Ohren ist einer von sieben Ortsteilen der Gemeinde Hünfelden im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.
Ohren Gemeinde Hünfelden
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Koordinaten: | 50° 18′ N, 8° 11′ O |
Höhe: | 271 (260–339) m ü. NHN |
Einwohner: | 722 (1. Jan. 2017)[1] |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 65597 |
Vorwahl: | 06438 |
Geografische Lage
Ohren ist der südlichste Ortsteil der Gemeinde Hünfelden. Seine Gemarkung grenzt nordwestlich an die des Verwaltungssitzes Kirberg und nordöstlich an die des einwohnerstärksten Ortsteils Dauborn. Im Süden grenzt die Ohrener Gemarkung an den Rheingau-Taunus-Kreis und die dortige Gemeinde Hünstetten, genauer an die Ortsteile Ketternschwalbach, Bechtheim und Beuerbach (von Westen).
Die Gemarkung beschreibt eine grobe, nach Norden zugespitzte Dreiecksform mit dem Ort und einem umliegenden Streifen Acker- und Grünland in der Mitte und Ausläufern größerer Waldgebiete an der West- und Ostseite. Durch den Ort fließt der Hainbach. Die Gemarkung steigt an der Ost- und der Westseite sowie im Süden an. Höchste Erhebungen sind die Junkerheck mit 339 Metern im Südwesten und der Schanzenkopf mit 324 Metern im Süden.
Geschichte
Ohren liegt an der alten Trasse der Hünerstraße, einer bedeutenden, auf die Kelten zurückgehenden Handelsstraße zwischen Rheinland, Taunus und Wetterau. Die erste Erwähnung datiert auf 1301. Vermutlich wurde die Siedlung nicht lange zuvor angelegt, in der Spätphase der mittelalterlichen Binnenkolonisation. Deshalb entstand der Ort in einer dicht bewaldeten Umgebung auf Böden geringer Qualität.
Um 1355 wurde südlich der Ohrener Gemarkung das Bechtheimer Gebück angelegt. Die Gemarkungs- und damit auch Gemeinde- sowie Landkreisgrenze folgt bis heute grob dem Verlauf dieser von Hecken gebildeten Grenzbefestigung.
1612 erhielt der Ort einen eigenen Friedhof und eine Kapelle mit eigenem Kirchenvorstand, blieb aber wie zuvor der Pfarrei Kirberg und dem dortigen Pfarrer zugeordnet. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges war Ohren nahezu entvölkert. 1717 bekam Ohren eine eigene Schule. Am 1. Oktober 1971 schloss sich Ohren mit sechs weiteren bis dahin unabhängigen Orten zur Gemeinde Hünfelden zusammen.[2]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten, denen Ohren unterstand, im Überblick:[3][4]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Amt Kirberg (halb Fürstentum Nassau-Diez, halb Fürstentum Nassau-Usingen)
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Kirberg (Gemeinschaftsbesitz von Nassau-Usingen und Nassau-Oranien)
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Limburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Limburg
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Limburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Unterlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Unterlahnkreis
- ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Limburg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Limburg
- am 1. Oktober 1971 wurde Ohren als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Hünfelden eingegliedert.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Ohren: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 416 | |||
1840 | 455 | |||
1846 | 483 | |||
1852 | 508 | |||
1858 | 503 | |||
1864 | 500 | |||
1871 | 457 | |||
1875 | 392 | |||
1885 | 402 | |||
1895 | 382 | |||
1905 | 407 | |||
1910 | 389 | |||
1925 | 382 | |||
1939 | 347 | |||
1946 | 459 | |||
1950 | 446 | |||
1956 | 426 | |||
1961 | 443 | |||
1967 | 503 | |||
1970 | 486 | |||
2008 | 811 | |||
2015 | 744 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3][5] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1885: | 398 evangelische (= 99,00 %), 4 katholische (= 1,00 %) Einwohner |
• 1961: | 377 evangelische (= 85,10 %), 62 katholische (= 14,00 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
Ohren verfügt über die im Jahr 1934 gegründete Freiwillige Feuerwehr (seit dem 1. April 1972 mit Jugendfeuerwehr), den Gemischten Chor und den Sportverein TSG. Dazu kommen je ein Ortsverband der SPD und des VdK.
Bauwerke
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Kirche
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Alte Schule
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Dorfplatz mit Brunnen
Weblinks
- Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Hünfelden
- Ohren, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ohren In: Hessische Bibliographie[6]
Einzelnachweise
- ↑ „Statistiken“ im Internetauftritt der Gemeinde Hünfelden, abgerufen am 22. März 2018.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 369.
- ↑ a b c Ohren, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
- ↑ Gemeinde Hünfelden: Einwohnerzahlen.
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf