Der Landser

Heftromanreihe
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Der Landser ist der Titel einer wöchentlich im Verlag Pabel-Moewig erscheinenden Reihe von Heftromanen. Das erste Heft erschien im Jahre 1957. Die Reihe ist der letzte Vertreter der nach 1945 zahlreich erschienenen deutschen Romanserien zum Zweiten Weltkrieg. Begründer der Serie war der ehemalige Luftwaffensoldat Bertold K. Jochim, der bis zu seinem Tod in der Redaktion tätig war.

Auf 66 Seiten werden Augenzeugenberichte zum Kampfgeschehen des Zweiten Weltkriegs von verschiedenen Autoren romanartig dargestellt, zumeist aus Sicht eines einfachen deutschen Soldaten - eines Landsers. Zielgruppe der Heftreihe ist ein an Militärhistorie interessiertes Publikum. Der Verlag bemüht sich nach eigenem Bekunden um genaue Darstellung und historische Korrektheit. Befürworter der Heftreihe verweisen auf die realistische Kriegsdarstellung durch Augenzeugenberichte, die ein schonungsloses Bild des damaligen Geschehens lieferten.

Den Produzenten der Romanreihe wird von Kritikern jedoch immer wieder Kriegsverherrlichung vorgeworfen. Die Heftreihe lässt nach ihrer Meinung die negativen Seiten der deutschen Kriegführung unerwähnt, insbesondere Gräueltaten von Angehörigen der dt. Streitkräften, und trage so zu einem verfälschenden Bild des Zweiten Weltkriegs bei Jüngeren bei. Zum Teil werde dabei jugendliche Unerfahrenheit ausgenutzt und zum anderen Teil Propaganda für die Kriegsziele der Nazis betrieben. Action auf Kosten der Kriegsopfer und falscher Heldenkult für das „Menschenmaterial“ der Hitlerschen Kriegsmaschine.

Jedoch wurde keine Veröffentlichung der Landser-Heftreihe jemals in Deutschland indiziert.

Es werden sowohl neue Titel herausgegeben („Erstausgabe“) als auch bereits erschienene Titel neu aufgelegt („Neuauflage“). Im Januar 2006 erschien das Heft Nummer 2.500. Neben dem Landser erscheinen in ähnlichem Stil die Reihen Der Landser-Großband (vierzehntägig) - diese Reihe hieß zwischenzeitlich Der Landser-Sonderband - mit militärgeschichtlichen Darstellungen zum Zweiten Weltkrieg und Der Landser-SOS (monatlich) mit Berichten über Gefechte der Deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Die Reihe Der Landser Spionage, die Ende der 1950er Jahre erschien, wurde schon bald wieder eingestellt, während die Titel der ebenfalls in den 1950er Jahren begonnenen Reihe Der Landser Ritterkreuzträger jetzt als Großband erscheinen.

In unregelmäßigen Abständen werden Nachdrucke alter Landser-Hefte aus den Anfangsjahren mit der ursprünglichen Deckblattgestaltung als Beilage zu den regulären Landser-Heften aufgelegt.