Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Ruhpolding hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Traunstein |
Fläche: | 147,83 km² |
Einwohner: | 6.319 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km² |
Höhe: | 625 bis 1961 m ü. NN |
Postleitzahl: | 83324 |
Vorwahl: | 08663 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | TS |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 140 |
Gemeindegliederung: | 55 Ortschaften, Einöden und Weiler |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 83324 Ruhpolding |
Offizielle Website: | Gemeindeseite |
E-Mail-Adresse: | gemeinde.ruhpolding @t-online.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Andreas Hallweger (CSU) |
Ruhpolding (im Dialekt "Ruapading" gesprochen) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein in den Chiemgauer Alpen. Der Hauptort liegt im Ruhpoldinger Talkessel, der auch "Miesenbacher Tal" genannt wird. Ruhpolding ist ein überregional bekannter Kur- und Fremdenverkehrsort.
Geographie
Gemeindegliederung
Ortsteile sind Aschenau, Au, Bacherwinkel, Bärngschwendt, Bibelöd, Blicken, Bojern, Brand, Brandl, Brandlberg, Brandstätt, Buchschachen, Egg, Eisenberg, Endsee, Fritz, Froschsee, Fuchsau, Fuchswiese, Geiern, Gnaig, Grashof, Gruttau, Gstatt, Guglberg, Hadermarkt, Hallweg, Haßlberg, Hinterpoint, Hinterreit, Hocherb Alm, Hutzenau, Infang, Knogl, Labenbach, Laubau, Lohen, Maiergschwendt, Mitterwegen, Mühlwinkl, Neustadl, Niedervachenau, Obereben, Obergschwendt, Oberhausen, Ort, Plenken, Point, Ramsen, Ramsler, Rauchenbichl, Reiten, Ried, Schürzbichl, Schwaig, Seehaus, St. Valentin, Stadler, Steinberg, Steinbergalm, Stocking, Stockreit, Sulzen, Untereben, Urschlau, Vordermiesenbach, Waich, Wasen, Weingarten, Widdmoos, Wiesen, Zell und Zwickling.
Berge
- Rauschberg (1645 m)
- Unternberg (1425 m)
- Sonntagshorn (1961 m)
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortsteils Buchschachen stammt aus dem Jahr 924. Das Gut "Ruhpoldingen" wird um 1193 zum ersten Mal erwähnt. Seit 1585 wurde im Gemeindegebiet Erz abgebaut. 1882 wurden die 1818 gegründeten Gemeinden Ruhpolding, Zell und Vachenau zu einer politischen Gemeinde vereinigt. 1895 wurde die Eisenbahnlinie nach Traunstein eröffnet. Die von Dr. Carl Degener initiierten Pauschalreisen (damals in Sonderzügen) führten nach dem Zweiten Weltkrieg in Ruhpolding zu einem regelrechten Tourismusboom. Mitte der fünfziger Jahre lagen die Übernachtungszahlen bei 600.000. 1991 war der bisherige Rekord: 1.122.732 Übernachtungen.
Ruhpolding liegt nicht im Südosten des Landkreises Traunstein, sondern genau im Süden. Bis zum 31.12.1881 gab es im Tal der Bayerischen Traun, auch Miesenbachertal genannt, drei Ortschaften. Diese schlossen sich zum 01.01.1882 zur "Großgemeinde" Ruhpolding zusammen. Die Namensfindung war nicht einfach. Keine der drei selbstständigen Gemeinden (mit z.B. drei Bürgermeistern und drei Feuerwehren) wollten ihren Namen aufgeben: Zell, Vachenau und Ruhpolding. Man einigte sich schließlich auf "Ruhpolding", weil dort die Pfarrkirche mit Friedhof steht, weil dort 1821 das erste Schulhaus entstand und auch die Posthalterei angesiedelt war (im jetzigen Hotel "Zur Post").
Übrigens ist am 24. Oktober 1835 zwischen Rauschberg (1671m) und Sonntagshorn (1960m) im Schwarzachen-Gebiet der letzte Bär in Bayern geschossen worden. Wie sich später herausstellte, war es auch der letzte Bär Deutschlands.
1933 wurde Ruhpolding durch Dr. Carl Degener, der ein Reisebüro in Berlin betrieb, für den Fremdenverkehr größeren Stils entdeckt. Vorher kamen wenige Sommerfrischler und Wintersportler ins Tal. 1979, mit der ersten Biathlon-Weltmeisterschaft, startete Ruhpolding seine Karriere als der Biathlonort der Bundesrepublik Deutschland.
Politik
Wappen
Die Beschreibung des Wappens aus dem Jahr 1922 lautet: Der grüne Dreiberg versinnbildlicht die drei ehemaligen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell. Die goldene Linde stellt die neue Gemeinde Ruhpolding dar. Der silberne Querfluss weist auf die Traun hin, die das Miesenbachertal durchschneidet. Das silberne Schildchen mit dem goldbegrifften silbernen Griesbeil spielt auf die Steinkreuze vor der St. Valentinskirche an, wo man ehedem eine Dingstätte vermutete.
Bürgermeister
- 1905-1919: Georg Eisenberger, BBB
- Andreas Hallweger
Wirtschaft und Infrastruktur
Freizeit- und Sportanlagen
- Kabinenbahn zum Rauschberg (1671 m) mit der schwierigen Skiabfahrt Rossgasse
- Sesselbahn zum Unternberg (1425 m) mit Skigebiet (5 Lifte)
- Skigebiet Westernberg
- Biathlon-Leistungszentrum BLZ mit Skisprungschanzen (5 Schanzen mit K20 m bis K110 m)
- Im Winter Langlaufloipen im Drei-Seen-Gebiet sowie in und rund um Ruhpolding. Sowie im BLZ am Zirmberg mit Flutlicht
- Sporthalle mit Leistungszentrum für den Schießsport
- Eissporthalle
- Wellenerlebnisbad "Vita Alpina"
- Golfplatz im Ortsteil Zell
- Märchen-Familienpark
Kureinrichtungen
- Kurkrankenhaus Vinzentinum
- Freibadeanlage und Kurverwaltungspavillon
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Glockenschmiede: Ausstellung in Originalgebäuden.
- Heimatmuseum: Sammlung aus allen Lebensbereichen Ruhpoldings.
- Holzknechtmuseum Ruhpolding: Freigelände mit historischen Bauten und Werkzeugen der Holzknechte in der Laubau südlich von Ruhpolding.
- Schnauferlstall: Motorräder ab dem Baujahr 1924.
- Museum für bäuerliche und sakrale Kunst: Bäuerliche und sakrale Kunst der Region
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche St. Georg, ein talbeherrschender Bau von 1738 bis 1757 mit hochromanischer "Ruhpoldinger Madonna"
- ehemaliges Jagdschloss, 1587 für Herzog Wilhelm V. errichtet
- Wahlfahrtskirche Maria Schnee in Urschlau
- Filialkirche St. Valentin in Zell
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1919, Georg Eisenberger (1863-1945), deutscher Politiker (BBB), MdR, MdL (Bayern), Bürgermeister von Ruhpolding
- Dr. Carl Degener (1900-1960), Touristikpionier, Gründer des Touristikkonzerns TOUROPA.
- Pfarrer Peter Bergmaier, Verfasser des 1924 erschienenen ersten Heimatbuchs von Ruhpolding.