VRRP (Virtual Router Redundancy Protocol) | ||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Familie: | Internetprotokollfamilie | |||||||||||||||||
Einsatzgebiet: |
Hochverfügbarkeit | |||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
Standards: |
RFC 5798 (2010) |
Das Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) ist ein Verfahren zur Steigerung der Verfügbarkeit wichtiger Gateways in lokalen Netzen durch redundante Router.
Das VRRP wurde von Ascend Communications, DEC, IBM, Microsoft und Nokia im Jahr 1998 entwickelt. Heute ist es aber auch in den Routern vieler anderer Hersteller wie Alcatel, Cisco oder DrayTek verfügbar. Ziel war es, einen offenen Standard zu etablieren, der sich dem Problem der Ausfallsicherheit von Datenwegen widmet, nämlich der Verfügbarkeit des sogenannten Standardgateways in lokalen Netzen.
Funktionsweise
Beim Routen von Datenpaketen durch Netzwerke wird dem Ausfall von Teilstrecken auf dem Weg zum Ziel normalerweise durch dynamisches Routing entgegengewirkt. Fällt jedoch der erste Router auf einer Strecke aus, so ist dieser Fehler nicht durch dynamisches Routing zu beheben, da ein Host im Normalfall nur ein statisches Standardgateway kennt und meist auch nur eines unterstützt.
Durch einen Ausfall des ersten Routers, des Standardgateways, sind die betroffenen Hosts von der Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten, selbst dann, wenn noch aktive Router im selben Teilnetz verfügbar sind.
An dieser Stelle setzt das VRRP an. Mehrere physische Router werden zu einer logischen Gruppe zusammengefasst, die sich im Netzwerk nun als ein logischer virtueller Router präsentiert.
Hierzu wird dem logischen Router eine virtuelle IP-Adresse und eine virtuelle MAC-Adresse zugeordnet. Einer der Router innerhalb der Gruppe wird als der virtuelle Master-Router definiert. Dieser bindet daraufhin die virtuelle MAC- und die virtuelle IP-Adresse an sein Netzwerkinterface und informiert die anderen Router der Gruppe, die als virtuelle Backup-Router agieren.
Fällt der Master-Router aus, werden die virtuelle IP-Adresse und die virtuelle MAC-Adresse innerhalb von drei Sekunden auf einen der Backup-Router übertragen, der damit zum neuen Master-Router wird.[1] Sowohl die MAC- als auch die IP-Adresse werden transferiert, damit die betroffenen Hosts nicht ihren ARP-Cache aktualisieren müssen. Die Folgen des Ausfalls des ersten Routers auf der Route können somit reduziert werden. Dieses Redundanzprinzip wird Hot Standby genannt.
Verwendung und Alternativen
Da VRRP Patente der Firma Cisco verwendet, haben die Entwickler des freien OpenBSD-Betriebssystems ein alternatives Protokoll CARP entwickelt. Die Webserversoftware Nginx Plus hat das VRRP-Protokoll mit dem Release R6 implementiert, wodurch eine Hochverfügbarkeit der Webserver erreicht werden soll.[2]
Siehe auch
- Hot Standby Router Protocol (HSRP), entwickelt von Cisco Systems
- Common Address Redundancy Protocol (CARP), entwickelt vom OpenBSD-Team
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ VRRP
- ↑ Owen Garett: Announcing NGINX Plus Release 6 with Enhanced Load Balancing, High Availability, and Monitoring Features. nginx, 2015, abgerufen am 3. Juni 2015.