Dellach (Gemeinde Millstatt am See)
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Dellach (Gemeinde Millstatt am See)
Dellach am Millstättersee (Streusiedlung) Ortschaft Katastralgemeinde Matzelsdorf | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Spittal an der Drau (SP), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Spittal an der Drau | |
Pol. Gemeinde | Millstatt am See | |
Koordinaten | 46° 47′ 16″ N, 13° 36′ 52″ O | |
Höhe | 619 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 193 (1. Jän. 2025) | |
Fläche d. KG | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 20620
(31. Dez. 2023) | |
Postleitzahl | 9872 Millstatt | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 02059 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 20620 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Obermillstatt (20620 001) | |
![]() Dellach, Ostseite (rechts im Bild) | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Dellach am Millstätter See ist eine am Nordufer liegende Streusiedlung in der Gemeinde Millstatt im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten / Österreich. Die Ortschaft liegt auf 619 m Seehöhe am nördlichen Ufer des Millstätter Sees am Fuße der Millstätter Alpe / Nockberge. Dellach ist über Millstätter Bundesstraße B 98 über Millstatt oder Döbriach, sowie über die Landesstraße (L 17) aus Obermillstatt erreichbar. Unmittelbar benachbarte Orte sind Pesenthein, Sappl und Döbriach. Von 1889 bis 1973 gehörte Dellach zur Gemeinde Obermillstatt.
Lage und Wirtschaft
Dellach liegt am Nordufer des Millstätter Sees, das in nordwestlicher Richtung verläuft. Daher ist an markanten Punkten z.B. in der weitgezogenen Kurve der Bundesstraße oder der Kurve in der Straße nach Sappl ein guter Ausblick über den See Richtung Westen möglich. Zwischen Dellach und dem Laggerhof erreicht der Millstätter See mit 1,8 km seine größte Breite. Der See liegt in einem in der Letzten Kaltzeit entstandenen Trogtal, das insbesondere an der Nordseite ein steil ansteigendes Ufer hat. Oben auf der Trogschulter liegt der wieder etwas flachere Millstätter Berg. Auf alten Ansichten ist noch erkennbar, dass die Wiesen von Sappl und Dellach bis in die Nachkriegszeit waldlos verbunden waren. Durch Personalmangel und hohe Arbeitskosten in der Landwirtschaft werden dieser Bereich mit Sauerwiesen heute nicht mehr bewirtschaftet und ist seit Jahrzehnten wieder verwaldet.
Dellach liegt auf einem langgezogenen Schwemmkegel von fünf größeren und kleineren Bächen. Drei von ihnen haben ein größeres Einzugsgebiet, das bis auf die Sappler und Matzelsdorfer Alm reicht. Mit den Bächen verbunden ist eine latente Hochwassergefahr bei Starkregenereignissen, die geringer ist als in den Nachbarorten Pesenthein oder Millstatt.[1] Ganz im Westen kommt der Görtschacherbach vom Berg, etwa in der Ortsmitte der Sapplerbach und im Osten der Sonnenhofbach aus Matzelsdorf.
Durch den ganzen Ort führt die Millstätter Bundesstraße B 98. In der Ortsmitte zweigt Obermillstätter Landesstraße (L 17) auf den Millstätter Berg nach Sappl ab. Die Entfernung zur Tauern Autobahn A 10, zur Auffahrt am Knoten Spittal-Millstätter See beträgt 10,5 km. Dellach liegt auch am Millstätter-See-Radweg.
Wie die umliegenden Siedlungen ist der Ort, zuletzt mit 194 Einwohnern,[2] eine ursprünglich bäuerliche Siedlung am Millstättersee, die sich im 20. Jahrhundert zu einem Fremdenverkehrsort entwickelt und sich akutell in eine Streusiedlung mit Zweitwohnsitzen wandelt.
Neben einem Gastronomiebetrieb und einigen privaten Beherbergungsbetrieben gibt es nur mehr einen Vollerwerbsbauern. Mangels ortsansässiger Betriebe pendelt der Großteil der berufstätigen Bevölkerung aus. Das Ortsgebiet liegt auf der Katastralgemeinde Obermillstatt. Die Römisch-katholische Kirche und der Friedhof sind in Millstatt, die Volksschule in Obermillstatt.
Geschichte
Der Ortsname in der frühesten Form als Doelach erwähnt, geht auf das slawische Dôljah zurück.[3] Dellach, richtiger Dölach bedeutet bei den Talbewohneren (dol= Tal). Wie auch bei anderen Ortschaften mit diesem Namen gibt es eine Gegenüberstellung mit einem Ort weiter oben am Berg, hier mit Görtschach, das mit bei den Bichlern übersetzt werden kann. Der 1286 erstmals schriftlich nachweisbare Name wird aus karantanischen Zeit ab dem 7. Jhd. stammen. Die älteren Namen der Lokalität aus römischer und keltischer Zeit sind nicht überliefert. Die frühesten Siedlungsspuren gibt es aus römischer Zeit. 1964 wurde beim Ausheben einer Sickergrube für eine Badeanstalt des Gastwirts Brugger 10 Meter vom Seeufer entfernt römerzeitliches Mauerwerk angeschnitten.[4] Neben Brandresten fanden sich Teile von Hohlziegeln einer typtisch römischen Hypokaustheizung. Kleinfunde für eine genauere Datierung wurden nicht gemacht.
Die Siedlungsgeschichte wird deutlich älter sein. Die Gegend oberhalb von Dellach ist seit mindestens 4000 Jahren besiedelt. Die prähistorischen Fundstellen von Lammersdorf und Sappl – die bisher ältesten in Oberkärnten – sind nur rund eineinhalb Kilometer entfernt. Wegen des Fischreichtums des Sees war das Dellacher Ufer sicher attraktiv und relativ leicht zu erreichen. Ein Pollendiagramm aus dem tiefsten Bereich des Sees zwischen Dellach und dem Laggerhof zeigt ab ca. 2200 v. Chr. eine ausgeprägte Häufung von Adlerfarn und Wacholder, zwei markante Indikatoren für menschliche Weiderodung und Waldweide.[5] Anhand der Pollenanalyse können fünf Phasen zunehmender und rückläufiger menschlicher Siedlungstätigkeit um den See identifiziert werden. Mit dem Beginn der Römerzeit häufen sich Pollen von Edelkastanie und Getreide besonders Roggen, die zur Völkerwanderungszeit wieder zurückgehen. Ab dem 9. Jahrhundert kommt es durch die einsetzenden bairischen Rodungen zu einem drastischen Rückgang der lokalen Waldvegetation.
Die in der Gegend vorkommenden Hügelkuppen, wie es sie auch am unteren Ortsrand von Obermillstatt gibt, wurden in prähistorischer Zeit als befestigte Siedlungsplätze genutzt. Der Standring eines Keramikkruges der Laugen-Melaun-Kultur aus der Spätbronzezeit (ca. 13–11. Jh. v. Chr.), gefunden im neuen Bereich des Friedhofs, ist die älteste Siedlungsspur im Ortsbereich.[6] Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Urne, die beim früheren Gasthaus Fastian im benachbarten Lammersdorf gefunden wurde.
Neben den Funden am Mentebichl wurden 1957 bei Bauarbeiten auch beim Haus Lammersdorf Nr. 10, dem Hotel-Gasthof Lammersdorf (früher Unterlercher / Fastian), ein Grab mit Bruchstücke einer Graburne und Steinbeile aus der frühen Urnenfelderzeit (etwa 1.400 vor Chr.) freigelegt.[7] D
er Ort liegt am Pesentheiner Bach.
Wiesen von Sappl und Dellach noch mit sehr wenig Wald bis in die 1960er
Alte Höfe sind der Mentele, Fastian, Wastl und Gritzen.[8]
Zugang von oben straßenbau im MA
Dellach Görtschach
Literatur
- Marktgemeinde Millstatt (Hg.) / Bernd Oberhuber / Hans G. Kugler: Höfe, Häuser, Häuslichkeit. Bürgerliche und bäuerliche Wohnformen in Millstatt am See. 1994. (ohne ISBN)
Quellen
- ↑ Kärntner Geografisches Informationssystem (KAGIS): Kärnten Atlas. Land Kärnten, abgerufen am 18. September 2018.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften, Gebietsstand 1.1.2018. Januar 2018, abgerufen am 16. September 2018 (Einwohner ohne Zweitwohnsitze.).
- ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil. Klagenfurt 1958. Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten. S. 48
- ↑ Hans Dolenz: Neue Hinweise auf römerzeitliche Siedlungen in Oberkärnten. Hrsg.: Carinthia I. 158. Jahrgang. Mitteilungen des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1968, S. 177–186, hier 183–185 (703 S.).
- ↑ Adolf Fritz: 4000 Jahre menschliche Siedlungstätigkeit im Spiegel der Pollenanalyse. Ein Pollendiagramm vom Millstätter See. In: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten. 189. Jahrgang / 1999. S. 43–52.
- ↑ Gefunden vom Totengräber Alois Auer vlg. Messner 1994. Axel Huber: Obermillstatt: Keramik vom Typ Laugen-Melaun. In: Carinthia I, 190. Jahrgang, 2000, S. 470–471.
- ↑ Gegenwärtig ausgestellt im Stiftsmuseum Millstatt
- ↑ Hofbuch
Weblinks
Koordinaten: 46° 48′ N, 13° 36′ O
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: Es kann nicht mehr als eine primäre Auszeichnung angegeben werden.
Kategorie:Ort im Bezirk Spittal an der Drau Kategorie:Nockberge