Wilhelm von Holland

römisch-deutscher König
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Wilhelm von Holland, deutscher König, geb. 1227, † 28. Januar 1256, war der Sohn des Grafen Florens IV. von Holland.

Er folgte 1235 dem Vater in der Grafschaft und wurde nach dem Tode des Gegenkönigs Heinrich Raspe, als sich kein andrer deutscher Fürst bereit finden lassen wollte, den Kampf gegen das staufische Haus aufzunehmen, 3. Okt. 1247 von der päpstlichen Partei zum König gewählt und 1. Nov. 1248 in Aachen, das er nach langwieriger Belagerung erst erobert hatte, von dem Erzbischof von Köln gekrönt, musste aber, da die meisten Fürsten teils für Friedrich II. sich erklärten, teils gar keinen König wollten, ohne etwas ausrichten zu können, nach Holland zurückkehren. Erst nachdem Friedrich II. 1250 gestorben und sein Sohn Konrad genötigt war, nach Italien zu eilen, um dieses für sich zu retten, gewann Wilhelm durch Gnadenbezeigungen und Belehnungen in Deutschland einigen Anhang und nach Konrads IV. Tod (1254) allgemeinere Anerkennung.

Er führte darauf gegen Margarete von Flandern einen glücklichen Krieg und zog 1256 aus, um die rebellischen Friesen zu züchtigen, versank aber 28. Jan. auf diesem Feldzug mit seinem Pferd in einem Sumpf, und erst 1282 wurde sein Leichnam in demselben aufgefunden und nach Middelburg gebracht.

Vermählt war er (seit 1252) mit Elisabeth von Braunschweig.

Nachfolger von:
Konrad IV. (HRR)

Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

Vorgänger von:
Richard Cornwall


Literatur (Antiquariat?)

Meerman van Dalem, Geschichte des Grafen Wilhelm von Holland (a. d. Holländ., Leipz. 1787-88, 2 Bde.)
Ulrich, Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland (Hannov. 1882)
Hintze, Das Königtum Wilhelms von Holland (Leipz. 1885)
Hasse, König Wilhelm von Holland (Straßb. 1885).

Aus: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888/89