Alemannen

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Die Alemannen (von Alamannen: alle (freien, wehrfähigen) Männer) sind eine Volksgruppe im deutschen Bundesland Baden-Württemberg, in der Schweiz, im Elsass, im Regierungsbezirk Schwaben des deutschen Bundeslandes Bayern, im österreichischen Bundesland Vorarlberg und im Bezirk Reutte des Bundeslandes Tirol. Sie sind die Träger der alemannischen Dialekte. Historisch bildeten diese einen Verband, der zum germanischen Stamm der Sueben gehörte.

Bereits bald nach Christi Geburt begann die Völkerwanderung der Sueben und Alamannen von Norddeutschland nach Süden. Sie besiedelten den heutigen Südwesten Deutschlands, etwa zwischen Mainz und der Nordschweiz. Im 5. Jahrhundert wurden sie von den nachrückenden Franken nach Süden verdrängt, so dass heute die Mundart-Grenze an der Murg liegt (zwischen Rastatt und Baden-Baden, etwa 30 km südlich von Karlsruhe) und zieht sich von dort über Heilbronn bis zum Ries. Die Ostgrenze wird vor allem durch den Lech gebildet.

Nach dem Jahr 1000 drangen die Alemannen weiter nach Süden vor, und besiedelten große Teile der bis dahin von romanisierten Kelten bewohnten Schweiz. Diese früheren Einwohner sprechen heute die rätoromanischen Dialekte, die Alemannen der Schweiz reden das Schweizer-Deutsch.

Die alemannischen Dialekte haben von allen oberdeutschen Dialekten am stärksten den Lautstand des Mittelhochdeutschen bewahrt, insbesondere im westlichen und südlichen Sprachgebiet.

Generell können die alemannischen Dialekte in zwei Großgruppen eingeteilt werden:

Während im westlichen Teil die Übergänge teilweise fließend sind, stellt im östlichen Bereich der Rhein (zwischen der Schweiz und Österreich eine deutlicher erkennbare Sprachgrenze dar.

Man unterscheidet im westlichen Alemannisch die Mundarten:

niederalemannisch zwischen Rastatt und dem Süden Freiburgs
Elsässisch im Elsass
hochalemannisch südlich Freiburg bis zur Schweiz
höchstalemannisch deutsche Mundarten der Schweiz

Der signifikanteste Unterschied zwischen nieder- und hochalemannisch ist die Aussprache des Lautes -ch- nach den Buchstaben -e-, -i-, -ä-, -ö-, -ü-, und Konsonanten: Im niederalemannischen wird dieser Laut wie im Hochdeutschen ausgesprochen, im hochalemannischen wie -ch- in "Bach".

Der östliche Siedlungsbereich der Alemannen ist sprachlich geprägt durch folgende Großdialekte:

siehe auch: Berühmtester hochalemannischer Mundartdichter ist Johann Peter Hebel.