Der Deichtorplatz ist ein Platz im Südosten der Hamburger Innenstadt, zwischen Hauptbahnhof und Speicherstadt. Benannt nach dem früheren Deichtor, ist er ist heute ein bedeutender Straßenverkehrsknoten zwischen Ring 1 und Ost-West-Straße und außerdem für die markanten, denkmalgeschützten Deichtorhallen bekannt.

Geschichte
Das Deichtor (ursprünglich auch Winsertor) war seit dem Mittelalter der südöstlichste Ausgang in der Hamburger Stadtbefestigung und verband die Stadt mit der Gegend beim Stadtdeich und dem nahegelegenen Hammerbrook. Es befand sich ursprünglich in der Nähe des Meßbergs und wurde beim Ausbau der Stadtbefestigung im 17. Jahrhundert in die Gegend der heutigen Deichtorstraße versetzt. 1828 wurde das alte Tor abgerissen und durch ein breiteres Eisentor ersetzt, das noch bis zur Aufhebung der Torsperre 1860 allabendlich verschlossen wurde.
Unmittelbar auf dem heutigen Deichtorplatz befand sich seit 1660 der Hamburger Bauhof, der unter anderem für den Erhalt der Festungsanlagen und anderer öffentlicher Bauten zuständig war. Er wurde ab 1847 zugunsten des Berliner Bahnhofs abgerissen. Bereits 1842 war in der Nähe der erste Bahnhof für die Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn eröffnet worden, die wenige Jahre später nach Berlin verlängert wurde.
Nach der Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhofes 1906 wurde der Berliner Bahnhof abgerissen und an gleicher Stelle bis 1911 der Deichtormarkt als zentraler Lebensmittel-Großmarkt anstelle der zu klein gewordenen Innenstadtmärkte vor allem am Meßberg und Hopfenmarkt errichtet.[1]
Mit dem Durchbruch der Ost-West-Straße wurde der heutige Platz 1962 zum Verkehrsknotenpunkt umgestaltet. Nach dem Umzug des Großmarktes in die neuen Hallen in Hammerbrook wurden die alten Deichtorhallen renoviert und 1989 als Kultur- und Ausstellungszentrum eröffnet.
Das südlich des Platzes gelegene Bürohaus Deichtor-Center der Architekten BRT erhielt 2007 den Architekturpreis Nike in der Kategorie „beste stadtbauliche Interpretation“.
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte der Hamburger Wochenmärkte, abgerufen 12. Februar 2011 ( des vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 53° 32′ 52″ N, 10° 0′ 20″ O