|}

Die Bundesautobahn 44 (Abkürzung: BAB 44) – Kurzform: Autobahn 44 (Abkürzung: A 44) – verläuft von der belgischen Grenze bei Aachen nach Kassel.
In ihrem westlichen Teil ersetzt sie von Aachen bis Dortmund die Bundesstraße 1. Im Bereich des Ruhrgebiet trägt sie auch den Namen DüBoDo. Dies soll zum Ausdruck bringen, dass sie die Städte Düsseldorf, Bochum und Dortmund miteinander verbinden soll. Ob sie diese Funktion jemals erfüllen wird, ist allerdings zur Zeit noch sehr ungewiss.
Das lange Teilstück zwischen Kassel und Dortmund ist jedoch vollständig und die wichtigste Strecke von Nordhessen und dem südlichen Ostwestfalen ins Ruhrgebiet.
Geschichte
Bau der Autobahn
Das erste freigegebene Teilstück der A 44 war 1963 die Verbindung zwischen Aachen-Brand und dem Autobahnkreuz Aachen. 1964 wurde dann die weitere Verbindung von Aachen-Brand bis zur belgischen Grenze eröffnet. Die Strecke östlich von Aachen wurde erst 1975 mit der Verbindung zur A 61 fertig gestellt.
Die Bauarbeiten an der A 44 zwischen Kassel und Dortmund begannen 1964 nach langer Planung, die bis in die Vorkriegszeit zurückreichte, auf hessischer Seite bei Kassel. In den Jahren darauf wurden folgende Teilstrecken für den Verkehr freigegeben:
- 1968 Kassel-Süd–Burghasungen
- 1970 Burghasungen–Breuna
- 1971 Breuna–Diemelstadt
- 1972 Diemelstadt–Wünnenberg
- 1972 Soest-Ost–Dortmund/Unna
- Diese Teilstrecke wurde zunächst als südliche Parallelstrecke zur B 1 entlang dem Haarstrang bis Soest-Ost gebaut, um die B 1 zu entlasten, die vor allem durch den Ausflugsverkehr der Ruhrgebietler zum Sauerland und insbesondere zum südlich von Soest gelegenen Möhnesee stark belastet und wochenends verstaut war. Seither verlagerten sich die Wochenend-Rückkehrerstaus von der B 1 auf die A 44.
- 1975 Wünnenberg–Soest-Ost.
- Damit war die Strecke zwischen Dortmund und Kassel durchgängig befahrbar.
- 1976 Osterath–Meerbusch-Strümp
- 1977 Holz–Mönchengladbach-Odenkirchen
- 1977 AK Neersen–Neersen
- 1983 Ratingen-Schwarzbach–Ratingen-Ost
- 1983 Münchheide–Krefeld-Forstwald
- 1985 Düsseldorf-Messe–Düsseldorf-Stockum
- 1985 Heiligenhaus-Hetterscheid–Velbert-Nord
- 1989 Velbert-Nord–Velbert-Langenberg
- 1990 Krefeld-Forstwald–Osterath
- 1991 Düsseldorf-Nord–Reichswaldallee
- 1992 Düsseldorf-Stockum–Düsseldorf-Nord
- 1992 Ratingen-Ost–AK Ratingen-Ost
- 3. Juni 2002 Lank-Latum–Düsseldorf-Messe
- Dieses kurze Teilstück (5,9 km) kostete wegen der den Rhein querenden Flughafenbrücke und zwei aus Naturschutzgründen errichteten Tunnel insgesamt 367 Millionen Euro.
- 6. Oktober 2005 Hessisch-Lichtenau-Ost–Walburg-Ost
- 5 Jahre Bauzeit, 4,4 km Länge, 86,9 Millionen Euro Kosten
- Bauwerke: Tunnel Wahlberg 300 m, Tunnel Hopfenberg 530 m, Hopfenbachtalbrücke 280 m, Wehretalbrücke 530 m.
- 5. Dezember 2005 Velbert-Langenberg–Essen Kupferdreh als B227n. Nach 7 Jähriger Bauzeit kostete das 3,5 km lange Teilstück 32,6 Millionen Euro.
Bis zur deutschen Wiedervereinigung hatte die A 44 keine überregionale Bedeutung. Zwischen Düsseldorf und Dortmund war sie zu löcherig und bot nur örtliche Entlastung. Zwischen Dortmund und Kassel war sie eine deutliche Entlastung der Landstraßen. Nach der Grenzöffnung 1989/1990 schwoll der Verkehr der östlichen A 44 rapide an, da diese die schnellste Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem südostdeutschen Wirtschaftsraum ist.
In Bau befindet sich die Verlängerung von Kassel bis zur A 4 bei Eisenach zur Entlastung der seit der deutschen Wiedervereinigung stark belasteten Bundesstraße 7 östlich Kassel.
Behelfslandepiste für Militärtransporter im Konfliktfall
Die A 44 wurde zwischen den Anschlußstellen Geseke (59) und Büren (60) als Autobahn-Notlandeplatz angelegt. Sie ist schnurgerade und eben, mit herausnehmbaren Leitplanken (darunter durchbetoniert), zurückgesetzter, seitlicher Bepflanzung und wird nicht von Hindernissen überspannt (Brücken oder Hochspannungsmasten). Der Abschnitt sollte als Behelfs-Landepiste für Militärtransporter der US-Luftwaffe dienen, die ihn im Konfliktfall mit dem Warschauer Pakt Non-Stop aus den USA anfliegen sollten. An beiden Enden dieses Abschnittes befinden sich große Parkplätze, die dann zum Entladen und Wenden der Flugzeuge genutzt werden sollten.
Europastraße
Zwischen Grenzübergang Lichtenbusch (Belgien) und den Autobahnkreuz Aachen ist die A 44 auch Europastraße 40, und vom Kreuz Dortmund-Unna bis zum Dreieck Kassel-Süd Europastraße 331.
Bauarbeiten
AK Neersen
Im AK Neersen wurden nach der Eröffnung der neuen Rheinbrücke am Flughafen die Verbindungen von und zur A52 in Richtung Mönchengladbach ausgebaut. Seitdem sind zwei Rampen gesperrt. Wenn man von Mönchengladbach-Ost kommt, kann man nicht auf die A 52 nach Roermond fahren, wenn man aus Krefeld kommt, kann man nicht mehr auf die A 52 nach Düsseldorf wechseln, sondern muss einer Umleitungsstrecke folgen. Um diese Verbindungen wieder nutzen zu können, sind neue Brückenbauwerke notwendig. In zwei Bauabschitten sollen diese nun errichtet werden. Bis 2007 soll die Verbindung in Richtung Düsseldorf wieder hergestellt werden. Im Januar 2006 hat nun der erste Ausbauabschnitt begonnen, deswegen ist die Autobahn im Kreuz auf nur einer Spur pro Richtungsfahrbahn befahrbar. Der Landesbetrieb Straßen.NRW rechnet mit einer Fertigstellung der Arbeiten im Dezember 2007.
Nach dem Ausbau wird das Kreuz folgende Struktur haben:
Fahrbeziehungen von der A 44 auf die A 52
Fahrbeziehung | Art der Verknüpfung |
---|---|
Mönchengladbach–Düsseldorf | Tangentialfahrbahn (Autobahnrampe) |
Krefeld–Roermond | Tangentialfahrbahn |
Mönchengladbach–Roermond | via Rampe Mönchengladbach–Düsseldorf und über Nordwestohr |
Krefeld–Düsseldorf | Radialfahrbahn (Autobahnohr) |
Fahrbeziehungen von der A 52 auf die A 44
Fahrbeziehung | Art der Verknüpfung |
---|---|
Düsseldorf–Mönchengladbach | Radialfahrbahn |
Roermond–Krefeld | dazu wird eine Überführung, die über die A44 führen wird, errichtet |
Roermond–Mönchengladbach | Radialfahrbahn |
Düsseldorf–Krefeld | Tangentialfahrbahn |
Planungen
Die oben beschriebene Verlängerung der A44 bis nach Eisenach wird über folgende Orte führen:
Abschnitt | Status |
---|---|
AD Kassel-Ost–AS Hessisch Lichtenau-West | in Planung |
AS Hessisch Lichtenau-West–AS Hessisch Lichtenau-Ost | in Planung (in Bau ab ca. 2006) |
AS Hessisch Lichtenau-Ost–AS Walburg-Ost | Fertiggestellt (Verkehrsfreigabe am 6. Oktober 2005) |
AS Walburg-Ost–AS Sontra-Nord | in Planung |
AS Sontra-Nord–AS Ulfen | in Planung |
AS Ulfen–AD Wommen (A 4) | in Planung |
Außerdem ist es geplant, die Autobahn ab dem AK Neersen (22) bis zur AS Forstwald (24) von 2 Fahrspuren pro Richtungsfahrbahn auf 3 Fahrspuren zu erweitern. (Projekt-Nr. NW7701). Wird dieses Vorhaben realisiert müssen vier Ingenieurbauwerke komplett neu gebaut werden, hierbei kann es zu massiven Einschränkungen im Fahrzeugverkehr zwischen den Willicher Ortsteilen Neersen und Schiefbahn kommen, da diese beiden Ortsteile nur über Brücken erreicht werden können.
DüBoDo
DüBoDo ist die Kurzbezeichnung für den teilweise fehlenden Streckenabschnitt, der die Städte Düsseldorf, Bochum und Dortmund im Ruhrgebiet verbinden soll. Obwohl die Planungen für die DüBoDo aus den 1970er Jahren stammen, sind einige Teilstücke noch immer nicht fertiggestellt:
- Abschnitt Ratingen–Velbert
- Abschnitt Velbert–Bochum
- Abschnitt Bochum–A 44
- Abschnitt durch den Dortmunder Süden (A 45–A 1)
Die Pläne für die Dortmunder Südumfahrung sowie das Teilstück zwischen Velbert und der Bochumer Stadtautobahn (unter anderem durch Bochum-Dahlhausen, Bochum-Linden, Bochum-Weitmar) wurden inzwischen aufgegeben.
Opel-Spange/Bochumer Lösung
Die Bochumer Lösung wurde unter anderem von Wolfgang Clement vertreten.
Sie sieht unter anderem vor, über ein neues Autobahnteilstück namens Opel-Spange die Bochumer Stadtautobahn mit der A 44 im Osten Bochums und mit der A 40 im Westen Bochums besser zu verknüpfen, um die A 40 im Norden Bochums stärker zu entlasten.
Bei erfolgreicher Umsetzung würde die A 44 demnach von ihrem derzeitigen Endpunkt am Opelwerk 1 im Stadtteil Laer bis zur ehemaligen NS 7, auf der anderen Seite des Opelwerk 1 verlaufen. Hierdurch würde Opel direkte Anschlüsse an die A 44 sowie an die A 40 haben, da die ehemalige NS 7 direkt zur A 40 führt. Die Opel-Spange ist zwar politisch beschlossen, jedoch gibt es derzeit (November 2005) noch keinen Planfeststellungsbeschluss, somit auch kein Baurecht.
Befürworter argumentieren, die Opel-Spange führe zur besseren Straßenanbindung des Hauptwerkes (Werk 1) im Stadtteil Laer. Damit könne man den Standort für General Motors attraktiver machen und langfristig sichern.
Kritiker argumentieren, dass die Werksleitung von Opel sage, man würde die Opel-Spange nicht brauchen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Opelstandort Bochum, der seit 1962 existiert, bislang immer ohne Opel-Spange ausgekommen sei, wäre ein steuerfinanziertes Projekt, dem zusätzlich auch noch Grünflächen geopfert werden müssten, nicht zu rechtfertigen. Bereits der Arbeitskampf bei Krupp in Duisburg-Rheinhausen habe gezeigt, dass eine bessere Autobahnanbindung nicht zwangsläufig eine Werksschließung verhindere.
Ein weiteres Argument gegen den Bau der Opel-Spange sind die seit dem 1. Januar 2005 geltenden europaweiten Grenzwerte für Feinstäube (PM10). Diese könnten nach einem Bau dieses Teilstücks der „Bochumer Lösung“ (wie auch bei den anderen Teilstücken der „Bochumer Lösung“, nämlich dem sechsspurigen Ausbau der A 40 und dem „Westkreuz“, einer Verbindung von Sheffieldring und A 40) möglicherweise nicht eingehalten werden.
Darüberhinaus soll die A 40 bis Essen sechsspurig ausgebaut werden. Nur dann wolle man die Autobahn auch mit mehr Lärmschutzwänden versehen.
Des Weiteren ist der Ausbau der B 227 zwischen Essen-Bergerhausen und der Nordumfahrung Velbert vorgesehen, zwischen Essen-Kupferdreh und Velbert ist der Ausbau bereits abgeschlossen.
Gegen den Ausbau der A 44 sind mehrere Bürgerinitiativen im Einzugsbereich der geplanten Autobahn aktiv, siehe Weblinks. Es gibt allerdings auch eine Bürgerinitiative für den Ausbau der A 44.
Abriss eines Teilstückes
Das Teilstück zwischen dem Autobahnkreuzen Jackerath und Holz sowie die Anschlussstelle Otzenrath wurde am 14. Oktober 2005 endgültig für den Verkehr gesperrt. Grund für die Sperrung ist der Braunkohlentagebau Garzweiler II. Vor der Sperrung wurde die Bundesautobahn 61 zwischen den Autobahnkreuzen Wanlo und Jackerath auf jeweils 3 Spuren ausgebaut. Ebenfalls wurde im Autobahnkreuz MG-Wanlo die Verbindung auf und von der Bundesautobahn 46 auf 2 Spuren erweitert. Für die entfallende Anschlussstelle Otzenrath wurde die neue AS MG-Wanlo gebaut.
Nach dem Ende des Braunkohleabbaus – voraussichtlich im Jahre 2017 – wird dann eine neue südlich gelegene Trasse der A 44 vom Autobahnkreuz Holz die A 61 schneiden. Das Autobahnkreuz Jackerath wird dafür etwas südlicher neu gebaut. Die Abriss- und Neubauarbeiten der A 44 und der parallel dazu laufenden A 61 in Höhe von ca. 45 Mio. € übernimmt das RWE-Tochterunternehmen RWE-Power (vormals Rheinbraun).
Dieses Teilstück wurde Anfang November 2005 endgültig aus dem offiziellen Netzplan rausgenommen. Das Teilstück ist somit keine Bundesautobahn mehr.
Zur Zeit ist das Teilstück zur Hälfte abgerissen.
Siehe auch
Weblinks
- Geschichte der A44
- Bürgerinitiative Pro A44 e.V.
- Bürgerinitiative gegen die DüBoDo (A44)
- www.duebodo.de
- www.a44.info