Kansai (Zweckverband)

Verwaltungskooperation von mehreren Präfektur- und Großstadtverwaltungen in der japanischen Region Kansai
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2006 um 18:32 Uhr durch Jajaklar82 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Mehrfacheintrag

Kansai

Kansai (Jap. 関西, wörtlich: westlich der Grenze), bezeichnet eine alte Kulturlandschaft in Japan. Sie liegt im Westteil von Honshū, der Hauptinsel Japans.

Der alternative und fest umrissene Verwaltungsbegriff Kinki (近畿, wörtlich: nahe der Hauptstadt) rührt daher, dass bis zur Meiji-Restauration praktisch alle japanischen Hauptstädte, zuletzt Kyōto, in dieser Region lagen.

Geschichtliches

Im Gokishichidō-Verwaltungssystem lautete der Name für die alte engere Hauptstadtregion Kinai (畿内, wörtlich: Hauptstadtinneres). Im japanischen Mittelalter bestand sie aus den Provinzen Yamato, Yamashiro, Kawachi, Settsu und Izumi und war das Zentrum des Ritsuryō-Systems des 7. Jahrhunderts.

Lage

Ursprünglich bezeichnete man mit Kansai die Region westlich einer bestimmten Grenzlinie (in der Edo-Zeit diente die Grenzstation Hakone in Kanagawa als Fixpunkt). Kansai umfasst je nach Auffassung und Gesprächssituation das Ballungsgebiet um die drei Städte Ōsaka, Kōbe und Kyōto, meistens aber die Gesamtheit der sogenannten Stadtpräfekturen (府 -fu) Kyōto und Ōsaka sowie die Präfekturen (県 -ken) Nara, Wakayama, Mie, Hyōgo und Shiga, mithin auch einschließlich von Shikoku und Chūgoku.

Das völlig verstädterte Gebiet um die drei wichtigsten Städte Kyōto, Ōsaka und Kōbe zählt etwa 22 Millionen Einwohner und ist damit nicht nur der zweitgrößte Megaplex Japans, sondern (laut Fischer-Weltalmanach) auch die elftgrößte Metropolregion der Welt.

Regionale Besonderheiten

Im Gegensatz zur Kantō-Region hat Kansai mehrere Zentren: Kyōto als kultureller Mittelpunkt, Ōsaka als Handelszentrum und kulinarische Hauptstadt, Kōbe als moderne und internationale Großstadt und viele weitere Städte von historischer Bedeutung wie Nara.

Die Kansai-Gebiet, vor allem Ōsaka, ist in Japan für seinen Humor bekannt und beliebt. Der lokale, stark ausgeprägte japanische Dialekt ist landesweit eine berüchtigte Mundart und sorgt im Norden des Landes für ähnliches Schmunzeln wie es etwa Schweizerdeutsch in Norddeutschland verursachen mag, wenngleich besonders die Ōsaka-Variante des Kansai-ben eher Züge der Berliner Schnauze aufweist.

Das Städtepaar Ōsaka (大阪) und Kōbe (神戸) wird zusammen als Hanshin (阪神) bezeichnet und findet sich in zahlreichen Namen wie zum Beispiel in dem des Baseballteams Hanshin Tigers. Ähnlich bezieht sich Keihan (京阪) auf die Städte Kyōto (京都) und Ōsaka, Hanna (阪奈) auf Ōsaka und Nara (奈良) und Keihanshin (京阪神) auf das Trio der größten Städte der Region.