Vorlage:Fußballklub Infobox Der VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft e.V. besteht in seiner heutigen Form erst seit dem 15. April 1938. Damals fusionierten im Zuge der Gleichschaltung die Bochumer Vereine Turnverein Bochum 1848, TuS Bochum 08 und Germania 1906 zum VfL Bochum 1848. Das Jahresdatum wurde dabei vom ältesten Verein, dem Turnverein zu 1848, übernommen. Die ersten organisierten Fußballspiele hatte der TuS Bochum im Jahre 1909 bestritten.
Die Fußballmannschaft des Vereins stieg als Meister der 2. Fußball-Bundesliga nach der Saison 2005/06 wieder auf und wird in der kommenden Spielzeit der Fußball-Bundesliga erneut angehören.
Außer Fußball betreibt der VfL Bochum folgende Sportarten: Badminton, Basketball, Fechten, Hockey, Leichtathletik, Handball, Schwimmen, Tanzsport, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball.
Vereinsgeschichte
Nach seiner Gründung im Jahr 1938 fristete der Verein für Leibesübungen zunächst ein dreißigjähriges Schattendasein. Weder in der Gauliga Westfalen noch in der Oberliga West konnte sich der Verein gegenüber den klassischen Bergarbeitervereinen behaupten. Erst nach dem Aufstieg in die Regionalliga West 1965 und dem Einzug ins DFB-Pokalfinale 1968 wurde der VfL bundesweit bekannt.
Im Juni 1971 gelang dem VfL Bochum unter Trainer Hermann Eppenhoff schließlich erstmals in seiner Geschichte der Aufstieg in die 1. Bundesliga. In den folgenden gut 20 Jahren hielt sich der Verein im Oberhaus, ohne je eine bessere Platzierung als den achten Tabellenplatz zu erreichen. Zumeist war der VfL im Mittelfeld und der Abstiegszone platziert und musste sich aus finanziellen Gründen von seinen größten Leistungsträgern trennen.
Im Sommer 1993 stieg der VfL unter Trainer Jürgen Gelsdorf dann erstmals aus der 1. Bundesliga ab. Es begann ein Auf und Ab, das den VfL in den folgenden vier Jahren jede Saison zwischen 1. und 2. Liga pendeln ließ. Eine Konsolidierung im Oberhaus gelang erst unter Trainer Klaus Toppmöller, der das Team als Aufsteiger in der Saison 1996/97 zu einem ersten größeren Erfolg führte: Zum ersten Mal in seiner Geschichte erreichte das Team einen UEFA-Pokal-Platz, im folgenden Wettbewerb scheiterte die Mannschaft erst im Achtelfinale an Ajax Amsterdam.
In der Bundesliga folgte jedoch schon ab 1999 eine erneute Phase der Auf- und Abstiege, an dessen Ende im Sommer 2002 der vierte direkte Wiederaufstieg des VfL in die 1. Bundesliga stand. Unter Trainer Peter Neururer spielte der VfL in der Bundesligasaison 2002/03 zunächst sehr erfolgreich und stand zwischenzeitlich an der Tabellenspitze. Am Ende stand mit dem 9. Tabellenplatz eine der besten Platzierungen in der Vereinsgeschichte.
Am 22. Mai 2004 beendete der VfL Bochum die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit dem 5. Platz vor Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Damit konnte der Verein am UEFA-Pokal teilnehmen. In der Saison holte der VfL insgesamt 56 Punkte, so viele wie nie zuvor, und stellte mehrere Rekorde auf. In 13 Heimspielen blieb der VfL ohne Gegentor, und der Torwart Rein van Duijnhoven blieb 911 Minuten ohne jedes Gegentor in Heimspielen, bis heute Bundesliga-Rekord.
Die Dienstzeit von Peter Neururer endete nach dem 34. Spieltag der Saison 2004/05, nachdem der VfL in Hamburg mit 1:0 gewonnen hatte, der erneute Abstieg in die Zweitklassigkeit aber nicht mehr verhindert werden konnte. Neuer Cheftrainer für die Saison 2005/06 ist der Schweizer Marcel Koller. Zum 1. April 2006 wurde Stefan Kuntz neuer Manager des VfL. Nach der Saison 2005/06 stieg Bochum wieder als Zweitligameister in die Bundesliga auf.
Sportliche Erfolge
- DFB-Pokal-Finalteilnahme: DFB-Pokal 1968 und DFB-Pokal 1988
- Tabellenerster in der 2. Bundesliga 1993/1994, 1995/96 und 2005/06
- Einzug in den UEFA-Pokal 1996/97 und 2003/2004 durch einen 5. Platz in der Bundesliga
- Dreimal Spitzenreiter der 1. Bundesliga (Stand: Sommer 2005)
- Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga, Stand 06/2006: Platz 12, 1228 Punkte.
Internationale Spiele
Saison 1997/1998 (UEFA-Pokal)
- 1. Runde: Trabzonspor – VfL Bochum 2:1 und 3:5
- 2. Runde: FC Brügge – VfL Bochum 1:0 und 1:4
- Achtelfinale: Ajax Amsterdam – VfL Bochum 4:2 und 2:2
Saison 2004/2005 (UEFA-Pokal)
- 1. Runde: Standard Lüttich – VfL Bochum 0:0 und 1:1
Bekannte Spieler
Der VfL Bochum hat sich bundesweit einen Namen als „Talentschmiede“ gemacht. So begannen die Karrieren einiger bekannter Fußballer in Bochum (Statistik vom 18. Juni 2004):
- Stefan Kuntz, 120 BL-Spiele und 47 Tore für Bochum. Beim VfL von 1983 bis 1986 und 1998 bis 1999, 25 A-Länderspiele (u.a. Europameister 1996) heute Sportdirektor und Aufsichtsratmitglied beim VfL.
- Yıldıray Baştürk, 74 BL-Spiele und 6 Tore für Bochum, türkischer A-Nationalspieler. Beim VfL von 1997 bis 2001 (jetzt Hertha BSC Berlin).
- Dariusz Wosz, 209 BL-Spiele und 25 Tore für Bochum, 24 A-Länderspiele. Beim VfL von 1991 bis 1998 und 2001 bis heute.
- Paul Freier, 81 BL-Spiele und 9 Tore für Bochum, 17 A-Länderspiele. Beim VfL von 1997 bis 2004 (jetzt Bayer 04 Leverkusen).
- Frank Fahrenhorst, 106 BL-Spiele und 13 Tore für Bochum, 2 A-Länderspiele. Beim VfL von 1996 bis 2004 (jetzt Werder Bremen).
- Uwe Wegmann, von 1985 bis 1993 beim VfL, auch genannt „Der Alpenbomber“
- Rein van Duijnhoven, von 1999 bis 2006.
Meiste Spiele 1. Bundesliga
- Michael Lameck, 518 Spiele und 38 Tore für Bochum. Beim VfL von 1972 bis 1988.
- Lothar Woelk, 385 Spiele und 26 Tore für Bochum. Beim VfL von 1977 bis 1989.
- Walter Oswald, 353 Spiele und 24 Tore für Bochum. Beim VfL von 1978 bis 1991.
- Franz-Josef Tenhagen, 306 Spiele und 20 Tore für Bochum. Beim VfL von 1973 bis 1981 und 1984 bis 1988.
- Ralf Zumdick, 282 Spiele und 1 Tor. Beim VfL von 1981 bis 1995.
Meiste Tore 1. Bundesliga
- Hans-Joachim Abel, 60 Tore (1977–82)
- Hans Walitza, 53 (1971–74)
- Uwe Wegmann, 52 (1985–95)
- Josef Kaczor, 51 (1974–81)
- Stefan Kuntz, 47 (1983–86 und 1998–99)
Trainer
Die folgenden Trainer beschäftigte der VfL seit seinem Einzug ins Profigeschäft in der 1. und 2. Bundesliga:
- Hermann Eppenhoff - 1967 bis 1972
- Heinz Höher - 1972 bis 1979
- Helmuth Johannsen - 1979 bis 1981
- Rolf Schafstall - 1981 bis 1986
- Hermann Gerland - 1986 bis 1988
- Franz-Josef Tenhagen - 1988 bis 1989
- Reinhard Saftig - 1989 bis 1991
- Rolf Schafstall - 1991
- Holger Osieck - 1991 bis 1992
- Jürgen Gelsdorf - 1992 bis 1994
- Klaus Toppmöller - 1994 bis 1999
- Ernst Middendorp - 1999
- Bernard Dietz - 1999
- Ralf Zumdick - 1999 bis 2001
- Rolf Schafstall - 2001
- Bernard Dietz - 2001
- Peter Neururer - 2001 bis 2005
- Marcel Koller seit 1. Juli 2005
Aktueller Kader
Tor: | Abwehr: | Mittelfeld: | Angriff: |
Trikotsponsoren
Der VfL Bochum spielte erstmals im März 1976 mit einem Werbeaufdruck auf dem vereinseigenen Trikot. Als erstes befand sich ein stilierter Stier, das Zeichen des Spirituosenherstellers Osborne, auf den Bochumer Trikots. Darstellung und Größe dieser Werbung verstießen gegen die damals strengen DFB-Regularien, weshalb ab 1977 nur noch mit dem Schriftzug "Osborne" geworben werden durfte.
In den folgenden Jahren schloss der VfL bis zum heutigen Tag mit sieben weiteren Firmen Verträge als Trikot- und Hauptsponsor. Aktueller Hauptsponsor ist seit Beginn der Saison 2002/03 die Fondsgesellschaft DWS Investments, ein Unternehmen der Deutschen Bank Gruppe. Axel-Günther Benkner, Sprecher der DWS-Geschäftsführung, gab am 7. Mai 2006 im Ruhrstadion die Verlängerung des Sponsoringvertrags mit dem VfL Bochum bis zum Ende der Saison 2007/2008 bekannt.
Die Trikotsponsoren des VfL Bochum im Überblick:
- März 1976 - 1978/79: Osborne
- 1979/80: Plus
- 1980/81 - 1981/82: Foto Porst
- 1982/83 - 1985/86: Polsterwelt
- 1986/87 - 1987/88: Adam Opel AG
- 1988/89 - 2000/2001: Trigema
- 1992/1993 - 2001/2002: Faber Lotto-Service
- seit 2002/2003: DWS Investments
Stadien
Bereits seit 1911 spielen Germania Bochum und SuS Bochum als Vorläufervereine des heutigen VfL Bochum auf einem Gelände an der Castroper Straße nördlich der Innenstadt. Damit verfügt der VfL über eine der traditionsreichsten Heimstätten des deutschen Profifußballs.
Das erste dokumentierte Fußballspiel an der Castroper Straße fand am 8. Oktober 1911 zwischen SuS Bochum und dem VfB Hamm statt. In den 20er Jahren baute der Verein das Gelände zu einem der modernsten Stadien in Westdeutschland aus. Bei einem Fassungsvermögen von rund 50.000 Zuschauern fanden hier jährliche Leichtathletikfestivals statt, bei denen unter anderem Jesse Owens und Paavo Nuurmi nach Bochum kamen. Am 2. Juli 1922 fand in Bochum erstmals ein Fußball-Länderspiel statt: Deutschland und Ungarn trennten sich 0:0-Unentschieden.
Nach dem 2. Weltkrieg ging das Stadion an der Castroper Straße, wie es nun offiziell hieß, in städtischen Besitz über. Der VfL trug hier weiter seine Heimspiele aus, bis Mitte der 70er Jahre durch Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen ein Neubau finanziert werden konnte. Während der Bauarbeiten an der Castroper Straße zog der VfL für sechs Bundesliga-Heimspiele ins benachbarte Herne um. Im Stadion Schloss Strünkede von Westfalia Herne siegte Bochum fünfmal und rettete sich damit im Abstiegskampf.
Seit der offiziellen Einweihung am 30. Juli 1979 spielt der VfL im Ruhrstadion. Geplant für 42.000 Zuschauer, verfügt das Stadion heute über ein Fassungsvermögen von 32.645 überdachten Zuschauerplätzen, von denen 16.756 Sitzplätze sind. Obwohl das 27 Jahre alte Stadion mittlerweile eine der ältesten Arenen im deutschen Erstligafußball ist, erfreut sich das Ruhrstadion bei Fans ob seiner Kompaktheit und geringer Distanz zwischen Spielfeld und Rängen besonderer Beliebtheit. Bei einer Umfrage des Fanmagazins Stadionwelt wurde das Ruhrstadion 2004 als beliebtestes Ziel für Auswärtsfahrten in der Bundesliga gewählt.
Direkt neben dem Stadion befindet sich seit Mitte 2003 das Stadioncenter des VfL Bochum. In ihm sind neben einem Fanshop, einer Fangastronomie auch die Geschäftsstelle und VIP-Räume des Klubs untergebracht. Über eine Brücke sind VIP-Raum und Haupttribüne des Ruhrstadions direkt miteinander verbunden.
In direkter Nachbarschaft zum Ruhrstadion liegt die Starlighthalle (Starlight Express) und der neu erbaute RuhrCongress. Das Stadion ist mit den Straßenbahnlinien 308 und 318 der BOGESTRA zu erreichen. Außerdem verfügt es an der A 40 über eine eigene Autobahnausfahrt.
Präsidenten
- 1967 – 1993 Ottokar Wüst
- 1993 – 2003 Werner Altegoer (seit 2002 Aufsichtsratsvorsitzender)
Seit dem 1. April 2003 wird das operative Geschäft des VfL von einem hauptamtlichen Vorstand, den derzeit Ansgar Schwenken (kaufmännischer Bereich, Organisation), Dieter Meinhold (Marketing, Öffentlichkeitsarbeit) und Stefan Kuntz (sportliche Leitung) bilden, geführt.
Planung Saison 2006/2007
Bis jetzt stehen als Neuzugänge für die kommende Saison 2006/2007 der zentrale Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski von Hannover 96 sowie der rechte Außenbahnspieler Oliver Schröder von Hertha BSC Berlin fest. Außerdem kehren Mamadou Diabang, Christian Vander sowie Moharram Navidkia, die in dieser Saison an andere Vereine ausgeliehen waren, zum VfL zurück. Es wurde mit Benjamin Auer von Mainz 05 ein weiterer Stürmer verpflichtet. Außstehend sind nun noch Verteidiger auf der rechten und linken Außenbahn.
Als Abgänge stehen bis jetzt die Routiniers Rein van Duijnhoven und Sören Colding fest. Auch Dariusz Wosz stand zeitweise als Abgang fest, sein Vertrag wurde jedoch kürzlich um 2 Jahre verlängert. Auch der Brasilianer China kehrt nach einem Jahr beim VfL in seine Heimat zurück. Er konnte sich nicht durchsetzen. Noch nicht verlängert wurde der Vertrag mit Linksverteidiger Philipp Bönig.
Literatur
- Formann, Heinz: Tief im Westen. Das Phänomen VfL Bochum. Klartext Verlag Essen 1994. ISBN 3884741772
- Franz, Markus: Die Jungs von der Castroper Straße. Die Geschichte des VfL Bochum. Werkstatt Verlag Göttingen 2005. ISBN 3895335061
- Pohl, Günther: 150 Jahre VfL Bochum. 1848 - 1998. Klartext Verlag Essen 1998. ISBN 3884747061
Weblinks