Unisys ist ein Informatik-Dienstleister, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Unisys war lange ein Hardware-Hersteller, hat aber seit 1990 konsequent den Fokus auf Dienstleistungen umgestellt.
Das Hauptquartier ist in Blue Bell (Pennsylvania) im Nordosten der USA.
Unisys besitzt Niederlassungen in über 100 Ländern und beschäftigt etwa 37.000 Mitarbeiter weltweit.
Unisys selbst stellt heute immer noch Hardware her:
Geschichte
Unisys ging aus einer Fusion von Sperry und Burroughs Mitte 1986 hervor. Die Fusion wurde damals als Dinosaurierhochzeit in der Informatikbranche bekannt. Burroughs kaufte Sperry zu einem Preis von 4,8 Milliarden US-Dollar. Diese Fusion machte Unisys dazumals zum zweitgrößten Informatik-Dienstleister weltweit. Der Name Unisys (United Information Systems) wurde bei einem firmeninternen Wettbewerb gefunden.
Die Wurzeln der Unisys gehen zurück bis ins Jahre 1897, genau gesagt zu Remington-Schreibmaschinen, welche als erste die QWERTY-Tastatur einführten. Remington stellte später Addiermaschinen her.
1950 wurde durch Remington die Eckert-Mauchly Corporation aufgekauft, welche 4 Jahre vorher 1946 einen der ersten digitalen Computer der Welt baute, den ENIAC, welcher an der Universität von Pennsylvania von J. Presper Eckert und John William Mauchly entwickelt wurde. Die ENIAC-Linie wurde durch die Linien UNIVAC und UNIVAC I sowie die bis heute geführte Linie UNIVAC 1100/2200 weitergeführt. Im Jahre 1952 schreibt der UNIVAC Geschichte, als der Computer den Wahlsieg von Dwight D. Eisenhower bei den Präsidentschaftwahlen prognostizierte. Eckert blieb bei Remington Rand, später Sperry und Unisys und bekleidete eine leitende Position im Unternehmen. 1989 verließ Eckert Unisys, stand dem Unternehmen aber weiter als Berater zur Verfügung.
Remington Rand und Sperry fusionierten 1955 zu Sperry Rand. Näheres zu deren Geschichte siehe Remington/Sperry Rand
Auch Burroughs blieb nicht untätig und stellte 1961 den ersten Computer vor, der über einen virtuellen Arbeitspeicher verfügte, sowie über einen Doppelprozessor, die B5000. Die Burroughs B5000 stellte eine Alternative zu der 1964 veröffentlichten S/360 von IBM dar.
Weiterhin entwickelte Burroughs mit der B1700 eine Serie von Minicomputern, welche pro Prozess über eine eigene Virtuelle Maschine verfügten.
1988 kauft Unisys Convergent Technologies und übernimmt deren CTOS-Betriebssystem.
Kontroverses
Manche Leute kennen Unisys durch die Patentanmeldung des Kompressionsalgorithmus LZW, welcher vor allem beim Grafikformat GIF verwendet wurde.
Ende 1994 kündigte Unisys gemeinsam mit CompuServe an, dass sie das Patent auf dieses Kompressionsverfahren auch bei den GIF-Bildern durchsetzten wollen. Dies führte nicht nur zu einem Aufschrei in der Informatik Gemeinschaft, sonder auch schlussendlich zu der Entwicklung des Bildformates PNG. Das Patent für den Kompressionsalgorithmus LZW ist 2003 in den USA ausgelaufen, 2004 in Europa und Asien.