Gröbenzell ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck und liegt etwa 16 Kilometer nordwestlich des Münchener Stadtzentrums am Rande des Graßlfinger/Dachauer Mooses. Der südliche Ortsrand geht nahtlos in den Nachbarort Puchheim über. Der östliche Ortsrand grenzt direkt an den Münchner Stadtteil Lochhausen. Gröbenzell bezeichnet sich inoffiziell als Gartenstadt, was vor allem der Gemeindevermarktung dient. Gröbenzell gehört zu den am dichtesten besiedelten Gemeinden Deutschlands und ist die einwohnermäßig größte Gemeinde des Landkreises Fürstenfeldbruck ohne Stadtrecht.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 12′ N, 11° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Fürstenfeldbruck | |
Höhe: | 506 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,36 km2 | |
Einwohner: | 19.362 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 3044 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82194 | |
Vorwahl: | 08142 | |
Kfz-Kennzeichen: | FFB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 79 126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Danziger Straße 23 82194 Gröbenzell | |
Website: | www.groebenzell.de | |
Bürgermeister: | Martin Schäfer (UWG Gröbenzell) | |
Lage der Gemeinde Gröbenzell im Landkreis Fürstenfeldbruck | ||
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Gröbenzell wurde 1952 als politische Gemeinde gegründet. Dabei wurden (eher ärmere) Ortsteile von München, Puchheim, Olching und Geiselbullach zu einem Ort um den Bahnhaltepunkt Gröbenzell zusammengelegt. Gröbenzell gehört zu den „grünen Umlandgemeinden“ Münchens, mit vielen Einfamilienhäusern, drei Grundschulen, einer Hauptschule, einem Gymnasium, zwei Kindergärten und einer Waldorfschule. Im Gewerbegebiet sind sowohl Einzelhandel als auch produzierendes Gewerbe angesiedelt.
Nachbargemeinden
Die Entfernungsangaben beschreiben die Luftlinie zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer kaufmännisch gerundet.
Olching 4 km |
Markt Indersdorf 24 km |
Dachau 11 km |
Fürstenfeldbruck 11 km |
Karlsfeld 11 km | |
Eichenau 6 km |
Puchheim 3 km |
München 16 km |
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Dezember 2008 ⊙
Um 1560 ließ Herzog Albrecht V. das „Gröbenhüterhaus“ errichten, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts als landesherrliche Zollstelle diente. Die erste urkundliche Erwähnung von Gröbenzell geht auf das Jahr 1725 zurück. Dieser zufolge leitet sich der Name „Gröbenzell“ vom Zöllner vom Gröbenbach („Gröbenzoll“) ab. Es handelte sich um ein Einzelhaus am Gröbenbach, von dem aus der Neubau einer Straße zwischen Lochhausen und Olching überwacht werden sollte. Das Gemeindewappen zeigt deshalb auch eine Zollschranke über einen Bach.[2]
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand der Ort Gröbenzell aus einer losen Ansammlung sehr armer Moos- und Mooransiedlungen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten privaten Wohnhäuser. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach Augsburg 1840 war ein Aufschwung der Torfstecher verbunden, die nun der Königlich Bayerischen Staatsbahn ihr Produkt verkaufen konnten und so wurde im November 1898 sogar ein Haltepunkt eingerichtet.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war Gröbenzell vorwiegend eine Torfstechersiedlung. Dann kam eine Reihe von (inzwischen weitgehend abgerissenen) Umsiedler- und Flüchtlingshäusern dazu.
Gemeindegründung
Als politische Gemeinde konstituierte sich Gröbenzell erst am 1. August 1952 durch Abtretung von Gemeindeteilen der Landeshauptstadt München und der Gemeinden Geiselbullach, Olching und Puchheim.[3] Das sogenannte moderne Gröbenzell entstand in den 1960er und 1970er Jahren mit der ehemaligen EIWO-(heute beschönigend »Alpenland«-)Siedlung, die ca. 250 Reihenhäuser umfasst. Diese und folgende Siedlungen machten Gröbenzell zu einer Schlafstadt für München.
21. Jahrhundert
Am 3. April 2011 entschieden die Wahlberechtigten in einem Bürgerentscheid darüber, ob Gröbenzell, ähnlich wie die Nachbargemeinden Olching und Puchheim den Stadtstatus anstreben soll. Mit einer Wahlbeteiligung von fast 52 Prozent entschieden sich die Bürger dagegen.[4]
Einwohnerentwicklung
Die nachfolgenden Einwohnerzahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | ||
Einwohner | 2.743 | 5.283 | 6.946 | 11.386 | 17.504 | 18.317 | 18.418 | 18.830 | 19.202 | 19.512 | 19.780 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat der Gemeinde Gröbenzell umfasst 24 Sitze und setzt sich seit der letzten Kommunalwahl am 16. März 2014 wie folgt zusammen:
- CSU: 8 Sitze (−3)
- SPD: 4 Sitze (0)
- Grüne: 5 Sitze (0)
- FWG: 2 Sitze (0)
- UWG: 4 Sitze (+3)
- FDP: 1 Sitz (0)
In Klammern die Veränderungen gegenüber der Gemeinderatswahl vom März 2008. Es wurden 219.376 gültige Stimmen und 149 ungültige Stimmzettel gezählt. Die Anzahl der Wahlberechtigten betrug 16.009, daraus ergibt sich eine Wahlbeteiligung von 61,23 Prozent. [6]
Bürgermeister
Der amtierende Erste Bürgermeister ist Martin Schäfer (UWG). Er wurde am 1. Mai 2014 Nachfolger von Dieter Rubenbauer (CSU). Das Amt des Zweiten Bürgermeisters bekleidet Martin Runge (Bündnis 90/Die Grünen), das des Dritten Bürgermeisters Axel von Walter (SPD). [7]
Das Rathaus entwarf 1972 der Architekt Götz-Dieter Raths. Das Gebäude soll nun, laut Gemeinderatsbeschluss vom Sommer 2015 einschließlich der beiden Nebenbauten vollständig abgerissen werden und einem Neubau weichen.[8]
Der erste Bürgermeister nach Gründung der Gemeinde war der SPD-Politiker Bernhard Rößner, der dieses Amt 1952–1957 ausübte. Nach ihm sind in Gröbenzell eine Straße[9] und informell die sich in dieser Straße befindende Grundschule benannt. Wegen der Mitgliedschaft Rößners in der NSDAP gibt es im Gemeinderat Widerstand gegen die offizielle Benennung der Schule mit dem Namen Rößners.[10]
Wappen und Flagge
Das Gröbenzeller Wappen wurde 1962 durch Gemeinderatsbeschluss eingeführt. Es zeigt die historisch abgeleitete weiß-blaue Zollschranke. Dahinter ein blaues Wellenband, das den Gröbenbach symbolisiert. Die beiden roten heraldischen Rosen links und rechts am oberen Wappenrand verweisen auf Gröbenzells Charakter als Gartenstadt. Gleichzeitig mit dem Wappen entschied der Gemeinderat über das Aussehen der Gemeindeflagge. Das Banner ist längs weiß-grün geteilt mit dem mittig angeordneten Gemeindewappen.[11]
Wirtschaft und Gewerbe
Im östlichen Ortsteil, zwischen der Bahnstrecke und der Staatsstraße nach Lochhausen entstand das Gröbenzeller Gewerbegebiet. Neben den üblichen Supermärkten und Discountern finden sich dort verschiedene Handwerks- und Kleinindustriebetriebe.
Im Ortszentrum um die Kirchen- und Bahnhofsstraße finden sich neben einem Super- und verschiedenen Drogeriemärkten mehrere Bäckereien bzw. Konditoreien. Unter anderem vervollständigen Apotheken, Optiker, Obst- und Gemüsehändler das ortsmittige Angebot an Waren und Dienstleistungen.
Der gut frequentierte freitägliche Wochenmarkt in der Rathausstraße mit einem breit gefächerten Angebot an Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren sowie an Obst, Gemüse, Blumen, Käse, Brot und anderem ergänzt das alltägliche Warenangebot.
Sehenswürdigkeiten
- Das Heimat- und Torfmuseum in Trägerschaft des Vereins „Gröbenhüter“, befindet sich in zentraler Lage gegenüber dem Rathaus im Dachgeschoss des Restaurants „Alte Schule“.
- Katholische Kirche St. Johann Baptist, Gröbenzells Wahrzeichen (erbaut 1925)
- Evangelische Zachäuskirche aus dem Jahr 1955
- Neuapostolische Kirche im Gröbenzeller Norden (Finkenstraße)
- Die etwa 1,50 Meter hohe Bronzefigur Sterntaler des Bildhauers und Keramikers Ferdinand Auerhammer. Die Figur stellt das Mädchen aus dem Märchen Die Sterntaler der Brüder Grimm dar, das seinen Rock hochhält um darin die, vom nächtlichen Himmel fallenden Silbertaler aufzufangen. Diese Münzen sind plastisch herausgearbeitet und tragen unterschiedliche Prägungen. Eine zeigt das Fertigungsjahr 1965, eine andere die Aufschrift: „Dem Architekt + Künstlern“. Neben den Bildhauern Arno Visino und Wolf Hirtreiter, sowie dem Architekten Götz-Dieter Raths wurde auch Josef Fottner eine Münze mit der Prägung „Kunstmaler Fottner“ gewidmet. Die Plastik diente ursprünglich als Brunnenfigur, auf deren hochgehobenem Rock sich mehrere Wasserstrahlen trafen. Ihr ursprünglicher Standort war rechts neben der Sparkasse, die auch als Stifter des Kunstwerkes auftrat. Später wurde sie an den südlichen S-Bahn-Zugang versetzt und ging in das Eigentum der Gemeinde Gröbenzell über. Nach der Renovierung der S-Bahn-Station verschwand die Brunnenanlage, die Figur selbst blieb erhalten und steht in der Grünanlage gegenüber dem S-Bahn-Kiosk.
- Die im Jahre 1916 fertiggestellte „Russenbrücke“ mit Jugendstildekor am nordöstlichen Ortsrand (Zillerhofstraße, nähe Eschenrieder Straße) stellt Gröbenzells ältestes Bauwerk dar. Sie wurde 1916 von französischen und russischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs aus dem Lager Puchheim (Lagerstraße) erbaut. Das Internierungslager bestand von 1914 bis 1920 und war nach Grafenwöhr die zweitgrößte Einrichtung dieser Art in Bayern. Im Jahr 2014 erfolgte eine umfangreiche Sanierung der Brücke.
- Gerhart-Hauptmann-Denkmal, Ecke Puchheimer Straße und Gerhart-Hauptmann-Platz, gestaltet vom Bildhauer Herbert Thomas, gestiftet 1986 von der Landsmannschaft Schlesien Gröbenzell
- Seit 1993 erinnert vor dem Postamt eine aus Eisen geschmiedete Skulptur an 260 Häftlinge, die während des Zweiten Weltkrieges hier Zwangsarbeit verrichten mussten, ebenso wie die hier eingesetzten 80 italienischen Militärinternierten.[12] Alljährlich wird am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, vor der Skulptur um 15:00 Uhr ein Kranz niedergelegt.
- Nahe der nördlichen bzw. nordwestlichen Ortsgrenze liegen zwei Badeseen auf dem Gebiete der Gemeinde Olching. Das Areal erfreut sich ganzjährig großer Beliebtheit bei Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. Das südliche der Bahnstrecke München-Augsburg gelegene Gewässer wird als Kleiner See oder Gröbenzeller See bezeichnet. Es ist unbewirtschaftet und wird im Sommer an der Ostseite als FKK-Gelände genutzt. Nördlich der Bahnstrecke liegt der Olchinger See. Er verfügt über eine Wasserwachtstation und wird im Sommer von zwei gastronomischen Betrieben bewirtschaftet. Außerdem befindet sich an seiner Ostseite eine Minigolfanlage.
- Im Weiherweg steht die Villa Zierer des Schriftstellers Otto Zierer (1909–1983). Die Villa wurde 1956 von dem Architekten Hans von Peschke im mediterranen Stil errichtet. Die Villa Zierer ist zudem seit Jahren beliebtes Motiv für Film- und TV-Produktionen. Hier drehten u. a. Martina Gedeck, Eva Pflug, Katharina Böhm, Bully Herbig, Dietmar Schönherr, Peter Vogel und die Tatort-Kommissare Udo Wachtveitl und Miro Nemec.[13]
- Die 1924 erbaute Alte Schule gegenüber dem Rathaus. Sie nahm 1925 mit 115 Schülern den Betrieb auf. Erst 1964 wurde der Lehrbetrieb eingestellt. Von 1965 bis 1992 war in dem Gebäude eine Filiale der Deutschen Bundespost untergebracht. Seit 1998 wird, nach etlichen Umbauten, in den Räumen ein gutbürgerliches Restaurant betrieben.
- Am 22. März 2012 verlegte der Künstler Gunter Demnig einen seiner Stolperstein in der Bahnhofsstraße 3. Das quaderförmige Betonobjekt von etwa zehn Zentimetern Kantenlänge trägt auf der Oberseite eine Messingplatte und wurde ebenerdig in den Gehsteig vor dem ehemaligen Wohnsitz des Gröbenzeller NS-Opfers Kurt Schroeters eingelassen. Der Elektroingenieur, Konzertmeister und Violinlehrer lebte hier mit seiner Frau und zwei Töchtern. Das Haus wurde im Herbst 2012 abgerissen. Nun befindet sich auf dem Areal der S-Bahn-Fahrradabstellplatz. Die Gravur auf Metallplatte zeigt neben dem Namen auch die Lebensdaten des Verstorbenen, der von 1923 bis zu seinem Berufsverbot 1937 hier wohnte und 1944 in Auschwitz starb.[14][15]
- Im Herbst 2013 entstand aus einem etwa 2,50 Meter hohen Restbaumstamm einer gravierend geschädigten Kastanie am Gröbenbach eine Skulptur, die mit Hilfe einer Kettensäge gefertigt wurde. Der Werkzeugmacher Richard Litzinger nannte sein Kunstwerk Feenschlösschen. Es zeigt zahlreiche kleine Häuschen, die sich mit Treppen verbunden dem Baumstamm emporwinden.
- Lüftlmalerei aus dem Jahre 1949 an der ehemaligen Bahnhofsapotheke, die entsprechend der Bildsignatur offensichtlich 1980 restauriert wurde. Vom Künstler sind nur die abgebildeten Initialen G.W. bekannt. Dargestellt sind die damals für die Gegend typischen Arbeiten im Zusammenhang mit der Torfstecherei.
- Die etwa 1,60 Meter hohe Stele „Knospe“ im Foyer des Bürgerhauses sowie der Vier-Elemente-Brunnen vor der katholischen Kirche des Gröbenzeller Bildhauers Hubert Elsässer.
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- Sehenswürdigkeiten in und um Gröbenzell
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Katholische St.-Johann-Baptist-Kirche ⊙
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Evangelische Zachäuskirche ⊙
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Neuapostolische Kirche ⊙
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Russenbrücke an östlichen Ortsgrenze ⊙
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Bronzeplastik Sterntaler⊙
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Gerhart-Hauptmann-Denkmal ⊙
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Rad- und Gehweg am Kleinen Ascherbach ⊙
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Lüftlmalerei an früheren Bahnhofsapotheke ⊙
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Olchinger See an der nordwestlichen Ortsgrenze ⊙
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Gröbenzeller See ⊙
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Alte Schule im Ortszentrum
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Brunnen im Freizeitgelände ⊙
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Gaststätte im Norden Gröbenzells
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Das Feenschlösschen am Gröbenbach ⊙
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Stele Knospe von Hubert Elsässer
Verkehr
Straße
Gröbenzell ist über die Anschlussstellen Dachau/ Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/ Langwied mit der Bundesautobahn 8, sowie über die Anschlussstelle München-Lochhausen/ Gröbenzell mit der A 99 verbunden.
Im öffentlichen Nahverkehr ist Gröbenzell mit eigener Haltestelle der S-Bahn-Linie S3 (Mammendorf–Holzkirchen) an das S-Bahn-Netz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes angeschlossen. Die Münchner Innenstadt ist damit in rund 20 Minuten zu erreichen.
Darüber hinaus besteht eine Busverbindung nach Lochhausen und Puchheim über den Regionalbus 830, der die S-Bahn-Haltestellen in beiden Orten miteinander verbindet, sowie eine Nachtlinie über den Nachtbus N80/N81 vom Pasinger Bahnhof.[16]
Ab dem 28. November 2016 verkehrt zudem ein Midibus im Rahmen der MVV Regionalbuslinie 832 von Puchheim (S) Nord über Gröbenzell (S) Schubertstraße nach Olching (S).
Im Jahr 2017 übernahm das neue MVV RufTaxi 8300 das Netz des Anrufsammeltaxis Olching (A.S.T.O.).
Schieneninfrastruktur
Die Bahntrasse in Richtung Augsburg durchschneidet Gröbenzell von Südosten nach Nordwesten in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Bis Anfang der 1970er Jahre waren beide Ortsteile über einen beschrankten Bahnübergang in Verlängerung der Kirchen- zur Bahnhofstraße für den allgemeinen Straßenverkehr verknüpft. Bis dahin verfügte der Ort auch über einen Güterbahnhof. Im Rahmen der Neugestaltung der S-Bahn-Haltestelle erfolgte eine Verlagerung der Verbindungsstraße zwischen dem Nord- und dem Südteil in Richtung München in Form einer Unterführung in der Freyastraße. Die Kirchenstraße wurde in ihrer vollständigen Länge daraufhin zur Einbahnstraße und die Bahnhofstraße in ihrem Südteil zur Sackgasse.
Seit Mitte 2012 erhält insbesondere die Zugverkehrstrasse München-Augsburg in Ortszentrumsnähe eine Lärmschutzwand. Die Schallisolierung erfolgt teilweise mit abgestuft grünfarbigen Leichtmetallelementen. An bestimmten Streckenabschnitten, beispielsweise am Gleisabschnitt zum Güterbahnhof Allach werden im oberen Bereich der Lärmschutzwand auch durchsichtige Bauteile eingesetzt. Verschiedene Streckenabschnitte erhalten einen Lärmschutz in Form von steingefüllten Drahtkörben, sogenannten Gabionen. An einigen Stellen werden beide Schutzwandarten alternierend und versetzt installiert, so beispielsweise im südlichen Gröbenzell entlang des Lenzwegs. Die Lärmschutzmaßnahmen wurden Jahr 2015 abgeschlossen.
Fahrrad
Gröbenzell wurde in mehreren ADFC-Fahrradklima-Tests vergleichsweise gut bewertet. Insbesondere im Schüler- und im Verkehr zu S-Bahnhof hat das Fahrrad einen hohen Anteil, was an den umfangreichen und gut ausgelasteten Abstellanlagen an allen vier Seiten des S-Bahnhofs erkennbar ist. Im Bemühen um eine fahrradfreundliche Gestaltung des Straßenverkehrs in der Gemeinde Gröbenzell wurden im Mai 2015 zwei stationäre Fahrradluftpumpen aus Edelstahl mit Manometer an der S-Bahn-Station aufgestellt. Sowohl am Nord- als auch am Südzugang zur S-Bahn befindet sich zu Beginn der Rad- und Fußgängerunterführung jeweils eine Radpumpe.[17] Seit 2016 ist Gröbenzell Mitglied in der AGFK Bayern.
Schulen
Staatliche Schulen
- Ährenfeldschule, Grundschule
- Grundschule an der Bernhard-Rößner-Straße
- Gymnasium Gröbenzell
- Gröbenbachschule Gröbenzell, Grund- und Hauptschule mit rund 280 Schülern (Bezeichnung bis 2000: Grund- und Hauptschule an der Hans-Kerle-Straße, davor bis 1995 Hans-Kerle-Schule). Benannt wurde die Schule ursprünglich nach dem Stifter des Schulgrundstückes. Als die parteipolitischen Verwicklungen von Hans Kerle während der Zeit des Nationalsozialismus in den 1990er Jahren bekannt wurden erfolgte die Umbenennung der Schule. Der Straßenname blieb erhalten.
Private Schulen
- Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell (Waldorfschule)
Bekannte Gröbenzeller
Wissenschaft und Wirtschaft
- Rudolf Bayer (* 1939), Ph.D., Datenbank-Pionier und Erfinder der B-Bäume, Prof. Emeritus der TU-München[18]
- Karl Eibl (1940–2014), Literaturwissenschaftler und emeritierter Professor der LMU München
- Burkhard Göschel (* 1945), ehem. Entwicklungs- und Produktionsvorstand der BMW Group AG, Professor für Maschinenbau, Vorsitzender der Formel-1 Herstellervereinigung (GPMA), ehem. Technikvorstand bei Magna International in Graz (Österreich)
- Karl Larenz (1903–1993), bekannter Rechtswissenschaftler und ordentlicher Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität
Kunst und Kultur
- Monika Baumgartner (* 1951), Schauspielerin
- Hans Bergel (* 1925), Schriftsteller, lebt in Gröbenzell
- Hubert Elsässer (1934–2009), Bildhauer
- Wolf Euba (1934–2013), Rezitator, Hörspielsprecher, Regisseur und Autor
- Josef Fottner (1909–1983), Kunstmaler
- Martin Gregor-Dellin (1926–1988), Schriftsteller
- Ulrich Kaiser (1934–2015), Sportjournalist
- Otto Koch (* 1949), Koch und Fachbuchautor
- Werner Tiki Küstenmacher (* 1953), evangelischer Pfarrer, Autor und Karikaturist
- Günter Mack (1930–2007), Schauspieler
- Volker Prechtel (1941–1997), Theater-, Kino-, Hollywood (Der Name der Rose) und Fernsehschauspieler
- Weto, Folkrockband
- Barbara Schöneberger (* 1974), Fernsehmoderatorin
- Otto Zierer (1909–1983), Sachbuchautor, Romanschriftsteller
Sport
- Hans Siegl (1944–1978), Motorrad-Bahnrennfahrer
Politik
- Reinhold Bocklet (* 1943), Rechtsanwalt, bayerischer Staatsminister a. D. für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Abgeordneter des Bayerischen Landtages
- Peter Glotz (1939–2005), Publizist, Wissenschaftler und SPD-Politiker
- Martin Runge (* 1958), von 1996 bis 2013 Abgeordneter des Bayerischen Landtages, Publizist
Partnergemeinden
- Pilisvörösvár, Ungarn (seit 1990)
- Garches, Frankreich (seit 1994)
Weblinks
- Wappen von Gröbenzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Gröbenzell: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,66 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Beschreibung und Geschichte des Gemeindewappens Wappen von Gröbenzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 466
- ↑ Abstimmungsergebnis des Bürgerentscheids vom 3. April 2011
- ↑ Ergebnis der Gemeinderatswahl 2014 in Gröbenzell
- ↑ Detailliertes Ergebnis der Gemeinderatswahl 2014
- ↑ Rechtsposition der Bürgermeister nach dem Gemeinderecht (auf www.groebenzell.de)
- ↑ Merkur.de: Neubau statt Sanierung vom 29.Juli 2015
- ↑ Historische Straßennamen in Gröbenzell. Gemeinde Gröbenzell, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ Peter Bierl: ´Neuer Name für Schule gesucht, Süddeutsche Zeitung, 24. November 2010. Abgerufen am 5. April 2011
- ↑ Beschreibung der Gröbenzeller Kommunalflagge
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143.
- ↑ Villa Zierer, Kunst und Literatur im Münchner Westen
- ↑ Süddeutsche.de, Eine Verbeugung vor den Opfern, 23. März 2012 (aufgerufen am 27. April 2012)
- ↑ Merkur Online, Gröbenzell bekommt einen Stolperstein (aufgerufen am 28. April 2012)
- ↑ Nachtlinien im MVV
- ↑ Homepage der Gemeinde Gröbenzell zu den neuen Fahrradpumpen
- ↑ TU-München, Lehrstuhl Prof. Bayer, Ph.D