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Der an der Ruhrmündung gelegene Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als der größte Binnenhafen Europas.
Mit der Gründung der Gesamthochschule Duisburg im Jahr 1972 – die mittlerweile in die Universität Duisburg-Essen aufgegangen ist – konnte an die Tradition der Alten Universität angeknüpft werden, die von 1655 bis 1818 in Duisburg bestand.
Duisburg liegt am Rande des niederbergischen Hügellandes, an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten dieser Flüsse. Im Norden der Stadt münden die Alte Emscher und die Kleine Emscher in den Rhein. In der Landesplanung ist Duisburg als Oberzentrum eingestuft.
Höchste Erhebung der Stadt ist der Standort Haus Hartenfels mit 82,52 m über NN, der tiefste Punkt liegt mit 14,85 m über NN in Duisburg-Walsum (Kurfürstenstraße). Die mittlere Höhenlage des Stadtkerns beträgt 33,5 m über NN (Duisburg-Mitte, Königstraße/Ecke Hohe Straße).
Die Stadt Duisburg hat sich bereits 1973 mit flussabwärts gelegenen Landkreisen zur Euregio Rhein-Waal zusammengeschlossen. Dazu gehören die niederrheinischen Kreise Kleve und Wesel, die Städte Arnheim und Nimwegen sowie einige grenznahe niederländische Provinzen.
Das Stadtgebiet Duisburgs besteht heute aus sieben Stadtbezirken, die sich in 46 Stadtteile unterteilen.
Namensursprung
Die erste Silbe des Namens der Stadt soll auf das germanische „dheus“ zurückgehen, was soviel wie „feuchtes Gebiet“ oder „Überschwemmungsgebiet“ bedeutet. Duisburg bedeutet demnach „befestigter Ort im Überschwemmungsgebiet“.
Eine andere Deutung geht davon aus, dass der Name sich vom altdeutschen „duis“ = Hügel ableitet. Danach bedeutet Duisburg soviel wie „Burg auf dem Hügel“.
Damit könnte die auf einer leichten Anhöhe über dem Rhein stehende ursprüngliche Hofanlage mit Graben, Wall und Palisadenzaun im Bereich des heutigen Rathauses gemeint sein.
Duisburg ist nicht der einzige Ort in Europa mit diesem Namen. Ein heutiger Ortsteil von Tervuren in Belgien, der 1977 eingemeindet wurde, trägt denselben Namen.
In der niederländischen Provinz Gelderland gibt es eine Stadt namens Doesburg.
Geschichte
Huldigungs-Umritt Heinrichs II.
Römische und nachrömische Zeit
Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des hochwassergeschützten „Burgplatzes“ bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen. Die Römer unterhielten hier eine regelmäßige Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung, die den Legionen als Brückenkopf diente.
Der „Alte Markt“ war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz der Stadt, die durch ihre Lage am Hellweg und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war.
420 Neubesiedlung der Duisburger Altstadt. Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Stellung der Römer.
883 Die Normannen beziehungsweise Wikinger erobern Duisburg und überwintern hier. Die früheste datierte schriftliche Erwähnung Duisburgs geht aus der Chronik des Regino von Prüm hervor. Die Handschrift befindet sich heute in der Stadtbibliothek der Stadt Trier.
Mittelalter
Duisburg im Mittelalter (Modellaufnahme)Stadtbefestigung
Aufgrund der günstigen geographischen Lage Duisburgs auf einer Hochterrasse am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr wurde im Mittelalter etwa um 740 mit der Anlage eines Königshofes begonnen.
Im 10. Jahrhundert erfolgt der Ausbau zu einer Königspfalz. Belegt sind mindestens 18 Königsaufenthalte in jenem Jahrhundert. 929 findet in der Stadt eine Reichssynode statt. 1002 trifft der Erzbischof von Köln auf Heinrich II. und wählt ihn zusammen mit dem Bischof von Lüttich zum König.
Bis 1290 ist Duisburg reichsfreie Stadt, dann wird sie von König Rudolf von Habsburg gegen 2000 Silbermark an den Grafen von Kleve verpfändet.
In der Folgezeit wird Duisburg Mitglied der Hanse. Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg, die vor etwa 1000 Jahren geschah, und der im 14. Jahrhundert zunehmenden Verlandung des toten Rheinarms wurde die wirtschaftliche Entwicklung jedoch unterbrochen. Von der Kaufmannsstadt entwickelte sich Duisburg zur Ackerbürgerstadt. Das Wirken von Gerhard Mercator und die Gründung der Universität im Jahre 1655 schufen die Anerkennung als „Gelehrtes Duisburg“ („Duisburgum Doctum“).
Zirka 1000 verlagert der Rhein seinen Hauptstrom von Duisburg weg, der so entstandene Altrheinarm bleibt noch lange Zeit schiffbar.
Duisburg um 1647Duisburg, Stadtmauer am Innenhafen
Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im ausgehenden 17. Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die schließlich mit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ausbau der Rhein-Ruhr-Mündung zum größten Binnenhafen der Welt zur „Montanstadt“ führte.
Große Industriewerke (unter anderem Thyssen und Krupp) siedelten sich nördlich und südlich von Duisburg an und bestimmten nach der Eingemeindung die Entwicklung der Gesamtstadt maßgeblich mit. Die Werke, die in der Nähe alter Siedlungsräume entstanden, zogen Arbeiter aus dem deutschen Reich, Polen, Österreich und den Niederlanden an. Es entstanden neue Siedlungen um die alten Kerne und die Einwohnerzahlen wuchsen rasant.
1824 Bau der Schwefelsäurefabrik des Fr. W. Curtius, Beginn der Industrialisierung.
1828Franz Haniel eröffnet in Ruhrort eine Werft für Dampfschiffe.
1846 Duisburg wird zunächst an den südlichen Teil der Köln-Mindener Eisenbahn angebunden, im Folgejahr wird die Weiterführung der Strecke durch das nördliche Ruhrgebiet bis Minden fertig gestellt.
1859 Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Duisburg
1873 Duisburg scheidet aus dem Landkreis Duisburg aus und wird Stadtkreis.
1897 Eröffnung der ersten elektrischen Straßenbahn.
1904 Am 1.April wird die Duisburger Berufsfeuerwehr gegründet
1905 Meiderich und Ruhrort werden nach Duisburg eingemeindet.
1911Hamborn, ein Zentrum der deutschen eisenschaffenden Industrie, scheidet aus dem Landkreis Dinslaken aus und wird mit bereits 103.000 Einwohnern Stadtkreis.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 herrscht auch in Duisburg Anarchismus. Es gibt wilde Streiks, Straßenschlachten und Feuergefechte zwischen rechten und linken Gruppierungen. Eine Hyperinflation enteignet den Mittelstand. 1921 folgt die Besetzung der Stadt durch Franzosen und Belgier. Zu Begehung des französischen Nationalfeiertags paradieren französische Truppen am 14. Juli1922 durch die Straßen der besetzten Stadt. Im September des Jahres 1925 verlassen Franzosen und Belgier die Stadt, nachdem die deutsche Regierung den Dawes-Plan akzeptiert. Nach einer Phase der wirtschaftlichen Beruhigung gerät die Stadt bereits Ende 1929 in eine neue Rezession. Die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre traf die Stadt besonders hart. Damals hatte sie mit 34,1 Prozent die höchste Arbeitslosenquote des deutschen Reiches.
1921 Am 8. März rückt das französische Infanterie-Regiment 168 in die Städte Duisburg und Düsseldorf wegen ausstehender Reparationen ein. Mit der Besetzung Duisburgs sichert sich Frankreich eine Schlüsselstellung für die Besetzung des übrigen Ruhrgebiets. Die Versammlungsfreiheit wird aufgehoben und die Duisburger Presse unterliegt einer Zensur.
1923 Von den Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus beginnen französische und belgische Truppen im Januar mit der Besetzung des Ruhrgebiets. Die Duisburger Untergruppe der Separatistengruppe „Rheinischer Unabhängigkeitsbund“ ruft am 22. Oktober die „Rheinische Republik“ aus. Franzosen und Belgier beenden am 29. November die Herrschaft der Duisburger Separatisten.
1925 Im September des Jahres 1925 verlassen die letzten französischen Truppen das Duisburger Stadtgebiet
1929 Die Stadtkreise Duisburg und Hamborn werden zum neuen Stadtkreis Duisburg-Hamborn zusammengelegt.
1935 Der Stadtkreis Duisburg-Hamborn wird in Stadtkreis Duisburg umbenannt.
In der Zeit von 1942 bis 1944 gab es in Duisburg ein Konzentrationslager. Dieses befand sich anfangs in Duisburg-Ratingsee, wurde aber 1943 in die bereits zerbombte Diakonenanstalt am Kuhlenwall verlegt. Anfangs war das Duisburger Lager ein sogenanntes Außenlager des Konzentrationslager Sachsenhausen, später wurde das Duisburger Lager dem Konzentrationslagers Buchenwald unterstellt. Die Insassen kamen zwangsweise unter anderem zu Aufräumarbeiten nach Luftangriffen zum Einsatz.
Als logistisches Zentrum des Ruhrgebietes und bedeutender Standort der Chemie- und Hüttenindustrie war Duisburg ein regelmäßiges Angriffsziel alliierter Bomber. Dabei werden nicht nur Häfen, Gleis- und Industrieanlagen, sondern auch gezielt die zivile Bevölkerung angegriffen.
Duisburg war bereits seit 1936 Garnisonsstadt. Nach dem durch den Bruch des Versailler Vertrages und des Locarno- Abkommens erfolgten militärischen Besetzung des Rheinlandes am 7. März 1936 – der sogenannten Remilitarisierung – erfolgte die Verlegung des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 79 in die Stadt. Etwa ein Jahr später wurde die Stationierung erster Flakeinheiten – einer schweren und einer leichten Flakstammbatterie – in der damals noch im Bau befindlichen Neuenhof-Kaserne am 6. April 1937 mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt gewürdigt. Neben zwei Flak-Kasernen, einem Flakbeständelager und einer kleinen Kaserne für Angehörige der Nebeltruppe gab es mehrere Munitionsdepots, eine Standortschießanlage sowie zwei größere Scheinanlagen in der Walsumer Rheinaue und im Binsheimer Feld. Einheiten der Flakgruppe Duisburg, waren nicht nur im gesamten Stadtgebiet des heutigen Duisburgs, sondern auch in den angrenzenden Gemeinden eingesetzt. Zu erwähnen sind auch verschiedene Einheiten der Luftnachrichtentruppe, die beispielsweise das Personal für das Flugwachkommando (Fluko) Duisburg am Kaiserberg oder die Funkmeßbeobachtungs-Stelle „Komet“ im Grenzbereich zwischen Duisburg und Düsseldorf stellten. Im Fluko Duisburg waren vorrangig Duisburger Frauen eingesetzt.
Trotz der immensen militärischen Präsenz blieben die deutschen Verteidigungsbemühungen letztlich erfolglos und konnten die weitgehende Zerstörung der Stadt nicht verhindern. Als die am weitesten westlich gelegene Großstadt des Deutschen Reiches erlebte Duisburg eine immense Anzahl schwerer und schwerster Bombenangriffe; als eine Einflugschneise zum Ruhrgebiet erlebte die Stadt daneben ab 1943 praktisch tägliche Luftalarme.
1941 unter anderem am 12./13. Juni werfen britische Maschinen 445 Tonnen Bomben ab.
1943 äscherten 577 britische Bomber am 12./13. Mai die gesamte Innenstadt von Duisburg mit 1599 t Bomben ein und machten 96.000 Menschen obdachlos.
1944 erleidet die Gesamtstadt die schwersten Schäden, als unter anderem am 22. Mai über 2000 Tonnen Bomben fallen, eine Menge, die am 14./15. Oktober noch mehr als vervierfacht wird, als in drei Angriffswellen jeweils mehr als 1000 Halifax, Lancaster und Mosquito-Bomber über Duisburg erscheinen. Es folgten zahlreiche weitere Großangriffe in ähnlicher Größenordnung.
1945 kamen zu den Bombenschäden die Zerstörungen während des Endkampfes um die Stadt, die am Nordwestrand des Ruhrkessels lag und seit Ende Februar 1945 mit Artillerie beschossen wurde. Während für den Norden der Stadt am 28. März der Krieg vorbei war, endete der Krieg in den südlich der Ruhr gelegenen Stadtbereichen erst am 12. April1945 mit dem Einmarsch Angehöriger der 17th Airborne Division, einem Teil der 9th US-Army.
Nach offizieller Zählung der Duisburger Luftschutz-Polizei war die Stadt Duisburg 299 Bombenangriffen ausgesetzt. Nach alliierten Unterlagen gab es allerdings etwa 310 Luftangriffe gegen die Stadt. Durch die immense Anzahl und Schwere der Angriffe im 2. Weltkrieg wurde das alte Stadtbild ganz erheblich zerstört. Bei Kriegsende waren rund 80 Prozent der Wohngebäude zerstört oder stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren mussten wesentliche Bereiche der Stadt einschließlich der Infrastruktur neu aufgebaut werden. Im Rahmen dieses Wiederaufbaus verschwanden viele weitere historische Merkmale, nicht nur in der Altstadt.
Nach der Währungsreform ist die Stadt durch einen ungebrochenen Aufstieg in allen Lebensbereichen gekennzeichnet. Kohle und Stahl werden wieder die Motoren des Wiederaufbaus.
Ende der 1950er Jahre zählt der Arbeitsamtsbezirk Duisburg kaum Arbeitslose.
Die Wirtschaftskraft der Region Duisburg war überdurchschnittlich und lag um fast 50% über dem Landesdurchschnitt. Es erfolgte ein gewaltiger Zustrom von Menschen in die Stadt. Bis 1961 schnellt die Einwohnerzahl auf 502.933 hoch. Trotz der Kohlenkrise, die im Jahre 1957 begann und die auch in Duisburg zur Schließung von Zechen führte, erlebte die Stahlindustrie in den 1960er Jahren eine gute Konjunktur. Vermehrt suchte die Industrie ausländisches Arbeitskräftepotential. Bedingt durch die rasante produktivitätssteigernde technologische Entwicklung im Bereich der Erzeugung von Eisen und Stahl sinkt aber in den 1970er Jahren die Zahl der Beschäftigten. Die Arbeitslosigkeit steigt an. Noch 1986 versuchen die Arbeitnehmer der Krupp-Hütte in Rheinhausen sich erfolglos gegen die Schließung ihres Werkes durchzusetzen.
Duisburg, das 20 Jahre zuvor noch zu den deutschen Städten mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen zählte, hatte aufgrund der einseitigen Industriestruktur nun mit erheblichen Standortproblemen zu kämpfen. Es erfolgten vermehrt Anstrengungen, freigewordene Industrieflächen für neue Industrien und für die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Transportunternehmen aufzubereiten. Doch die Unternehmensneuansiedlungen können den Verlust der Arbeitsplätze auch im neuen Jahrtausend nicht ausgleichen.
Innenhafen, äußerer BereichInnenhafen, innerer Bereich
Besonders bedrohlich für die Stadt sind die erheblichen Kaufkraftverluste, die eine Folge der hohen Erwerbslosigkeit und des rasanten Bevölkerungsrückangs sind. Hinzu kommt die zunehmende Attraktivität benachbarter Niederrheinstädte für Einkäuferinnen und Einkäufer. Waren es früher die Anwohner des Niederrheins, die zum Einkaufen nach Duisburg fuhren, so blieben diese im Zuge der Stadtentwicklungen am Niederrhein zunehmend aus. Die Nachbarstadt Oberhausen konnte sich diesem Trend mit der Errichtung der Einkaufs-„Mall“ Centro erfolgreich entgegenstellen, was die Abwanderung von Kaufkraft aus Duisburg hinaus jedoch zusätzlich verschärfte. Auch in Duisburg war viele Jahre lang die vieldiskutierte Ansiedlung einer „Mall“ (Arbeitstitel: MultiCasa) am Hauptbahnhof in Innenstadtnähe geplant. Da der Stadtrat 2005 in einer umstrittenen Entscheidung beschloss, das Baugelände gegen den Willen des Investors als Sondergebiet auszuweisen, ist dieses Projekt vom Tisch. Zur Zeit wird ein kleiner dimensioniertes Einkaufszentrum (ca. 50.000 m² Verkaufsfläche) mitten im Stadtzentrum gebaut. Zusammen mit dem neu erbauten City Palais, in dem nicht nur der Ersatz der Mercatorhalle Platz findet, sondern auch noch ein modernes Spielkasino, bilden diese beiden Gebäude den neuen Anziehungspunkt in der Stadtmitte. Am Rande der Innenstadt hat sich der Innenhafen als gelungenes Beispiel einer Stadtumgestaltung etabliert.
1977 – Erster Höhepunkt der Stahlkrise, die im Jahre 1975 ihren Anfang nimmt. Seit 1974 sinkt die Rohstahlerzeugung von 32,2 Millionen Tonnen auf 21,5 Millionen. Die Krise hat weite Teile des Ruhrgebiets erfasst. Im produzierenden Gewerbe gehen 200.000 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet verloren.
1979 – Zum ersten Mal wird in Duisburg und weiten Teilen des Ruhrgebiets Smogalarm am 17. Januar ausgelöst.
1982 – Revierweite Proteste der Stahlarbeiter gegen Schließungs- und Entlassungsabsichten der Stahlunternehmen im Ruhrgebiet. Krupp legt das Walzwerk in Duisburg-Rheinhausen still.
1985 – In Duisburg und anderen Städten des westlichen Ruhrgebiets wird im Januar die höchste Smogalarm-Stufe ausgelöst. Günter Wallraffs Buch „Ganz unten“ wird veröffentlicht.
1990 – Radio Duisburg startet als erstes lokales Privatradio in Nordrhein-Westfalen.
1999 – Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge am Innenhafen wird eröffnet.
2004 – Am 18. Juli ist Duisburg von einem Tornado betroffen, der im Hafen zwei Ladekräne umwirft, das Stadttheater abdeckt und weitere Schäden anrichtet.
2005 – Duisburg ist Austragungsort der World Games, der Weltspiele der nichtolympischen Sportarten.
Religionen
Duisburg gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum Köln. 1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt („Brot und Wein“) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. 1610 wurde der Synodalverband der reformierten Gemeinden Jülich, Kleve und Berg gegründet, zu dem auch die Gemeinde in Duisburg gehörte. Die Gegenreformation konnte sich nicht durchsetzen. 1727 bildete sich auch eine lutherische Gemeinde. Beide Konfessionen vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In preußischer Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb Rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, aus der später der Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Walsum gehört zum Kirchenkreis Dinslaken und das linksrheinische Duisburg zum Kirchenkreis Moers. Duisburg ist Sitz der großen evangelischen Hilfsorganisation Kindernothilfe.
Die nach der Reformation in Duisburg verbliebenen Katholiken gehörten weiterhin zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung 1801 kam Duisburg zum Bistum Münster. Seit 1958 gehören die zurzeit 36 Pfarrgemeinden der Dekanate Duisburg-Süd, Duisburg-Mitte, Duisburg-Ruhrort und Duisburg-Hamborn zum damals neu gegründeten Bistum Essen. Die 18 Pfarrgemeinden des linksrheinischen Dekanats Duisburg-West und des zum Dekanat Dinslaken gehörenden Pfarrverbands Walsum liegen im Bereich des Bistums Münster.
Die jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen zählt etwa 2.800 Mitglieder. Ihr neues Gemeindezentrum wurde 1999 am Innenhafen eröffnet.
Etwa acht Prozent der Duisburger Bürgerinnen und Bürger bekennen sich zum Islam.
Eingemeindungen
Zu Beginn des 19. Jahrhundert bildete die Stadt Duisburg im Kreis Wesel im preußischenHerzogtum Kleve zusammen mit der als Enklave im Herzogtum Berg und im Landkreis Düsseldorf liegenden Ortschaft Wanheim-Angerhausen die Bürgermeisterei Duisburg. Unter den klevischen Städten zählte sie zur viertwichtigsten nach Kleve, Wesel und Xanten.
Zum Stadtgebiet gehörten weitere Dörfer beziehungsweise Wohnplätze und Siedlungen, wie etwa Duissern, Feldmark – das heutige Dellviertel, Neuenkamp, das heutige Neudorf und Hochfeld. 1801 wurde das zu Moers gehörende Kasslerfeld nach Duisburg umgemeindet.
1815 kam die Stadt nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft wieder zu Preußen und wurde im Zuge der Verwaltungsgliederung des Preußischen Staates 1816 dem neu gebildeten Landkreis Dinslaken im Regierungsbezirk Kleve in der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt. Schon 1822/23 traten die erste Änderungen ein: Die beiden Rheinprovinzen wurden vereinigt, ebenfalls die Regierungsbezirke Kleve und Düsseldorf und aus den Landkreisen Dinslaken und Essen der neue Landkreis Duisburg gebildet. 1857 schied die Stadt Duisburg durch Einführung der Städteordnung aus der Bürgermeisterei Duisburg aus. Die Bürgermeisterei Duisburg-Land bestand danach nur noch aus der Ortschaft Wanheim-Angerhausen. Im Jahre 1873 wurde Duisburg kreisfrei und 1902 das mittlerweile zum Landkreis Ruhrort gehörende Wanheim-Angerhausen mit der Stadt Duisburg vereinigt.
am 1. August1929: die Stadt Hamborn (seit 1900 kreisangehörige Stadt im Landkreis Ruhrort, später Dinslaken und seit 1911 Stadtkreis) sowie die Ortschaften Rahm, Huckingen, Buchholz, Wedau, Bissingheim, Mündelheim, Großenbaum, Serm, Ehingen und Hüttenheim (alle Amt Angermund, Landkreis Düsseldorf). Die neugegliederte Stadt erhielt zunächst den Namen Duisburg-Hamborn, der 1935 in „Duisburg“ geändert wurde.
am 1. Januar1975: die Städte Homberg (Stadtrechte seit 1921), Rheinhausen (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien Friemersheim und Hochemmerich, Stadtrechte seit 1934) und Walsum (Stadtrechte seit 1958), die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen (bis 1950 Amt Rumeln) sowie der Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei Repelen-Baerl).
Duisburg-Hamborn
Duisburg-Hamborn war von 1929 bis 1935 der Name der heutigen Stadt Duisburg. Ihren Doppelnamen erhielt die neu gebildete Stadt 1929, als die beiden Stadtkreise Duisburg und Hamborn zusammen mit den im Süden liegenden Gemeinden zu einem neuen Stadtkreis vereinigt wurden. 1935 wurde die Stadt in Duisburg umbenannt. Schon vorher waren die Doppelnamen von Barmen-Elberfeld in Wuppertal und von Gelsenkirchen-Buer aufgegeben worden. 1940 wurde auch Krefeld-Uerdingen in Krefeld umbenannt.
Wie es bei nahezu allen Großstädten der Fall ist, so ist auch Duisburg in seinen heutigen Grenzen das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, in deren Folgen eine Reihe von umliegenden Orten eingemeindet wurden. Die Stadt war lange Zeit die elftgrößte Stadt Deutschlands, da sie jedoch in den letzten 30 Jahren mehr als 17 Prozent ihrer Einwohner verloren hat, steht sie nunmehr hinter Leipzig auf dem 13. Platz.
Anfang der 1970er Jahre betrug der Anteil ausländischer Bürger nicht einmal sechs Prozent, heute beträgt er etwa 15 Prozent. In den letzten zehn Jahren haben sich etwa 45.000 Menschen mit Migrationshintergrund einbürgern lassen. Insgesamt haben etwa 120.000 Duisburger eine internationale Herkunft, was einem Anteil von bis zu 24 Prozent an der Bevölkerung entspricht.
Auf der Liste der 50 größten deutschen Städte liegt Duisburg nach aktuellen Zahlen der Einwohnermeldeämter bei den Geburten auf Rang 37. 8,5 Kinder pro 1000 Einwohner kommen jährlich zur Welt. Im Prognos Familienatlas 2005, der alle Kreise und kreisfreien Städten erfasst, gehört Duisburg in Hinblick auf die Familienfreundlichkeit zu den zehn Schlusslichtern.
Mit dem absehbaren Absinken der Einwohnerzahl unter 500.000 sind gemeinderechtliche negative Konsequenzen verbunden, die unter anderem die finanziellen Zuweisungen des Landes an die hoch verschuldete Stadt betreffen. Das Ausmaß des Einwohnerverlustes in Duisburg innerhalb der letzten 35 Jahre ist erheblich. Auf dem Gebiet vor den großen Eingemeindungen lebten am 31. Dezember 1974 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 428.594 Menschen. Bis heute ist die Zahl der dort lebenden Einwohner um 21 Prozent auf knapp 340.000 gesunken. Gegenüber 1961 ist das sogar ein Verlust von 32 Prozent.
Politik und Gesellschaft
An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein Rat und seit 1275 zwei Bürgermeister. Der Rat hatte zehn bis 22 Mitglieder. Der Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und zwei Räte selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als Bürgerbeteiligung auf, der „Sechzehner“. Ihm gehörten je vier Vertreter der vier Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der „Vierundzwanziger“. Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend aufgehoben. 1807 wurde in französische Zeit die Munizipalverfassung mit einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es „Stadtverordnete“, später Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, in preußischer Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später Oberbürgermeister.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein, und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt.
2004 wurde zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren ein Oberbürgermeister gewählt, der nicht der SPD angehört. Adolf Sauerland gewann im zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin Bärbel ZielingSPD.
In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die CDU stellt seit der letzten Wahl vier Bezirksvorsteher: Katharina Gottschling (Rheinhausen), Hildegard Fischer (Homberg/Ruhrort/Baerl), Heinrich Klose (Stadtmitte), Arno Müller (Süd). Drei Bezirksvorsteher gehören der SPD an: Heinz Plückelmann (Walsum), Uwe Heider (Hamborn), Wilhelm Jankowski (Meiderich/Beeck).
Städtepartnerschaften
Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Bereits kurz nach der Wahl ist die DAL in der CDU-Fraktion aufgegangen. Die AMP hatte zunächst mit der FDP eine Fraktion gebildet. Die Duisburger Pro Bürger Partei (PBP) hat sich 2004 von ihrer Bundespartei getrennt und in Bürger Union 2004 umbenannt. 2005 trennte sich die AMP von der FDP und bildet mit den Vertretern der Bürger Union eine gemeinsame Fraktion. Die PDS-OL heißt seit Ende 2005 „Die Linke. Offene Liste“. Somit sieht die aktuelle Sitzverteilung wie folgt aus: SPD 28 Sitze, CDU 28 Sitze, Grüne 7 Sitze, Linke 4 Sitze, FDP 3 Sitze, Bürger Union/AMP 3 Sitze und REP 1 Sitz.
Die CDU und die Grünen haben miteinander einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, besitzen jedoch auch zusammen mit dem Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) keine Mehrheit im Rat. Sie sind auf die fallweise Unterstützung weiterer Ratsmitglieder angewiesen.
Finanzielle Situation der Stadt
Ähnlich wie viele andere Großstädte steckt Duisburg seit Jahren in einer finanziellen Krise. So genannte Kassenkredite sollen eigentlich nur kurzfristige Engpässe vermeiden. Die gelegentliche Liquiditätsspritze wurde jedoch für zahlreiche Gemeinden zum Dauertropf.
Im Duisburger Entwurf für das Haushaltsjahr 2006 wurde als Höchstbetrag für Kassenkredite 1,25 Milliarden Euro festgelegt (0,7 Mrd. 2004). Durch die so genannte Haushaltsicherung soll die Neuverschuldung beendet werden. Das wird in Duisburg für 2013 bis 2019 angestrebt. Danach könnten Alt-Schulden abgetragen werden. Duisburg steht unter der Finanzaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf.
Stadtwappen
Das Wappen der Stadt Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild oben einen wachsenden, rot gezungten schwarzer Doppeladler, unten eine dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar1977 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als „redendes“ Wappen bezeichnet werden, denn die Burg weist auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve verpfändet war.
Das Wappen der Stadt Duisburg unterliegt einer kommunalen Wappensatzung. Zur Nutzung ist eine Erlaubnis erforderlich.
Duisburg bietet ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Herausragend wichtiges Ereignis sind die alljährlich seit 1977 (außer 2005) stattfindenden Duisburger Akzente, die sich jeweils mit einem kulturell aktuellen Thema auseinandersetzen, und das Traumzeit-Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord. Überregional bedeutsam sind die im gesamten Ruhrgebiet stattfindende RuhrTriennale und das Klavier-Festival Ruhr.
Ein auffälliges Wahrzeichen der Stadt ist der zentral in der Innenstadt aufgestellte „Livesaver“-Brunnen mit einer sieben Meter hohen „Nana“-Figur von Niki de Saint Phalle. Sie steht auf einer von Jean Tinguely aus Schrottteilen konstruierten rotierenden Plattform. Dieser Brunnen ist einer von mehren, die in der als „Brunnenmeile“ bezeichneten Fußgängerzone Königstraße liegen.
Schauspiel im Duisburger Stadttheater: Duisburg besitzt kein eigenes Ensemble, deswegen werden Inszenierungen anderer Theater, insbesondere aus dem Ruhrgebiet und aus Düsseldorf, gezeigt.
Kom’ma Theater (Kinder- und Jugendtheater) in Rheinhausen.
Meidericher Kleinkunstbühne.
Veranstaltungsorte
Mercatorhalle: Sie galt 40 Jahre lang als die „gute Stube“ der Stadt. Die Duisburger Philharmoniker hatten hier ihre Spielstätte. Die Konzert- und Veranstaltungshalle wurde Anfang 2005 abgerissen, um Platz für einen voraussichtlich im Frühjahr 2007 zu eröffenden Veranstaltungskomplex, das City Palais, zu schaffen.
Theater am Marientor (TaM): Das ehemalige Musicaltheater („Les Miserables“) wird heute für unterschiedlichste Bühnenveranstaltungen angemietet. Die Duisburger Philharmoniker nutzen es seit der Schließung der Mercatorhalle als Ausweichquartier.
Pulp: das „Event-Schloss“ in Hochfeld, ein 2002 zu einer mittelalterlich anmutenden Burg umgebautes Bahnhofsgebäude.
MSV-Arena: Fußballstadion mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten.
Lichtspielhäuser
Filmforum: Das Filmforum am Dellplatz ist das älteste kommunale Kino Westdeutschlands. Es besitzt ein bedeutendes filmhistorisches Archiv. Alljährlich findet hier die Duisburger Filmwoche statt. Im Sommer nutzt das Filmforum die Gebläsehalle im Landschaftspark Nord als Open-Air-Kino.
UCI-Multiplex-Kino am Hauptbahnhof.
Museen
Datei:Duisburg Kantpark.JPG Kantpark mit dem Lehmbruck-Museum im Hintergrunddie sogenannte duisburger museums 4
Wilhelm-Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur: Ausgehend von dem Werk des Duisburger Künstlers Wilhelm Lehmbruck wird in einem 1964 von seinem Sohn entworfenen Museumsbau eine europaweit einmalige Sammlung moderner Bildhauerei sowie Malerei gezeigt.
Kultur- und Stadthistorisches Museum mit der Mercator-Sammlung: Das frühere Niederrheinische Museum ist in einem ehemaligen Getreidespeicher am Innenhafen untergebracht. Es neben der Mercator-Sammlung jährlich mehrere Wechselausstellungen und die Münz- und Antikensammlung Köhler-Ostbahr. Die derzeitige Dauerausstellung zur Stadtgeschichte wird in den nächsten Jahren überarbeitet. Im Museum ist das Museum Stadt Königsberg untergebracht.
Museum der Deutschen Binnenschifffahrt:In einem ehemaligen Jugendstil-Hallenbad in Ruhrort/Laar wird eine umfangreiche Sammlung gezeigt. Zum Museum gehören zwei historische Dampfschiffe, die im Ruhrorter Hafen ankern.
1. Niederrheinisches Karnevalsmuseum am Mattlerbusch.
Naturwissenschaftliches Museum Duisburg, Studio der Heimat in Wedau.
Bienenmuseum Duisburg in Rumeln-Kaldenhausen.
Radio-Museum in Ruhrort.
Bergbaumuseum Rheinhausener Bergbausammlung.
Sammlung Junge Kunst in den Räumen der König-Brauerei in Beeck.
Stiftung DKM – aktuelle Gegenwartskunst am Innenhafen.
Cubus Kunsthalle – aktuelle Ausstellungen.
Kunstförderung
Zur Erinnerung an den 1881 in Duisburg-Meiderich geborenen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) hat die Stadt Duisburg das „Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium“ gestiftet. Dieses Stipendium wird für die Dauer von zwei Jahren vergeben und richtet sich an junge Künstlerinnen und Künstler und seit 2004 erstmalig auch an Schriftsteller. Es soll einem nordrhein-westfälischen und einem in Deutschland lebenden Kunstschaffenden sowie einem Schriftsteller im deutschen Sprachraum, die in der Regel noch nicht 35 Jahre sind, die Möglichkeit bieten, sich in Duisburg mit einer postindustriellen Umwelt auseinander zu setzen. Die Stadt stellt im historischen Dreigiebelhaus den Stipendiaten kostenlos Wohnateliers zur Verfügung.
Bauwerke
Rathaus: Das Duisburger Rathaus geht zurück auf den mittelalterlichen Könighof, der an derselben Stelle gestanden hat. Das heutige, im Stil der Frührenaissance (Historismus) errichtete Gebäude, wurde 1902 fertiggestellt (Architekt: Friedrich Ratzel).
Die Salvatorkirche ist die evangelische StadtkircheKirchen
Salvatorkirche: Die neben dem Rathaus stehende Salvatorkirche befindet sich auf dem Gelände des mittelalterlichen Königshofes. Hier stand erstmals im 9. Jahrhundert eine Kirche. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde 1415 der Neubau fertiggestellt. Seit 1571 ist die am Innenhafen gelegene Salvatorkirche evangelisch.
Karmelkirche: In die katholische Karmelkirche von 1961, gelegen am Innenhafen, sind Teile der im Krieg zerstörten Minoritenkirche von 1513 integriert worden.
Liebfrauenkirche: Die 1960 fertiggestellte Liebfrauenkirche ersetzte die im Krieg zerstörte älteste katholische Stadtkirche. Ihre Glasfenster und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Vatikanpavillon der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Der außergewöhnliche doppelgeschossige Stahlbeton-Kirchbau wird in die Kunstepoche des Brutalismus eingeordnet.
Pfarrkirche St. Joseph: Die St. Joseph-Kirche von 1874 im Dellviertel ist heute die Hauptkirche der katholischen Innenstadt-Gemeinde.
Marienkirche: 1153 wurde die Marienkirche als erste Niederlassung des Johanniterordens in Deutschland errichtet. Der heutige klassizistische Bau geht zum größten Teil auf das Jahr 1802 zurück. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Kirche evangelisch.
Abteikirche St. Johann Baptist: Die Abtei Hamborn mit der Abteikirche St. Johann Baptist geht auf das 11./12. Jahrhundert zurück, ein Vorgängerbau ist von 900. Die Abtei gehört zum Prämonstratenser-Orden.
Pfarrkirche St. Dionysius: Die spätromanische katholische Dorfkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde 1221 erbaut.
Jüdisches Gemeindezentrum: Das 1999 fertig gestellte Jüdische Gemeindezentrum (Architekt: Zvi Hecker) liegt im Innenhafen unweit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten alten Synagoge von 1875.
Ditib-Merkez-Moschee: In Marxloh entsteht die größte Moschee Deutschlands, die ein 34 Meter hohes Minarett und ein 23 Meter hohes silberfarbene Kuppeldach haben wird. Der Gebetsraum soll Platz für 1.200 Gläubige bieten.
Dreigiebelhaus: Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus, errichtet 1536, ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude Duisburgs.
Amts- und Landgericht Duisburg: Der ältere Gebäudeteil wurde 1876 im Stil der Neorenaissance fertiggestellt (Architekt: Paul Thomer).
Küppersmühle: Das von Herzog & de Meuron 1999 zum Museum umgebaute Gebäude von 1909 ist der architektonisch bedeutsamste Teil der Speicherzeile im Innenhafen.
Universitäts-„Keksdosen“: 23 Ziegel-Rundbauten (Architekten: Peter Poelzig u.a.) sind die markantesten Gebäude der in Neudorf am Rande des Stadtwalds gelegenen Universität.
Technologiepark Neudorf: Das im Universitäts-Stadtteil gelegene „Haus der Wirtschaftsförderung“, das Technologiezentrum und das Mikroelektronikzentrum wurde 1992 bis 1996 von Norman Foster errichtet.
Zoo Duisburg: Der 1934 gegründete Tierpark gilt mit seinem Delfinarium und selten gezeigten Tieren wie Koalas, Wombats, Fossas und Flussdelfine als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Duisburg.
Hafen: Im Frühjahr, Sommer und Herbst starten ab Steiger Schwanentor im Innenhafen mehrmals tägliche Hafenrundfahrten durch Europas größten Binnenhafen.
Landschaftspark Duisburg-Nord: Das Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes, einer Zeche und einer Kokerei wurde zu einem rund 200 Hektar großen Park neuen Typs entwickelt und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen im Gasometer.
Naherholungsflächen: Zu nennen sind insbesondere der Revierpark Mattlerbusch mit der Niederrhein-Therme, der Sportpark Wedau mit Regattabahn, MSV-Arena, beleuchteter Nachtlaufstrecke, Strandbad, Wasserskibahn, Fußball- und Tennisplätzen und die Sechs-Seen-Platte, die genauso wie die verschiedene Uferbereiche des Rheins, der Duisburger Stadtwald, der Baerler Busch, der Toeppersee sowie diverse weitere Seen und Parks vielfältige Erholungsmöglichkeiten bieten.
Nachtleben: Rund um den Innenhafen (teilweise in historischen Speichergebäuden), im Universitätsviertel (mit der ältesten Duisburger Studentenkneipe Finkenkrug, die die größte Bierauswahl Nordrhein-Westfalens besitzt) und am Dellplatz findet man eine abwechslungsreiche Kneipenlandschaft.
Feste: Bedeutend für das gesellschaftliche Leben sind der Duisburger Karneval und die Kirmes des Beecker Schützenvereins.
Sport
An der Regattabahn im Sportpark Wedau trainieren Ruderer, Kanuten und Läufer
Duisburg ist Sitz des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen, des deutschen Kanu-Verbandes sowie weiterer überregionaler Sportverbände.
Gleich drei große Vereine haben die Duisburger Fußballtradition begründet: der Duisburger SV (der 1964 mit dem TuS Duisburg 48/99 zu Eintracht Duisburg fusionierte), die Sportfreunde Hamborn 07 und der Meidericher Spielverein. Nur letzterer hat 1963 den Sprung in die neue Bundesliga geschafft; dort erfolgte zwei Jahre später die Umbenennung in MSV Duisburg. Nach dem Umbau des alten Wedaustadions steht seit 2005 die moderne MSV-Arena mit einem Fassungsvermögen von 31.500 Zuschauern zur Verfügung. Ehemaliger Deutscher Meister und Pokalsieger ist der Frauen-Bundesligist FCR 2001 Duisburg (vormals FC Rumeln-Kaldenhausen).
Der Eissportverein Duisburg „Die Füchse“ spielt in der DEL. Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche Handball-Regionalligist und ehemalige Bundesligist OSC 04 Rheinhausen beheimatet. Die Duisburg Ducks sind siebenmaliger Deutschen Meister im Inline-Skaterhockey und dreimaliger Europapokalgewinner. Die RESG Walsum ist im Rollhockey mit 16 Titeln deutscher Rekordmeister. Der Amateur Schwimm Club Duisburg (ASCD) gehört zu den besten Vereinen in der Deutschen Wasserball Liga.
Bekannt geworden ist die Sportstadt Duisburg unter anderem durch die Ausrichtung von Kanu- und Ruderweltmeisterschaften auf der Regattaanlage Duisburg-Wedau (siehe Sportpark Wedau), der Universiade1989 sowie der World Games 2005.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Duisburg ist ein internationales Handels- und Logistikzentrum und hat einen optimalen Anschluss an das Straßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz. Mit dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen Rhein-Ruhr-Airport „Düsseldorf International“, der acht Bahnminuten vom Duisburger Hauptbahnhof entfernt liegt, gibt es zudem eine direkte Flughafenanbindung.
Häfen
Im Duisburger Hafen
Der Duisburger Hafen „duisport“ gilt als der größte Binnenhafen Europas. Er besitzt zudem einen Seehafen-Status, da mit flussgängigen Seeschiffen im Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient werden, und umfasst ein Freihafen-Gelände.
Der Mittelpunkt des Hafens liegt noch heute im Bereich der Ruhrmündung, wo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts der erste Ruhrorter Hafen geschaffen wurde.
Jährlich werden dort rund 40 Millionen Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen pro Jahr den Hafen an. Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740 Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 Hektar ergeben eine Uferlänge von 40 Kilometer. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265 Hektar Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei über 70 Millionen Tonnen liegt. Zum Vergleich: Hamburgs Umschlag liegt bei 115 Millionen Tonnen.
Straßen und Schiene
Schon vor über fünftausend Jahren zogen Reisende durch das Duisburger Gebiet und über die Rheinfurt zum Hellweg. Heute ist Duisburg ein Verkehrsknotenpunkt von europäischer Bedeutung, das durch zahlreiche Straßen, Schienenwege und Brücken erschlossen ist. Die ältesten Brücken sind die Eisenbahnbrücke Hochfeld–Rheinhausen, deren Vorläufer bereits 1873 entstanden ist, und die Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg, die auf 1907 zurück geht.
In den 1930er Jahren wurde Duisburg durch die heutige A 3 (E 35) an das Autobahnnetz angeschlossen. Weitere Autobahnen sind die A 40 (E 34) (Ruhrschnellweg), die A 42 (Emscherschnellweg), die Stadtautobahn A 59 (Nord-Süd-Achse) und die A 524 als südliche Anbindung an das Kreuz Breitscheid. Das Kreuz Kaiserberg (A 3/A 40) wurde als „Spaghettiknoten“ berühmt.
Hauptbahnhof
Bereits 1846 wurde Duisburg durch die Cöln-Mindener Eisenbahn an das Bahnnetz angeschlossen. 1886 entstand der erste „Centralbahnhof“ an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofes, dessen Gebäude 1934 im Stile der Funktionalismus errichtet wurde. Er ist ein bedeutender Fernbahnhof, der unter anderem regelmäßige ICE-Direktverbindungen in Richtung Amsterdam, Berlin, Frankfurt und Hamburg anbietet. Der zweitgrößte Duisburger Bahnhof, Rheinhausen, besitzt eine RegionalExpress-Anbindung.
Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg nach Stilllegung seiner Rangierbahnhöfe Duisburg-Wedau und Duisburg Hbf/Güterbahnhof kein Eisenbahnknoten mehr, aber es besteht nach wie vor der „Gemeinschaftsbetrieb Eisenbahn und Häfen“ bei der ThyssenKrupp AG als Europas größte Werksbahn.
Unternehmen
Duisburg ist bis heute ein bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie und verfügt über die größte Ausdehnung an Produktionsstätten dieses Bereichs weltweit. Mittlerweile stehen sämtliche der sechs im Ruhrgebiet betriebenen Hochöfen in Duisburg. Etwa die Hälfte des in Deutschlands erzeugten Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert.
Steinkohle wird mittlerweile nur noch auf der Zeche Walsum abgebaut. Eine Vielzahl von Schachtanlagen, die zumeist im Duisburger Norden und dem heutigen Duisburger Westen lagen, sind längst geschlossen.
Durch den Strukturwandel kam es zu einem erheblichen Arbeitsplatzabbau in der Duisburger Montanindustrie. In den 1960er Jahren zählte die Stadt zu jenen mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen in der Bundesrepublik. Gab es damals noch fast 70.000 Stahlarbeiter, so sind heute davon lediglich 16.000 übrig geblieben. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist von knapp 280.000 auf nur noch 150.000 gesunken, so dass die Stadt heute noch in Folge dessen unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit leidet.
Ihre ehemalige Funktion als Einkaufsstadt weit über ihre Grenzen hinaus hat die Stadt verloren. Seit Jahren wird ein Abfluss von Kaufkraft beklagt. Mit unter 100.000 m² verfügt die Duisburger Innenstadt über eine vergleichsweise geringe Handelsfläche.
Eine wichtige Funktion im Strukturwandel hat der „Logport“ als internationales Logistikzentrum. Dort stand bis 1993 das durch den Rheinhausener Arbeitskampf bundesweit bekannt gewordene Krupp-Stahlwerk.
Bereits 1987 wurde in Neudorf das „Tectrum“ gegründet, dort werden in den früher von Daimler genutzten Gebäuden sowie in den den von Norman Foster entworfenen zwei Neubauten Büroräume, Produktions- und Laborflächen für Unternehmen aus allen Bereichen der Elektronik und ihrer Anwendungen angeboten. Erste Erfolge im Bereich des Aufbaus einer mittelstandsorientierten Gründungskultur entstand mit der Ansiedlung der microTEC Gesellschaft für Mikrotechnolgie mbH. Im Jahr 2006 ist die Anzahl der im „Tectrum“ ansässigen Unternehmen bereits auf über 50 Unternehmen gestiegen. Die Unternehmen bilden mit industrielle Anwendungen von Mikro- und Nanotechnologien, sowie Informationstechnologie eine Basis für neue Arbeitsplätze in Duisburg. Die Universität Duisburg-Essen sowie die angegliederten Institute bieten dabei direkte Anknüpfungspunkte.
Etwa ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte Duisburg auch den Bereich unternehmensorientierter Dienstleistungen und wurde zu einer Art „Hochburg“ für Callcenter. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG, Citibank und Dresdner Bank, aber auch der Internetdienstleister AOL sowie die sanvartis GmbH (ehemals Gesundheitsscout24) betreiben Callcenter in Duisburg zur bundesweiten Abdeckung ihrer Servicerufnummern. Hier finden mittlerweile gut 5000 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz.
Hüttenwerke Krupp Mannesmann am Rhein
Bedeutende Großbetriebe und Unternehmen in Duisburg
Logistik: Deutsche Bahn AG – Geschäftsbereich Railion, Deutsche Bahn AG – Geschäftsbereich DB Netz, Deutsche Post AG – Briefverteilzentrum, Kühne + Nagel KG, WM Sea Air Transport GmbH, ABX Logistics GmbH, New Wave Logistics GmbH, Wincanton Trans European GmbH, Rhenus AG & Co. KG, E.H. Harms GmbH & Co. KG Automobile-Logistics, Garbe Logistics AG, Vos Logistics Oss BV (ab 2007)
Globale Unternehmen: Imperial Holdings Ltd., Makita Werkzeuge GmbH, Norske Skog Walsum GmbH, Shimadzu Europa GmbH, Siemens Power Generation Industrial Applications, Hitachi Power Europe GmbH (ab 2007)
Medien
Bis Mitte der 1960er Jahre war der Duisburger Generalanzeiger das wichtigste Tagesblatt für Duisburg und die Region. Er verschwand im Zuge der Konzentration im Pressewesens. Über das aktuelle Tagesgeschehen berichten heute die Duisburger Lokalredaktionen der beiden Tageszeitungen „Westdeutsche Allgemeine“ (WAZ) und „Neue Ruhr Zeitung“ (NRZ), deren Zentralredaktionen sich in Essen befinden, sowie die „Rheinische Post“ (RP) mit Hauptsitz in Düsseldorf. Außerdem gibt es eine WAZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der NRZ) in Hamborn, eine RP- und eine NRZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der WAZ) in Rheinhausen.
Am 1. April1990 ging Radio Duisburg als erster Lokalsender in NRW auf Sendung. Der WDR (Hörfunk und Fernsehen) ist mit einem Regionalkorrespondenten in Duisburg vertreten. Seit Anfang 2005 strahlt der Duisburger Sender Kanal Avrupa europaweit ein türkischsprachiges Fernsehprogramm aus. Der erste private lokale Fernsehsender in NRW, Studio 47 begann seinen Sendebetrieb – vorerst nur über Kabel – im März 2006.
Duisburg blickt auf eine jahrhundertealte Bildungstradition zurück. Mit dem Landfermann-Gymnasium besitzt die Stadt eine der ältesten Schulen in ganz Deutschland, deren Wurzeln auf die bereits vor 1280 als Schola Duisburgensis gegründete ehemalige Lateinschule zurückreichen.
Universität Duisburg-Essen, gebildet zum 1. Januar 2003 durch Vereinigung der Universitäten in beiden Städten: Die Duisburger Universität war 1972 als Gesamthochschule durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet und 1980 in Universität – Gesamthochschule – Duisburg umbenannt worden. Von 1994 bis zur Vereinigung mit der Essener Universität trug sie den Namen Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Bereits von 1655 bis 1818 gab es in Duisburg eine Universität (siehe auch: Alte Universität Duisburg), die vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm gegründet worden war.
Folkwang-Hochschule – Standort Duisburg: die Hochschule wurde 1927 in Essen als Folkwang-Schule für Musik gegründet und erhielt 1962 den Rang einer Musikhochschule. 1972 wurde diese mit den Konservatorien in Essen und Duisburg zur Staatlichen Hochschule für Musik Ruhr zusammengefasst.
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Abteilung Duisburg
Eine Reihe von Instituten, die an der Universität angesiedelt sind, prägen die Duisburger Forschungslandschaft: Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS), Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST), Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), Salomon Ludwig Steinheim-Institut für Deutsch-Jüdische Geschichte e.V. (StI), Forschungsinstitut für wirtschaftliche Entwicklungen im Pazifikraum (FIP), Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalenwicklung (InKuR), Institut für Ostasienwissenschaften (InfO), Deutsch-Französisches Institut für Automation und Robotik (IAR)
Institut für Entwicklung und Frieden (INEF): diese Universitäts-Forschungseinrichtung geht auf eine von Willy Brandt gegründete Stiftung zurück
Bibliotheken
Mit fast 1.000.000 Medienbeständen zählt die Duisburger Stadtbibliothek zu den großen Stadtbüchereien Deutschlands. In den 1970er Jahren gab es ein umfangreiches Zweigstellennetz, das neben sechs Stadtbezirksbibliotheken auch viele Stadtteilbibliotheken umfasste. Im Zuge der Sparmaßnahmen sind heute sieben Stadtbezirksbibliotheken und sechs Stadtteilbibliotheken übrig gegblieben. Von besonderer Bedeutung sind auch die Universitätsbibliothek der Universität Duisburg-Essen und das Archiv der Stadt Duisburg.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Duisburg beziehungsweise die Stadt Hamborn und andere heute zu Duisburg gehörigen Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum:
1888: Friedrich Hammacher, Abgeordneter des preußischen Landtages, Ehrenbürger von Duisburg und Ruhrort sowie seit 1898 auch von Meiderich
1890: Otto von Bismarck, Ehrenbürger von Duisburg und seit 1895 auch von Ruhrort und Meiderich
2000: Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister, Ehrenbürger von Duisburg
Weitere Auszeichnungen der Stadt sind:
der Goldene Ehrenring, mit dem außergewöhnliche Verdienste um die Stadt Duisburg geehrt werden. Träger waren bislang meist ehemalige Oberbürgermeister.
die Mercatorplakette für besondere Verdienste, insbesondere auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet. Träger waren bislang zum Beispiel Gründungsrektoren der Duisburger Universität sowie Kulturdezernenten und Generalmusikdirektoren
der Stadtring, der an Ratsmitglieder und leitende Gemeindebeamte für besondere Verdienste um die Selbstverwaltung der Stadt verliehen werden kann
die Stadtplakette, zum Beispiel für eine 10jährige Zugehörigkeit zum Rat oder an Bürger, die sich um die Stadt verdient gemacht haben
die Stadtmedaille in Silber beziehungsweise in Bronze an Mitglieder der Bezirksvertretungen oder sonstigen Personen für langjährige kommunalpolitische Verdienste
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind in Duisburg geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr beziehungsweise -tag: