Die National Aeronautics and Space Administration (NASA, gegründet 1958) ist die zivile US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt.

Vision und Mission
Die NASA bezeichnet als ihre Vision „das Leben hier zu verbessern, das Leben nach draußen auszudehnen und Leben da draußen zu finden“. Daraus ergibt sich die Mission „unseren Heimatplaneten zu verstehen und zu schützen, das Universum zu erforschen und nach Leben zu suchen und die nächste Generation von Forschern zu begeistern“.
Geschichte
Wettlauf ins All
- Hauptartikel: Wettlauf ins All
Die Sowjetunion machte 1957 mit dem ersten künstlichen Satelliten im All, Sputnik 1, die USA auf ihr eigenes Weltraumprogramm aufmerksam, das noch in den Kinderschuhen steckte. Der Kongress sah im sowjetischen Erfolg eine Gefahr für die nationale Sicherheit und den technologischen Vorsprung der USA und verlangte sofortige und konsequente Maßnahmen während US-Präsident Dwight D. Eisenhower und seine Berater sich eher für eine ruhige, durchdachte Reaktion aussprachen. Nach monatelangen Beratungen war klar, dass eine neue Behörde geschaffen werden sollte, die für alle nichtmilitärischen Weltraumaktivitäten zuständig sein sollte.
Am 29. Juli 1958 unterzeichnete Präsident Eisenhower den "National Aeronautics and Space Act", der die Schaffung der NASA vorsah. Die neue Behörde nahm am 1. Oktober 1958 ihre Arbeit auf. Damals bestand sie aus vier Laboratorien und rund 8000 Mitarbeitern, die aus dem schon 46 Jahre alten National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) stammten.
Die ersten Projekte der NASA beschäftigten sich mit der bemannten Raumfahrt und standen unter dem Druck des Wettlauf ins All. Das Mercury-Programm von 1958 war der erste Schritt: Man untersuchte, ob und unter welchen Bedingungen ein Mensch im Weltall überleben könnte.
Am 5. Mai 1961 war es so weit. Alan B. Shepard Jr. war der erste Amerikaner im Weltall, als er mit Freedom 7 15 Minuten lang in einem bogenförmigen Flug den Weltraum erreichte. Der erste Amerikaner, der die Erde umkreiste war John Glenn mit einem fünfstündigen Flug der Friendship 7 am 20. Februar 1962.
Nachdem das Mercury-Project bewiesen hatte, dass bemannte Weltraummissionen möglich sind, rief die NASA das Gemini-Projekt ins Leben. Bei diesem Projekt sollten Experimente durchgeführt werden und Problemstellungen bezüglich einer Mondlandungs-Mission bearbeitet werden. Der erste bemannte Flug einer Gemini-Rakete wurde am 23. März 1965 von Virgil "Gus" Grissom und John W. Young durchgeführt. Es folgten neun weitere Missionen, bei denen die Machbarkeit längerer Weltraumaufenthalte und des Treffens und Andockens zweier Raumschiffe bewiesen wurde. Außerdem sammelten diese Flüge medizinische Daten über die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper.
Das Apollo-Programm
- Hauptartikel: Apollo-Programm
Nach dem Erfolg des Mercury- und Gemini-Programms wurde das Apollo-Programm gestartet, um weitere Experimente im All durchzuführen und im Idealfalle sogar Menschen in die Nähe des Mondes zu bringen. Eine massive Änderung in seiner Konzeption erfuhr das Apollo-Programm durch die Ankündigung des neuen Präsidenten, John F. Kennedy. Am 25. Mai 1961 sagte er, die Vereinigten Staaten sollten sich vornehmen, bis 1970 "einen Menschen auf dem Mond abzusetzen und ihn wieder sicher auf die Erde zurückzubringen". Von nun an war es also Ziel des Apollo-Programms, Astronauten auf den Mond zu bringen.
Nach acht Jahren vorbereitender Missionen, bei denen auch das erste große Unglück in der Geschichte der NASA stattfand, bei dem die NASA alle drei Besatzungsmitglieder der Apollo 1-Mission verlor, als die Rakete auf der Startrampe zu brennen begann, erreichte das Apollo-Programm schließlich ihr Ziel: Am 20. Juli 1969 landeten mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin die ersten Menschen auf dem Mond und kehrten am 24. Juli sicher auf die Erde zurück. Amstrongs erste Worte, als er aus der Mondlandefähre der Apollo 11 trat, hätten treffender nicht sein können: "That's one small step for [a] man, one giant leap for mankind." ("Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit."). Nach Armstrong und Aldrin landeten bis zum Ende des Apollo-Programms im Dezember 1972 noch zehn weitere Menschen auf dem Mond.
Die NASA hatte mit der Landung auf dem Mond das Wettrennen ins All gewonnen. Eigentlich stellte das den gewünschten Erfolg dar, allerdings fehlte jetzt ein Ziel, auf das es sich lohnte hinzuarbeiten. Außerdem schwand das Interesse der Öffentlichkeit, das unbedingt nötig war, um große Budgets durch den Kongress sicherzustellen. Mit Lyndon Johnson, verlor die NASA dann auch noch ihren wichtigsten politischen Unterstützer. Für ihn wurde Wernher von Braun als Lobbyist in Washington tätig.
Zwar gab es Pläne für ehrgeizige Folgeprojekte, wie die Errichtung einer Raumstation oder einer Mondbasis oder bis 1990 eine bemannte Marsmission zu starten, nach dem Ende der Beschaffung von Saturn- und Apollo-Raketen gab es dazu aber kaum noch Unterstützung. Nachdem es mit Apollo 13 beinahe zu einer Katastrophe gekommen wäre, bei der eine Sauerstoffexplosion alle drei Astronauten getötet hätte, bekam die NASA wieder mehr Aufmerksamkeit aus der Bevölkerung, doch obwohl noch Apollo-Missionen bis Apollo 20 geplant waren, war Apollo 17 die letzte Mission unter der Bezeichnung "Apollo". Gründe für das Ende der Missionen waren Budgetkürzungen, teilweise auf Grund des Vietnamkrieges, und die Hoffnung, in naher Zukunft ein wiederverwendbares Raumschiff bauen zu können.
Jahresbudgets
Jahr | Budget |
---|---|
1998 | 13,6 Mrd. US-Dollar |
1999 | 13,7 Mrd. US-Dollar |
2000 | 13,6 Mrd. US-Dollar |
2001 | 14,3 Mrd. US-Dollar |
2002 | 14,9 Mrd. US-Dollar |
2003 | 15,4 Mrd. US-Dollar |
2004 | 15,1 Mrd. US-Dollar |
2005 | 16,2 Mrd. US-Dollar |
2006 | 16,5 Mrd. US-Dollar * |
2007 | 17,0 Mrd. US-Dollar * |
2008 | 17,3 Mrd. US-Dollar * |
2009 | 17,6 Mrd. US-Dollar * |
2010 | 18,0 Mrd. US-Dollar * |
(*) geschätzt |
Liste der NASA-Administratoren
- T. Keith Glennan (1958-1961)
- James E. Webb (1961-1968)
- Thomas O. Paine (1969-1970)
- James C. Fletcher (1971-1977)
- Robert A. Frosch (1977-1981)
- James M. Beggs (1981-1985)
- James C. Fletcher (1986-1989)
- Richard H. Truly (1989-1992)
- Daniel S. Goldin (1992-2001)
- Sean O’Keefe (2001-2005)
- Michael Griffin (2005-)
Einrichtungen
Die NASA besteht aus einer Reihe von Einrichtungen. Dazu gehören
- Jet Propulsion Laboratory (JPL): Raumsonden, Deep Space Network
- Goddard Space Flight Center
- Johnson Space Center
- Kennedy Space Center
- Marshall Space Flight Center
- Stennis Space Center
- Ames Research Center
- Dryden Flight Research Center
- Langley Research Center
- Glenn Research Center
- Michoud Assembly Facility
- NASA Institute for Advanced Concepts (NIAC): Nanotechnologie, Weltraumlift, usw.
Bemannte Raumfahrtprogramme der NASA
Siehe auch
ESA, Russische Raumfahrtbehörde, Japan Aerospace Exploration Agency
Weblinks
- Wikinews: Start der Discovery auf Juli verschoben
- Website der NASA (engl.)
- NASA: Bemannte Raumfahrt (engl.)
- NASA Watch (engl.)
- Zusammenfassung US-Raumfahrtprogramm und NASA-Geschichte (dt.)
- NASA-Statistik.de - Komplettes Missionsarchiv der bemannten Flüge (dt.)
- NASA Institute for Advanced Concepts (engl.)
- Science@NASA; ausgewählte Themen und Artikel aus NASA Forschung für ein breiteres Publikum (engl.)
- Deutsche Version der Science@NASA Webseite (dt.)
- Der Abschnitt "Geschichte" basiert teilweise auf einer Übersetzung des Artikels en:NASA vom 16. Juli 2005 in der englischsprachigen Wikipedia.