Kempō Karate

Kampfkunst
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juni 2006 um 17:27 Uhr durch YurikBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: ro:Kempo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kempō Karate oder auch kurz Kempō (Kanji 拳法) ist eine Kampfkunst-Mischform die Mitte des 20. Jahrhunderts unter anderem aus der Kampfkunst der chinesischen Shaolin-Mönche (Shaolin-Quanfa) und dessen okinawanischen Ableger, dem Karate, hervorgegangen ist. Kempo bedeutet soviel wie "Weg der Faust".

Wortursprung

Diese Bezeichnung rührt von der japanische Leseweise zweier chinesischer Schriftzeichen her, die in China als Quanfa/Chuan-fa und in Japan als Kenpo/Kempo ausgesprochen werden. Im chinesischen Ursprungsland ist Quanfa ein Überbegriff für alle Kampfkunstsysteme. Auf Okinawa und in Japan wurde der chinesische Begriff Kempo in den Jahren nach 1930 ersetzt durch Karate um die Herkunft der japanischen Kampfkünste zu verschweigen.

Geschichte

Auswanderer von der Insel Okinawa und dem chinesischen Festland brachten diese Kampfkünste mit nach Hawaii. 1937 wurde unter James Mitose der "Official Self Defense Club" in Honolulu eröffnet, wo unter dem Stilnamen Kenpo Jujitsu unterrichtet wurde. Sein Partner war William Chow. Eine Kampfkunst entstand, welche japanische Kempo Techniken mit chinesischen Kung Fu Techniken vermischte. Ende der Vierziger Jahre trennten sich ihre Wege und Professor Chow gründete seine eigene Schule. Ein Schüler Chows, Ed Parker, entwickelte aus dem bislang Erlernten einen eigenen Stil, indem er Techniken aus dem Boxen, dem Kali sowie dem Ringen mit einbrachte. Er nannte ihn Ed Parker`s Kenpo Karate oder auch American Kenpo Karate. Professor Chow änderte den Namen seines Stils von "Kenpo" auf "Kara-Ho Kempo", um eine Verbindung mit Ed Parkers Stil zu vermeiden. Nach dem Tod Ed Parkers gründeten einige seiner Schüler ihre eigenen Kenpo Systeme, die allerdings alle auf der Basis der Lehre Ed Parkers aufbauen.

Abgrenzung

Kempo Karate ist dem traditionellen Karate in Inhalten und Etikette (Reishiki) sehr ähnlich. Der größte Unterschied ist die vielfache Verwendung chinesischer Fachbegriffe und Wendungen anstelle der Japanischen Sprache. Auch kleinere Unterschiede im Zeremoniell tendieren ein wenig stärker in Richtung China. Die Techniken sind weitgehend identisch zum traditionellen Karate (unterschiedlicher Stilrichtungen), welches sich ja seinerseits aus dem Shaolin-Quanfa entwickelt hat.

Chinese Kara-Ho Kempo Karate

Chinese Kara-Ho Kempo Karate ist ein auf Hawaii entwickelter eigenständiger Kampfkunst-Stil.

Kempo oder Kenpo (Gesetz der Faust) wurde über Jahrhunderte in China und auf den japanischen Inseln (bes. Okinawa) geformt, ehe es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einwanderer aus Asien Hawaii erreichte. Dort entwickelte Professor William Chow (1914 – 1987), Sohn eines immigrierten Shaolin-Mönches und einer hawaiianischen Mutter, eine eigene Stilrichtung, welcher er den Namen Kara-Ho (Einheit von Körper, Geist, Seele und Verstand) gab.

Durch Großmeister Samuel Alama Kuoha (geb.1946), Schüler Professor Chows und jetziges Oberhaupt des Systems, gelangte Kara-Ho Kempo Mitte der 1970er Jahre auf das amerikanische Festland. Inzwischen wird der Stil an Dōjōs in Nordamerika, Australien und Europa gelehrt, in denen ca. 6000 Schüler trainieren. In den 70'ger Jahren wurde durch Großmeister Kuoha in Zusammenarbeit mit Professor Chow das System grundlegend überarbeitet und stellt heute eine von anderen Kempō Karate Stilen sich extrem unterscheidende Kampfkunst dar, so daß im Grunde keine Verwandtschaft mehr erkennbar ist.

Inhalt sind realitätsnahe Selbstverteidigungstechniken und Katas (waffenlose und mit traditionellen Waffen). Besonderer Wert wird auf die Anwendung von Ki (innere Energie) gelegt. Die innere Energie wird nach Koichi Tohei Sensei (Aikidō) gelehrt, und zwar in Form der vier Ki (siehe Qi) Prinzipien: den einen Punkt halten, totale Entspannung, das Gewicht unten halten, Ki fließen lassen. Diese Prinzipien wurden vom Shihan John Damian (Aikidō) in das System eingeführt, als er diese Großmeister Kuoha in den Siebzigern lehrte.

Seit 1999 wird Kara-Ho Kempo auch in Europa unterrichtet. Zur Zeit existieren in Deutschland drei Dōjōs, zwei in München und eins in Nossen nahe Dresden.

American Kenpo Karate (Ed Parker Kenpo)

American Kenpo Karate ist eine, von Edmund Kealoha Parker geschaffene Kampfkunst, die eine alte, aber andererseits auch eine moderne Methode der Selbstverwirklichung und Selbstverteidigung darstellt. Alte, effektive Kampftechniken wurden mit Erkenntnissen der moderneren Wissenschaft kombiniert. Edmund Kealoha Parker hat American Kenpo Karate als Selbstverteidigungs - System geschaffen, welches auf der „Strasse“ auch funktionieren sollte. Alte Kampftechniken, wurden nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu einem logischen System. Effektive Kampftechniken gab es in allen Kulturen, aus diesem Grund beinhaltet American Kenpo auch Einflüsse aus der chinesischen, japanischen, okinawanischen , hawaiianischen und amerikanischen Kultur. Das Kampfkunst eng mit Naturwissenschaften verbunden ist, wusste man schon immer. Ed Parker hat es aber als einer der ersten geschafft, diese Erkenntnisse in seinem System "American Kenpo Karate" zu integrieren. Er gab alten, wirksamen Prinzipien für erfolgreiches Kämpfen einprägsame Namen, damit Schüler diese schneller erkennen und verarbeiten können. American Kenpo lehrt in erster Linie nicht nur die Techniken, sondern die Prinzipien um erfolgreich zu kämpfen.

Schulen existieren in Deutschland unter anderem in: Berlin, Frankfurt(Oder), Pulsnitz, München, Hamburg und Düsseldorf.

Fachverband in Deutschland ist die American Kenpo Karate Association (AKKA).