schreibschulen unterrichtet.[14] Eine Gauliste gliederte das Gebiet der israelitischen Stämme in Verwaltungseinheiten. Teile der Bevölkerung mussten Fronarbeit leisten.[15]

Grenzen des Reichs

Walter Dietrich, der den Maximalisten (siehe unten) zuzurechnen ist,[16] bestimmt das Kerngebiet des davidischen und dann auch salomonischen Reiches ohne die unterworfenen Nachbarstaaten folgendermaßen:[17]

  • Norden und Osten: Transjordanien, Galiläa, oberes Jordantal bis Dan, aber ohne die phönizischen Städte;
  • Westen: das ganze Gebiet bis zum Mittelmeer, inklusive die kanaanäischen Stadtstaaten Taanach, Megiddo und Dor;
  • Südwesten: Negev bis Beerscheba ohne das Philistergebiet.

Forschungsgeschichte

Albrecht Alt und seine Schule

Albrecht Alt formulierte 1950: Es sei eine Tatsache, dass Davids Reich in kurzer Zeit „nicht nur gebietsmäßig, sondern doch wohl auch seinem inneren Wesen nach überraschend schnell und weit über die Grenzen seines israelitischen Nationalstaates hinausgewachsen war und die Gestalt eines Großreiches angenommen hatte.“[18] Er steuerte auch einzelne Deutungen bei, die von seinem Schülerkreis übernommen wurden, etwa, das David in „Personalunion" über die Reiche Israel und Juda geherrscht habe oder dass Jerusalem als Davids persönliche Beute eine dritte politische Größe neben Juda im Süden und Israel im Norden gewesen sei.[19][20] Zur Alt-Schule gehörten auch der Ägyptologe Siegfried Herrmann und der Altorientalist Herbert Donner. Nach deren Einschätzung machten es die zeitgleichen Schwächeperioden Ägyptens und Mesopotamiens möglich, dass in der Levante eine neue Großmacht entstehen konnte.[21][22]

Bis Mitte der 1980er Jahre änderte sich an dem oben skizzierten Bild der Ära Davids und Salomos im deutschen Sprachraum kaum etwas, es ging in Standardwerke und Lehrbücher der alttestamentlichen Wissenschaft ein. Donners „Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen“ erschien noch 2007 in vierter Auflage.

Maximalisten, Minimalisten, Nihilisten

Die Diskussion, die Mitte der 1980er Jahre virulent wurde, hatte sich indes in der Archäologie Israels schon länger vorbereitet. Hier arbeiteten die „Großreichs-Befürworter“, die in bewährter Weise die Eisenzeit IIA mit der Zeit Davids und Salomos identifizierten, und neben ihnen Archäologen, die neuartige anthropologische und demographische Zugänge nutzten. Zwischen diesen beiden konkurrierenden Richtungen war ein Austausch schwer möglich.

Das Spektrum der heute vertretenen Positionen lässt sich nach Michael Huber in drei Gruppen teilen: Maximalisten, Minimalisten und Nihilisten. In der Polemik der Maximalisten werden Minimalisten und Nihilisten in eins gesetzt, was aber nicht deren Selbstverständnis entspricht.[23]

 
Tel-Dan-Stele im Israel Museum; hervorgehoben ist der aramäische Schriftzug „Haus Davids“
  • Maximalisten: Großreich unter David und Salomo, von Ägypten bis zum Libanon, mit Ostjordanland und Aramäergebieten (William G. Dever, Gösta W. Ahlström, Avraham Malamat, Kenneth A. Kitchen, Alan J. Millard, John S. Holladay Jr., Baruch Halpern, Amnon Ben-Tor, Doron Ben-Ami);
  • Minimalisten: Lokale Herrschaft im Raum Jerusalem, die Kontrolle über das Nordreich Israel ist eine literarische Fiktion (J. Maxwell Miller, John H. Hayes, Giovanni Garbini, David W. Jamieson-Drake, Philipp R. Davies, Niels Peter Lemche, Israel Finkelstein, Amichai Mazar, David Ussishkin, Nadav Na’aman, Ernst Axel Knauf, Margaret Steiner);
  • Nihilisten, Revisionisten: Die Geschichte Israels vor dem Exil ist insgesamt eine literarische Fiktion (Margaret M. Gelinas, Thomas L. Thompson, Keith W. Whitelam). Diese Position ist nach dem Fund der Tel-Dan-Inschrift allerdings schwer zu begründen.[24]

Die gesellschaftliche Entwicklung kam im Norden Palästinas durch die Nähe zu den phönizischen Städten schneller voran als im Süden (Juda und Jerusalem). Auf die Dorfkultur der Eisenzeit I folgte mit der Eisenzeit IIA eine Periode von Stammeskönigtümern und eigentlichen Staaten (urbanen Gesellschaften) in der Eisenzeit IIB.[25] Für die Organisationsform des Reiches von David und Salomo werden die Begriffe Chiefdom oder Früher Staat diskutiert.[26]

Chronologiedebatte

Da es im 10. Jahrhundert v. Chr. noch keine Münzen gab, muss die Archäologie anhand der verwendeten Keramik zu Datierungen kommen. Schon William F. Albright hatte einen bestimmter Keramiktyp (rot überzogene, handpolierte Haushaltskeramik: hand-burnished, red-slip ware) als Kennzeichen für die Ära Salomos angesehen, denn diese stellte einen technologischen Fortschritt dar. Amichai Mazar zufolge wurde Keramik dieses Typs vom Ende des 11. Jahrhunderts bis mindestens Anfang des 9. Jahrhunderts verwendet. Sie scheidet demnach zur exakten Datierung von Funden in die Zeit Davids und Salomos aus.[27]

High Chronology

Nach der von Yigael Yadin vertretenen High Chronology (auch Conventional Chronology) ist die Regierungszeit von David und Salomo, von der Bibel mit je rund 40 Jahren angegeben, identisch mit der Eisen IIA-Zeit. Sie war in Israel/Palästina mit einem Wiederaufleben der städtischen Lebensweise (Reurbanisierung) verbunden. Ruth Amiran und Yohanan Aharoni entwickelten Yadins Ansatz weiter. Sie kamen aufgrund von Keramikvergleichen zu der These, dass der Beginn der Eisenzeit IIA ungefähr mit der Eroberung Jerusalems durch David, etwa im Jahr 1000 v. Chr., zusammenfalle. Archäologen diente dieses einprägsame Datum als Arbeitsgrundlage, Lehrbücher übernahmen es. Ein Schwachpunkt der High Chronology bestand darin, dass sich nach diesem Modell für das 9. Jahrhundert v. Chr. eine Lücke im archäologischen Befund auftut.[28]

Low Chronology

Israel Finkelstein entwickelte eine andere Keramiktypologie, wodurch sich der Beginn der Eisen IIA-Zeit um rund 100 Jahre, ins 9. Jahrhundert v. Chr. verschieben würde. David und Salomo hätten nach Finkelsteins Low Chronology noch in der Eisen I-Zeit gelebt. Archäologische Sondierungen im Bergland von Juda (im Zentrum des davidisch-salomonischen Reiches) ergaben: Die Region war während der Eisen I-Zeit steinig, von Gestrüpp und Wald bedeckt, isoliert und randständig. Die Anzahl der Dörfer nahm zwar allmählich zu, aber die Bewohner fanden eher als Hirten denn als Ackerbauern ihr Auskommen.[29] „Damit wird dem blühenden Großreich unter David und Salomo archäologisch der Boden unter den Füßen weggezogen.“[28]

Modified Conventional Chronology

Mittlerweile sind verschiedene Zwischenpositionen erarbeitet worden, die außer der Keramiktypologie auch die 14C-Methode nutzen. Die Modified Conventional Chronology (Amichai Mazar) datiert den Beginn der Eisenzeit IIA etwas herunter auf 980 v. Chr., womit man weiter die Möglichkeit offen hält, dass David und Salomo an der Reurbanisierung Anteil hatten.[28] Kennzeichnend für die Modified Conventional Chronology ist, dass die Eisenzeit IIA länger dauert als in den beiden anderen Chronolgien.

Verwaltung des Landes

Herbert Donner nahm an, dass David nicht nur einen Staat schuf, „das erste Großreich auf dem Boden Palästinas und eines Teiles Syriens, das wir kennen,“ sondern dafür auch eine leistungsfähige Verwaltung mit folgenden Kennzeichen einrichtete:

  • „kluge innenpolitische Durchgliederung“,
  • „institutionelle Verfestigung“,
  • „verwaltungstechnische Ausformung.“[30]

Die geeigneten Personen für diesen Beamtenapparat habe er aus dem Adel der entmachteten kanaanäischen Stadtstaaten rekrutiert.[31] Nach Herrmann wurde aus Jerusalem ein Verwaltungszentrum, von dem zwei Listen von „Ressortbeamten“ mit militärischen, zivilen und religiösen Aufgaben überliefert seien.[32] Nach Analyse dieses Materials (2 SamEU / 1 Chr 18 EU, 2 Sam 20 EU) kommt Hermann Michael Niemann zu dem Ergebnis, dass diese Personen alle in Davids Umgebung tätig waren. David hatte demnach keinen Funktionärsapparat, um das ausgedehnte Territorium seines Reichs zu verwalten.[33] Niemann meinte, dass David durch ständige militärische Aggression nach außen diese Schwäche der Binnenstruktur überdecken konnte.

Auch für die Ära Salomos konstatiert Niemann eine Binnenstruktur- und Organisationsschwäche und analysiert dann 1 Kön 4,7–19 EU, eine Textquelle, die als Beispiel für die effektive Verwaltung des salomonischen Großreichs herangezogen wird.[34] Es handelt sich um eine Liste von zwölf Statthaltern, Amtsleuten, Provinzgouverneuren – je nachdem, wie man hebräisch נִצָּבִים nitsavim übersetzt. Aber der Zuschnitt ihrer jeweiligen Zuständigkeitsbereiche bleibt vage. Laut Niemann ist das kein Zufall: Salomo habe loyalen Personen der lokalen Elite ihrer Bedeutung entsprechende Regionen zugeteilt. Das Reich sei nicht in Provinzen/Gaue aufgeteilt gewesen, für die dann Spitzenbeamte benannt worden wären.[35] Die zwölf nitsavim, so Niemann, repräsentierten den König vor Ort und festigten seinen Rückhalt im Land.[36] Das in der Quelle beschriebene Rotationssystem zur Versorgung des Hofes erweist sich für ihn als „Schreibtisch-Produkt“, das so nie funktioniert haben könne. Es nehme weder auf das landwirtschaftliche Jahr noch auf die unterschiedliche Wirtschaftskraft der Regionen Rücksicht.[37]

Dietrich wendet gegen Niemann ein, diese biblische Quelle habe ein so hohes Maß an Plausibilität und historischer Kontingenz, dass ihr keine „übergroße Skepsis“ entgegengebracht werden solle. Er sieht in der Liste ein überlegtes System, mit dem ein Ausgleich zwischen kanaanäisch-städtischen und israelitisch-ländlichen Bevölkerungsteilen geschaffen worden sei.[38]

Baumaßnahmen Salomos

Helga Weippert kam aufgrund der High Chronology 1988 zu der Einschätzung, dass die neue Stadtkultur der Eisen-IIA-Zeit genormt wirkende Stadtmauern, Tore, Paläste und Wohnhäuser hervorgebracht habe, was sie zu dem planmäßigen Landesausbau unter Salomo in Beziehung setzte.[39]

Residenzstadt Jerusalem

Hangpflaster (stepped stone structure)

 
Hangpflaster in der Davidsstadt

„Die Unterstadt umfasste 400 mal 90 Meter, die Oberstadt mit Tempel und Palast 300 mal 250 Meter. Zu Zeiten Salomos lebten hier höchstens 1500–2000 Bewohner! In der Unterstadt fanden Archäologen ein paar vereinzelte Scherben, ein paar Stützmauer-Reste.“[40] Als Residenz eines Großreichs ist diese Stadt deutlich zu klein. Doch die gestuften Substruktionsbauten (stepped stone structure) am Abhang des Südosthügels, deren zeitliche Einordnung Gegenstand der Diskussion ist, zeigen jedenfalls, dass Jerusalem städtischen Charakter hatte.[41] Yigal Shiloh schlug drei Deutungen für diese Struktur vor, wobei er die erste allerdings für unwahrscheinlich hielt:[42]

  1. Substruktion eines großen Gebäudes auf der Akropolis;
  2. Teil der Akropolisbefestigung;
  3. Trennung zwischen Wohnstadt und Ophel.

Eilat Mazar meinte, auf der von der stepped stone structure abgesicherten, etwa 200 m² großen Plattform den Palast Davids (large stone structure) gefunden zu haben.[43] In der Eisenzeit wurden Paläste gern auf Podien gebaut, so dass sie die Wohnbebauung überragten, worauf Mazar ihre Argumentation stützt.[44] Kritiker, darunter Israel Finkelstein, sehen in der large stone structure Überreste mehrerer Gebäude, deren älteste Bestandteile ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen.[45][46] Insgesamt, fasst Christian Frevel zusammen, hätten die neueren Ausgrabungen „das davidische Jerusalem nur insofern aufgewertet, als dass die Bedeutung des vordavidischen Jerusalem zunimmt.“[46]

Akropolis

Zum Tempelbau siehe: Erster (oder Salomonischer) Tempel

Tempel und Palastbauten bildeten zusammen die Akropolis des eisenzeitlichen Jerusalem. Die Palastbauten der Könige von Juda befanden sich südlich des Tempels, also ebenfalls auf dem Areal des heutigen Tempelberges. Ihre Erbauung wird in 1 KönEU beschrieben und auf die Regierungszeit Salomos zurückgeführt. Zu diesem Bauensemble gehörte das sogenannte Libanonwaldhaus (hebräisch בֵּית יַעַר הַלְּבָנוֹן bet ya‘ar hallevanon), eine Säulenhalle, eine Thronhalle sowie zwei Wohnpaläste für Salomo und seine ägyptische Ehefrau. Nur das Libanonwaldhaus wird auch in späterer Zeit erwähnt. Eckart Otto hält es deshalb nicht für eine literarische Fiktion, sondern für ein repräsentatives Gebäude, das im Jerusalem des 9.–8. Jahrhunderts existierte.[47] Er bezeichnet den Gebäudetyp als „recht analogielos“ und deshalb nicht aufgrund der Baubeschreibung datierbar.

Das Libanonwaldhaus soll 50 m lang, 25 m breit und 15 m hoch gewesen sein. Mit einer Grundfläche von 1250 m² übertraf es den Tempel. Das Baumaterial bestand aus Steinquadern für die massiven Außenmauern und Libanonzedern für Gebälk, Decken und drei oder vier Säulenreihen von je 15 Säulen, die ein Obergeschoss trugen. Die Säulen, die vielleicht mit Pflanzenmotiven verziert waren, ließen den Innenraum wohl wie einen Wald wirken, was den Namen erklären kann.[48] Von Audienzsaal bis Pferdestall sind für dieses Gebäude verschiedene Funktionen vorgeschlagen worden. Weippert vergleicht Säulenhallen aus der urartäischen Palastarchitektur (Altıntepe, Arin-Berd, jüngere Eisen-II-Zeit).[48] Erasmus Gaß vermutet, dass das Obergeschoss eine hölzerne Pergola gewesen sei.[49]

Bei der Säulenhalle und der Thronhalle geht aus dem Text nicht hervor, ob dies Anbauten an das Libanonwaldhaus oder selbständige Gebäude waren. Weippert schlägt eine dem arabischen Liwan ähnliche Architektur vor.[50] Der in 1 Kön 10,18–20 EU beschriebene Thron war ein sogenannter Sphingenthron aus Holz, mit Elfenbeinintarsien verziert und mit Gold überzogen.[50]

Kenyon und Shiloh fanden Architekturfragmente, die zu den Palastanlagen der Könige von Juda gehört haben können, allerdings nicht in situ, weshalb ihre Datierung unsicher ist. Dabei handelt es sich um zwei Fragmente eines Volutenkapitells und Quadersteine. Ebenfalls zu dieser Fundgruppe gehört vielleicht ein Volutenkapitell, das John W. Crowfoot und Gerald M. FitzGerald 1929 in byzantinischem Schutt am Jerusalemer Südosthügel entdeckten, falls es dort als Spolie verbaut worden war.[51]

Garnisonsstädte Hazor, Megiddo und Geser

 
Sechskammertor in Megiddo
 
Sechskammertor in Geser
 
Eingang in die israelitische Zitadelle von Tel Hazor mit Volutenkapitellen (Israel Museum)

Die Notizen in 1 Kön 9,15.17 EU erwähnen Salomos Bautätigkeit in Hazor, Megiddo und Geser sowie in Baala (el-Muğār oder Tulul el-medbaḥˀ), Tamar (ˤĒn Ḥaṣeva) und Bet-Horon (Bēt ˀŪr et-taḥta). Archäologische Spuren haben Salomos Baumaßnahmen möglicherweise in den drei erstgenannten Orten hinterlassen, was umstritten ist. Finkelstein zufolge war man einem Zirkelschluss erlegen: Die Keramiken und Artefakte wurden ins 10. Jahrhundert datiert, weil man den passenden Bibelvers über Salomos Bautätigkeit zur Hand hatte; andere Fachleute hielten das davidisch-salomonische Großreich für historische Realität, weil sie in Geser, Hazor und Megiddo die eindrucksvollen Bauten sahen, die von der Archäologie ins 10. Jahrhundert datiert worden waren.[52]

Sechskammertore

Yigael Yadin legte bei der Ausgrabung von Hazor in den 1950er Jahren ein Stadttor der Eisenzeit frei. Er erkannte, dass Stadttore des gleichen Typs (von ihm Sechskammertor benannt) von früheren Ausgräbern in Megiddo und Geser beschrieben worden waren. Yadin nahm an, Salomos Architekt in Jerusalem habe einen Bauplan für Sechskammertore entworfen, der vor Ort umgesetzt worden sei. Die Ähnlichkeit der Toranlagen ist frappant:[53]

Maße Hazor Megiddo Geser
Länge 20,3 m 20,3 m 19,0 m
Breite 18,2 m 17,5 m 16,2 m
Breite der Torpassage 4,2 m 4,2 m 4,1 m
Breite zwischen den Türmen 6,1 m 6,5 m 5,5 m

Allerdings stammt das Tor in Megiddo nicht aus der gleichen Zeit wie die Tore in Geser und Hazor. Es wurde später erbaut.[54] Ähnliche Toranlagen, die aus nachsalomonischer Zeit stammen, gibt es auch in Aschdod, Lachisch und weiteren Orten.[53]

Palastarchitektur

„Ab dem 10. Jh. v. Chr. zeichneten sich monumentale Gebäude in Palästina bautechnisch aus durch den Gebrauch von Kalksteinquadern für die Fundamente und unteren Mauerpartien sowie durch Volutenkapitelle – wohl in Türlaibungen und auf Säulen im Eingang.“[55]

In den 1960er Jahren fand Yadins Team unter den sogenannten Ställen Salomos in Megiddo (deren Datierung in die nachsalomonische Zeit gesichert ist) Reste eines Palastes. Dieser repräsentative Bau mit einer Grundfläche von 28 × 21 m (Palast 6000) wurde von den Ausgräbern als Sitz von Salomos Statthalter identifiziert. David Ussishkin vertrat die These, dass die biblische Beschreibung des Königspalastes in Jerusalem auf diesen Palasttyp passe. Die Identifikation dieser Bauten als Bit-Hilani, einem nordsyrischen Palasttyp, ist aber wegen mangelnder architektonischer Übereinstimmungen fraglich.[56] Die weitreichendere These der Ausgräber, dass sich hier der architektonische Einfluss von Salomos Handelspartner Hiram von Tyros zeige, scheitert daran, dass die syrischen Paläste frühestens im 9. Jahrhundert gebaut wurden: „Wie hätten Salomos Architekten einen Architekturstil übernehmen können, den es noch gar nicht gab?“[57]

Heirat Salomos mit einer Pharaonentochter

Bei einem Großreich sind Kontakte mit benachbarten Großreichen zu erwarten; in diesem Zusammenhang ist die Heirat Salomos mit einer Pharaonentochter von Bedeutung (1 Kön 3,1 EU; 1 Kön 7,8 EU; 1 Kön 9,16–24 EU). Sie wird in der älteren Forschung durchweg für historisch angesehen. Aus ägyptologischer Sicht dagegen ist diese Verbindung unwahrscheinlich; es ist überhaupt keine Heirat einer ägyptischen Prinzessin mit einem fremdländischen König bekannt.[58] Dies entsprach nicht der Heiratspolitik der Herrscher Ägyptens. Da die Erwähnung der Pharaonentochter erzählerisch mit der Beschreibung von Baumaßnahmen Salomos verwoben ist, erwägt Bernd Schipper, dass es in Jerusalem ein Gebäude in ägyptischem Stil gegeben haben könnte, das volkstümlich „Haus der Pharaonentochter“ hieß.[59]

1 Kön 9,16–24 EU wird von einigen Alttestamentlern so interpretiert, dass Pharao Siamun einen Feldzug nach Palästina unternommen, die (philistäische) Stadt Geser zerstört und diese seinem Schwiegersohn Salomo anlässlich der Heirat geschenkt hätte. Neben einem Zerstörungshorizont im Philistergebiet – der auch anders gedeutet werden kann – trägt ein Relieffragment aus Tanis die Beweislast für diese These. Das Fragment zeigt Siamun, der ein Feindpaar erschlägt. Einer der Feinde hält ein Objekt in der Hand, das als Doppelaxt des ägäisch-anatolischen Typs interpretiert wird und ihn als Philister kennzeichnen soll. Schipper lehnt diese Argumentation aus zwei Gründen ab: erstens handele es sich um den festen ikonographischen Typ „Erschlagung der Feinde“, der Teil der Königsideologie war und keine militärischen Aktivitäten des betreffenden Herrschers darstellte. Zweitens sei das Objekt genau besehen keine Doppelaxt, sondern eher der Rand eines Schildes.[60][61]

Handelsbeziehungen und wirtschaftliche Unternehmungen Salomos

Die Erzählung vom Besuch der Königin von Saba am Hof Salomos hat offenbar märchenhafte Züge und bleibt für eine Beurteilung der Handelspolitik Salomos außer Betracht.[62]

Handelskontakte mit Phönizien

Nach biblischer Darstellung lieferte Hiram von Tyros das Luxusgut Zedernholz für Salomos Residenz Jerusalem (Tempel und Palast). Salomo bezahlte ihn dafür nicht nur in Naturalien. Er trat ihm ein Gebiet in Galiläa ab (1 Kön 9,11–13 EU). Diese Notiz wird oft als historisch angesehen, nach Donner war Salomo von Hiram abhängig.[63] Hiram war ihm überlegen: „Tyros liefert Handwerksprodukte, Edelmetalle und Technologie, Salomo hat nur landwirtschaftliche Produkte und Land zu bieten.“[64]

Fernhandel

Nach 1 Kön 9,26–28 EU gab es ein Joint Venture von Tyros und Jerusalem im Fernhandel. Salomo habe eine Handelsflotte in Ezjon-Geber besessen. Mit tyrischen Seeleuten bemannt, seien diese Schiffe bis nach Ofir gefahren und mit Gold beladen zurückgekehrt. Ezjon Geber wird von Wolfgang Zwickel und anderen mit Ğezīret Firāˁūn identifiziert. Dieser Ort wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. ausgebaut, also nach der Zeit Salomos. Doch unabhängig von der Lokalisierung dieses Hafens ist es nach Bernd Schipper unwahrscheinlich, dass sich die Phönizier im 10. Jahrhundert an einer Schiffsexpedition auf dem Roten Meer beteiligt haben sollen; sie erschlossen sich diesen Handelsraum erst im 8. Jahrhundert v. Chr.[65]

Kupferbergbau

Für die Anfertigung der Tempelgeräte in Jerusalem benötigte Salomo Kupfer. Bei Fenan, dem antiken Punon (Wadi en-Nahas) wurden Grabungen durchgeführt, die Kupferabbau nachgewiesen haben. Die Datierung ins 10. Jahrhundert v. Chr. ist umstritten. Aber der Kupferabbau in diesem Gebiet macht nur Sinn, wenn Kupfer aus Zypern nicht zur Verfügung stand. Das trifft auf das frühe 10. Jahrhundert v. Chr. zu.[66]

Pferdehandel

1 Kön 10,28–29 EU lässt sich so interpretieren, dass Salomo den Pferdehandel mit Ägypten und Koë (Kilikien) als Quasi-Monopol kontrolliert habe. Nach Schipper sind hier aber Verhältnisse des 8. Jahrhunderts in eine frühere Zeit rückprojiziert. Denn erst dadurch, dass Tiglat-Pileser III. Kilikien tributpflichtig machte, kam der Handel mit Pferden aus Koë in Gang, von dem die Assyrer profitierten.[67]

„Salomonische Aufklärung“

 
Ostrakon aus Khirbet Qeiyafa, mit der 14C-Methode ins 10. Jahrhundert v. Chr. datiert

Gerhard von Rad prägte den Begriff „Salomonische Aufklärung“[68]. Er charakterisierte damit das Leben am Jerusalemer Hof, wo Wissenschaften und Künste gepflegt worden seien. Damit lieferte von Rad den kulturhistorischen Hintergrund für die Entstehung literarischer Werke, die in die Hebräische Bibel eingegangen sind.[69] Donner kann sich die Entstehung am Hof Salomos zwar sehr gut denken, hält sie aber für unbewiesen. Zurückhaltung sei geboten, der Begriff Aufklärung solle in Bezug auf das 10. Jahrhundert v. Chr. vermieden werden.[70]

Literatur am Hof Salomos

Drei literarische Werke datierte von Rad in die Regierungszeit Salomos:[10]

  • die Aufstiegsgeschichte Davids (1 Sam 16,14 – 2 Sam 5,12);
  • die Thronfolgegeschichte Davids (2 Sam 6,12.20ff. – 1 Kön 2);
  • das Geschichtswerk des Jahwisten.

Sie zeichnen sich durch Gemeinsamkeiten aus, die nach von Rads Ansicht einen Vergleich mit der europäischen Aufklärung sinnvoll erscheinen lassen. Der jeweilige Autor war imstande, geschichtliche Abläufe in größeren Zusammenhängen zu erfassen. Voraussetzung dafür war eine „humanistische Bildungsstufe“, die den Autor befähigte, in innere Distanz zu seinem Gegenstand zu treten. In den genannten literarischen Werken, die ins Alte Testament eingegangen sind, „bewegen sich die Figuren in einer völlig entmythisierten Profanität.“[71] Die Träger dieser hohen Erzählkunst vermutete von Rad unter den Hofbeamten Salomos.

Aufstiegs- und Thronfolgegeschichte

Martin Noth sah in der Thronfolgegeschichte das erste Geschichtswerk der Menschheit – lange vor Herodot und Thukydides.[72] Die kombinierte Aufstiegs- und Thronfolgegeschichte gilt als literarische Meisterwerk: aber „will sie erzählen, wie es gewesen ist, oder kreist sie um ein Problem der Anthropologie, um die Frage nach der Innensteuerung des Menschen?“[73] Donner veranschlagt den Quellenwert der Thronfolgegeschichte, die im Grundbestand zeitgenössisch sein könne, sehr hoch. „In der gegebenen Lage, ohne die Möglichkeit der Kontrolle durch zusätzliche literarische Quellen, kann der Historiker nichts anderes tun, als das Geschichtswerk zurückhaltend und kritisch nachzuerzählen.“[74]

Jahwist

Nach Werner H. Schmidt fügt sich die von der Neueren Urkundenhypothese angenommene jahwistische Quellenschrift sehr gut in die Ära Davids und Salomos ein. Dafür nennt er folgende Gründe:

  • Der Jahwist befasse sich mit Völkern, die in das davidisch-salomonische Großreich eingegliedert wurden (Kanaanäer, Philister, Aramäer, Ammoniter, Moabiter, Edomiter).
  • Die Geschichte von Noach dem Weinbauern (Gen 9,18–25 EU) spiegele die durch David geschaffene politische Situation: die Kanaanäer (=Ham) sind von Israel (=Sem) unterworfen worden, während Israel mit den Philistern (=Jafet) friedlich Seite an Seite leben kann.[75]

Aber auch wenn man dem Szenario eines davidisch-salomonischen Reiches zustimmt, ist es problematisch, den Jahwisten ins 10. Jahrhundert zu datieren. Die jahwistische Quellenschrift ist ein vielschichtiger Text, der eine längere Vorgeschichte gehabt haben muss. Wurde er am Hof Salomos niedergeschrieben, so fällt diese Vorgeschichte in die vorstaatliche Zeit.[76]

Fazit

Wenn die genannten drei literarischen Werke in der Ära Salomos niedergeschrieben worden wären, so wäre die Literaturbildung in Israel sehr untypisch verlaufen. Am Anfang stehen sonst Kleintexte (Annalen, Inventarlisten). Das macht die Annahme von Rads, aber auch Donners, dass am Hof Salomos plötzlich wie aus dem Nichts die Fähigkeit zum Verfassen umfangreicher Geschichtswerke da ist, unwahrscheinlich.[77] Martin Witte schlägt im Anschluss an Joachim Latacz ein anderes Szenario vor: im 7. Jahrhundert v. Chr. waren die Einwohner von Israel und Juda in intensivem Kontakt mit dem neuassyrischen sowie dem ägyptischen Reich, wodurch sich das Raumverständnis weitete. Nach dem Untergang des Nordreichs Israel mussten Menschen, Waren und fremde Traditionen in Juda integriert werden. Unter König Hiskija ging dies mit einem Ausbau Jerusalems und einer wirtschaftlichen Blüte einher.[78]

Rezeption

Stefan Heyms 1972 erschienener Roman Der König David Bericht handelt von der Literaturentstehung am Hof Salomos.

Literatur

  • Albrecht Alt: Das Großreich Davids (1950). In: Grundfragen der Geschichte des Volkes Israel. Eine Auswahl aus den „Kleinen Schriften“. Studienausgabe, hrsg. von Siegfried Herrmann, C. H. Beck, München 1970. S.338–347.
  • Walter Dietrich: Die frühe Königszeit in Israel. 10. Jahrhundert v. Chr. (=Biblische Enzyklopädie. Band 3). Kohlhammer, Stuttgart 1997. ISBN 978-3-17-012332-8.
  • Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. ISBN 978-3-525-51679-9.
  • Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. 2. Auflage. dtv, München 2005. ISBN 978-3-423-34151-6.
  • Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo. Archäologen entschlüsseln einen Mythos. C. H. Beck, München 2006. ISBN 978-3-406-54676-1.
  • Alexander Achilles Fischer: Von Hebron nach Jerusalem: Eine redaktionsgeschichtliche Studie zur Erzählung von König David in II Sam 1–5. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2004. ISBN 3-11-017899-0.
  • Christian Frevel: Geschichte Israels. Kohlhammer, Stuttgart 2015. ISBN 978-3-17-029231-4.
  • Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament. Eine Einführung in Literatur, Religion und Geschichte des Alten Testaments. 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016. ISBN 978-3-8252-4605-1.
  • Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1989. ISBN 3-17-010511-6.
  • Siegfried Herrmann: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit. 2. Auflage. Chr. Kaiser, München 1980. ISBN 3-459-01253-6.
  • Michael Huber: Gab es ein davidisch-salomonisches Großreich? Forschungsgeschichte und neuere Argumentationen aus der Sicht der Archäologie. (= Stuttgarter Biblische Beiträge. Band 63). Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2010. ISBN 978-3-460-00641-6.
  • André Lemaire: Levantine Literacy ca. 1000–750 BCE. In: Brian B. Smith (Hrsg.): Contextualizing Israel’s Sacred Writings. Ancient Literacy, Orality, and Literary Production. SBL Press, Atlanta 2015. ISBN 978-1-62837-118-5. S. 11–46.
  • Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel (= Forschungen zum Alten Testament. Band 6). Mohr Siebeck, Tübingen 1993. ISBN 3-16-146059-6.
  • Hermann Michael Niemann: König Salomo gab es nicht. In: Welt am Sonntag, 22. April 2001. (online)
  • Martin Noth: Geschichte Israels. 10. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1986. ISBN 3-525-52120-0.
  • Eckart Otto: Das antike Jerusalem: Archäologie und Geschichte. C. H. Beck, München 2008. ISBN 978-3-406-56881-7.
  • Gerhard von Rad: Der Anfang der Geschichtsschreibung im Alten Israel (1944) In: Gesammelte Studien zum Alten Testament (TB 8), München 1958. S. 148–188.
  • Gerhard von Rad: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels (Theologie des Alten Testaments, Band 1). 9. Auflage. Chr. Kaiser, München 1987. ISBN 3-459-01673-6.
  • Thomas Römer (Hrsg.): Einleitung in das Alte Testament. 2. Auflage. TVZ, Zürich 2013. ISBN 978-3-29017428-6.
  • Udo Rüterswörden: Das Königtum im Alten Testament. In: Stefan Rebenich, Johannes Wienand (Hrsg.): Monarchische Herrschaft im Altertum, Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2017. ISBN 978-3-11-046385-9. S. 105–118.
  • Bernd Ulrich Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems (= Orbis Biblicus et Orientalis. Band 170). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999. ISBN 3-525-53728-X.
  • Werner H. Schmidt: Einführung in das Alte Testament. 4. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1989. ISBN 3-11-012160-3.
  • Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit (= Handbuch der Archäologie, Vorderasien II/1). C. H. Beck, München 1988. ISBN 3-406-32198-4.
  • Markus Witte: Von den Anfängen der Geschichtswerke im Alten Testament – Eine forschungsgeschichtliche Diskussion neuerer Gesamtentwürfe. In: Eve-Marie Becker (Hrsg.): Die antike Historiographie und die Anfänge der christlichen Geschichtsschreibung (= Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche. Band 129). Walter de Gruyter, Berlin / New York 2005. ISBN 3-11-018208-4. S.53–82.
  • Wolfgang Zwickel: Salomo der Bauherr. In: Welt und Umwelt der Bibel 66 (2012), S. 26–32.

Einzelnachweise

  1. Martin Noth: Geschichte Israels. Göttingen 1986, S. 172.
  2. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 80–81.
  3. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Band 1. Göttingen 2007, S. 222: „David erstürmte mit seinen Söldnern das Felsennest, machte es zu seinem persönlichen Besitz und richtete dort seine Residenz ein.“
  4. a b Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 81.
  5. Martin Noth: Geschichte Israels. 10. Auflage. Göttingen 1986, S. 178: „Er hat damit weit über den engeren Bereich der israelitischen Stämme hinaus einen Großstaat geschaffen und nach allen Seiten hin abgerundet.“
  6. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 84.
  7. Werner H. Schmidt: Einführung in das Alte Testament. 4. Auflage. Berlin / New York 1989, S. 18–19.
  8. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Göttingen 2007, S. 225.
  9. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 85–87.
  10. a b Gerhard von Rad: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels. 8. Auflage. München 1988, S. 62.
  11. Herbert Donner: Herrschergestalten in Israel. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1970, ISBN 978-3-540-05029-2, S. 40.
  12. Martin Noth: Geschichte Israels. S. 194.
  13. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 93.
  14. Werner H. Schmidt: Einführung in das Alte Testament. 4. Auflage. Berlin / New York 1989, S. 34.154.
  15. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Stuttgart 1989, S. 94.
  16. Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 109.
  17. Walter Dietrich: Die frühe Königszeit in Israel. 10. Jahrhundert v. Chr. Stuttgart 1997, S. 163–165.
  18. Albrecht Alt: Das Großreich Davids. In: Siegfried Herrmann (Hrsg.): Grundfragen der Geschichte des Volkes Israel. München 1970, S. 338.
  19. Alexander Achilles Fischer: Von Hebron nach Jerusalem: Eine redaktionsgeschichtliche Studie zur Erzählung von König David in II Sam 1–5. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2004, ISBN 3-11-017899-0, S. 319–320.
  20. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Göttingen 2007, S. 224: „Das Ergebnis des Aufstiegs Davids bestand in der Vereinigung dreier Kronen auf seinem Haupt: Juda - Israel - Jerusalem.“
  21. Michael Huber: Gab es ein davidisch-salomonisches Großreich? Forschungsgeschichte und neuere Argumentationen aus der Sicht der Archäologie. Stuttgart 2010, S. 64.
  22. Siegfried Herrmann: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit. 2. Auflage. München 1980, S. 205–206.
  23. Michael Huber: Gab es ein davidisch-salomonisches Großreich? Forschungsgeschichte und neuere Argumentationen aus der Sicht der Archäologie. Stuttgart 2010, S. 70 (Die Begriffe Maximalisten, Minimalisten und Nihilisten prägte Knoppers, Vanishing Solomon, S. 19-20.).
  24. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. S. 145–146.
  25. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament. 5. Auflage. Göttingen 2016, S. 100.
  26. Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel. Tübingen 1993, S. 40.
  27. Michael Huber: Gab es ein davidisch-salomonisches Großreich? Forschungsgeschichte und neuere Argumentationen aus der Sicht der Archäologie. Stuttgart 2010, S. 140.
  28. a b c Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 141.
  29. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. 2. Auflage. München 2005, S. 149.
  30. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Göttingen 2007, S. 228–229.
  31. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Göttingen 2007, S. 232.
  32. Siegfried Herrmann: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit. 2. Auflage. München 1980, S. 207–209.
  33. Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel. Tübingen 1993, S. 13.
  34. Martin Noth: Geschichte Israels. 10. Auflage. Göttingen 1986, S. 194–195.
  35. Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel. Tübingen 1993, S. 34.
  36. Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel. Tübingen 1993, S. 273.
  37. Hermann Michael Niemann: Herrschaft, Königtum und Staat. Skizzen zur soziokulturellen Entwicklung im monarchischen Israel. Tübingen 1993, S. 36. 261.
  38. Walter Dietrich: Die frühe Königszeit in Israel. 10. Jahrhundert v. Chr. Stuttgart 1997, S. 168.175.
  39. Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit. München 1988, S. 427.
  40. Hermann Michael Niemann: König Salomo gab es nicht. 22. April 2001.
  41. Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 116.
  42. Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit. München 1988, S. 458.
  43. Eilat Mazar: Did I Find King David’s Palace? In: Bible History Daily. Biblical Archaeology Society, 5. Dezember 2017, abgerufen am 23. September 2018.
  44. Simon Halama: Palast. 2012, S. 9, abgerufen am 22. September 2018.
  45. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament. 5. Auflage. Göttingen 2016, S. 101.
  46. a b Christian Frevel: Geschichte Israels. Göttingen 2015, S. 117.
  47. Eckart Otto: Das antike Jerusalem: Archäologie und Geschichte. München 2008, S. 54.
  48. a b Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit. München 1988, S. 475.
  49. Erasmus Gaß: Libanonwaldhaus. 2012, S. 6, abgerufen am 21. September 2018.
  50. a b Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit. München 1988, S. 476.
  51. Helga Weippert: Palästina in vorhellenistischer Zeit. München 1988, S. 460.
  52. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo. S. 244.
  53. a b Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 135.
  54. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo. S. 244.
  55. Simon Halama: Palast. 2012, S. 8, abgerufen am 22. September 2018.
  56. Simon Halama: Palast. 2012, S. 10, abgerufen am 22. September 2018.
  57. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. S. 158.
  58. Bernd Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Göttingen 1999, S. 90.
  59. Bernd Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Göttingen 1999, S. 105.
  60. Bernd Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Göttingen 1999, S. 24–28.
  61. Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 123.
  62. Christian Frevel: Geschichte Israels. Stuttgart 2015, S. 143.
  63. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Stuttgart 2007, S. 246.252.
  64. Gunnar Lehmann: Das Land Kabul - Archäologische und historisch-geographische Erwägungen. In: Markus Witte, Johannes F. Diehl (Hrsg.): Israeliten und Phönizier: Ihre Beziehungen im Spiegel der Archäologie und der Literatur des Alten Testaments und seiner Umwelt (= Orbis Biblicus et Orientalis. Nr. 235). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-53036-8, S. 42–43.
  65. Bernd Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Göttingen 1999, S. 68–70.
  66. Wolfgang Zwickel: Salomo der Bauherr. S. 32.
  67. Bernd Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Göttingen 1999, S. 78–80.
  68. Gerhard von rad: Der Anfang der Geschichtsschreibung im Alten Israel. S. 187: „Der Hof war eine Pflegestätte internationaler Weisheit ... Mit einem Wort, die Ära Salomos war eine Epoche der Aufklärung...“
  69. Siegfried Herrmann: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit. 2. Auflage. München 1980, S. 232.
  70. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Stuttgart 2007, S. 248–249.
  71. Gerhard von Rad: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels. 9. Auflage. München 1987, S. 66.
  72. Martin Noth: Geschichte Israels. S. 203.
  73. Udo Rüterswörden: Das Königtum im Alten Testament. S. 111.
  74. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 4. Auflage. Göttingen 2007, S. 235.
  75. Werner H. Schmidt: Einführung in das Alte Testament. 4. Auflage. Berlin / New York 1989, S. 74.
  76. Jan Christian Gertz: Grundinformation Altes Testament. Eine Einführung in Literatur, Religion und Geschichte des Alten Testaments. 5. Auflage. Göttingen 2016, S. 206.
  77. Markus Witte: Von den Anfängen der Geschichtswerke im Alten Testament – Eine forschungsgeschichtliche Diskussion neuerer Gesamtentwürfe. In: Eve-Marie Becker (Hrsg.): Die antike Historiographie und die Anfänge der christlichen Geschichtsschreibung. Berlin / New York 2005, S. 59.
  78. Markus Witte: Von den Anfängen der Geschichtswerke im Alten Testament – Eine forschungsgeschichtliche Diskussion neuerer Gesamtentwürfe. In: Eve-Marie Becker (Hrsg.): Die antike Historiographie und die Anfänge der christlichen Geschichtsschreibung. Berlin / New York 2005, S. 75–77.