Kabel Deutschland (KDG) ist der Nachfolger der Deutschen Telekom im Bereich Breitbandkabelnetz.
KABEL DEUTSCHLAND GMBH | |||
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Unternehmensform | GmbH | ||
Gegründet | 2003 | ||
Firmensitz | München-Unterföhring | ||
Geschäftsführung |
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Mitarbeiter | 2.500 (Stand: 31. Mai 2005) | ||
Branche | Kabelnetzbetreiber & Bezahlfernsehen | ||
Website | kabeldeutschland.de |
Geschichte und Entstehung
Im Zuge der Privatisierung wurden die Kabelnetze der einzelnen Bundesländer an verschiedene Betreiber verkauft. Die Deutsche Telekom erwarb einen überwiegenden Großteil der Kabelnetze. Ein Konsortium, das die Investmentgesellschaften Apax Partners, Providence Equity und Goldman Sachs Capital Partners gebildet hatten, übernahm stückweise unter dem Firmennamen Kabel Deutschland die Kabelnetze. Im Februar 2006 erwarb der Finanzinvestor Providence Equity Partners 95 % der Anteile.
Flächendeckung
Kabel Deutschland wollte ein flächendeckendes Netz betreiben und dazu alle Konkurrenten aufkaufen. Das Bundeskartellamt verhinderte die Aufkäufe und somit die bundesweite Monopolstellung für KDG im Programm-Einspeise-Markt. Dies geschah zuletzt am 7. Oktober 2004 in den drei großen Fällen: ish (Provider für Nordrhein-Westfalen), iesy (Provider für Hessen) und Kabel BW (Provider für Baden-Württemberg) 2,7 Milliarden Euro hätte dies Kabel Deutschland gekostet, was - wie oben erwähnt - verhindert wurde. Damit hätte Kabel Deutschland das gesamte Überlandkabelnetz in der Hand, außerdem 17 Millionen von insgesamt 22 Millionen Kabelanschlüssen in Deutschland. Man ist aber weiterhin bemüht, wenigstens in den restlichen Bundesländern das Monopol zu erlangen und die Netzebene 4 Betreiber, die z.T. eigene lokale oder regionale Netze aufgebaut haben, zu verdrängen oder übernehmen.
Kabel Digital
Prinzip
In den meisten Städten, die im Bereich von KDG liegen, wird ein erweitertes Digitalangebot betrieben. Das Projekt ist ein Mammut-Projekt in der deutschen Medienlandschaft. Gut unterrichtete Kreise sprechen von mehreren Millionen Euro, die in manchen Großstädten allein für Werbung ausgegeben worden seien.
Kooperationen und Deals
Um das Angebot (vor allem im Bereich Digital-Fernsehen) den Kunden schmackhaft zu machen, hat Kabel Deutschland sich in letzter Zeit darum bemüht möglichst viel Exklusiv-Rechte zu erwerben.
- Private Sender ins Kabel: Kabel Digital hat mit RTL World und der ProSiebenSat.1 Gruppe eine Kooperation ausgehandelt, sämtliche Sender der beiden Familien ins Netz einspeisen zu dürfen. Geplant sind auch neue Pay-TV-Angebote von RTL und ProSiebenSat.1. So wurden im Juni 2006 die beiden Pay-TV Sender Sat.1 Comedy und Kabel 1 Classic ins KD Home Paket eingespeist. Voraussichtlich bis zum Ende des Jahres 2006 werden auch Pay-TV Sender der RTL Gruppe bei KD Home starten.
Kritiker und Gegner
Seit seinem Bestehen hat KDG viele Kritiker und Gegner, die an angebliche Korruption beim Wechsel von Telekom zu KDG glauben. Durch Kabel Digital wurden die Gegner zahlreicher, da befürchtet wird, dass die Kombination aus Telefon, Fernsehen und Internet zu einer Monopolstellung führen könnte. Die Kritiker befürchten auch, dass zurzeit der allgemeinen technischen Neuerung im Bereich HDTV und DVB-T Kabel Deutschland die Vorliebe der Bürger zu technisch Neuem ausnutzen könnte und somit das eigene Produkt besser vermarkten könnte. Ein weiterer Kritikpunkt der Gegner ist das zu späte Erkennen der Bedeutung von DVB-C: Einige Kritiker argumentieren gegen die hohen Werbeinvestitionen; diese Mittel wären im Netzausbau besser aufgehoben gewesen. Auch an Kundenfreundlichkeit mangele es, so die Kritiker. Nicht wirklich Kritik sondern Verwunderung entsteht, wenn man überlegt, dass KDG früher als Hauptargument gegen den Satellitendirektempfang betonte, dass für den Kabelempfang kein Zusatzgerät erforderlich wäre. Seit KDG selbst einen Decoder einsetzt, argumentiert man anders herum und erklärt, die Installation eines DVB-C-Receivers sei äußerst einfach. Tatsächlich sei, wie Kritiker meinen, die Inbetriebnahme eines digitalen Empfangsgerätes für Kabel keineswegs einfacher als die Installation eines vergleichbaren Gerätes für den Satellitenempfang.
Digitalfernsehen
Für das digitale Fernsehen von Kabel Deutschland wird eine zusätzliche Empfangsbox (DVB-C-Receiver) benötigt (siehe auch digitale Fernseher).
Das Angebot besteht aus den Free-TV-Sendern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD (ARD digital, 24 Sender) und ZDF (ZDFvision, 5 Sender), die unverschlüsselt eingespeist werden.
KDG bietet neben dem Angebot von Premiere auch eigene Pay-TV Pakete an. Zu diesen gehören Kabel Digital Free (26 TV- und 10 Radiosender), für welches eine einmalige Zahlung geleistet werden muss, Kabel Digital Home (34 Sender) und mehreren internationalen Paketen, für die eine monatliche Gebühr erhoben wird. Die Pay-TV-Sender von KDG und Premiere sind verschlüsselt und es wird eine Smartcard benötigt.
Die Pay-TV-Pakete von KDG sehen wie folgt aus:
1-2-3.tv
9live
BBC World
Bibel TV
Bloomberg
Das Vierte
DSF
EuroNews
Eurosport
Eurosport 2
K-TV
Kabel 1
MTV
n-tv
N24
NICK
ProSieben
RTL
RTL 2
Sat.1
Super RTL
Tele 5
terranova
TRT INT
TV5
Viva
Viva Plus
VOX
Xtra Music (10 Audios)
Evangeliums-Rundfunk (ERF Radio)
Radio Horeb
13th Street
AXN (DE)
BBC Prime
Boomerang (DE)
E!-Entertainment
Extreme Sports
ESPN Classic Sport
Fashion TV
Games TV
Gute Laune TV
Kabel eins classics
Kinowelt
Motors TV
MTV Dance
MTV Hits
NASN
National Geographic (DE)
Planet
Playboy TV
Playhouse Disney
Sailing Channel
Sat.1 Comedy
SciFi
Silverline
Spiegel TV
The History Channel
Toon Disney (DE)
Toon Disney +1 (DE)
Trace.TV
Tv.gusto premium
VH1 Classic
Wein TV
Wetter Fernsehen
Xtra Music (35 Audios)
AXN (EN)
BBC Prime
Boomerang (EN)
CNBC
ESPN Classic Sport
Extreme Sports
MTV Dance
MTV Hits
NASN
National Geographic (EN)
Sky News
TCM
Toon Disney (EN)
VH1 Classic
Sailing Channel
Internet und Telefonie
Kabel Deutschland bietet neben Fernsehprodukten über das Kabelnetz auch Telefonverbindungen und Internet-Anschlüsse an. Medienberichten zufolge kämpft das Unternehmen in diesem Bereich allerdings mit schwerwiegenden technischen Problemen. Kritiker beklagen die mangelhafte Qualität und schlechte Erreichbarkeit des Service und das Fehlen einer kostenlosen Hotline. Darüber hinaus wird dem Unternehmen vorgeworfen, Kunden wegen übermäßiger Internet-Nutzung trotz Flatrate außerordentlich zu kündigen.
Siehe auch
Weblinks
- Kabel Deutschland (Firmenwebsite)
- Kabel Deutschland (Presse)
- Providence Equity Partners Inc., der derzeitige Haupteigentümer
- ZDF-Bericht (WISO) über massive Probleme bei Telefon- und Internetdiensten von Kabel Deutschland
- plusminus (ARD) - Bericht über KDG-seitige Kündigung von Vielsurfern trotz Flatrate
- FTD-Bericht über Internet-Betreiber (Bezugnahme auf KDG)
- Informationen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Kabel Deutschland
- Informationen der Verbraucherzentrale Hamburg zu Kabel Deutschland