Stolberg (Rheinland)

Stadt in der Städteregion Aachen, in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Ein sehr POV-belasteter Artikel. Das Kapitel Rechtsextremismus wird über Gebühr und detailverliebt in die Länge gezogen. Es entsteht der Eindruck, Stolberg wäre das letzte Nazinest. Die Einleitung ist außerdem zu kurz, die Ortsgeschichte ebenfalls. Dort sollte man auch das Thema "Stolberg in der Nazizeit" einarbeiten. Bitte das Thema sensibel und sachlich bearbeiten. --°ڊ° Alexander 15:57, 8. Jun 2006 (CEST)



Die Stadt Stolberg (Rhld.) [lies mit kurzem o] ist ein Unterzentrum mit teilweiser Funktion eines Mittelzentrums im Kreis Aachen in Nordrhein-Westfalen. Der Ort gehört zum Regierungsbezirk Köln, Amtsgericht Eschweiler und Polizeibereich Kreis Aachen Süd.

Wappen Karte
Stadtwappen der Stadt Stolberg (Rhld.) Lage der Stadt Stolberg (Rhld.) in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Aachen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 98,52 km²
Einwohner: 58.781 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 597 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 52222, 52223 u. 52224 (alt 5190)
Vorwahl: 02402 (Venwegen 02408)
Kfz-Kennzeichen: AC
Gemeindeschlüssel: 05 3 54 032
Stadtgliederung: 18 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausstraße 11–13
52222 Stolberg (Rhld.)
Website: www.stolberg.de
E-Mail-Adresse: info@stolberg.de
Politik
Bürgermeister: Ferdinand Gatzweiler (SPD)

Geografie

Nachbargemeinden

Im Westen grenzt das Stolberger Stadtgebiet an Aachen, im Norden und Nordosten an Eschweiler, im Osten an Langerwehe und Hürtgenwald (beide Kr. Düren) und im Süden an Roetgen und Simmerath.

Stadtgliederung

Stolberg ist unterteilt in die Stadtteile Atsch, Breinig, Büsbach, Donnerberg, Dorff, Gressenich, Krewinkel, Liester, Mausbach, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Steinfurt, Unterstolberg, Venwegen, Vicht, Werth und Zweifall.

Geschichte

Der in der Voreifel im Tal des Vichtbachs gelegene Ort wird urkundlich erstmalig 1188 als Sitz der Herren von Stalburg erwähnt, die auf der Burg Stolberg lebten. Funde in Gressenich, in Atsch und am Breiniger Berg lassen auf römischen Erzbergbau bis zum Jahre 70 n. Chr. schließen. Der Ort gehörte im Mittelalter und früher Neuzeit zum Herzogtum Jülich. Um 1600 gestattet der Burgherr französischen Hugenotten, die nach ihrer Vertreibung aus der katholischen Reichsstadt Aachen kamen, die Ansiedlung in seinem Gebiet. Sie brachten das Geheimnis der Messingherstellung mit, bei der Kupfer (daher ihre irrtümliche Bezeichnung als „Kupfermeister“ und Stolbergs als „Kupferstadt“) mit dem örtlichen Galmei bzw. Zinkblende legiert und unter Ausnutzung der Wasserkraft des Vichtbachs weiter verarbeitet wurde. So wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung eingeleitet. Stolberg war ein Zentrum der Messingherstellung von Weltrang. Seine Messingwaren wurden bis Kanada und Brasilien exportiert. Von dieser Glanzzeit der Frühindustrialisierung künden noch heute zahlreiche Baudenkmäler, so die Kupferhöfe. Sie dienten nicht nur als Produktionsstätten und in unruhigen Zeiten als kleine Burgen, sondern belegen den aristokratischen Repräsentationswillen der Kupfermeistergeschlechter, der sich außerdem in Familienwappen äußert. Ferner wurde in Stolberg 1648 die Vogelsangkirche als erste linksrheinische lutherische Kirche errichtet, während auf dem Finkenberg eine calvinistische Kirche entstand. Beide Gemeinden mussten sich auf Druck des preußischen Königs nach 1815, als Stolberg mit den Rheinlanden als Rheinprovinz zu Preußen kam, zur reformierten Gemeinde zusammenschließen. Während der Zugehörigkeit des linksrheinischen Gebiets zu Frankreich gehörte Stolberg von 1794 bis 1815 zum Kanton Eschweiler im Département Roer, seitdem zum Kreis Aachen. Durch den Anschluss an Preußen verlor die Stolberger Messingindustrie ihre französischen Absatzmärkte und geriet in eine schwierige Lage, die jedoch durch den Einsatz moderner Techniken wie der Dampfmaschine überwunden werden konnte. 1823 gelangt der Eschweiler Stadtteil Mühle zu Stolberg. Seit 1856 ist Stolberg Stadt. 1888 wurde der Stolberger Hauptbahnhof auf damals noch Eschweiler Territorium errichtet. Die Firmen im Vichtbachtal wurden ans Eisenbahnnetz angeschlossen.

Um die Jahrhundertwende wurden am Kaiserplatz ein neues Rathaus, ein Amtsgericht und das Goethegymnasium errichtet, ferner in unmittelbarer Nähe die Volksschule Grüntal. Ein Standbild des Kaisers Wilhelm I., der dem Kaiserplatz bis heute seinen Namen gab, wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Im Stadtteil Mühle entstehen die Pfarrkirche Maria-Himmelfahrt und die Volksschule an der Herrmann-Straße.

Infolge des Versailler Vertrags war Stolberg bon 1919 bis 1929 von Alliierten besetzt. Wie dem übrigen Rheinland blieben ihm so die bürgerkriegsähnlichen Wirren zu Beginn der Weimarer Demokratie erspart. Die Gründung der Weimarer Demokratie brachte es mit sich, dass die Bürgermeister nicht mehr von oben eingesetzt, sondern vom Stadtrat gewählt wurden.

Die Weltwirtschaftskrise brachte auch in Stolberg den Feinden der Demokratie Oberwasser. Die KPD erstarkte. Ende 1931 wurde Stolberg aufgrund einer Anordnung der Gauleitung Köln-Aachen Sitz der NSDAP-Kreisleitung für den Kreis Aachen, während in den umliegenden Städten Ortsgruppen verblieben. Nach der Machtergreifung 1933 wurde der Stolberger Stadtrat wie überall nach dem Vorbild des Reichstags nazifiziert: Kommunisten und Sozialdemokraten verloren ihre Mandate, die übrigen Fraktionen lösten sich freiwillig auf. Im Jahre 1935 konnte das Stolberger Stadtgebiet einen erheblichen Zuwachs verzeichnen. Von der Stadt Eschweiler gelangten rund 500 Hektar Gebiet mit rund 1.500 Einwohnern und dem Stolberger Hauptbahnhof, ferner der Stadtteil Atsch im Süden von Eilendorf und die Gemeinde Büsbach im Westen, insgesamt zusätzliche 11.000 Einwohner zu Stolberg. In Stolberg wurde die Pogromnacht 1938 der Nachbarorte organisiert. Juden wurde in der Folge der Besuch von Stadtbad und Stadtbücherei untersagt. Durch Flucht und Deportation löste sich die kleine jüdische Gemeinde vollständig auf.

Die metallverarbeitende Industrie musste im Zweiten Weltkrieg auf Rüstungsproduktion umstellen. Das brachte eine erhöhte Präsenz von Zwangsarbeitern mit sich. Nach der alliierten Eroberung Aachens 1944 erstarrte die Front in Stolberg. Die Hauptkampflinie verlief fast ein halbes Jahr mitten durch die Stadt, was Zerstörungen mit sich brachte und der Zivilbevölkerung große Leiden auferlegte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stolberg britische Besatzungszone und gehört seit 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen. Flüchtlinge und Vertriebene schufen sich in der Donnerberger Siedlung eine neue Heimstatt. In den 1960er Jahren konnte das vormalige Lyzeum, der Mädchenzug des Goethe-Gymnasiums, einen Neubau an der Ritzefeldstraße beziehen und firmiert seither als Ritzefeld-Gymnasium. Deutschlandweit in den Medien präsent war Stolberg in den 1960er Jahren durch das von der Pharmafirma Chemie Grünenthal GmbH produzierte Medikament Contergan.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1971 wuchs Stolberg nach Süden und Osten. Es wurde um die Gemeinde Gressenich, die außerdem die Orte Mausbach, Werth und Schevenhütte umfasste, sowie die Ortsteile Vicht, Breinig, Zweifall und Venwegen (von Kornelimünster) erweitert, die Zuständigkeit für das Amtsgericht musste an Eschweiler abgegeben werden.

In den 70er Jahren entstand das neue Rathaus, das weithin im Vichttal zu sehen ist, ebenfalls am Kaiserplatz, ferner das Stadion und Hallenbad Glashütterweiher. Die Realschule 1 konnte aus dem ehemaligen Kupferhof Schardt in einen Neubau auf der Liester umziehen, wo auch das Goethe-Gymnasium ein neues Domizil fand. Das Ritzfeld-Gymnasium erhielt einen Anbau.

In den 80ger Jahren konnten die Halden und die historische Altstadt in Oberstolberg erfolgreich saniert werden. Der Steinweg wurde Fußgängerzone, die Salmstraße verkehrsberuhigt. Durch diese immensen Aufgaben zählt Stolberg zu den am höchsten verschuldeten Kommunen in NRW.

In den 90er Jahren wurde in Buschmühle ein neuer Zentralfriedhof eingerichtet.

Historische Erinnerung

Die Erinnerung an die Geschichte ist immer ein Spiegel ihrer Zeit und selbst ein Teil der Geschichte. Das ist im großen nicht anders als im kleinen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Stolberg noch ein Ehrenmal für die Gefallenen in Form eines Eisernen Kreuzes errichtet, das heute an einem ruhigen Plätzchen im Schatten einer großen Kastanie in der Nähe des Vichtbachs und Ritzfeld-Gymnasiums vor sich hin schlummert. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auf dem Friedhof Bergstraße ein Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewalt in Form eines überlebensgroßen nur mit einem Feigenblatt bekleideten Mannes.

Im Jahre 1988 wurde vor dem ehemaligen Betsaal der jüdischen Gemeinde im Steinweg aus Anlaß der 50jährigen Wiederkehr der Reichspogromnacht eine Gedenktafel in den Boden eingelassen.

Eine ausgedehnte Grünfläche an der Rhenaniastraße wurde zum Andenken an den namensgleichen jüdischen Textilhändler in Berthold-Wolff-Park umbenannt.

Katholische Widerstandskämpfer ehrt die Namensgebung des Kaplan-Dunkel-Platzes hinter dem Kulturzentrum Frankenthal im Innenstadtteil Mühle und der Hauptschule Liester als Propst-Grüber-Schule.

Der Rathausvorplatz heißt nach dem sozialdemokratischen Widerstandskämpfer und späteren ersten Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Aachen nach dem Zweiten Weltkrieg Ludwig-Lude-Platz.

Auf dem Gelände des ehemaligen Zinkhütter Hofs befindet sich ein Denkmal in Form eines aus Stacheldraht geschmiedeten Hakenkreuzes, das der Opfer des Nationalsozialismus gedenkt und den im Kern verbrecherischen Charakter dieser Ideologie symbolisiert.

Rund 500 Meter vom Bahnhof Ecke Rhenaniastraße/Münsterbachstraße wurde ein Denkmal aufgestellt, dass der Vertreibung der Sinti und Roma aus Stolberg gedenkt.

Umweltverschmutzung und Umweltschutz

Stolbergs frühe Industrialisierung brachte Umweltverschmutzung mit sich. Altlasten sind gravierende, unter anderem durch Schwermetalle wie Cadmium, Zink und Blei ausgelöste Umweltschäden sowie Krupphusten, die sog. Stolberger Bleikinder und das Gressenicher Krankheit genannte Kuhsterben.

Gressenicher Krankheit, Bleikinder und Schwermetalle

Die Gressenicher Krankheit ist eine Vergiftung von Weidevieh durch blei- und cadmiumbelastetes Futter mit häufig tödlichem Verlauf, welche 1965 in Stolberg offiziell bekannt wurde. Sie führte zusammen mit den Untersuchungsergebnissen an den Stolberger Bleikindern und zahlreichen Stolberger Kindern mit Krupphusten zu einem umfangreichen Umweltschutzprogramm.

Halden

Die Schwermetallverarbeitung in Stolberg hinterließ etliche Halden im Stadtgebiet. Diese waren Bleischlackenhalde Binsfelshammer, Bleischlackenhalde Münsterbusch, Räumaschenhalde Kohlbusch Nord, Räumaschenhalde Kohlbusch Süd, Räumaschenhalde Birkengang, Erzbergbauhalde Weißenberg, Erzbergbauhalde Diepenlinchen, Halde Fettberg. Heute sind diese Halden jedoch abgetragen, abgedeckt oder renaturiert und dienen der Naherholung.

 
Ehemaliges Amtsgericht

Politik

Kommunalwahl 26. September 2004

  % Sitze im Stadtrat
CDU 38,7 19
SPD 36,8 18
GRÜNE  6,9  3
FDP  8,7  4
UWG  3,8  2
NPD  3,0  2
DVU  1,2  1
ABS  1,0  1


Bürgermeister

Wappen und Stadtfarben

Das Wappen geht auf das Siegel und Wappen der einstigen Burgherren, den Edelherren von Stolberg-Frenz-Setterich zurück und zeigt einen roten mit goldenen Schindeln bestreuten Schild, darin einen aufgerichteten, nach rechts springenden Löwen, der mit einem fünfzinnigen Turnierkragen überlegt ist. Die Stadtfarben sind gelb-rot.

Städtepartnerschaften

Die Stadt pflegt Städtepartnerschaften mit den französischen Städten Faches-Thumesnil und Valognes sowie mit dem sächsisch-anhaltischen Kurort Stolberg (Harz). Darüber hinaus unterhält sie eine Städtefreundschaft mit der italienischen Stadt Grado.

Rechtsextremismus

Stolberg gilt als Hochburg rechtsextremistischer Bewegungen im westlichen Rheinland und hat in der Region Aachen als einzige Gemeinde einen eigenständigen NPD-Ortsverband. Ende 2003 wurde in Stolberg ein neuer "Kreisverband Aachen/Heinsberg" der DVU gegründet. Am 16. April 2005 feierte die NPD mit Prominenz aus Bundes- und Landespartei in der Stadthalle Stolberg ihr 40-jähriges Bestehen.

Bei den Kommunalwahlen im September 2004 zogen mit Willibert Kunkel und Oliver Harf zwei NPD-Mitglieder sowie mit Rudi Motter ein Vertreter der DVU in den Stolberger Stadtrat ein. Politische Gegner, so die Aachener Presse, wurden mit "Arbeit macht Spass!" verabschiedet. Die konstituierende Ratssitzung am 19. Oktober 2004 fand unter Polizeischutz statt, weil Kunkel, Harf und Motter in Begleitung von 20 KAL-Boneheads erschienen. Bei der Wahl zum Stolberger Bürgermeister erhielt Kunkel vier Stimmen, also auch eine aus dem bürgerlichen Lager.

Die örtliche CDU-Spitze konzentriert sich laut Pressemeldungen auf den Linksextremismus, welcher jedoch in Stolberg kaum ausgebildet ist. Ex-Bürgermeister Siebertz (CDU) erstattete ferner Strafanzeige gegen Schüler, welche im Rathaus verlangten, die Stadt solle dem Beispiel der Nachbarstadt Eschweiler folgen und sich „Stadt ohne Rassismus“ nennen, nachdem dies im Stadtrat abgelehnt wurde. Er ließ außerdem das einzige Denkmal in Deutschland aufstellen, das zunächst inschriftlos ein mit Dornen besetztes Hakenkreuz als Symbol für die Opfer des Nationalsozialismus darstellt. Weiterhin lehnte er mit der Begründung, die Umbenennung sei der Stolberger Bevölkerung nicht zuzumuten, einen Antrag ab, den Bahnhofsvorplatz nach dem Namen des Kindes zu benennen, welches als jüngstes Opfer im Alter von zwei Jahren in einer Gruppe von Roma am 2. März 1943 aus Stolberg vertrieben und vom Stolberger Bahnhof in das Vernichtungslager Auschwitz verbracht wurde. Er verwies darauf, dass rund 500 Meter vom Bahnhof Ecke Rhenaniastraße/Münsterbachstraße ein Denkmal aufgestellt wurde, dass der Vertreibung der Sinti und Roma aus Stolberg gedenkt. Siebertz Nachfolger, Bürgermeister Ferdinand Gatzweiler (SPD), sprach sich dagegen mehrfach gegen rechte Tendenzen in Stolberg aus, bezeichnete die Neonazis aber auch als „juristisch nur schwer bekämpfbar“.

Wolfgang und später Wolfram Narath betrieben zusammen mit Sascha Wagner von Stolberg aus rund 25 Jahre die Bundeszentrale der an der Hitler-Jugend angelehnten Wiking-Jugend. Von 1967 bis 1991 war der Stolberger Narath der Bundesführer der Wiking-Jugend. Nach dem Wikingjugend-Verbot veranstalteten die Stolberger Rechten u.a. mit Unterstützung von Manfred Rouhs im Eschweiler Stadtteil Dürwiß Kameradschaftstreffen und Konzerte, wurden jedoch – anders als in Stolberg – durch massive Proteste der Eschweiler Bevölkerung und des Eschweiler Stadtrates nach wenigen Jahren vertrieben.

Seit Anfang der 50er Jahre arbeitet in Stolberg eine aktive Gruppe der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS (Ehemalige der Waffen-SS), welche mal die militant-faschistische FAP, mal die Nationalzeitungs-DVU ins Rennen um Wählerstimmen schickte.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Euregiobahn

Verkehr

Zu erreichen ist Stolberg über die Autobahnanschlussstellen Eschweiler und Weisweiler (ab Ende 2006 auch: Eschweiler-Ost) (Bundesautobahn 4) und Aachen-Brand (Bundesautobahn 44). Die Stadtväter bemühen sich um einen eigenen Autobahnanschluß. Durch die Euregiobahn ist die Stadt mit einer RegionalBahn-Linie mit Aachen, Eschweiler und Herzogenrath verbunden. Sie hat auf Stolberger Gebiet die Haltstellen Hauptbahnhof, Schneidmühle, Mühlener Bahnhof, Rathaus und Altstadt, so dass die historische Altstadt bequem auch ohne Auto zu erreichen ist. Ferner gehört die Stadt dem Aachener Verkehrsverbund an, der ein dichtes Busnetz gewährleistet.

Medien

Im Ortsteil Donnerberg betreibt der Westdeutsche Rundfunk eine Sendeanlage für UKW und Fernsehen. Als Antennenträger dient ein 1993 errichteter 231 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast mit einem Querschnitt von 1,76 Metern anstelle des alten runden und kleineren Sendemastes. Ein Teil des ehemaligen Senderschuppens ist auch heute noch vor dem Gerätehaus der "Löschgruppe Donnerberg" zu sehen.

Öffentliche Einrichtungen

Das Bethlehem-Krankenhaus ist im ehemaligen Kupferhof Steinfeld untergebracht und wurde von Roland Ritzefeld aufgebaut. Es gibt ein Stadion und Hallenbad Glashütterweiher. Im Kulturzentrum Frankenthal, in dem früher das Waisenheim St. Vinzenz beheimatet war, findet sich die Stadtbibliothek und eine Musikschule, ferner finden in der ehemaligen umgebauten Kapelle des Waisenheims Konzerte und Theateraufführungen statt.

Bildung

Grundschulen, Ganztagshauptschule Kogelshäuserstraße, Hauptschulen Liester und Propst-Grüber-Schule, Realschule 1 auf der Liester und Realschule 2 in Mausbach, Goethe- und Ritzefeld-Gymnasium und eine Schule für geistig Behinderte. Mit Simmerath ist Stolberg der Sitz eines gemeinsamen Berufskollegs.

Ortsansässige Unternehmen

Stolberg ist der Ausgangspunkt zahlreicher unternehmerischer Erfolgsgeschichten, die häufig über die Stadtgrenzen hinausgeführt haben. Die Familie Hösch begann als Reitmeister im heutigen Stadtteil Vicht, bevor sie nach Düren und später ins Ruhrgebiet ging. Noch heute ist Stolberg der Sitz traditionsreicher mittelständischer Unternehmen von nationalem und teilweise internationalem Rang:

Neben das traditionsreiche produzierende Gewerbe tritt in jüngster Zeit verstärkt der Dienstleistungssektor, so im Gewerbegebiet Steinfurt und im Dienstleistungszentrum in Münsterbusch.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Museum Zinkhütter Hof präsentiert Exponate zur Stolberger und teilweise Aachener Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Die Burg Stolberg beherbergt das Museum in der Torburg, ein Heimat- und Handwerksmuseum, das von einem Verein betreiben wird. Auf vier Etagen sind Exponate zur Glas-, Kupfer-, Messing- und Seifenherstellung zu sehen. Außerdem beherbergt es einige historische Werkstätten wie Schusterei, Sattlerei oder Schmiede sowie eine Kaffeerösterei. Die Museumsbetreiber unterhalten im unteren, südlich gelegenen Burghof auch einen Kräutergarten, in dem heimische, für die Gegend typische Würz- und Heilkräuter angebaut werden.

Bauwerke

 
Die Burg Stolberg

Die Burg Stolberg, deren Ursprünge im 12. Jahrhundert zu suchen sind, liegt auf einem Kalkfelsen und ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde in nicht originalgetreuem Zustand Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Die katholische Kirche St. Lucia steht an der Stelle der einstigen Burgkapelle. Der Kupfermeisterfriedhof der lutherisch-reformierten Gemeinde wurde 1686 angelegt. Auf Stolberger Stadtgebiet finden sich mehrere ehemalige Produktionsstätten von Messing, die so genannten Kupferhöfe, wie Frankenthal (18. Jahrhundert), Grünenthal, Rosenthal, Schardt, Sonnenthal und Rose; darunter auch die Adler-Apotheke, Stolbergs ältestes Steinhaus, das 1575 von dem Kupfermeister Leonhard Schleicher erbaut wurde. Der historische Straßenzug Alt-Breinig im Stadtteil Breinig steht mit seinen Bruchsteinhäusern unter Denkmalschutz. Stolberg ist Mitglied im Arbeitskreis historischer Stadtkerne Nordrhein-Westfalens.

Naherholung und Sport

In der Innenstadt wurden die Steinbrüche Obersteinfeld und Gehlen zu Naherholungsgebieten renaturiert. Über die Hälfte der Fläche Stolbergs ist von ausgedehnten Waldgebieten bedeckt, die zu vielseitigen Aktivitäten einladen. Bei Schevenhütte befindet sich die Wehebach-Talsperre, die ein beliebtes Ausflugsziel darstellt.

Neben dem Stadion Glashütter Weiher verfügt Stolberg über zahlreiche Sportplätze und Sporthallen, so einen Sportplatz auf dem Donnerberg (Krakau) und den Rasenplatz in Venwegen.

In Süssendell und Büsbach kommen Pfredefreunde auf ihre Kosten.

Es gibt zwei Tennisplätze, auf dem Hammerberg und in Münsterbusch.

In Mausbach befindet sich eine Segelfluganlage.

Öffentliches und kulturelles Leben, Vereine

Die Burg und die Kirchen der Altstadt sind beliebte Orte für Konzerte. In der Burg finden Ausstellungen statt. Eine Galerie in Vicht zeigt Werke von Künstlern von Weltruhm, so Picasso und HAP Grieshaber. Jedes Jahr findet in Stolberg ein Schülertheaterfestival statt.

Der Weihnachtsmarkt auf dem Kaiserplatz und an Wochenenden auch auf der Burg zieht Besucher von weit her an.

Stolberg hat zahlreiche Sport- und Karnevalsvereine, welche die Tradition der Stadtteile wachhalten.

Karneval

Stolberg hat zahlreiche Karnevalsvereine. Zu nennen wären hier der Traditionsverein "Erste Große" und die "Erste Kleine", aber auch die "Fidele Zunfthäre". Viele Stadtteile wahren ihre Tradition mit eigenen Karnevalsvereinen, so die "KG Mölle" oder die "Lustigen Atschinesen". Besonders närrisch sind die auf Platt gehaltenen ironischen Selbstbezeichnungen. Hier seien die Donnerberger Wenkbülle, die Gressenicher Bessemskriemer oder die Büsbacher Bacheschesser genannt. Viele Karnevalsvereine haben einen eigenen Kinderprinzen. Es gibt jedoch einen Stolberger Karnevalsprinzen. Der Narrengruß lautet "Stolbersch Alaaf". Die Prinzenproklamation findet in stilvollem Rahmen im Rittersaal der Burg statt, die Schlüsselübergabe Fettdonnerstag auf dem Kaiserplatz vor dem Rathaus.

Höhepunkt der Session ist wie in anderen rheinischen Städten auch der Rosenmontagszug durch die Innenstadt.

Dialekt

Die Stolberger Mundart gehört zum Ripuarischen. Anders als in der Nachbarstadt Eschweiler teilt sie jedoch nicht die markantesten Merkmale der Hauptvertreter dieses Dialekts, den Öcher Singsang und das Kölsche verlare l und schwankt von Stadtteil zu Stadtteil. Eine Eigenheit ist die Versicherungspartikel ömme?, verschmolzen aus öff net? = oder nicht?, während man in Eschweiler und Aachen wa? sagt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

  • 1893 Pastor Roland Ritzefeld (*1808, † 1900)
  • 1922 Fabrikant August Prym (*1843, † 1927)
  • 1933 Adolf Hitler (*1889, † 1945)
  • 1948 Frau Josefine Wirtz (*1868, † 1957)
  • 1955 Generaldirektor Adam Lambertz (*1881, † 19..)
  • 1955 Fabrikant Hans Prym (*1875, † 1965)
  • 1988 Bernhard Kuckelkorn (*1913, † 1989)
Commons: Stolberg (Rhld.) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Erste Große [1]

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