Der Zoo Zürich ist der zoologische Garten von Zürich in der Schweiz. Der Zoo wurde im Jahre 1929 eröffnet.
Informationen | |
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Vollständiger Name | Zoo Zürich |
Adresse | Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich |
Fläche in Hektaren | 15 Hektaren wird auf 28 erweitert |
Gründungsdatum | 7. September 1929 |
Tierarten | 300 Tierarten |
Invidividuen | ca. 1800 Tiere |
Momentaner Zoodirektor | Dr. Alex Rübel |
Besucher pro Jahr (im Durchschnitt) |
1'300'000 |
Mitarbeiter | ca. 400 |
davon freiwillige Helfer | ca. 200 |
Mietglied Internationaler Zoo- und Naturschutzorganisationen |
ca. 20 (darunter WAZA, EAZA, VDZ und Zooschweiz) |
Website | http://www.zoo.ch/ |
Geschichte
Gründung
Der Zoo in Zürich hatte einen schweren Start. Lange wurde diskutiert, zumal man sich für zwei Löwen, die die Stadt geschenkt bekommen hatte, eine dem städtischen Wappentier adäquate Unterkunft wünschte. Wie viele andere Projekte scheiterte auch der Löwenzwinger an fehlender Finanzierung. Tierliebhaber gründeten 1925 die Tiergarten-Gesellschaft Zürich, die sich das Ziel gesetzt hatte, endlich einen Zoo Wirklichkeit werden zu lassen. Der Verein mit 3000 Mitgliedern konnte bald darauf auf der Allmend Fluntern ein grosses Stück Land mit einer Gastwirtschaft erwerben. So erfolgte am 28. Oktober 1928 der Spatenstich, während sich Vertreter der neu gegründeten Genossenschaft Zoologischer Garten (die Betreiberin des Zoos) auf Einkaufstour machten und verschiedene Tiere erwarben.
Direktoren des Zürcher Zoos | |
1929 - 1932 | Prof. Dr. Hans Steiner (halbtags) |
1933 - 1953 | Felix Hofmann |
1954 - 1973 | Prof. Dr. Dr. h.c. Heini Hediger |
1974 - 1991 | Dr. Peter Weilenmann |
seit 1991 | Dr. Alex Rübel |
Schwierige Anfangsjahre
Am 7. September 1929 wurde die neue Anlage eröffnet. Sie bestand damals aus einem Hauptgebäude mit Volièren, Aquarien, Terrarien, Affen-Käfigen und Elefanten-Stallung, einem Bärengraben, einem Raubtierhaus sowie einem Kleinaffenhaus. Dazwischen lagen zahlreiche Gehege für weitere heimische und exotische Säugetiere mit einfachen Ställen. Die Bevölkerung war stolz, dass Zürich endlich auch einen richtigen Zoo besass. 20'835 Besucher wurden eine Woche nach der Eröffnung am 15. September gezählt – eine Zahl, die bis heute nur ein Mal überboten wurde. Die ersten Jahre waren für den Zoo nicht ganz einfach. Maul- und Klauenseuchen, Wirtschaftskrise, aussergewöhnlich kalte Winter und der Zweite Weltkrieg setzten dem Zoo stark zu. Wiederholt war er auf Kredite von Stadt und Kanton angewiesen. Mit der Zurschaustellung von fremdländischen Menschen und Besuchen von Zirkussen versuchte man, die Leute in den Zoo zu locken. Für negative Schlagzeilen sorgten der Ausbruch eines Schwarzen Panthers, der im Spätherbst 1933 für 10 Wochen verschollen blieb, und eines Leoparden (1936).
Natürlich stand bei Gründung des Zoos die Ausstellung der Tiere im Vordergrund. Von Anfang an wurden aber auch die bildenden Werte betont, die von einem Tierpark ausgingen. Dies war und ist heute noch eine Begründung für die Unterstützung durch den Staat. 1954 wurden beispielsweise Beschriftungstafeln eingeführt, die kurze Informationen zur Tierart bieten (sogenannte Hediger-Tafeln). Viele Zoos haben diese Praxis übernommen. Seit dem Jahre 2000 unterstützt ein Team von rund 180 Freiwilligen die Zoobetreiber, die Ziele des Zoos gemäss der im Rahmen des Weltverbandes der Zoos und Aquarien (WAZA) erarbeiteten Naturschutzstrategie in direkten Gesprächen und mit aktiver Information an die Besucher weiter zu geben.
Steter Wachstum und Ausbau
Nach den Anfangsjahren wurde der Zoo allmählich ausgebaut: Das Gelände wurde erweitert, ein Afrikahaus für Nilpferde und Nashörner gebaut, ein grosses Affenhaus kam hinzu. Die Elefanten erhielten ein neues Quartier. Das Hauptgebäude wurde vollständig erneuert. 1981 trat die neue eidgenössische Tierschutzverordnung in Kraft. Da diverse Käfige zu klein waren, musste man sich von einigen Arten trennen.
1955 besuchten erstmals mehr als eine halbe Million Menschen den Zoo. Die Zahlen blieben während der nächsten 30 Jahre etwa konstant. Seit der Geburt von zwei Elefantenbabys in den 1980er-Jahren (Komali 1984 und Panang 1989) nimmt die Zahl der Besucher laufend zu. Dieser Erfolg beruht unter anderem auf dem Masterplan 2020, der viel für eine artgerechte Tierhaltung vorsieht. In den bereits neu erstellten Gehegen (Bärenanlage 1995, Himalaya-Anlage 2001 und Masoala-Regenwaldhalle 2003) fühlen sich die Tiere wohl, und die Besucher können ohne schlechtes Gewissen die Tiere in einer natürlichen Umgebung beobachten. Der alte Besucherrekord vom Eröffnungstag 1929 wurde erst am 31. August 2002 übertroffen, als 28'724 Personen anlässlich der Eröffnung des Zoolinos den Zoo besuchten. Im Jahr 2003 waren es bereits mehr als 1.6 Millionen Besucher. Im Jubiläumsjahr 2004 stieg die Zahl auf 1'870'000 – mit der Masoalahalle war ein Besuch auch bei Kälte und Regen lohnend. Am 16. Juli 2005 kamen 30'968 Besucher in den Zoo, um bei der Eröffnung der Naturwerkstatt dabei zu sein.
Dank der gestiegenen Eigenfinanzierung nahm der Anteil an öffentlichen Geldern im Budget des Zoos laufend ab. 1999 wurde die Genossenschaft Zoologischer Garten Zürich in die Aktiengesellschaft Zoo Zürich umgewandelt.
Erfolge und besondere Ereignisse
- Der Zoo Zürich ist europaweit der einzige Zoo, dem Nachzuchten bei Galápagos-Riesenschildkröten geglückt sind. Im Juni 2004 ist das 50. Jungtier geschlüpft.
- Dem Zoo Zürich gelang es als erster Zoo überhaupt, Blaukopf Erdracken nachzuzüchten
- Als 2003 eine Gruppe von Mausmakis ankam, wurde festgestellt, dass es sich hierbei um eine neue Art handelte.
- Am 22. Jahreskongress der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) in Bath wurde der Zoo Zürich für die erfolgreiche Umsetzung von Naturschutzprojekten in Madagaskar mit dem EAZA-Award ausgezeichnet.
- Im Zürcher Zoo sind zum ersten Mal Siam-Krokodile ausserhalb von Asien geschlüpft.
- Das älteste Tier des Zürcher Zoos war ein Knochenhecht, der von 1929 bis 1998, also 71 Jahre im Zoo verbrachte. Das momentan älteste Tier ist die Galapagos-Riesenschildkröte Nigrita, die immerhin auch schon 68 Jahre alt ist und seit 1946 im Zoo lebt.
Zoo Zürich heute
Im Jahr 2006 nimmt der Zoo Zürich eine Fläche von fast 15 Hektar ein – die sich in absehbarer Zeit auf 28 Hektar erhöhen wird –, auf der etwa 4000 Tiere in 380 Arten leben, die Arten- und Individuenzahl wird aber auch zu Gunsten von grösseren Gehegen verringert. Der Zoo zählt zu den meist besuchten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Zürich. Direktor ist seit dem Jahr 1991 Dr. Alex Rübel. Das Unternehmen beschäftigt über 100 Leute, deren Gehälter den grössten Teil des täglichen Betriebsaufwands von SFr. 51'100 (Stand 2004) ausmachen.
Leitbild
Der Zoo Zürich sieht sich heute insbesondere als Naturschutzzentrum. Es werden nicht mehr möglichst viele möglichst exotische Tiere ausgestellt, sondern bedrohten Tierarten soll ein Überleben ermöglicht werden. Jede neue Anlage im Zoo ist mit einem Naturschutz-Projekt verbunden. Der Zoo möchte zwischen Natur, Tier und Mensch vermitteln und die für die Projekte notwendigen finanziellen Mittel auftreiben und die Bevölkerung entsprechend weiterbilden (gemäss dem Motto «Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen»). Alle Neubauten im Zoo werden privat bzw. über den Förderverein, die Tiergarten-Gesellschaft Zürich (TGZ), finanziert.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden mit mehreren Sponsoren Verträge abgeschlossen. Der Zoo vermietet auch Räumlichkeiten für Feste und betreibt mehrere Restaurants in und gleich ausserhalb des Geländes.
Der Zoo verschrieb sich immer mehr der Wissenschaft und Erhaltung gefährdeter Tierarten. Er nimmt an rund 40 Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) teil. Im Rahmen der Erhaltungszucht werden in Zürich unter anderem Sibirischer Tiger, Schneeleoparden, Fischotter, Arabische Oryx, indische Löwen, Asiatische Elefanten, Kappengibbon, Löwenäffchen, Gelbbrust-Kapuzineraffen und Banteng-Wildrind gehalten, die sich zumeist erfolgreich vermehren. Die Aufzucht von Galápagos-Riesenschildkröten ist für Europa einmalig. Für diese Schildkrötenart, die Kappengibbons und Blaue Pfeilgiftfrösche führt der Zoo Zürich die Zuchtbücher im Rahmen der Erhaltungszuchtprogramme.
Masterplan 2020
Im Jahr 1992 wurde ein neues Konzept für die Entwicklung des Zoos während der nächsten 30 Jahre festgehalten. Direktor Alex Rübel nahm sich darin Grosses vor: Die Fläche des Zoos sollte mehr als verdoppelt werden und praktisch jedes Gehege sollte umgestaltet werden. Man wollte nicht mehr Tierarten zur Schau stellen, sondern Ökosysteme zeigen. Diese sollten Lebensräume aus Eurasien, Südamerika und Afrika beziehungsweise Madagaskar zeigen – der Zoo wurde geographisch aufgeteilt. Die einzelnen Anlagen sollen einen naturnahen Lebensraum, von der Wüste bis zum Regenwald, vom Gebirge bis zur Meeresküste darstellen, der den Besuchern nur einige, wenige Einblicke lässt und den Tieren die Möglichkeit bietet, sich zurückzuziehen.
Realisierte Ausbauschritte
- Südamerikanischer Bergnebelwald (Brillen- und Nasenbären)
- Eurasisches Feuchtgebiet (Teichanlage für heimische und nordasiatische Vögel)
- Himalaya-Anlage (Sibirischer Tiger, Wölfe, Schneeleoparden, Kleine Pandas)
- Zoolino (Streichelzoo mit einheimischen Nutztieren)
- Naturwerkstatt (Kursräume für Kinder-Gruppen)
- Masoala Regenwald (madagassisches Regenwaldhaus)
Im Bau
- Indischer Trockenwald (Anlage für den Indischen Löwen und Asiatischen Otter, Bauzeit: 2005–2006
Geplante Projekte
- Äthiopisches Gebirge (Dscheladas, Steinböcke)
- Elefantenpark
Weitere Ausbauschritte bis 2020
- Südamerikanischer Regenwald (Kapuzineraffen, Tapir)
- Afrikanischer Regenwald (Gorillas)
- Savanne (Giraffen, Antilopen, Strausse)
- Asiatische Wüste (Kamele, Oryxantilopen)
Tierbestand
Im Zürcher Zoo leben rund 380 Tierarten aus sechs Kontinenten, wobei sich der Park in naher Zukunft ausschliesslich auf Tierarten beschränken will, die aus Afrika, Madagaskar, Eurasien und Südamerika stammen. Es werden nur Tierarten gehalten, denen der Zoo artgerechte und verhaltenstypische Anlagen bieten kann. Aus diesem Grund wurden Arten mit grossen Bewegungs- und Platzansprüchen wie beispielsweise Eisbären und Schimpansen abgegeben. Um Zuchterfolge garantieren zu können, werden von jeder Tierart mindestens ein weibliches und ein männliches Exemplar gehalten.
Hauptattraktionen
Südamerikanischer Bergnebelwald
Die 1995 eröffnete Bärenanlage bietet auf mehr als 2'500 m² den Brillenbären und Nasenbären einen naturgetreuen Lebensraum. Die Tiere teilen sich die Anlage. Mehrere Gräben bieten aber die Möglichkeit, die einzelnen Tierarten voneinander zu trennen oder den Tierpflegern das Füttern und Reinigen zu erlauben.
Eurasisches Feuchtgebiet
Rund um einen grossen Teich leben und brüten zahlreiche eurasische Vögel (u.a. Enten, Gänse und Jungfernkraniche). Die meisten Störche sind Wildtiere, die im Winter mit ihren Artgenossen nach Süden ziehen – einige verbringen auch die kalte Jahreszeit im Zoo. Die Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) können manchmal beim Sonnenbad beobachtet werden. Der Besucher kann auf einem Steg durch die Anlage gehen.
Himalaya-Anlage
Die Bewohner dieser Anlage sind Beutegreifer, die im Ökosystem des Himalaya-Gebirges beheimatet sind. Zu ihnen zählen Sibirische Tiger, Mongolische Wölfe, Schneeleoparden und Kleine Pandas. Den verschiedenen Tierarten stehen grosse Anlagen zur Verfügung, die ihre natürlichen Lebensräume abbilden. Nachwuchs bei den beiden Katzenarten und den Wölfen haben gezeigt, dass die Tiere sich in den neuen Gehegen nicht unwohl fühlen. Die Erhaltung der durch Jagd und Lebensraumzerstörung bedrohten Tierarten wird somit unterstützt.
Zoolino
Der Streichelzoo wurde auf dem Gelände eines alten Bauernhofs errichtet und bietet den kleinen und grossen Besuchern die Möglichkeit, hautnahen Kontakt mit einheimischen Nutz- und Haustieren wie Schweinen, Gänsen, Hühnern, Ziegen oder Meerschweinchen zu pflegen. Eine Höhle führt in das Gehege der Präriehunde und erlaubt – nur durch eine Scheibe getrennt – nahe Beobachtungen dieser Tiere.
Naturwerkstatt
Die im Sommer 2005 eröffnete Naturwerkstatt dient als Schulungsräumlichkeit, um Stadt-Kindern Bauernhoftiere und Wildtiere, die im Siedlungsraum leben, näher zu bringen. Ein Schwerpunktthema des Hauses sind die heimischen Fledermäuse, die hier von der Stiftung Fledermausschutz betreut werden.
Masoala Regenwald-Halle
Im Sommer 2003 wurde eine Regenwald-Halle eröffnet. Das europaweit in dieser Grösse einmalige Regenwaldhaus bildet ein Stück des madagassischen Masoala-Regenwaldes in der Schweiz ab. Die ausschliesslich aus Madagaskar stammenden Pflanzenarten entwickeln sich dank einem lichtdurchlässigem Dach aus einer Spezialfolie und spezieller Haustechnik auch in Mitteleuropa erfreulich gut. Die Tiere (gehalten werden 42 Tierarten, unter anderem Lemuren, Makis, Chamäleons, Flughunde, Aldabra-Riesenschildkröten, Vögel, Geckos, Frösche, Echsen und Insekten) können sich in der Halle, die eine Fläche von gut einem Hektar bedeckt, frei bewegen. Die Besucher müssen sich an die Wege halten. Das Berühren der Pflanzen (mehr als 20'000 Stück aus 92 Familien) ist verboten. Rasches Wachstum der Pflanzen und reger Nachwuchs bei den Tieren zeugen davon, dass der künstliche Regenwald ihnen gut bekommt. Erstmals gelang ausserhalb Madagaskars die Aufzucht der gefährdeten Vogelart Mähnenibis (Lophotibis cristata), erstmals in Gefangenschaft die Aufzucht von Blaukopf-Erdracken (Atelornis pittoides). Die Eingriffe der Revierpfleger in die Pflanzenwelt werden auf ein Minimum reduziert. Die Tiere müssen hingegen gefüttert werden, da die Pflanzen und Insekten der Halle kein ausreichendes Nahrungsangebot darstellen.
Der Halle angegliedert ist ein Informationszentrum, das über Madagaskar, Masoala, die Zerstörung des Regenwaldes und die Bedeutung des Tropischen Regenwaldes berichtet. Ein Terrarium zeigt Echsen, die in der Halle teilweise nicht leicht zu entdecken sind, ein anderes madagassische Hundskopfboas. Ein grosses Aquarium bildet ein Stück Korallenriff vor Masoala ab. Mit 2% der Einnahmen des Zoo-Restaurants und den im Informationszentrum gesammelten Spenden unterstützt der Zoo Zürich Naturschutz-Projekte im Masoala-Nationalpark.
Mit Kosten von 52 Millionen Franken, die zum grossen Teil durch private Spenden finanziert wurden, ist die diese Ökosystem-Halle das grösste Projekt, das der Zürcher Zoos biher verwirklicht hat. Sie gehört zu den Hauptattraktionen des Parks und sorgte dafür, dass die Besucherzahlen im Eröffnungsjahr auf ca. 1.5 Million anstiegen.
Elefantenhaus
Die Anlage für die Asiatischen Elefanten entspricht heute nicht mehr den internationalen Zoostandards und den Bedürfnissen dieser anspruchsvollen Tiere. Im Jahr 2005 wurde die Innenanlage erweitert, weil zwei Elefantenkühe trächtig waren und der Platz mit zwei zusätzlichen Jungtieren nicht ausgereicht hätte. Am 3. Mai respektive 24. Juli desselben Jahres kamen diese zur Welt.
Zürich ist einer der führenden Zoos in Europa betreffend Zucht von Asiatischen Elefanten. Bisher wurden acht Jungtiere auf dem Zürichberg geboren, wobei aktuell drei davon noch im Zoo leben. Diese Zuchterfolge liegen sicherlich auch am Zucht- und Leitbullen der Herde: Maxi ist der Vater von fünf Jungen.
Bis ins Jahr 2020 soll die gesamte Anlage tier- und naturgerecht umgestaltet und um die drei- bis vierfache Fläche erweitert werden.
Exotarium
Im Exotarium – dem alten Hauptgebäude – befinden sich zahlreiche Terrarien und Aquarien, in denen verschiedene Fische, Amphibien und Reptilien, die hauptsächlich aus dem südamerikanischen Kontinent stammen, untergebracht sind. Bei den Besuchern besonders beliebt sind die Siam-Krokodile, die sich schon mehere Male erfolgreich fortgepflanzt haben, und die Königspinguine. Im Winter bewohnen diese eine grosse Aussenanlage (im Sommer das Quartier der Humboldt-Pinguine) und veranstalten bei Temperaturen unter 10° C täglich zusammen mit ihren Pflegern eine Parade durch den Zoo. Im Hauptgebäude haben auch die Flamingos ihr Winterquartier sowie die Tapire, die Capybaras und die Ameisenbären die in den letzten Jahren wiederholt Nachwuchs hatten, ihre Stallungen.
Weitere Attraktionen
- Afrikahaus
Das 1965 nach den von Heini Hediger entwickelten Grundsätzen errichtete Gebäude ist das Zuhause afrikanscher Dickhäuter. Eine Gruppe Spitzmaulnashörner lebt hier zusammen mit diversen afrikanschen Vogelarten wie Madenhackern, Kuhreihern oder Tokos. Neben den Nashörnern sind in diesem Haus auch die Zwergflusspferde zu Hause. - Menschenaffenhaus
In ein paar Jahren wird dieses Gebäude nur noch den asiatischen Menschenaffen vorbehalten sein. Doch bis dahin können eine Gorillafamilie, Kappengibbons und die lautstarken Siamangs betrachtet werden. Zudem ist eine der grössten Orang-Utan-Gruppen in Europa zu sehen. Bis ins Jahr 2006 lebten im Zoo Zürich auch Schimpansen, die schon seit dem Gründungsjahr zum Tierbestand gehörten. Sie mussten aber aus Platzgründen an einen anderen Zoo abgeben werden. - Kleinaffenhaus
Dieses Haus konnte 1933 zum ersten Mal betreten werden und wurde im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut, bis es schliesslich seine heutige Form erhalten hat. Trotzdem muss es in absehbarer Zeit abgebrochen werden, um den Elefanten ein grösseres Gehege zu ermöglichen. Bis es soweit ist, leben hier noch mehrere Familenverbände von Kattas, Dscheladas, Gelbbrust-Kapuzinern und Weisskopfsakis. - Schildkrötenhaus
- Arabische Oryx
- Fischotter
Anlage und Infrastruktur
Lage
Der Zoo liegt oberhalb der Stadt auf dem Zürichberg im Quartier Fluntern. Das Gelände war ursprünglich ein Restaurationsbetrieb mit Blick auf den Säntis (daher der Name des ersten Zoorestaurants – Säntisblick – und der späteren Wärterbehausungen) und eine grosse Wiese, auf der zu Gründungszeiten diverse Haus- und Huftiere weideten.
Die exponierte Lage auf 600 m ü.M. bereitete vor allem am Anfang Probleme, als die meisten Unterkünfte für die Tiere noch nicht beheizt waren und das Gebiet noch nicht an die Wasserversorgung angeschlossen war. Heute bietet das Gebiet am Stadtrand zwischen Wiesen und Wäldern den Vorteil, dass dem Zoo noch einige Hektar Fläche für Erweiterungen zur Verfügung stehen.
Erreichbarkeit
Der Zoo ist mit den Tramlinien 6 und 5 aus der Zürcher Innenstadt erreichen, wobei die Linie 5 nur sonntags bis zur Endstation Zoo fährt. Zusätzlich stehen zwei Busverbindungen zur Verfügung: Die Linie 751 fährt von Fluntern bis Zoo/Forrenwied und weiter nach Schwamendingen. Die Linie 39 verbindet den Zürichberg mit Zürich-Nord.
Für Autos stehen Parkplätze zur Verfügung, die aber an publikumsreichen Tagen nicht ausreichen. An diesen Tagen steht den Besuchern ein Pendelbus zu einem nahe gelegenen Parkplatz zur Verfügung. Ein Shuttlebus bietet an Sonn- und Feiertagen Transporte von diesem Parkplatz zum Zoo.
Da die Tramhaltestelle 300 Meter vom Eingang entfernt ist, werden verschiedene andere Möglichkeiten diskutiert, wie der Zoo besser erschlossen werden könnte. Im Laufe der Jahre wurden einige Konzepte erarbeitet, welche die Anfahrt zum Zoo vereinfachen oder das Auto ersetzten sollten: zusätzliche S-Bahn-Station bei den Dreiwiesen zwischen Stadelhofen und Stettbach, ein Parkhaus Zoo, eine Seilbahn aus Stettbach und eine Verlängerung der Tramgleise bis zum Zooeingang. Während die Seilbahn zum Bahnhof Stettbach wiederholt ins Gespräch kam und jetzt geplant wird, wurden andere Ideen bislang als nicht realsierbar eingestuft.
Der Zoo bewirkte 1952 in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich beim öffentlichen Verkehr die Umbenneung der Tramstation von Allmend Fluntern zu Zoo sowie 2003 den Bau der neuen Station Zoo/Forrenweid an der Buslinie 751.
Gelände
Der Zoo ist vorwiegend von sehr geräumigen und naturnah gestalteten Anlagen geprägt, die je nach Lebensraum, den sie darstellen sollen, mit üppiger oder spärlicher Vegetation bestückt sind. Die Pflanzen sind je nach Gehege einem anderen Ökosystem zugeordnet, und so lassen sich im Zoo zahlreiche verschiedene Pflanzenarten ausmachen.
Der Park liegt an einem Hang und besitzt daher eine nicht unwesentliche Steigung, welche aber heute durch diverse, gut begehbare Wege überwunden werden kann. Einzig die sogenannten Natur- und Trampelpfade sind weder mit dem Rollstuhl noch Kinderwagen zu passieren.
Den Besuchern stehen im ganzen Park Bänke und Tische zur Verfügung. Auch für die Kinder gibt es eine grosse Anzahl von Spielmöglichkeiten. Zudem können vom Zoo kostenlos Kinder- und Bollerwagen gemietet werden. Jedes grössere Warmhaus bietet getrennte, rollstuhlgängige Toiletten und zusätzlich Wickeltische und Sanitätsräume. An den beiden Zooeingängen gibt es jeweils einen Souvenirshop und einen Informationsstand.
Verpflegung
Der Zoo Zürich unterhält eine eigene Tochterfirma, die Zoo Restaurants GmbH. Ihr unterstehen vier Restaurationsbetriebe:
- Restaurant Siesta
Das Selbstbedienungsrestaurant ist während der Öffnungszeiten das offizielle Zoorestaurant und bietet eine breite Palette von einfachen Gerichten. Die zwei grossen Säle des Lokals können am Abend für Bankette gebucht werden. - Restaurant Outpost
Das teurere Outpost befindet sich im gleichen Gebäude wie das Siesta, ist aber nicht vom Zoo direkt zugänglich. Es werden vor allem Nationalgerichte – insbesondere aus den Südstaaten der USA und der Karibik – serviert, was an der Einrichtung im Club-Stil zu erkennen ist. - Restaurant Altes Klösterli
In einem alten Riegelhausbau etwas unterhalb des Zoogeländes befindet sich dieses Restaurant, das seinen Gästen eine traditionelle und bewährte Schweizer Küche anbietet. - Restaurant Masoala
Durch eine riesige Fensterfront kann der Besucher von seinem Tisch aus direkt in die Masoala Halle blicken und während des Essens dem Treiben in Regenwald zusehen. Zudem kann das gesamte Lokal gemietet werden.
Marketing
Sponsoren
Der Zürcher Zoo besitzt als einer der wenigen Schweizer Zoos eigene Sponsoren. Im Gegenzug bezieht der Zoo Produkte von seinen Gönnern. Die drei Sponsoren sind:
Zusätzlich konnte der Zoo die Telekommunikationsfirma Sunrise als Kommunikationspartnerin für sich gewinnen, was ihm beispielsweise ermöglichte, die Zoobesucher per SMS über die Geburt eines Elefantenjungen zu informieren und eine Webcam auf seiner Homepage einzurichten.
Werbung und Reklame
Der Zoo betreibt stark Werbung, besonders wenn es darum geht Spenden für anstehende Projekte zu sammeln. So wurde im Jahr 2005 zum Beispiel während der Sammelaktion für das neue Löwengehege ein TV-Spot produziert, in dem ein Nilpferd, dem der Schweizer Musiker Marc Sway seine Stimme lieh, eine Coverversion des bekannten Songs The Lion Sleeps Tonight sang [1]. Auch sind immer wieder diverse Reklametafeln, die auf neue Anlagen und Spendenaktionen hinweisen, in der ganzen Agglomeration Zürich zu sehen.
Medien
Der Zoo lädt lokale Medienberichterstatter monatlich zu einer Veranstaltung ein, bei der jeweils ein Tier oder ein Thema präsentiert wird. Die lokalen Medien nehmen diese Informationen gerne auf und berichten auch sonst immer wieder über die Ereignisse im Tierpark. 2004 produzierte das Schweizer Fernsehen eine fünfteilige Dokumentationsserie über den Alltag und gewährte einen Blick hinter die Kulissen. Im Zürcher Radio 24 läuft in regelmässigen Abständen eine satirische Rubrik, in der ein Stellvertretender Zoodirektor Alex Rümmel amüsante Tipps im Umgang mit Zootieren gibt.
Seit dem Jahr 1999 besitzt der Zoo eine eigene Website, die regelmässig überarbeitet wird und viele Informationen über den Zoo und die Tiere bereithält.
Tiergartengesellschaft Zürich
Die Tiergarten Gesellschaft Zürich oder einfach nur TGZ ist der offizielle Förderverein des Zoo und umfasst einen Mitgliederstab von 30'000 (Stand Mai 2006) Zoofreunden, die vor allem bei der Finanzierung der Ausbauprojekte helfen.
Sie wurde am 3. April 1925 gegründet und war eigentlich dazu ausersehen, den neu entstehenden Zoologischen Garten der Stadt zu leiten und zu führen. Als dann 1928 vor allem aus finanziellen Gründen die Genossenschaft Zoologischer Garten entstand, lautete deren Artikel 1 ihrer Statuten: «Unter dem Namen Zoologischer Garten Zürich hat sich mit Sitz in Zürich eine Genossenschaft auf unbestimmte Dauer gebildet, mit dem Zweck auf dem Gebiete der Stadt Zürich einen zoologischen Garten zu errichten und zu betreiben.» Als Folge richtete die TGZ ihre Ziele neu aus und verschrieb sich fortan der Förderung des Zoos, in dem sie im Laufe der Zeit durch immer wieder neue Aktionen Geld und Spenden für den Tiergarten sammelten. Der Name jedoch blieb bis heute bestehen.
Die TGZ ist Mitherausgeberin des Zoo Journals, des Schweizerischen Zookalenders und organisiert alle zwei Jahre die Benefiz-Gala, Zoofäscht deren gesamter Erlös für die Finanzierung eines Zoo-Projekts verwendet wird. Bis ins Jahr 1999 richtete sie ebenfalls den Zoofrühshoppen aus, eine Wohltätigkeitveranstaltung, die am ersten Sonntagmorgen während des Gastspiels des Zirkus Knie in Zürich stattfand.
Publikationen
Schriftreihen
- Zoojournal, erscheint jährlich
- Zoo-News, erscheint jährlich
- IRBIS, erschien bis 2004 halbjährlich
- Lernwege:
- Lernweg 1: Huftiere, 1990
- Lernweg 2: Katzen, 1992
- Lernweg 2: Katzen, 1998
- Lernweg 3: Vögel am Wasser, 1996
- Lernweg 4: Aquarium, 1992
- Lernweg 5: Menschenaffen, 1993
- Lernweg 6: Elefanten, 1994
Elektronische Werke
- S'junge Elefäntli vom Zoo Züri, 30 Minuten, MC/CD
- Im Zoo dihei. Schweizer Fernsehen, 60 Minuten, VHS
- Zoo Geschichten. Schweizer Fernsehen, 135 Minuten, VHS/DVD
- Farha, Fahim und Familie, 23 Minuten
Literatur
Einzelliteratur
- Zoo Zürich: Naturführer - Masoala Regenwald in Zürich. 2005
- Alex Rübel: Masoala - Auge des Waldes. Th. Gut Verlag, Stäfa, Stäfa 2003, ISBN 3-85717-155-3
- Othmar Röthlin, Kurt Müller (Herausgeber): Zoo Zürich – Chronik eines Tiergartens. NZZ Verlag, Zürich 2000, ISBN 3-85823-754-X.
- Ruedi Tanner: Dicke Haut und zarte Seele - Mein Leben mit den Elefanten. Tecklenborg Verlag, Steinfurt, 2000
- Jürg Klages, Text Heini Hediger: Im Zoo geboren. Verlag C. J. Bucher AG, Luzern und Frankfurt/M, und Ex Libris Verlag AG, Zürich, 1967
- Zoo Zürich: 40 Jahre Zoo Zürich , 1969
Weblinks
Zoo Zürich
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