NBA G-League
| Voller Name | National Basketball Association Gatorade League |
| Sportart | Basketball |
| Abkürzung | G-League |
| Ligagründung | 2001 |
| Mannschaften | 27 |
| Land/Länder | Vereinigte Staaten, Kanada |
| Titelträger | Austin Spurs (2018) |
| Rekordmeister | Asheville Altitude, Austin Spurs, Rio Grande Valley Vipers (je 2) |
| TV-Partner | NBA TV, ESPN, Facebook Live |
| Website | gleague.nba.com |
| ↑ National Basketball Association | |
Die National Basketball Association Gatorade League, kurz NBA Gatorade League, meist NBA G-League oder G-League genannt, ist eine von der National Basketball Association (NBA) offiziell gesponserte und organisierte Basketballorganisation, deren Zweck es ist, in ihrem Spielbetrieb mit „Farmteams“ Nachwuchs- und Ersatzspielern Einsatzzeit zu geben, damit diese dann vorübergehend oder dauerhaft in die Kader der Klubs der NBA wechseln können. 2012 hatten bereits knapp ein Viertel aller NBA-Profis mindestens einmal in einem G-League-Team gespielt.[1] Im Zuge einer Zusammenarbeit mit dem Getränkehersteller Gatorade wurde die Liga ab der Saison 2017/18 von NBA Development League oder kurz D-League in ihren heutigen Namen umbenannt.[2]
Geschichte

Die Liga startete als National Basketball Development League (NBDL) ihren Spielbetrieb in der Spielzeit 2001/02 mit acht Franchises, die allesamt im Südosten der USA angesiedelt waren. Nach vier Spielzeiten stellte dann im März 2005 der NBA-Commissioner David Stern einen Plan vor, der die D-League auf 15 Teams vergrößern sollte und sie zu einer echten Minor League mit Farm-System machen sollte, in der sich jeweils zwei NBA-Teams ein D-League-Team teilen. In der Folge wurde die Liga in NBA Development League umbenannt und die Mannschaften schrittweise auf die gesamten Vereinigten Staaten verteilt.
In der Spielzeit 2006/07 spielte man bereits mit zwölf Mannschaften, indem man mit dem Bakersfield Jam und dem Anaheim Arsenal die ersten beiden Teams im südwestlichen Kalifornien ansiedelte, sowie vier Mannschaften aus der in Konkurs gegangenen Continental Basketball Association übernahm: die Dakota Wizards, die Sioux Falls Skyforce, die Idaho Stampede und die Colorado 14ers. Mit den Los Angeles D-Fenders wurde auch das erste Team aufgenommen, das sich komplett im Eigentum eines NBA-Teams bzw. deren Eigentümer befand.[3] Seit dieser Spielzeit wird auch das All-Star-Game der D-League im Rahmen des NBA All-Star Weekends ausgetragen. Das erste All-Star-Game in diesem Rahmen fand am 17. Februar 2007 im Mandalay Bay Resort and Casino in Las Vegas, Nevada statt, obwohl in Las Vegas kein Franchise der NBA und im Staat Nevada mit den Reno Bighorns erst ein Jahr später ein Franchise der D-League angesiedelt wurde. Beim 114:100 Sieg der Auswahl des Ostens wurde der Brite Pops Mensah-Bonsu als Most Valuable Player des Spiels ausgezeichnet.[4]
Ab der Spielzeit 2008/09 kam man auf die zu diesem Zeitpunkt vorgesehene Sollstärke von 16 Mannschaften. In der Vergangenheit stellten wegen der Ausweitung der Liga und damit verbundener höherer Kosten verschiedene Franchises ihren Spielbetrieb ein oder wechselten den Standort, was oftmals nur kurz- oder mittelfristig Erfolg zeitigte. Im Wesentlichen setzte sich ab 2012 das Konzept der Lakers/D-Fenders durch, dass Franchises der D-League direkt übernommen oder gegründet wurden oder exklusive Partnerschaften vereinbart wurden (sogenanntes Hybrid-Modell). Nachdem der Utah Flash von den Philadelphia 76ers übernommen und 2013 als Delaware 87ers in die D-League zurückkehrte, wurde erstmals die bisherige Sollstärke von 16 Mannschaften überschritten. Mit dem D-League-Champion von 2014, den Fort Wayne Mad Ants, gab es zu Beginn der Saison 2014/15 die letzte unabhängige Mannschaft.[5] 2015 wurden die Mad Ants von den Indiana Pacers erworben. Nach der Neuaufnahme der Westchester Knicks zur Saison 2014/15 und zweier Umzüge wurden die Divisionen neu aufgeteilt. Aus drei Divisionen wurden jetzt vier, die nach dem Vorbild der NBA in zwei Conferences aufgeteilt waren.[6]
Mit den Raptors 905 hat ab der Saison 2015/16 das 19. Franchise den Spielbetrieb in der NBA D-League aufgenommen. Die mit den Toronto Raptors verbundene Mannschaft ist in Mississauga, etwa 20 Meilen (32 Kilometer) westlich von Toronto, beheimatet. Hauptsächlich sollen die Partien im Hershey Centre ausgetragen werden. Es werden aber auch gelegentlich Spiele im Air Canada Centre, der Arena der Toronto Raptors, veranstaltet. Die Raptors 905 sind das erste außerhalb der Vereinigten Staaten stationierte Team der D-League.[7]
Die Liga wuchs seitdem beständig. Das Ziel ist es, jedem der 30 NBA-Teams ein Farmteam zuzuordnen. Für die Saison 2016/17 wurde die Liga mit dem Greensboro Swarm, den Windy City Bulls und den Long Island Nets auf 22 Mannschaften aufgestockt.[8] In der Saison 2017/18 stießen erneut vier Teams dazu, die in Lakeland, Florida, Southaven, Mississippi, Ontario, Kalifornien und Oshkosh, Wisconsin beheimatet sind. Ebenso erfolgte eine Umbenennung der Liga in NBA Gatorade League oder einfach nur G-League. Für die Saison 2018/19 wurde mit dem Capital City Go-Go (Go-go ist eine örtliche Variante des Funk) ein neues Team in Washington, D.C. verkündet. 2019/20 werden die Erie BayHawks in Atlantas Vorort College Park umziehen.
Spielerzuweisung
Spieler der G-League unterzeichnen keine Verträge mit den Klubs, sondern mit der Liga selbst. Der Kader eines G-League-Teams besteht aus zwölf Spielern, darunter sind zehn (oder weniger) G-League-Spieler und zwei (oder mehr) NBA-Profis. Das Team besteht aus Spielern der vorigen Saison, Spielern, die beim G-League-Draft gewählt wurden, zugeteilten Spielern (Spieler die einem Team zugewiesen sind, zu denen sie eine lokale Verbindung haben. So werden z. B. Spieler der University of Texas den Austin Toros zugeteilt.), NBA-Spielern und einem Spieler, der bei einer lokalen Ausscheidung überzeugen konnte. Jedes NBA-Team kann seinem zugehörigen G-League-Team zwei Rookies oder Spieler im zweiten NBA-Jahr zuteilen. Werden mehr zugewiesen, muss das Team die Anzahl der G-League-Spieler reduzieren, so dass die maximale Größe des Kaders von zwölf Spielern erhalten bleibt. NBA-Teams können Spieler unbegrenzt oft für Spiele berufen, aber Spieler können nur dreimal in einer Saison in die G-League geschickt werden.
Viele Spieler, die von NBA-Mannschaften gedrafted oder gekündigt worden waren, begannen in der G-League zu spielen und so kam es, dass schon bald viele Spieler aus dieser Entwicklungsliga einen Vertrag in der NBA bekamen. Die berühmtesten und momentan aktiven NBA-Spieler, die ihren Weg durch die NBDL gegangen sind, sind Rafer Alston, Chris Andersen, Will Bynum, Matt Carroll, Smush Parker, Devin Brown und Bobby Simmons. Daneben empfahlen sich viele Spieler durch ihren G-League-Aufenthalt für das dazugehörige NBA-Team. Bekannte Beispiele sind Andray Blatche, Jose Juan Barea, Marcin Gortat, Ramon Sessions, Jeremy Lin oder Danny Green. Auch deutsche Profis sind oder waren in der G-League aktiv. Dazu gehörten und gehören Tim Ohlbrecht, Dennis Schröder, Elias Harris, Tibor Pleiß und Isaiah Hartenstein.
Seit einiger Zeit schaffen es auch junge Collegeabbrecher über die G-League in die NBA-Draft. Mike Taylor war in der NBA-Draft 2008 der erste Spieler, der direkt aus der G-League gedraftet wurde. Nach ihm gelang dies nur noch Latavious Williams (2010), Chukwudiebere Maduabum (2011), Glen Rice, Jr. (2013), Thanasis Antetokounmpo und P. J. Hairston (beide 2014) in der NBA-Draft ausgewählt zu werden. Hairston war der erste G-League-Spieler, der in der ersten Draftrunde ausgewählt wurde und somit einen garantierten NBA-Vertrag erhielt.
Mannschaften
Übersicht
Ehemalige Mannschaften
Gründungmannschaften der NBDL fett
1 Rio Rancho grenzt unmittelbar an Albuquerque in New Mexico. Jedoch wurde auch neben dem Namen die Heimspielstätte gewechselt.
Meister der NBA Development League
| Saison | Sieger | Ergebnis | Verlierer |
|---|---|---|---|
| 2001/02 | Greenville Groove | 2:0 | North Charleston Lowgators |
| 2002/03 | Mobile Revelers | 2:1 | Fayetteville Patriots |
| 2003/04 | Asheville Altitude | 108:106 (n.Verl.)[9] | Huntsville Flight |
| 2004/05 | Asheville Altitude | 90:67[10] | Columbus Riverdragons |
| 2005/06 | Albuquerque Thunderbirds | 119:108[11] | Fort Worth Flyers |
| 2006/07 | Dakota Wizards | 129:121 (n.Verl.) | Colorado 14ers |
| 2007/08 | Idaho Stampede | 2:1[12] | Austin Toros |
| 2008/09 | Colorado 14ers | 2:0[13] | Utah Flash |
| 2009/10 | Rio Grande Valley Vipers | 2:0 | Tulsa 66ers |
| 2010/11 | Iowa Energy | 2:1 | Rio Grande Valley Vipers |
| 2011/12 | Austin Toros | 2:1 | Los Angeles D-Fenders |
| 2012/13 | Rio Grande Valley Vipers | 2:0 | Santa Cruz Warriors |
| 2013/14 | Fort Wayne Mad Ants | 2:0 | Santa Cruz Warriors |
| 2014/15 | Santa Cruz Warriors | 2:0 | Fort Wayne Mad Ants |
| 2015/16 | Sioux Falls Skyforce | 2:1 | Los Angeles D-Fenders |
| 2016/17 | Raptors 905 | 2:1 | Rio Grande Valley Vipers |
| 2017/18 | Austin Spurs | 2:0 | Raptors 905 |
NBA Development League MVPs
- 2001/02: Ansu Sesay (Greenville Groove); 45 Spiele: 13,9 Punkte, 4,6 Rebounds, 2,5 Assists
- 2002/03: Devin Brown (Fayetteville Patriots); 44 Spiele: 16,9 Punkte, 4,1 Rebounds, 2,0 Assists
- 2003/04: Tierre Brown (Charleston Lowgators); 41 Spiele: 18,6 Punkte, 3,3 Rebounds, 6,5 Assists
- 2004/05: Matt Carroll (Roanoke Dazzle); 24 Spiele: 20,1 Punkte, 2,8 Rebounds, 1,6 Assists
- 2005/06: Marcus Fizer (Austin Toros); 35 Spiele: 22,7 Punkte, 7,8 Rebounds, 3,3 Assists
- 2006/07: Randy Livingston (Idaho Stampede)[14]; 46 Spiele: 12,3 Punkte, 4,7 Rebounds, 10,6 Assists
- 2007/08: Kasib Powell (Sioux Falls Skyforce)[15]; 40 Spiele: 22,2 Punkte, 6,0 Rebounds, 3,0 Assists, 1,4 Steals
- 2008/09: Courtney Sims (Iowa Energy)
- 2009/10: Mike Harris (Rio Grande Valley Vipers) [16]
- 2010/11: Curtis Stinson (Iowa Energy) [17]
- 2011/12: Justin Dentmon (Austin Toros) [18]; 40 Spiele: 22,8 Punkte, 3,7 Rebounds, 5,5 Assists, 1,6 Steals
- 2012/13: Andrew Goudelock (Los Angeles D-Fenders); 37 Spiele: 21,4 Punkte, 4,1 Rebounds, 5,8 Assists
- 2013/14: Ron Howard (Fort Wayne Mad Ants); 49 Spiele: 20,5 Punkte, 4,3 Rebounds, 4,3 Assists & Othyus Jeffers (Iowa Energy); 44 Spiele: 20,9 Punkte, 9,9 Rebounds, 2,2 Steals
- 2014/15: Tim Frazier (Maine Red Claws); 41 Spiele: 16,1 Punkte, 7,1 Rebounds, 9,5 Assists
- 2015/16: Jarnell Stokes (Sioux Falls Skyforce); 28 Spiele: 20,6 Punkte, 9,3 Rebounds, 1,1 Assists
- 2016/17: Vander Blue (Los Angeles D-Fenders); 47 Spiele: 24,8 Punkte, 5,1 Rebounds, 3,0 Assists, 1,6 Steals
- 2017/18: Lorenzo Brown (Raptors 905); 32 Spiele: 18,8 Punkte, 5,2 Rebounds, 8,9 Assists, 1,8 Steals
Rekorde
- Morris Almond stellte am 30. Januar 2008 den D-League-Punkterekord auf. Beim 102:87 Sieg seines Utah Flash gegen den Bakersfield Jam erzielte er 53 Punkte[19]. Damit überbot er seinen eigenen Rekord von 51 Punkten, aufgestellt am 21. Dezember 2007 im Spiel gegen die Austin Toros.
- Der NBA D-League-Rekord für Rebounds in einem Spiel wurde am 9. Dezember 2007 von Rod Benson von den Dakota Wizards mit 28 Rebounds im Spiel gegen die Sioux Falls Skyforce aufgestellt[20]. Er überbot damit den bisherigen Rekord (26 Rebounds) von Rodney Bias vom 24. März 2005.
- Am 31. März 2007 beim 145:122 Sieg über die Colorado 14ers stellte die Sioux Falls Skyforce einen D-League-Rekord für Punkte in einem Spiel (145) auf. Zusätzlich brach die Skyforce auch die Bestmarke für Punkte in der zweiten Halbzeit (83). In diesem Spiel erzielten sowohl Stephen Graham (Sioux Falls) als auch Von Wafer (Colorado) jeweils 43 Punkte.
- Der MVP von 2006/07, Randy Livingston, stellte den Rekord für Assists in einer Saison auf (488 Vorlagen während der Saison 2006/07). Außerdem verbuchte er am 26. Dezember 2007 den D-League-Assistrekord mit 22 Vorlagen gegen den Bakersfield Jam[21].
- Courtney Sims von der Iowa Energy erzielte am 28. November 2008 ein triple-double gegen Sioux Falls (22 Punkte, 17 Rebounds und 11 geblockte Würfe). Seine 11 Blocks glichen dabei den D-League-Rekord von Cheikh Samb aus[22].
Weblinks
- The Official Site of the NBA G League – Homepage auf den Webseiten der NBA (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 2011-12 NBA Development League Season Sets Records for GATORADE Call-Ups and NBA Player Assignments. NBA Development League, 10. April 2012, abgerufen am 16. April 2012 (englisch).
- ↑ NBA Development League to Become NBA Gatorade League
- ↑ Chris Sheridan: NBA approves Lakers' ownership of D-League team. ESPN, 19. April 2006, abgerufen am 16. April 2012 (englisch).
- ↑ Mensah-Bonsu Leads East To D-League All-Star Victory. National Basketball Association, 17. Februar 2007, abgerufen am 17. Mai 2014 (englisch, Spielbericht).
- ↑ Marc Stein: The 14 things to know for D-League tipoff. ESPN, 14. November 2014, abgerufen am 5. Dezember 2014 (englisch).
- ↑ NBA D-League 101: What’s New in 2014-15. NBA Development League, 13. November 2014, abgerufen am 5. Dezember 2014 (englisch, Medien-Info).
- ↑ MLSE Purchases NBA D-League Team As League Expands To 19 Teams For 2015-16 Season. raptors905.dleague.nba.com, 29. Juni 2015, abgerufen am 9. Juli 2015 (englisch).
- ↑ NBA Development League Expansion
- ↑ NBA.com/dleague: Flight can't reach Altitude for NBDL title
- ↑ NBA.com/dleague: Asheville 90, Columbus 67: Altitude Repeat as NBDL Champions
- ↑ abqtrib.com: T-Birds get an A-plus, take home a trophy
- ↑ NBA.com/dleague: Idaho Stampede Capture 2007-08 D-League Championship
- ↑ NBA.com/dleague: Colorado 14ers Capture 2009 D-League Championship
- ↑ NBA.com/dleague: Randy Livingston Named NBA D-League MVP
- ↑ NBA.com/dleague: Kasib Powell Named 2007-08 D-League Most Valuable Player
- ↑ NBA.com/dleague: Rio Grande Valley's Mike Harris Named NBA D-League MVP
- ↑ [1]: Iowa's Curtis Stinson Named NBA D-League Most Valuable Player
- ↑ [2]: Austin's Justin Dentmon Named 2012 NBA Development League Most Valuable Player
- ↑ NBA.com/dleague: Almond Sets D-League Record with 53 Points
- ↑ NBA.com/dleague: D-League Performer of the Week: December 10
- ↑ NBA.com/dleague: Stampede Roll Over Jam, 26. Dezember 2007
- ↑ NBA.com/dleague NBA D-League Performer of the Week: December 1, 2008, 2. Dezember 2008

