Oberflächenstruktur

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In der Linguistik betrachtet man die Oberflächenstruktur als Darstellung der Syntax eines Satzes. Dabei wird die Syntax abgeleitet durch eine oder mehrere Transformationen von einer zugrundeliegenden Tiefenstruktur. Der Begriff wurde von Noam Chomsky in der Mitte der 1960er Jahre eingeführt, um die phonetische Darstellung eines Satzes zu erklären. In der Oberflächenstruktur sind alle Elemente in der Reihenfolge, in der sie gesprochen werden.

Chomsky geht dabei davon aus, dass jeder Mensch eine innere Universalgrammatik besitzt, die ihm den Spracherwerb gestattet und während des Spracherwerbs in eine Einzelgrammatik umgewandelt wird.

Beim Sprechen (bzw. Schreiben) wird zunächst die zugrunde liegende Bedeutungsstruktur (kognitive Struktur) gebildet, die Tiefenstruktur. Aus dieser wird durch Transformationen die Oberflächenstruktur abgeleitet, wobei (im Normalfall) grammatisch richtige Sätze entstehen.

Später, in den 1970er Jahren, erweiterte Chomsky den Begriff zunächst, um auch die semantische Struktur zu erklären, ersetzte ihn aber dann durch den Begriff "S-Struktur" in der "Government and Binding Theory". In den 1990er Jahren, in seiner Minimalistischen Programm (Minimalistic Programme) nahm er den Begriff nicht mehr als gegeben an.



Literatur

  • P. H. Matthews, Concise Dictionary of Linguistics, Oxford University Press