Geozentrisches Weltbild

von etwa 200 v. Chr. bis 1600 n. Chr. vorherrschende Auffassung über das Zentrum des Universums
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2003 um 10:43 Uhr durch TomK32 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Im geozentrischen Weltbild steht die Erde (griechisch geos) im Zentrum. Alle weiteren Himmelskörper (Planeten, Sterne) umkreisen die Erde in verschiedenen Sphären. Die äußeren Planeten bewegen sich dabei auf Epizyklen, d. h. sie umkreisen einen Punkt, der sich auf einer Kreisbahn um die Erde bewegt. Die Epizyklen mussten in das geozentrische Weltbild eingefügt werden, da es sonst nicht erklären konnte, dass die äußeren Planeten (etwa Jupiter) scheinbar plötzlich die Bewegungsrichtung änderten und in bestimmten Zeitintervallen zurückliefen. Dieses Phänomen wird auch als "retrograde Bewegung" bezeichnet und konnte erst durch das heliozentrische Weltbild erklärt werden. Ganz außen umkreisen die Fixsterne die Erde in der äußersten Sphäre.

Neben anderen altgriechischen Gelehrten wie Hipparch oder Aristoteles war Claudius Ptolemäus der wichtigste und ein einflussreicher Verfechter des geozentrischen Weltbilds. Die römische Kirche übernahm und verteidigte dieses Weltbild entschieden, unter anderem im Prozess gegen Galileo Galilei.

Erst durch die Arbeiten von Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler galt das geozentrische Weltbild als überholt und wurde durch das heliozentrische Weltbild ersetzt (das inzwischen auch überholt ist).

Siehe auch: heliozentrisches Weltbild, Weltbild