Der Schrein des Buches ist ein Gebäude in Jerusalem. Er ist Teil des Israel Museums, bestehend aus einem Dach, das rundzeltähnlich aus Beton mit weissen Keramikkacheln gefertigt wurde und mehreren Stockwerken Innenraum (z.T. unterirdisch). Darin aufbewahrt werden mehrere Originale und Duplikate von in Qumran am Toten Meer gefundenen antiken Schriftrollen des Alten Testaments.

Architektur
- Gebäudetyp: Museum
- Planungs- und Bauzeit: 1950 - 1960
- Renovationen: 1962 - 1965 und 2003
- Material der Kuppel: Beton, verkleidet mit weissen Keramikkacheln
- Architekten: Frederick Kiesler (Österreich) und Armand Bartos (USA)
Aussenbau
Die Form des Gebäudes ist dem Deckel der Steingutbehälter nachempfunden, in denen die Rollen aufbewahrt wurden und die in den Höhlen von Qumran gefunden wurden.
Gegenueber der weissen Kuppel erhebt sich eine schwarze Mauer. Weiss und Schwarz sollen den Kampf zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Finsternis symbolisieren, den Sieg der Heiligen Schrift über den Unglauben der Menschheit.
Zur Kühlung wird das Museumsgebäude mit Wasser bespritzt.
Innenräume
Hier werden die kostbaren Schriftrollen und andere Ausstellungsstücke vom Toten Meer aufbewahrt, die sich im Besitz Israels befinden.
Antike Schriftrollen
In den Innenräumen befindet sich zentral in der Form einer hochgestellten Schriftrolle (darum der Name "Schrein des Buches") ein Duplikat der berühmten Jesajarolle (7,35 m lang). Dieses Schriftstück gilt als das älteste vollständige Manuskript eines Buches der Bibel. Das Original hat im Laufe der Jahrzehnte Schaden genommen und ist unter Panzerglas gesichert im Keller des Museums aufbewahrt. Nur ein Teilstück des Originals ist heute in einer Seitenvitrine zu sehen.
Darum herum finden sich, kreisförmig in den Wänden eingelassen, weitere wertvolle Handschriften aus den Höhlen von Qumran aufbewahrt, hauptsächlich Originale. So ist dort unter anderem auch der Codex von Aleppo zu sehen.
Andere Schätze aus Qumran
In den unteren Stockwerken des Schreins des Buches sind andere Ausstellungsstücke aus Qumran zu sehen, so alte Tonkrüge und Werkzeuge der Essener (jüdische Sekte zur Zeit Jesu, welche die Rollen in den Bibliotheken von Qumran gesammelt hatte).
Renovationen
1962 - 1965 wurde der Schrein des Buches zum ersten Mal renoviert. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die weissen Keramikplatten auf das Betondach gelegt, um mittels einer erhöhten Albedo die Besucher vor der Hitze zu schützen. Da dies aber nicht genügt, muss heute in regelmässigen Abständen das Dach mit Wasser bepritzt werden.
2003 wurde das "Rollenmusem" unter großem finanziellen Aufwand und unter den modernsten konservatorischen Erkenntnissen zum zweiten Mal komplett renoviert, da die Rollen im Laufe der Jahre in der Ausstellung Schaden genommen hatten. Alleine der menschliche (feuchte) Atem der vielen Besucher ist ein enormes Problem.