Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Name, Symbol, Ordnungszahl | Kupfer, Cu, 29 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serie | Übergangsmetalle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 11 , 4, d | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aussehen | lachsrosa, metallisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Massenanteil an der Erdhülle | 0,01 % | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atommasse | 63,546 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 135 (145) pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 138 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | 140 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Ar]3d104s1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronen pro Energieniveau | 2, 8, 18, 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Austrittsarbeit | 4,44 eV | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wertigkeit | I, II, selten III oder IV | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 745,5 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 1957,9 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 3555 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
4. Ionisierungsenergie | 5536 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Modifikationen | - | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | kubisch flächenzentriert | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dichte (Mohshärte) | 8920 kg/m3 (3,0) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Magnetismus | diamagnetisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 1357,6 K (1084,4 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 2840 K (2567 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 7,11 · 10-6 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 300,3 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 13,05 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 0,0505 Pa bei 1358 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 3570 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 385 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 35–58 · 106 S/m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektrischer Temperaturkoeffizient | 0.0039 1/K bei 20 °C | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 401 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Linearer Wärmeausdehnungskoeffizient | 16,4 · 10-6 1/K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chemisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände | 1, 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxide (Basizität) | Cu2O, CuO (leicht basisch) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Normalpotential | 0,342 V (Cu2+ + 2e- → Cu) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 1,9 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Isotope | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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NMR-Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Kupfer (von lat. cuprum „Kupfer, Metall aus Zypern“) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Cu und der Ordnungszahl 29. Es ist ein Metall der 4. Periode in der 11. Gruppe im Periodensystem. Als ein hervorragender Wärme- und Stromleiter findet es vielseitige Verwendung. Kupfer gehört außerdem zu den Münzmetallen.
Der lateinische Name cuprum ist abgeleitet von lat. aes cyprium „Erz von der Insel Zypern“.
Kupfer als Mineral
Kupfer kommt gediegen in der Natur vor. Das Schwermetall kristallisiert im kubisch-flächnenzentrierten (cfc) Kristallsystem (Cu-Typ), hat eine zwischen 2,5 und 3 liegende Mohshärte und als blankes Metall eine helle, lachsrosa Farbe. Durch oberflächliche Patina-Bildung verändert sich das Metall auch rotbräunlich bis hin zu einem bläulichen Grün, wobei der Metallglanz verloren geht. Strichfarbe ist rosarot. Kupfer ist als sehr weiches Metall gut formbar und zäh. Der Schmelzpunkt liegt bei 1083,4 °C.
Vorkommen
Als gediegenes Element findet sich Kupfer hauptsächlich in basaltischen Laven, wo es sich meist durch Reaktion mit Minerallösungen hydrothermalen Ursprungs aus Eisenoxiderzen bildet. Es tritt meist roh oder in Form verzweigter Strukturen, so genannter Dendrite auf, selten auch in kristalliner Form. Der Anteil gediegenen Kupfers in der Natur ist allerdings sehr niedrig. In Form von Kupfererzen ist Kupfer dagegen ein sehr häufiger Bestandteil der Erdkruste. Es wird dann aus Kupferkies (CuFeS2), Kupferglanz (Cu2S), seltener auch aus Bornit (Cu5FeS4), Atacamit [CuCl2 · Cu(OH)2], Malachit und anderen Erzen gewonnen. Besonders dekorativ sind Türkis, ein Kupferphosphat und Malachit, ein grünes, basisches Kupferkarbonat.
Die weltweit größten Vorkommen gibt es in Chile, den USA, Russland, Sambia, Kanada und Peru. Die wichtigsten Exportländer sind in der CIPEC organisiert. Zur CIPEC gehören u.a. Australien, Indonesien, Zaire sowie Papua-Neuguinea, auf dessen Insel Bougainville eine der weltgrößten Kupferminen 1988 zu einem Bürgerkrieg führte, dessen Folgen noch andauern.
Eigenschaften
Kupfer tritt in den Oxidationsstufen 0, +1, +2, +3 und +4 auf, wobei +4 extrem selten ist (beispielsweise Cs2CuF6) und +2 die stabilste Oxidationsstufe in wässrigen Lösungen ist. Kupfer(II)-Salze (beispielsweise Kupfersulfat) sind meist von blauer oder grüner Farbe. Kupfer zeigt als Halbedelmetall ähnliche Eigenschaften wie die in der gleichen Gruppe stehenden Elemente Silber und Gold. So scheidet sich an einem Eisen-Nagel der in eine Lösung aus Kupfersulfat getaucht wird eine Schicht aus metallischem Kupfer ab, wofür Eisen als Eisensulfat in Lösung geht (siehe dazu auch: Spannungsreihe).
Verwendung
Kupfer wird für Münzen, Stromkabel, Schmuck, Besteck, Armaturen, Kessel, Präzisionsteile, Kunstgegenstände, Musikinstrumente, Rohrleitungen und vieles mehr verwendet.
Für elektrische Kabel, Leiterbahnen und Bauteile, als auch für Wärmeableiter eignet sich Kupfer wegen seiner sehr guten elektrischen und thermischen Leitfähigkeit.
Im Kunsthandwerk wird Kupfer getrieben, das heißt durch hämmern verformt.
Auch werden Dächer mit Kupferblech gedeckt, auf denen sich dann eine beständige grünliche Patina bildet. Diese Patina schützt das darunterliegende Metall gut vor weiterer Korrosion, so dass Kupferdächer eine Lebensdauer von mehreren Jahrhunderten haben können.
Kupfer ist auch Bestandteil vieler Legierungen wie Messing, Bronze und Neusilber. Kupferlegierungen werden wegen ihrer guten Eigenschaften, wie Farbe, Korrosionsbeständigkeit, Preis, Verarbeitbarkeit gerne vielfältig eingesetzt. Man unterscheidet Knetlegierungen, was bedeutet, dass diese gut bei Normaltemperatur mechanisch verformt werden können, und Gusswerkstoffe (Rotguss, Bronzen).
Beispiel für Knetlegierungen sind das silberähnliche Neusilber, eine Kupfer-Zink-Nickellegierung, und das goldgelbe Messing, eine Kupfer-Zink-Legierung. Viele Münzwerkstoffe sind auf Kupferbasis hergestellt, so das „Nordisches Gold“ genannte Metall der goldfarbigen Euromünzen, eine Kupfer-Zink-Aluminium-Zinn-Legierung.
Auch Gegenstände mit silberweißem oder edelstahlartigem Erscheinungsbild sind in Wirklichkeit hoch kupferhaltige Legierungen, worin die kupfereigene Farbe durch ausreichenden Nickelzusatz verschwunden ist. Das Münzmetall der alten 1-DM-Geldstücke, sowie die hellen Anteile der Euromünzen bestehen aus Kupfer-Nickel-Legierungen.
Kupferverbindungen kommen in Farbpigmenten, medizinischen Präparaten und galvanischen Oberflächenbeschichtungen zum Einsatz. Kupfersalze färben die Flamme grün/blau (Spektralanalyse).
Reinstkupfer wird durch elektrolytischen Prozeß gewonnen, wobei das unreine Zementkupfer die Anode und Reinstkupfer die Kathode bilden. Nur die Kupferionen wandern zur Kathode.
Siehe auch: Kupferrecycling
Darstellung
Zur Darstellung von Reinstkupfer wird aus Kupferkies (CuFeS2) zunächst Rohkupfer gewonnen. Dazu wird das Ausgangsmaterial geröstet und so das enthaltene Eisen in Oxid überführt, welches nun durch Zusatz von SiO2 verschlackt wird. Die Schlacke kann vom Rest des Gemischs leicht getrennt werden.
FeS + 3/2O2 + SiO2 FeSiO3 + SO2
Nun wird in einem weiteren Schritt das Kupfersulfid durch eingeblasenen Luftsauerstoff teilweise oxidiert (Röstarbeit) und danach zu Rohkupfer umgesetzt (Reaktionsarbeit).
2Cu2S + 3O2 2Cu2O + 2SO2
Cu2S + 2Cu2O 6Cu + SO2
Der Rohkupfer wird nun elektrolytisch gereinigt.
Nachweis
Kupfer-II-Salze ergeben bei der Nachweisreaktion mit Ammoniaklösung bei pH-Werten über 8 tiefblaue Komplexsalz-Lösungen (Kupfertetramminkomplex [Cu(NH3)4]2+ - auch als Tetramminkupfer(II) bezeichnet):
Cu2+ + 4 NH3 [Cu(NH3)4]2+ (Komplexbildungsreaktion).
Kupferhalogenide leuchten in der Bunsenbrennerflamme grün.
Biologische Wirkung
Kupfer ist Bestandteil des Hämocyanin, das bei vielen Weichtieren und Gliederfüßern als Blutfarbstoff dem Sauerstofftransport dient. Auch bei allen höheren Lebewesen ist Kupfer als Bestandteil vieler Enzyme ein lebensnotwendiges Spurenelement. Der tägliche Bedarf eines erwachsenen Menschen beträgt etwa 2 Milligramm. Kupfer ist vor allen in Leber, Getreide, Gemüse und Nüssen enthalten.
In ionisierter, nicht an Proteine gebundener Form wirkt Kupfer antibakteriell, man spricht hier wie beim Silber vom oligodynamischen Effekt (Oligodynamie), weshalb z. B. auch Blumenwasser, das in Kupfergefäßen aufbewahrt wird, nicht so schnell faul wird.
Die toxische Wirkung entsteht dadurch, dass Kupfer-Ionen an SH-Gruppen von Proteinen binden, und Lipide der Zellmembran peroxidieren, was zur Bildung von freien Radikalen führt, die die DNA und Zellmembranen schädigen. Beim Menschen ist dies z. B. der Fall bei Morbus Wilson, einer Krankheit bei der vor allem die Leber betroffen ist. Kupfersulfat (Kupfervitriol) ist ein starkes Brechmittel, und wird deshalb zur Behandlung vieler Vergiftungen eingesetzt (beispielsweise durch weißen Phosphor).
Geschichte
Kupfer, Gold und Zinn waren die ersten Metalle, welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennen lernte. Da Kupfer leicht zu verarbeiten ist, wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet. Die Zeit seines weiträumigen Gebrauchs vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. wird manchmal auch Kupferzeit genannt. In der Alchemie wurde Kupfer mit Venus/Weiblichkeit ♀ assoziiert.
Später wurde es mit Zinn (und Bleianteilen) zu Bronze legiert. Diese härtere und technisch widerstandsfähigere Legierung wurde zum Namensgeber der Bronzezeit. Die Unterscheidung von Blei gegen Zinn wurde erst mit wachsenden Metallkenntnissen eingeführt, so dass der Begriff Bronze aus heutiger Sicht nur auf die hochkupferhaltigen Zinn-Kupferlegierungen richtig angewendet ist.
Eine weitere goldgelbe Kupfer-Zink-Legierung, das Messing, war im antiken Griechenland bereits bekannt. Es wurde durch gemeinsames Verarbeiten der jeweiligen Erze erschmolzen, aber erst von den Römern stärker verwendet. In Altkolumbien wurde die Gold-Kupfer-Legierung Tumbaga häufig verwendet.
Die Gewinnung von Kupfer erfolgt in einer Affinerie.
Die größten Fördernationen
Die bedeutendste Fördernation für Kupfer ist mit großem Abstand Chile, gefolgt von Indonesien und den USA. In Europa sind Polen und ferner Portugal und Schweden zu nennen.
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Weblinks
- http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/29Kupfer.htm
- http://www.kupferinstitut.de
- Mineralienatlas – Kupfer
- http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/chem/wasser/kupfer_2000.htm Thema Kupferrohre und Trinkwasser
- http://www.kupfer.de Initiative Kupfer – Informationsquelle zum Einsatz von Kupfer in der Hausinstallation