Der Opel Senator ist eine Modellreihe des Automobilherstellers Opel, die auf der IAA 1977 als Nachfolger für die gerade ausgelaufenen Modelle Admiral und Diplomat vorgestellt und ab dem folgenden Frühjahr ausgeliefert wurde.




Parallel zum Senator wurde der Opel Monza vorgestellt und ausgeliefert, welcher eine zweitürige Coupé-Variante des Senator A mit großer Heckklappe darstellte. Die Rolle des Spitzenmodells von Opel erfüllte der Senator bis 1993, der nun aber keine eigenständige, sondern eine vom Rekord E (Senator A) bzw. Omega A (Senator B, ab 1987) abgeleitete Karosserie besaß. Vom Senator B gab es keine Coupé-Variante mehr. Ein Nachfolger des Senator B wurde aufgrund der zu geringen Verkaufszahlen nicht mehr entwickelt.
Der Opel Senator A diente außerdem als Basis für den Bitter SC.
Vorgeschichte
Heuzutage ist allgemein vergessen, dass Opel in den 50er und frühen 60er Jahren mit seinen Kapitän Modellen die meisten Oberklasse Sechzylinderfahrzeuge in Deutschland verkaufte. Diese Position wurde verspielt mit dem Erscheinen der ersten Kapitän / Admiral / Diplomat Baureihe im Jahr 1964, welche sich in vier Jahren nur 89.277 mal verkaufen ließen. Diese Fahrzeuge wuchsen sprunghaft in ihren Aussenmaßen, und verschreckten mir ihrem US-Design und -Format und bis zu 5,4 Liter Hubraum großen V8 US-Motoren die biedere deutsche Kundschaft, die hastig zur gediegenen Konkurrenz nach Stuttgart wechselte.
Die zweite, 1969 präsentierte Version der "KAD" genannten Oberklassereihe war zwar 4,8 cm kürzer, 1,5 cm flacher und 5 cm schmaler als ihre Vorgänger, mußte sich aber einer deutlichen stärkeren Konkurrenz von Mercedes und BMW erwähren, und konnte den Abwärtstrend in den Verkaufszahlen unter anderem auch wegen plumpem Marketings (einer der Werbeslogans lautete "Viel mehr Auto als man braucht") nicht mehr aufhalten, so dass man sie nach nur 61.619 verkauften Exemplaren trotz ihres europäisierten Designs und ihres großartigen Fahrkomforts dank der DeDion Hinterachse 1977 vom Markt nahm.
Um den lukrativen und prestigeträchtigen Fahrzeugmarkt für Oberklassefahrzeuge nicht völlig Mercedes und BMW zu überlassen und verlorenes Terrain wieder gutzumachen, wagte Opel 1978 mit dem Erscheinen von Senator und Monza einen neuen Angriff in diesem Segment. Vorsichtig geworden durch die noch andauernden Auswirkungen der ersten Ölkrise von 1973 und dem daraus entstandenen Energiebewußtsein der Autokäufer verabschiedete man sich bei der Entwicklung von Senator und Monza vom V8 Segment, und obwohl offiziell bei der späteren Präsentation nur indirekt so formuliert, wurden Senator und Monza von der Größe und Motorisierung her eine ganze Fahrzeugklasse tiefer positioniert als die KAD Baureihe und waren somit nur noch ein Ersatz für den sechszylindrigen Commodore B, der von 1972 bis 1977 als Limousine und Coupé angeboten wurde. Erste Publikumstests brachten allerdings die überraschende Erkenntnis, dass die Betrachter vom Design der beiden neuen Modelle derart beeindruckt waren, dass sie sie entgegen der ursprünglichen Marketingstrategie als Nachfolger der im Jahre 1977 eingestellten KAD Oberklassebaureihe ansahen. So mußten sich in ersten Vergleichstests der Senator mit dem 1977 präsentierten 7er BMW und dem seit 1972 die Oberklasse alleine beherrschenden S-Klasse Mercedes der W 116 Baureihe, und der Monza mit dem über 10.000 DM teureren BMW 630 CS messen lassen, und machten dabei dank ihres souveränen Fahrwerks und überragenden Fahrleistungen sogar eine mehr als gute Figur.
Technische und optische Basis von Senator A und Monza A war jedoch der Rekord E und der ein halbes Jahr später präsentierte Commodore C: alle Modelle verwendeten den gleichen Karosseriegrundkörper. Senator und Monza A sowie der im Herbst 1978 vorgestellte Commodore C besaßen im Hinblick auf die Reihen-Sechszylinder eine im Vergleich zum Rekord verlängerte Front, die Opel "Schnüffelschnauze" nannte, da die Scheinwerferpartie nicht mehr traditionell senkrecht im Fahrtwind stand, sondern aerodynamisch nach hinten abfiel und die Stoßstange sich im Profil stattdessen hervor streckte. Der Senator hatte eine anders gestaltete Seitenansicht, äußerlich erkennbar an der dritten Seitenscheibe, und eine repräsentativere Heckpartie mit fast schwarz wirkenden Rückleuchten. Senator und Monza verfügten zudem über eine technisch sehr aufwändige Doppel-Schräglenker- anstelle der simplen Starrachse von Rekord und Commodore.
Senator/Monza A1
Der Senator A1/Monza A1 wurde von 1978 bis 1982 gebaut. Ursprünglich gab es drei Motorisierungen: den noch vom Admiral/Diplomat bekannten und überarbeiteten 2,8-Liter-Vergasermotor mit 140 PS im Senator 2,8 S, einen 3,0-Liter-Vergasermotor mit 150 PS Im Senator 3,0 S und den 3,0-Liter-Einspritzmotor (180 PS) im Senator 3,0 E, der mit einer Bosch L-Jetronic ausgerüstet und dadurch erheblich leistungsfähiger war. Senator und Monza gab es als Basisversion mit Stoffsitzen, Stahlfelgen, ohne Drehzahlmesser und den seitlichen sportiven Farbsteifen. Die "C" Ausstattung bot breite Fake-Holz Blenden am Armaturenbrett sowie an den Türverkleidungen und plüschige Veloursitze in rot, grün, braun und blau, farblich abgestimmt mit dem Armaturenbrett, und gab den Fahrern das Gefühl in einem Chevrolet Caprice Classic Platz genommen zu haben (Generals Motors läßt grüßen). Wahlweise gab es für Senator und Monza in der Basis- sowie der "C" Aussttatung zusätzlich das "S" Paket, welches über einen schwarzen statt verchromten Kühlergrill verfügte, zusätzliche Cockpitinstrumente, eine straffere Fahrwerksabstimmung und ein "S" Emblem auf den vorderen Kotflügeln beinhaltete. Das Spitzenmodell "CD" des Senator, welches nicht mit dem "S" Paket kombinierbar war, war von aussen an schwarzen Fenstereinfassungen, schwarz abgesetzten Alufelgen und einem seitlich an den vorderen Kotflügeln sowie in der Mitte des Lenkrades angebrachten "CD" Emblem zu erkennen, und beeinhaltete viele der lieferbaren Ausstattungsdetails wie Automatikgetriebe, Zentralverriegelung und Klimaanlage serienmäßig und war nur mit dem 3,0-Liter-Einspritzmotor lieferbar. Die Sitzgarnitur war komplett, und nicht nur auf den Auflageflächen mit Velours umspannt, und nochmals aufwändiger gesteppt. Um die "CD" Variante deutlich nach oben positionieren, weigerte sich Opel, diese Fahrzeuge mit Anhängerkupplung auszuliefern. Einen Senator CD mit Wohnwagen oder mit Zementsäcken beladenen Anhängern im Schlepptau fand man wohl unwürdig. Wer seinem Sentor oder Monza das Luxushäubchen aufsetzen wollte, konnte eine Lederausstattung wählen, und zwar nur in der Farbe dunkelbraun (!!!), egal welche Aussenfarbe man gewählt hatte.
Sowohl Monza als auch Senator wurden bei ihrem Erscheinen von der Autopresse als ein ernstzunehmender Neuanfang für Opel in der Oberklasse gefeiert. Insbesondere der Senator gewann Vergleichstest in Serie, und mußte sich - wenn überhaupt- nur knapp der Mercedes Baureihe W123 dank deren überragender Karrosserie- und Allroundqualitäten geschlagen geben. Kritisiert wurde lediglich die zu große Karrosserie- und Innenraumähnlichkeit von Senator und Monza im Vergleich zum billigeren Rekord und der rauhe Lauf des 3.0 E Motors ab 4.000 Umdrehungen. Die Kritik war berechtigt,schließlich hatte Opel zwecks Kostenersparnis das Armaturenbrett komplett vom Rekord übernommen und lediglich mit billig wirkenden Holzimitaten aufgemotzt (diese fehlten in der Monza Basis sogar komplett), was zum Ausdruck brachte, dass ursprünglich Monza und Senator in typischer Commodore Tradition lediglich als leistungsfähigere und luxuriösere Rekord Varianten konzipiert waren. Der 3.0 E Motor war zwar bärenstark, aber besonders im Vergleich zu den bereits damals als vorbildlich geltenden BMW Reihensechszylindern relativ unkultiviert, und litt bei Vollgasfahrten unter thermischen Problemen die man erst mit der Baureihe A2 durch Verwendung eines Motorölkühlers und anderer Maßnahmen in den Griff bekam. Dennoch - durch die neue Schräglenkerachse und insbesondere in Verbindung mit dem leistungsstarken 3.0 E Motor fuhr der Senator der Konkurrenz auf und davon. Weder der Mercedes 280 E, der BMW 528i noch der Ford Granada Ghia 2.8i, und erst recht nicht der Citroen CX oder ein Volvo 740 konnten in Sachen Fahrkomfort, Fahrsicherheit noch Beschleunigungsvermögen der Konstruktion aus Rüsselsheim das Wasser reichen. Der Monza schuf eine eigene Gattung von Oberklassecoupés mit den Fahrleistungen eines Sportwagens und der Variabilität eines Kombis dank seiner riesigen, gläsernen Heckklappe und entzog sich somit in zeitgenössischen Tests einer direkten Vergleichbarkeit. So war er preislich und vom Raumangebot her deutlich oberhalb eines Ford Capri oder Porsche 924 angesiedelt. Vergleichbar war er als Coupé von Anschaffungspreis und Leistung her eher mit dem Mercedes 280 CE und dem BMW 630 CS / 628 CSi, oder Exoten wie einem Lanica Gamma Coupé oder Datsun 280 ZX, war aber mehr oder weniger günstiger in der Anschaffung, und dennoch immer agiler und variabler.
Obwohl Senator und Monza die Publikumsmagneten Nr. 1 auf der IAA 1977 waren, sackten nach einem zunächst erfolgreichen Verkaufstart im April 1978 die Verkaufszahlen infolge der zweiten Energiekrise schon im Jahr 1979 drastisch ab. Betroffen hiervon waren fast alle Oberklassefahrzeuge und viele Leute versuchten ihre Spritschlucker erfolglos zu verkaufen um auf kleinere Fahrzeuge umzusteigen. Um auf die geänderten Kundenbedürfnisse einzugehen, änderte sich in der Werbung für die Modelle Senator und Monza das Motto "Form und Funktion" hin zum Thema "Energiesparen". Bereits im Jahr 1981 wurde ein kleines Facelift notwendig um das Käuferinteresse aufrechtzuerhalten. Da sich die filigranen Aussenspiegel der A1 Modelle bei höheren Geschwindigkeiten an die vorderen Fensterscheiben anlegten, wurden nun grössere und eckigere Aussenspiegeln montiert (ähnliche Spiegel waren bereits an den ersten Prototypen aufgetaucht). Äusserlich war die A2 Reihe erkennbar an einer schwarzen schmalen Plastikeinfassung der vorderen unteren Spoilerkante. Im Innenraum wurde endlich der Kritik der Presse an der zu großen Rekord Ahnlichkeit Tribut gezollt. Das Interieur, welches eigentlich für das große Facelift für die A2 Baureihe (ab 1982) mit neuem Cockpit und Türverkleidungen vorgesehen war, wurde vorweggenommen um für die Kunden eine stärkere Abgrenzung zum Rekord und dem im Jahr 1978 nachgeschoben Commodore C (Rekord mit Senator Front) zu ermöglichen. Das Cockpit wurde wuchtiger, mit großformatigen Bedienknöpfen à la Saab und einer leicht angewinkelten Gruppierung zum Fahrer hin à la BMW. Die Fake-Holzblenden verschwanden komplett aus der "C" Austattung, und nur noch die "CD" Version hatte an den inneren Türoberkanten eine schmale Echtholzleiste. Die digitale Welt hielt auf Wunsch Einzug in Form einer Digitaluhr und eines Bordcomputers. Wenn sich auch Design und Ergonomie leicht verbessert hatten, war das Interieur im Hinblick auf die Verarbeitung und die verwendeten Kunststoffe immer noch Lichtjahre entfernt von der Qualität die es bei Mercedes und BMW zu kaufen gab. Hier kapierte Opel immer noch nicht, dass am falschen Ende gespart wurde, was sich später bitter rächen sollte.
Der schlappe, versoffene und wartungsunfreundliche 2,8-Liter Vergasermotor wurde durch einen 2,5-Liter-Einspritzmotor ersetzt, der den Einsteiger Senator zum Senator 2,5 E machte. Dieser Motor wurde auch im Commodore angeboten. Der 3.0 S Vergasermotor wurde zunächst beibehalten, später aber auch aus dem Programm genommen. Diese, als "Zwischenmodell" bezeichnete Senator / Monza Baureihe wurde aber nur knapp ein Jahr lang von 1/1981 bis zum Erscheinen der Baureihe A2 angeboten, konnte aber die schwindenden Verkaufszahlen nicht mehr auffangen.
Zum Verhängnis wurde während der gesamten Bauzeit beider Baureihen trotz aller Vorzüge ihr mangelndes Oberklasseprestige aufgrund ihrer technischen Verwandschaft mit dem biederen Bürgermobil Opel Rekord. Opel´s Marketing schaffte es nicht, dem Senator ein eigenständiges Image zu geben und die Wahrnehmung des Senator als Luxus-Rekord zu verhindern. Neupreise von ca. 23.000 DM für den nackten Senator 2.8 S bis hin zu ca. 37.000 DM für die 3.0 E "CD" Version schienen dazu vielen potentiellen Käufern einer oberen Mittelklasselimousine für eine zwar 22 cm längere Karrosserie mit mehr Chrom, sowie Sechszylinderkomfort inklusive der hervorragenden Hinterachskonstruktion einfach zuviel Geld zu sein für ein Auto ohne Prestige. Ausserdem waren voll ausgestattete Rekord 2.0 E und Commodore 2.5 E bereits für unter 20.000 DM zu haben, boten viel Auto für´s Geld und keine Imagesorgen. Während Mercedes Kunden bereit waren bis zu zwei Jahre auf einen 280 E oder 280 CE zu warten, litten die Senator / Monza Modelle sofort nach Bezahlung des Kaufpreises unter drastischem Wertverlust. Erst seit wenigen Jahren ziehen die Preise im Zuge des Youngtimer Booms wieder langsam an. Da die meisten der 129.644 mal gebauten Senator und 43.812 mal gebauten Monza (Verkaufte Mercedes W123 Modelle ca. 2,7 Millionen Stück von 1979 bis 1986 als Limousine, Coupé und T-Modell) hemmungslos zerritten wurden oder wegrosteten, werden mittlerweile für gut erhaltene Exemplare - so man überhaupt welche findet - Preise bis zu 8.000 € verlangt.
Senator/Monza A2
Opel sah sich Anfang der 80er Jahre zunehmend stärkerer Konkurrenz ausgesetzt.1982 wurde nach einem Facelift der Senator A2/Monza A2 vorgestellt, welcher ab März 1983 lieferbar war. Die im Jahre 1979 vorgestellte neue S-Klasse (W 126, gebaut von 1979 bis 1991, 818.000 verkaufte Exemplare) setzte eine Fülle neuer, bisher ungeahnter technischer Standards und kreiste einsam in in ihrer eigenen Oberklasse Umlaufbahn, wodurch sie sich einer Vergleichbarkeit mit dem Senator gänzlich entzog. Auch die BMW Fünferreihe E28 sowie die Mercedes Mittelklasse W123 wurden 1981 bzw. 1982 überarbeitet und aufgewertet neu präsentiert. Steigenden Energiepreisen ausgesetzt und um die zuletzt schlechten Verkaufszahlen der Senator und Monza der A1 Baureihe aufzufangen, erweiterte man die Motorenpalette nach unten zwecks geringerem Benzinverbrauch. Schließlich wurden die Mercedes Benz W 123 Typen auch als 200 / 230 sowie die BMW Fünfer Reihe als 518i mit Vierzylindermotoren angeboten. Der im Jahr 1982 vorgestellte Audi 100 mit seinen erstmal bündig in die Karrossie eingefaßten Fensterflächen entfachte die Diskussion um Aerodynamik und cW Werte neu, was Opel in Zugzwang brachte und dazu führte, dass das klare, gelungene Design von Senator und Monza der A1 Baureihe stark verwässert wurde. Konnte der neue Audi 100 dank seinem cW Wert von nur 0,30 eine benzinsparende Schneise durch den Fahrtwind schlagen, stemmten sich Senator und Monza mit einem Wert jenseits der 0,40 dem Wind entgegen. Um den cW Wert von Senator und Monza um ca 30 % zu senken waren umfangreiche Veränderungen an der Karrosserie notwendig. Die gesamte Front des Fahrzeuges wurde grundlegend geändert und sah der später ebenfalls gelifteten Rekord E2 Front nun noch ähnlicher. Die einst schönen Ronal Alufelgen wurden durch Felgen im verquollen aussehenden "Wollknäuel-Design" ersetzt, das Heck wurde leicht angehoben was insbesondere den Senator noch hochbeiniger erschienen ließ. Zwischen den Rückleuchten wurde eine der Optik der Rückleuchten angepasste Blende im US-Stil angebracht, das Kennzeichen fand seinen Platz seitdem zwischen zwei Stoßstangenhörnern im unteren Bereich auf den ehemals aus Chrom und jetzt komplett aus Kunststoff gefertigten Stoßfängern. Der Innenraum wurde weitgehend samt neuer Dekors und Polsterdesigns vom sogenannten A1 Zwischenmodell übernommen. Der Motor 3,0 E erhielt einen Ölkühler, eine neugestaltete Kurbelwelle zur Erhöhung seiner Lebensdauer bei hoher Beanspruchung und die verbesserte Bosch-LE-Einspritzanlage.
Ab 1983 wurde als Einstiegsmotorisierung der 2,0-Liter-Vierzylinder-Einspritz-Motor (81 KW / 110 PS) aus dem Rekord E angeboten, welcher 1984 durch den drehmomentstärkeren 2,2-Liter-Einspritzmotor (85 KW / 115 PS) ersetzt wurde. Außerdem war für den Senator ab 1984 der 2,3-Liter-Turbodiesel aus dem Rekord E lieferbar, ab 1985 gab es als technische Besonderheit den 2,3-Liter-Comprex-Diesel (95 PS) als Option. Der 2,5 E Motor mit 136 PS wurde in Senator und Monza ebenfalls noch für kurze Zeit angeboten, wurde jedoch zum Modelljahr 1985 modifiziert, bot nun mehr Drehmoment und leistete jetzt 140 PS.
Der Comprex-Druckwellenlader wurde von BBC entwickelt. Ab 1984 gab es darüber hinaus ein ABS-System im Senator (aber nur im "CD" serienmäßig).
Im letzten Produktionsjahr wurde dann noch ein neuer 3,0-Liter-Motor mit geregeltem Katalysator vorgestellt (156 PS).
Der Senator A wurde in folgenden Ausstattungsvarianten Angeboten:
- Senator (Grundmodell)
- Senator C
- Senator CD
Beim Coupe Monza fehlte die CD-Option, dieser wurde dafür in einer sportlichen Variante namens GSE angeboten (nur mit 3,0-Liter-Einspritzmotor). Im Monza GSE wurde zum ersten Mal wahlweise ein Digitaltacho angeboten, welcher später in leicht abgeänderter Form auch im GSI-Modell des Opel Kadett E serienmäßig zu finden war. Vom Monza A2 wurden von der Firma Keinath in Reutlingen 144 Cabrios gebaut. 22 Exemplare des Keinath-Cabrios wurden zum Bitter SC Cabrio umgebaut. Die letzten Senator A / Monza A liefen im März 1987 vom Band.
Die Verkaufszahlen für die A2 Baureihe waren trotz aller Änderungsmaßnahmen deutlich schlechter als für die A1 Baureihe. Konnte Opel von Senator und Monza A1 zwischen 1978 und 1982 noch fast 80.000 bzw. 28.000 Exemplare verkaufen, brachten es die beiden Modelle der A2 Serie zwischen 1982 und 1986 nur noch auf ca 60.000 bzw. 15.000 Einheiten. Die imagemässige Abwertung der Modelle Monza und Senator durch die Verwendung von Vierzylindermotoren, die stärkere Konkurrenz, und die deutlich schlechtere Karrosseriequaltität durch drastische Kosteneinsparungsmaßnahmen war für Opel der Anfang eines tragischen Imageverlustes während der 80er und 90er Jahre, von dem sich das Unternehmen erst langsam nach der Jahrtausendwende erholen konnte. Dennoch gelten Monza und Senator, insbesondere als Baureihe A1, als Opels bester und erfolgreichster Beitrag seit den sechziger Jahren zur automobilen Oberklasse.
Senator B
1987 wurde der parallel zum Omega A entwickelte Nachfolger Senator B vorgestellt. Auf der IAA 1987 stand auch ein zweitüriges Cabrio der Firma Keinath, dass aber nie in Serie produziert worden ist. Anfangs waren der aus dem Vorgängermodell bekannte 3,0-Liter-Einpritzmotor ohne Katalysator (177 PS) und der ebenfalls aus dem Vorgänger bekannte 3,0-Liter-Einspritzmotor mit geregeltem Katalysator (156 PS) lieferbar. Für den Export war darüber hinaus noch der ebenfalls vom Vorgänger stammende 2,5-Liter-Einspritzmotor (140 PS) lieferbar. In einigen Ländern wurde der Senator B darüber hinaus mit dem 2,3-Liter-Turbodiesel aus dem Omega angeboten. Später wurde dann - parallel zum Omega - eine leistungsstärkere 3,0-Liter-Variante mit geregeltem Kat (177 PS) nachgeschoben. Im Oktober 1989 wurde dann der 3,0-Liter-24-Ventilmotor mit variablem Ansaugsystem (DUAL-RAM) vorgestellt, der mit 204 PS die endgültige Spitzenmotorisierung bleiben sollte. 1990 wurden die Motoren ohne Katalysator und der 3,0-Liter mit 156 PS aus dem Programm genommen. Statt dessen stellte nun der auch im Omega eingesetzte 2,6-Liter-Motor mit DUAL-RAM (150 PS) die Einstiegsmotorisierung für den Senator dar. Im Jahr 1993 wurde der Senator B nach nur fünfjähriger Bauzeit und knapp 70.000 verkauften Exemplaren endgültig aus dem Programm genommen.
Der Senator B wurde in folgenden Ausstattungsvarianten Angeboten:
- Senator (Basismodell bis Modelljahr 1993)
- Senator Business (Basismodell ab Modelljahr 1993)
- Senator CD
Der Senator B erlitt das gleiche Schicksal wie die 1978 vorgestellten Senator und Monza A1. Technisch ambitioniert und ausgereift, sowie von der Presse hoch gelobt, wurde er vom Käuferpublikum wegen seiner äußeren Ähnlichkeit zum billigeren Omega geschmäht. Dazu kam, dass im Gegensatz zu Senator und Monza der ersten Generation, die weitestgehend einhellig als einer der besten Design Entwürfe des Hauses Opel bezeichnet wurden, das Design des Senator B unter einer schlundartigen Kühlergrillöffnung und einer völlig überdimensionierten Rückleuchteneinheit litt. Ausserdem mußte Opel erkennen, das das mit den Kapitän / Admiral / Diplomat Typen der 60er Jahre bereits relativ erfolglose Marketingkonzept "Soviel Auto wie möglich für´s Geld" mit dem Senator endgültig scheiterte. Da die Imageprobleme auf absehbare Zeit unlösbar erschienen, entschied man sich bei Opel keinen Nachfolger mehr für den Senator zu bauen, und stattdessen den Omega (Nachfolger des Opel Rekord) als Topmodell auszubauen. Nachdem auch die Produktion des Omega im Jahre 2003 nach zuletzt enttäuschenden Verkaufszahlen eingestellt wurde, ist nunmehr der Vectra, welcher unterhalb des Omega in der Modellpalette angesiedelt war, und dessen "Business Class" Variante "Signum" das Topmodell im Hause Opel. Der damit das Erbe des Senator antretende Vectra ist nüchtern und streng hierarchisch betrachtet nichts anderes als ein stetig in der Größe gewachsener Nachfolger des Opel Ascona. Die Verkaufszahlen des aktuellen Vectra - und noch deutlicher die des Signum -, welche es bisher nie schafften sich in Deutschland dauerhaft unter den Top 20 meistverkauften Autos zu platzieren (der Opel Rekord war bis in die 80er Jahre der meistverkaufte PKW hinter dem VW Golf) sind derart schlecht, dass bei Opel wieder laut darüber nachgedacht wird, ein neues, "richtiges" Spitzenmodell anzubieten. Da Opel aber lediglich eine Sparte des GM Konzerns ist kann davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um "Badge Engineering" à la Opel GT handeln wird.
Der letzte Sentor hinterließ als Vermächtnis für Opel die bittere Erkenntnis, dass das Käuferpublikum in Deutschland keine Business Limousinen von anderen Herstellern als Mercedes, BMW und Audi, und insbesondere nicht von Massenherstellern, welche besonders stark im Kleinwagen- und Mittelklassesegment sind, akzeptiert - egal wie gut sie sind.
Aus ähnlichen Gründen waren auch andere große Hersteller gezwungen, sich aus diesem Segment von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre sukzessive zurück zu ziehen: Ford (Granada/Scorpio), Nissan (Datsun Laurel), Toyota (Crown), Fiat (130/Argenta/Croma), Rover (SD1). Jene, die sich entschieden, das Feld nicht den "großen Drei" zu überlassen, operieren mehr oder weniger erfolglos mit Modellen wie Lancia Thesis, Peugeot 605 (früher 604) und Renault VelSatis (früher 30TS/TX, Renault 25).
Exportmodelle
In England wurde der Senator A als Vauxhall Royale mit Rechtslenkung verkauft, der Monza hatte dort die Bezeichnung Royale Coupé. Erst der Senator B wurde auch in England unter dieser Bezeichnung angeboten.
In Australien wurde der Senator A mit einer retuschierten Karosserie mit 3,8-Liter-V6-Motoren von Buick und mit 5,0-Liter-V8-Motoren von Holden angeboten. Die Modelle nannten sich Commodore und Statesman. Im Rahmen einer Kooperation mit Toyota auf dem australischen Markt gab es den Holden Commodore auch unter dem Markennamen Toyota Lexcen.