Wappen | Karte |
---|---|
![]() |
Lage der Stadt Worms in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Regionen: | Rheinhessen Rhein-Neckar |
Einwohner: | 81.457 (31. Oktober 2005) |
Fläche: | 108,73 km² |
Bevölkerungsdichte: | 749 Einwohner je km² |
Höhe: | 86-167m ü. NN |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Postleitzahlen: | 67501–67551 (alt: 6520) |
Vorwahl: | 06241, 06242, 06246, 06247 |
Kfz-Kennzeichen: | WO |
Verwaltung | |
Gemeindeschlüssel: | 07 319 (00) 000 |
Stadtverwaltung: | Marktplatz 2, 67547 Worms stadtverwaltung@worms.de |
Website: | www.worms.de |
Fremdenverkehr | |
Tourist Information: | Neumarkt 14, 67547 Worms Tel.: 06241/25045 touristinfo@worms.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Michael Kissel (SPD) |
Stadtrat: (Wahl am 13. Juni 2004): |
CDU: 21 Sitze (-1) SPD:19 Sitze (-4) Grüne: 4 Sitze (+1) FDP: 3 Sitze (+1) Bürgerforum: 3 Sitze (+1) FWG: 2 Sitze (+2) |
Worms (lat. Borbetomagus bzw. Civitas Vangionum; jidd. Vermayze bzw. װערמײַזע) ist eine kreisfreie Stadt im südöstlichen Rheinland-Pfalz und liegt direkt am westlichen Rheinufer. Es ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der Metropolregion Rhein-Neckar.
Die von den Kelten als Borbetomagus gegründete Stadt Worms streitet sich mit Köln und Trier um den Titel der ältesten Stadt Deutschlands. Sie ist indes einziges deutsches Mitglied im Most Ancient European Towns Network (Arbeitskreis der ältesten Städte Europas).
Bekannt ist Worms auch als Nibelungenstadt, als Lutherstadt und für seinen Dom, der neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome ist.
Geographie
Geographische Lage
Worms liegt in der Rheinebene zwischen Mainz und Ludwigshafen auf der linken, der westlichen Rheinseite. Im nördlichen Stadtgebiet mündet die Pfrimm in den Rhein, die südlichen Stadtteile werden vom Eisbach (hier auch Altbach genannt) durchflossen.
Im Südwesten, 15 km entfernt, liegen die Ausläufer des Pfälzer Waldes, im Westen die Hügellandschaft des Wonnegaus, auf der rechten Rheinseite schließt sich an die Ebene der hessische Teil des Odenwaldes an.
Einzugsgebiet
Als Mittelzentrum ist der Stadt Worms der Wonnegau mit der Stadt Osthofen sowie den Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Westhofen direkt zugeordnet. Zum Einzugsgebiet von Worms gehören ferner Teile des südhessischen Rieds sowie der nördlichen Vorderpfalz.
Worms liegt innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar und gilt aufgrund seiner Lage gleichzeitig als Bindeglied zwischen dem Verdichtungsraum Rhein-Neckar im Süden und dem Rhein-Main-Gebiet im Norden.
Stadtgliederung
Die 13 eingemeindeten Stadtteile legen mit großem Selbstbewusstsein Wert auf die Erhaltung ihres typischen Charakters. Stadtteilbezogene Weinfeste finden z. B. im Herrnsheimer Schlosshof der früheren Fürsten von Dalberg oder an den mittelalterlichen Stadtmauern von Pfeddersheim statt.
(Stand der Einwohnerzahlen: 31. Dezember 2003) | ||
Stadtteil | Einwohner | Lage zum Stadtzentrum |
---|---|---|
Abenheim | 2.744 | außerhalb im Nordwesten (10 km) |
Heppenheim | 2.073 | außerhalb im Südwesten (9 km) |
Herrnsheim | 6.368 | im Norden der Stadt (5 km) |
Hochheim | 3.823 | nordwestlich des Zentrums |
Horchheim | 4.770 | im Südwesten der Stadt (4,5 km) |
Ibersheim | 692 | außerhalb im Norden (13 km) |
Leiselheim | 1.983 | außerhalb im Westen (4 km) |
Neuhausen | 10.633 | nördlich des Zentrums |
Pfeddersheim | 7.414 | außerhalb im Westen (7 km) |
Pfiffligheim | 3.668 | westlich des Zentrums |
Rheindürkheim | 3.021 | außerhalb im Norden (8 km) |
Weinsheim | 2.800 | im Südwesten der Stadt (4 km) |
Wiesoppenheim | 1.796 | außerhalb im Südwesten (5,5 km) |
Klima
Aufgrund seiner Lage im Rheingraben zwischen Pfälzer Wald und Donnersberg im Westen und dem Odenwald im Osten ist Worms einer der wärmsten und trockensten Orte Deutschlands. Die Niederschlagsmenge ist etwa so hoch wie die von Jerusalem.
Geschichte
Stadtgründung bis 9. Jahrhundert
Das Stadtgebiet wurde erstmals in der Jungsteinzeit (Neolithikum) etwa um 5000 v. Chr. von Ackerbauern und Viehzüchtern besiedelt.
Auf der unscheinbaren Anhöhe Adlerberg am Rhein im Süden von Worms sind von 1896 bis 1951 insgesamt 25 Gräber aus verschiedenen Zeiten entdeckt worden. Davon stammen nach heutiger Kenntnis acht Gräber von der Adlerbergkultur (etwa 2300/2200-1800 v. Chr.) aus der Frühbronzezeit. Um die Erforschung dieser Funde hat sich der Wormser Arzt Karl Koehl verdient gemacht, auf den der Begriff Adlerbergkultur zurückgeht Vorlage:Lit.
Der älteste überlieferte Ortsname ist keltischen Ursprungs und lautete Borbetomagus (Land der Borbet). Die Römer nannten den im 3./4. Jahrhundert weit ausgreifenden Stadtbereich nach dem hier seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert ansässigen Stamm der Vangionen Civitas Vangionum. "Vangionen" nannten sich die Wormser noch bis in das 16. Jahrhundert. Von dieser Bezeichnung ist auch der Name Wangengau für die Umgebung von Worms abgeleitet, der dann vom Volksmund in das verständlichere Wonnegau umgesetzt wurde. Worms heißt die Stadt seit dem 6./7. Jahrhundert, in der lateinischen Form Wormatia.
In fränkischer Zeit setzt die gesicherte Wormser Bischofsliste mit Bischof Berchtulf ein, der 614 an der Pariser Synode teilnahm. Unter den Karolingern bildete Worms eines der Machtzentren, so dass seine Bischöfe im 8. und 9. Jahrhundert dem Königshof nahe standen.
9. Jahrhundert bis heute
Im 9. Jahrhundert machte Kaiser Karl der Große Worms zu seinem Wintersitz. 829 und 926 fanden Reichstage des Ostfrankenreiches in Worms statt. 1074 erlangte die Stadt die Zollfreiheit. 1122 wurde hier das Wormser Konkordat geschlossen. 1495 fand unter Kaiser Maximilian erneut ein Reichstag statt, auf dem die Reichssteuer eingeführt wurde. 1521 verteidigte Martin Luther gegenüber Kaiser Karl V. seine in Wittenberg veröffentlichten Thesen. 1689 wurde die Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Truppen König Ludwig XIV. zerstört. Von 1792 bis 1814 gehörte Worms zu Frankreich, seit 1816 zum Großherzogtum Hessen.
Durch zwei alliierte Bombenangriffe am 21. Februar und 18. März 1945 wurde die Stadt fast völlig zerstört. Der britische Luftangriff vom 21. Februar 1945 zielte auf den am Rand der Innenstadt gelegenen Hauptbahnhof und die südwestlich des Stadtzentrums gelegenen Chemiefabriken, zerstörte aber auch weite Teile des Stadtzentrums. Der Angriff erfolgte mit 334 Flugzeugen, diese warfen innerhalb weniger Minuten 1100 Tonnen Bomben über der Innenstadt ab. In Brand gesetzt wurde dabei auch der Wormser Dom. Durch die Angriffe wurden 239 Einwohner der Stadt getötet, 35.000 Einwohner (60,34 % der Gesamtbevölkerung von damals 58.000) wurden obdachlos. Insgesamt wurden 6.490 Gebäude sehr schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Die Innenstadt wurde nach dem Krieg in größtenteils modernem Stil wieder aufgebaut.
Das vormalige hessische Provinz Rheinhessen wurde 1946 zu einem Regierungsbezirk des neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Von 1968 bis zur Auflösung der rheinland-pfälzischen Regierungsbezirke 2000 gehörte Worms dem zusammengelegten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz an.
Eingemeindungen
- 1. April 1898: Neuhausen
- 1. Oktober 1898: Hochheim, Pfiffligheim
- 1. April 1942: Herrnsheim, Horchheim, Leiselheim, Weinsheim
- 7. Juni 1969: Abenheim, Heppenheim, Ibersheim, Pfeddersheim, Rheindürkheim, Wiesoppenheim
Rechtsrheinische Gebiete
Im Oktober 1937 wurde der rechtsrheinische Erbhöfeweiler Rosengarten aus Teilen der Gemarkungen Bürstadt, Hofheim und Lampertheim gebildet und der Stadt Worms angegliedert. Im Zuge der Grenzziehung zwischen französischer und amerikanischer Besatzungszone fiel er jedoch 1945 dem Land (Groß)-Hessen zu.
Einwohnerentwicklung
In seiner Blütezeit um 1500 hatte Worms etwa 6.000 Einwohner. Durch die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und eine Pestepidemie 1666/67 sank die Einwohnerzahl auf nur noch 3.000. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 5.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 40.000. Die Eingemeindungen mehrerer Orte 1969 brachten einen Zuwachs von 15.000 Personen auf 78.000 Einwohner.
Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Worms nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 81.385 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Damit ist Worms die sechstgrößte rheinland-pfälzische Stadt und die viertgrößte im Rhein-Neckar-Dreieck.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1820 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
|
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
40 Prozent der Wormser sind evangelisch, 30 Prozent römisch-katholisch, acht Prozent gehören sonstigen Religionsgemeinschaften an, 18 Prozent keiner Religionsgemeinschaft (fünf Prozent: keine Angaben).
Politik
Bürgermeister
Liste der Oberbürgermeister
- Ferdinand Eberstadt (1849-1852)
- Wilhelm Küchler (1882-1898)
- Heinrich Köhler, DVP (1910-1924)
- Wilhelm Rahn, DVP (1924-1933)
- Otto Schwebel, NSDAP (1933-1934, kommissarisch)
- Heinrich Bartholomäus, NSDAP (1934-1945)
- Dr. Ernst Kilb, SPD (1945-1946)
- Christian Eckert, parteilos (1946-1949)
- Heinrich Völker, SPD (1949-1967)
- Günter Kuhfuß, SPD (1967-1977)
- Wilhelm Neuß, CDU (1977-1987)
- Gernot Fischer, SPD (1987-2003)
- Michael Kissel, SPD (seit 2003)
Wappen
Beschreibung: In Rot ein schrägrechts gestellter silberner (weißer) Schlüssel, links (heraldisch) oben begleitet von einem goldenen (gelben) fünfstrahligen Stern.
Das früheste bekannte Stadtsiegel zeigt in einer Architekturumrahmung den heiligen Petrus, Patron des Wormser Doms, mit seinem Beizeichen, dem Schlüssel. Um 1500 änderte der Rat der Stadt Wappen und Siegel; es zeigte fortan einen silbernen Schlüssel auf rotem Grund. Seit einem Stadtratsbeschluss von 1890 ist das Wappen außerdem mit einem fünfzackigen Stern versehen.
Städtepartnerschaften
Zu sechs Städten pflegt die Stadt Worms freundschaftliche Kontakte:
- St Albans, England (seit 1957)
- Auxerre, Département Yonne, Frankreich (seit 1968)
- Parma, Italien (seit 1984)
- Tiberias, Israel (seit 1986)
- Bautzen, Freistaat Sachsen, Deutschland (seit 1990)
- Mobile, State of Alabama, USA (seit 1998, erste Verbindungen seit 1976)
Dazu kommen im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verbindungen zu Ruanda freundschaftliche Beziehungen zu Kivumu.
Der Wormser Stadtteil Pfeddersheim pflegt eine eigenständige Partnerschaft zu Nolay, der Stadtteil Heppenheim zu Ampilly-le-Sec, beide im Département Côte-d'Or, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Dom St. Peter
- Jüdischer Friedhof Heiliger Sand (ältester erhaltener jüdischer Friedhof in Europa, seit 1076)
- Liebfrauenkirche
- Pauluskirche und Dominikanerkloster
- Martinskirche
- Magnuskirche
- Andreaskirche mit Andreasstift (Stadtmuseum)
- Dreifaltigkeitskirche (Marktkirche)
- Lutherkirche (Jugendstil)
- Ludwigsdenkmal
- Lutherdenkmal
- Synagoge (erstmals 1034 erwähnt) und Raschi-Haus (Talmudschule)
- Nibelungenmuseum in der Stadtmauer
- Rheinbrücke mit Nibelungenturm
- Große Fischerweide (einer der ältesten Straßenzüge)
- teilweise erhaltene Stadtmauer
Parks
In Worms bzw. an den Stadträndern gibt es folgende Naturdenkmäler, Parks und Flussauen:
- Albert-Schulte-Park – Park direkt nördlich des Stadtzentrums
- Bürgerweide – Überschwemmungsgebiet bzw. Flussaue südöstlich des Tiergartens
- Herrnsheimer Schlosspark – Park in Worms-Herrnsheim
- Pfrimmpark – zwischen den Stadtteilen Pfiffligheim und Hochheim
- Schauerlache – Überschwemmungsgebiet bzw. Flussaue südöstlich der Bürgerweide Worms
- Stadtpark – südöstlich des Stadtzentrums
- Tiergarten – südöstlich des Stadtparks
Sport
- VfR Wormatia Worms 08: Der Fußballverein war sechsmal Südwestmeister und ist Gründungsmitglied der 2. Bundesliga.
- Turngemeinde Worms: gegründet 1846, ein großer Sportverein in Rheinland-Pfalz mit Angeboten in zahlreichen Sportarten
- SV Worms 1878 e.V.: Der Wormser Schachverein von 1878 e.V. ist der mitgliederstärkste Verein in Rheinland-Pfalz und nimmt mit insgesamt achtzehn Mannschaften am Spielbetrieb teil.
- 1. Wormser Schwimmclub Poseidon e. V.: Der 1. WSC Poseidon ist mit über 2000 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Worms und Rheinhessen. Neben einer großen Schwimmabteilung mit Aktiven im Jugend- und Mastersbereich ist der Verein auch im Wasserball und Triathlon aktiv.
Regelmäßige Veranstaltungen
Traditionsveranstaltungen
- Wormser Backfischfest, größtes Wein- und Volksfest am Rhein, mit alljährlichem Festumzug.
- Wormser Fastnacht, mehrere Fastnachtsvereine zeigen mit politischen Vorträgen und Kokolores dem Publikum die närrischen Seiten aus Politik und Gesellschaft: Wormser Narrhalla, Wormser Liederkranz 1875 e.V. und Wormser Carnevalverein.
- Wormser Pfingstmarkt, die älteste Verbrauchermesse der Region.
Kulturelle Veranstaltungen
- Wormser Nibelungenfestspiele, Theaterfestival mit unterschiedlichen Inszenierungen des Nibelungenliedes (seit 2002).
- 2002: Uraufführung von Moritz Rinkes Nibelungen unter der Regie von Dieter Wedel.
- 2004: Premiere der Nibelungen nach Hebbel unter der Regie von Karin Beier.
- 2006: Neue Version von Moritz Rinkes Nibelungen unter der Regie von Dieter Wedel.
- Blickachse, große Open-air-Kunstausstellung im Herrnsheimer Schlosspark, alle drei Jahre, nächste Blickachse vom 15. - 18. Juni 2006.
Musikfestivals
- Jazz'n'Joy, jährliches dreitägiges Jazz-Festival mit fünf Bühnen rund um den Dom.
- Wormser Rocknacht, jährlich stattfindende Rocknacht mit Bands aus Worms und Umgebung.
- Wormser Honky Tonk, Kneipenfestival im Frühjahr.
- Wormstock, „Umsonst und draußen“-Musikfestival im Sommer.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Worms gibt es 2.100 Betriebe mit 26.600 Mitarbeitern (Stand Juni 2001). Die Zahl der Einpendler aus dem Umland entspricht einem Anteil von 45 % Prozent der Wormser Beschäftigten.
Gewerbe
Im produzierenden Gewerbe gibt es in Worms chemische Industrie und Kunststoffherstellung, Metallerzeugung und Maschinenbau, Herstellung von EDV-Geräten und Optik sowie Holz verarbeitende Industrie. Die früher bedeutende Lederindustrie spielt hingegen heute keine Rolle mehr.
Dienstleistung und Handel verzeichnen in den vergangenen Jahren eins starkes Wachstum. Gerade in der Logistikbranche haben sich aufgrund der guten verkehrlichen Situation zahlreiche Betriebe neu angesiedelt.
Landwirtschaft
Der traditionelle Weinbau in und um Worms ist durch die Wormser Liebfrauenmilch international bekannt. Daneben befindet sich in Worms eine der größten Mälzereien Europas.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Worms lag Ende Juni 2005 mit 11,2 % höher als im restlichen Rheinhessen, bewegt sich allerdings regelmäßig im Bundesdurchschnitt. 45 % der beschäftigten Einwohner von Worms pendeln in die umliegenden Wirtschaftsräume aus, insbesondere nach Ludwigshafen und Mannheim, aber auch nach Mainz und in den Frankfurter Raum.
Fremdenverkehr
Für den Fremdenverkehr stehen in 22 Hotels und Gasthäusern insgesamt 1018 Betten zur Verfügung. Außerdem gibt es ein Jugendgästehaus (gegenüber dem Dom), eine Gruppenherberge im Nibelungenturm sowie eine Campingstation am Rhein. 2004 wurden knapp 60.000 Gäste (darunter rund 7.500 Ausländer) gezählt, die im Durchschnitt zwei Nächte in Worms verbrachten.
Verkehr
Straßenverkehr
Worms liegt an der linksrheinischen Autobahn A 61 und der in Richtung Süden vierspurig ausgebauten Bundesstraße B 9, über die auch eine schnelle Verbindung zur Autobahn A 6 besteht. Durch den Bau einer zweiten Rheinbrücke (Baubeginn Februar 2005) im Zuge der B 47 erhält Worms außerdem eine vierspurige Anbindung nach Südhessen und an die rechtsrheinischen Autobahnen A 5 und A 67.
Eisenbahn
Worms liegt an der linksrheinischen Hauptstrecke Mainz–Worms–Ludwigshafen/Mannheim. Neben dem dichten Regionalverkehr halten auch einzelne Fernverkehrszüge. Worms ist außerdem ein Endpunkt der „Rheinhessenbahn“ nach Alzey, der „Nibelungenbahn“ nach Bensheim und der „Riedbahn“ nach Frankfurt.
Für das Jahr 2010 ist eine Anbindung von Worms an das Netz der S-Bahn RheinNeckar geplant. Die neue S-Bahn-Linie wird von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Worms verlaufen und bis Mainz durchgebunden werden. Hierfür soll ein S-Bahnhof Worms-Süd neu entstehen.
ÖPNV
Das gesamte Stadtgebiet wird von 10 Stadtbus- und 3 Spätbuslinien bedient. Die Wormser Straßenbahn ist seit 1956 stillgelegt. Näheres siehe Nahverkehr in Worms.
Schiffs- und Flugverkehr Worms besitzt einen bedeutenden Rheinhafen sowie einen Regionalflugplatz (ICAO-Code: EDFV).
Bildung
- Fachhochschule Worms
- ZTT Zentrum für Technologietransfer und Telekommunikation
- Bildungszentrum Worms (BIZ)
- Volkshochschule Worms
- Gymnasien:
- Rudi-Stephan-Gymnasium
- Eleonoren-Gymnasium
- Gauß-Gymnasium
- Mehrere berufsbildende Schulen
- Jugendmusikschule der Stadt Worms (JMS)
Medien
Als Tageszeitung erscheint die Wormser Zeitung als Regionalausgabe der Mainzer Allgemeinen Zeitung. Weiterhin werden die kostenlosen Anzeigenzeitungen Nibelungen-Kurier und Wormser Wochenblatt (je 2x wöchentlich) an alle Wormser Haushalte verteilt. Monatlich erscheint das Stadtmagazin WO! und alle 3 Monate das "W1-Das Magazin für Worms" .
Eine weitere Institution ist der Offene Kanal Worms, die bekannteste Sendung ist wohl das Wormser Montags-Magazin, welches aufgrund seines langen Bestehens und seiner Nachhaltigkeit oft mit dem Offenen Kanal identifiziert wird.
Sonstige Infrastruktur
Das Stadtkrankenhaus Worms, Lehrkrankenhaus der Universität Mainz gehört mit 540 Betten zu den fünf größten Kliniken in Rheinland-Pfalz.
Worms ist der Sitz mehrerer überregionaler Behörden:
- Hauptstelle des Finanzamtes Worms-Kirchheimbolanden
- Hauptstelle des Gesundheitsamtes Worms-Alzey
- Hauptstelle der Sparkasse Worms-Alzey-Ried
- Außenstelle des Landesbetriebes Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz
- Jugendarrestanstalt Worms
Wichtige Infrastrukturprojekte
- Seit 2005 befindet sich eine zweite Rheinbrücke in Bau.
- Der Bau einer Südtangente als Ortsumgehung im Zuge der B 47 sowie der Lückenschluss der Westtangente zwischen alter und neuer B 47 befinden sich noch in der Planungsphase.
- Der Anschluss an die S-Bahn RheinNeckar ist für 2010 vorgesehen.
- Ab 2007 wird ein neues 'Kultur- und Tagungszentrum' auf dem Gelände des Städt. Spiel- und Festhauses gebaut.
- Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände an der Schönauer Straße ist die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums geplant.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger und Träger der Ehrenrings
- Cornelius Freiherr von Heyl (1843-1923), Wormser Industrieller und Mäzen
- Karl Kübel (1909-2006), Wormser Industrieller und Stifter (Karl-Kübel-Stiftung)
- Wilhelm Küchler (1846-1900), Wormser Oberbürgermeister und hessischer Finanzminister
- Friedrich Wilhelm von Schoen (1849-1941), Wormser Industrieller und Initiator des Festhauses
- Peter Joseph Valckenberg (1764-1837), Wormser Weinhändler und Bürgermeister
- Heinrich Völker (-1975), Wormser Bürgermeister zu Zeiten des Wiederaufbaus
- Erich Breiding (1995- ), Wormser Unternehmer und Mäzen
Söhne und Töchter der Stadt
- Curtis Bernhardt, deutsch-amerikanischer Regisseur
- Ludwig Blenker, Teilnehmer der Märzrevolution 1848, US-amerikanischer General
- Rolf Wilhelm Brednich, Volkskundler
- Ferdinand Eberstadt, Textilhändler und Bürgermeister
- Ludwig Edinger, Arzt, Mediziner, Neurologe und Gehirnforscher
- André Eisermann (* 1967), Theater- und Filmschauspieler
- Siegfried Englert, Sinologe
- Erentrudis von Salzburg, Benediktinerin, Heilige
- Hans Folz, Meistersinger
- Friedrich Gernsheim, Pianist, Dirigent und Komponist der Spätromantik
- Florian Gerster, (* 1949), Politiker (SPD), ehem. Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit
- Petra Gerster (* 1955), Fernsehjournalistin und ZDF-Moderatorin ("heute")
- Johann Nikolaus Götz (1721-1781), Geistlicher, Schriftsteller und Übersetzer
- Julius Grünewald, Maler
- Bertha Hirsch (1850-1913), Gründerin der ersten deutschen Bücherlesehalle in Mannheim-Neckarstadt
- Heribert von Köln, Erzbischof des Erzbistums Köln (999 bis 1021)
- Paul Hertz, Politiker
- Heinrich Klotz (1935-1999), Kunsthistoriker, Gründungsdirektor des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt und des ZKM Karlsruhe
- Meir von Rothenburg, auch Meir ben Baruch (um 1215-1293), überragende Autorität in jüdischen Glaubens- und Rechtsfragen
- Ulrich Neymeyr, Weihbischof in Mainz
- Niels Ruf, Fernsehmoderator, Schauspieler, Autor
- Hugo Sinzheimer, Rechtswissenschaftler
- Hermann Staudinger (1881-1965), Nobelpreisträger für Chemie 1953
- Rudi Stephan (1887-1915), Komponist
- Vladimir Kagan, Designer von Möbeln
- Timo Hildebrand, Torwart vom VfB Stuttgart
Weitere Persönlichkeiten
- Eleasar ben Juda († um 1230), jüdischer Mystiker
- Karl Koehl (1847-1929), Arzt und Prähistoriker
- Martin Luther (1483-1546), Reformator, stand in Worms vor Kaiser und Kirche
- Anne Marx (1913-2006), Lyrikerin, besuchte das Wormser Eleonorengymnasium
- Raschi (Rabbi Schlomo ben Jizchak, 1040–1105), Talmudkommentator, studierte in Worms
- Emil Stumpp (1886-1941) Lehrer, Maler, Pressezeichner
- Herta Mansbacher († 1945), jüdische Lehrerin in und aus Worms
- Johann Nikolaus Götz, Dichter und evang. Pfarrer
Literatur
- Geschichte der Stadt Worms. Hrsg. i. A. der Stadt Worms von Gerold Bönnen. Theiss, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1679-7
- Ernst Probst: Deutschland in der Bronzezeit. Bertelsmann, München 1996, S. 78. ISBN 3570022374
Weblinks
- Offizielle Site der Stadt
- Geschichte der Stadt Worms auf worms.de (PDF, 126 kB)
- Geschichte der Stadt Worms auf eichfelder.de
- Arbeitskreis der Ältesten Städte Europas (Most Ancient European Towns Network)
- Foto-Reisebericht Nibelungenstadt Worms am Rhein
- Linkkatalog zum Thema Worms bei curlie.org (ehemals DMOZ)