Naturpark Bautzen

Parkanlage in Bautzen, Deutschland
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Der Naturpark Bautzen ist nicht auf das Wirken eines Gartenkünstlers zurück zuführen und deshalb kein Park.

Der Naturpark ist in seiner Topographie eine landwirtschaftliche Grenzfläche mit dem Charakter eines Bachtälchenwaldes und wurde deshalb um 1900 von der Bevölkerung der ostwärts wachsenden Stadt als öffentliche Freianlage genutzt. Der entscheidende Schritt zum Ausflugsziel wurde aber erst 1913 mit dem Bau des Wirtshauses und der Anlage des Teiches, wie historische Karten belegen, getan. Es liegt nahe, dass der Bau des Teiches mit Hilfe von staatlichen Regulierungsmaßnahmen für Gewässer finanziert und realisiert wurde. Die Hochwasserschäden der Spree in den Jahren 1860 und 1897 könnten dafür Ausschlag gegeben haben.

Mit Hilfe einer Staumauer wurde das Binnewitzer Wasser angestaut und der entstandene Teich wurde anfänglich als Badeanstalt genutzt. Die Nutzung als Godelteich dauerte länger an. Nach der völligen Verwahrlosung begann man 1984 mit der Instandhaltung der Teichanlagen.

Eine wechselvolle Geschichte erlebte auch das Wirtshaus im Naturpark. So wurde es von 1922 bis 1927 als Notversorgung für die Quäker und ab 1933 als Kinderheim genutzt. 1945 bezogen Teile der Deutschen Fliegerstaffel in den Gebäuden des Gasthauses Quartier. Die Ackerflächen östlich des Naturparks dienten als Rollfeld. Nach Kriegsende wurden die Gebäude erneut als Kinderheim genutzt. 1958 konnte das Wirtshaus wiedereröffnet werden. In diesem Zuge bereicherte man das Freizeitangebot im Naturpark mit einem Kinderspielplatz und einem Tiergehege.

In den 1980er und 1990er wurde der Naturpark zunehmend dem Verfall und der Verwahrlosung preisgegeben. Nach der politischen Wende 1989 wurde die Stadt Bautzen Eigentümer des Naturparks. Aber erst im August 1998 wurde die Gaststätte im Naturpark wiedereröffnet. Dadurch rückten auch die Flächen im Kerbtal der Binnewitzer Wassers wieder vermehrt ins öffentliche Interesse.

Die Stadt Bautzen unternahm verschiedene Versuche das Gebiet des Naturparks wieder zubeleben. In den Jahren 2003/04 konnte auf der Grundlage einer Diplomarbeit die Neukonzeption des Naturparks realisiert werden.

Die Neugestaltung des Naturparks

Im Vordergrund für die Gestaltung stand die einträgliche Verknüpfung der Nutzung für Erholung und Freizeit mit den Belangen des Naturschutzes.

Themengebend für die Gestaltung war die angrenzende Sternwarte. Das Sternbild der Jungfrau entspricht in seiner Gestalt in etwa den Hauptwegen des Naturparks. Granitsäulen markieren die einzelnen Sterne im Sternbild.

Mit dieser sparsamen Entwicklung wurde in erster Linie Rücksicht auf die ausgesprochen naturnahe Vegetation genommen. Der Neubau der Brücken über das Binnewitzer Wasser ermöglicht dem Besucher wieder einen stadtnahen Naturraum zu erleben.