Offenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Mittenaar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Offenbach Gemeinde Mittenaar
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Koordinaten: | 50° 42′ N, 8° 25′ O |
Höhe: | 257 (246–293) m |
Fläche: | 11,81 km² |
Einwohner: | 1339 (30. Juni 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35756 |
Vorwahl: | 02778 |
![]() Lage von Offenbach in Mittenaar
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Geographische Lage
Der Ort liegt östlich des Hauptortes. Die Bundesstraße 255 führt durch den Ort.
Geschichte
Offenbach wurde erstmals im Jahre 1269 in einer Urkunde des Johann von Dernbach erwähnt.
In den Schreckensjahren des Dreißigjährigen Kriegs fielen Ende April 1635 die Horden des kaiserlichen Generals Philipp von Mansfeld über die Aartaldörfer her und steckten die Häuser an. In Offenbach verbrannten 60, in Bicken 53 und in Ballersbach 18 Gebäude.
Unvergessen blieb auch ein düsteres Kapitel des großen Krieges, die Hexenverfolgung. Die eigenen Mitbürger brachten 1629/1630 in Offenbach 6, in Bicken 18 und in Ballersbach ebenfalls 6 Frauen und Männer auf den Scheiterhaufen.
Als ältestes Kulturdenkmal beherbergt der Turm der Offenbacher Kirche eine Glocke aus dem Jahre 1452, die seitdem ununterbrochen in Gebrauch ist. Die gestiegene Einwohnerzahl machte 1955/1956 eine Erweiterung des Kirchenschiffs in Offenbach erforderlich.
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Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich die Gemeinden Offenbach, Bicken und Ballersbach am 31. Dezember 1971 freiwillig zur Gemeinde Mittenaar zusammen.[2]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Offenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][4]
- vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Herborn
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Herborn
- 1806–1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Kanton Herborn
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Herborn
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- am 31. Dezember 1971 wurden Offenbach der neu gebildeten Gemeinde Mittenaar eingegliedert
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Offenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 510 | |||
1840 | 572 | |||
1846 | 558 | |||
1852 | 546 | |||
1858 | 516 | |||
1864 | 514 | |||
1871 | 526 | |||
1875 | 542 | |||
1885 | 583 | |||
1895 | 607 | |||
1905 | 721 | |||
1910 | 799 | |||
1925 | 906 | |||
1939 | 1.021 | |||
1946 | 1.177 | |||
1950 | 1.235 | |||
1956 | 1.228 | |||
1961 | 1.281 | |||
1967 | 1.312 | |||
1970 | 1.414 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1885: | 580 evangelische (= 99,49 %), ein katholischer (= 0,17 %), 2 jüdische (= 0,34 %) Einwohner |
• 1961: | 1175 evangelische (= 91,73 %), 94 katholische (= 7,34 %) Einwohner |
Infrastruktur
- Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der Verkehrsverbund Lahn-Dill mit der Buslinie 407 und 403 sicher.
- Im Ort gibt es eine evangelische Kindertagesstätte mit drei Gruppen.
Weblinks
- Geschichte der Ortsteile. In: Internetauftritt. Gemeinde Mittenaar
- Offenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Offenbach In: Hessische Bibliographie[5]
Einzelnachweise
- ↑ „Daten und Fakten“. Gemeinde Mittenaar, archiviert vom am 21. September 2015; abgerufen am 21. September 2015.
- ↑ Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 306
- ↑ a b c Offenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. März 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf