Essener Verkehrs-AG

ehemaliges Essener Verkehrsunternehmen
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Die Essener Verkehrs-AG, kurz EVAG, ist ein Nahverkehrsunternehmen in Essen. Die EVAG ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Die EVAG beschäftigte 2004 1878 Mitarbeiter, davon waren 72 Auszubildende. Sie besitzt derzeit 45 Stadtbahnwagen, 90 Straßenbahnwagen und 220 Busse, davon 95 Gelenkbusse.

Datei:Essen EVAG Label.jpg
Das EVAG-Label

Geschichte

Anfänge

 
Ein Solaris-Bus vom Typ Urbino der BOGESTRA der Linie CE56 Richtung GE-Hbf trifft Stadtbahn der Linie U17 der EVAG Richtung Margarethenhöhe an der Gelsenkirchener Haltestelle "Buerer Straße"

Der Personennahverkehrs in Essen begann im Jahr 1847 mit dem Bau der Köln-Mindener Eisenbahn durch Altenessen. 15 Jahre später wurde die Bergisch-Märkische Eisenbahn gebaut. Zu dieser Zeit wurde der Verkehr der damals noch unabhängigen Gemeinden durch die Pferdeomnibusse des Unternehmers van Eupen bewältigt. Zweimal täglich verkehrten zwischen Essen und den Gemeinden Bottrop, Frintrop, Horst, Katernberg, Oberhausen, Steele und Stoppenberg diese Pferdeomnibusse. Da diese aber den zunehmenden Verkehr immer weniger bewältigen konnten, wurden Überlegungen angestellt, eine Pferdebahn einzurichten. In den Jahren 1878 und 1879 wurde diesbezüglich eine Untersuchung durchgeführt. In den darauffolgenden zwölf Jahren bewarben sich verschiedene Unternehmen bei der Stadt Essen um den Bau einer Pferde- oder Dampfbahn. Auch die Firma Siemens kam für eine elektrische Straßenbahn ins Spiel. Diese Unternehmer scheiterten entweder am mangelnden Kapital oder weil einflussreiche Persönlichkeiten meinten, dies sei nichts für die kleine Stadt Essen.

Am 4. und am 30. September 1889 war es endlich soweit: Das Konsortium Bank für Handel und Industrie und Herrmann Bachstein erhielt die Konzession für den Bau und Betrieb einer Dampfstraßenbahn zwischen Essen nach Altenessen, Borbeck und Rüttenscheid. Der Bau ließ allerdings noch zwei Jahre auf sich warten, weil das Konsortium die aufkommende Technik der elektrischen Straßenbahnen nutzen wollte. Am 23. August 1893 wurden die ersten Strecken vom heutigen Hauptbahnhof bis zum Bahnhof in Altenessen und über Altendorf nach Borbeck in Betrieb genommen. Am 25. Januar 1894 kam die Strecke von Altenessen nach Zeche Nordstern und am 27. April die Strecke vom Hauptbahnhof nach Rüttenscheid hinzu. Bis zum 18. Juli dieses Jahres mussten allerdings diejenigen Fahrgäste, die über den Hauptbahnhof hinausfahren wollten, dort umsteigen. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn hatte untersagt, ihre Gleise zu queren. Erst durch die Intervention des damaligen Bürgermeisters Zweigert konnte die Bahn dazu bewegt werden, die Querung zuzulassen. Mit der Querung über die Eisenbahn hatte die Gesellschaft bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt ein Strecke von 18,3 Kilometern Länge.

Bis zum 1. Weltkrieg

Im Jahre 1895 wurde die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, kurz SEG, gegründet, in die Herrmann Bachstein auch die Essener Straßenbahn einbrachte. Aus diesem Unternehmen ging im Jahr 1954 die heutige EVAG hervor. Die SEG, mit Sitz in Darmstadt, betrieb neben den Strecken in Essen auch die Bahnen in Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, sowie sieben Nebenbahnen in Baden, Hessen und Thüringen. Die SEG begann auch weitere Strecken zu bauen:

Eröffnungsdatum
Strecke
31. Januar 1897 von Karnap zur Gemeindegrenze von Horst (Provinzgrenze "Westphalen")
8. Mai 1897 vom Alfredusbad nach Bredeney (Ruhrstein)
5. April 1898 nach Stoppenberg
18. Juni 1898 von Segeroth über den Limbecker und den Viehofer Platz zur Steeler Chaussee
5. August 1898 die Verlängerung der Strecke in Horst
2. September 1898 von Stoppenberg über Schonnebeck nach Rotthausen und vom Limbecker Platz nach Frohnhausen
1. November 1898 von der Steeler Chaussee nach Steele
20. Dezember 1898 von Schonnebeck nach Katernberg
21. Dezember 1898 von Borbeck über Dellwig nach Oberhausen
21. Februar 1899 von Borbeck nach Bottrop
19. Juli 1909 von Nordstern nach Karnap

Somit betrieb die SEG 1899 neun Straßenbahnlinien in Essen und den umliegenden Gemeinden. Aufgrund des schlechten Verhältnisses zwischen der Stadt und der SEG kommt es in den folgenden Jahren nur zögerlich zum zweigleisigen Ausbau etlicher Streckenabschnitte. Zeitgleich führt die Stadt Verhandlungen mit der SEG zur Übernahme der Bahn. In diese Verhandlungen mischen sich zudem die Industriellen Hugo Stinnes und August Thyssen ein, die ebenfalls Interesse am Erwerb des Unternehmens bekunden.

Ende 1907 betreibt die SEG insgesamt 10 Linien. Zwischen dem 1. Juli 1912 und dem 1. August 1932 folgt allerdings ein wahrer Bauboom. Es werden insgesamt 31 Streckenabschnitte neu gebaut und zwei Linien von der BOGESTRA übernommen. Es wurden Verbindungen bis in die Städte Gelsenkirchen und Mülheim gebaut.

Zwischen den Weltkriegen

Einzig die Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen zwischen 1923 und 1925 unterbrach die Bautätigkeit bis auf eine Ausnahme in dieser Zeit. Am 8. Dezember 1924 nahm man zusammen mit der STOAG eine Gemeinschaftslinie auf der neu gebauten Strecke zwischen der Essener Straße in Oberhausen und der Knappenstraße in Essen in Betrieb. So betrieb die SEG zu Beginn der 30er Jahre insgesamt 18 Linien in und um Essen herum. Sie betrieb etliche Linien im Gemeinschaftsverkehr mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, den Mülheimer Straßenbahnen und den Vestischen Kleinbahnen. Zwischen dem 15. April 1924 und dem 15. Februar 1928 gab es auch eine Linie der Bergischen Kleinbahn von Elberfeld über den eigenen Streckenendpunkt in Steele hinaus bis zum Steeler Tor.

Zweiter Weltkrieg

In den ersten Monaten des Zweiten Weltkrieges kam es zur Unterbrechung des Gemeinschaftsverkehrs. Nachdem der Gemeinschaftsbetrieb 1940 wieder aufgenommen wurde, trat am 1. April 1940 der Kriegsfahrplan in Kraft. Insgesamt betrieb die SEG nun 26 Linien. Gegen Ende des Krieges übernahm die Gesellschaft auch den Güterverkehr in ihrem Streckennetz. So transportierte man zeitweise bis zu 200 Tonnen Schutt täglich aus dem Stadtgebiet heraus. Als am 5. März 1943 ein schwerer Bombenangriff die Stadt Essen traf und weite Teile des Streckennetzes davon betroffen waren, wurden zahlreiche Strecken zeitweise auf den Omnibusbetrieb umgestellt. Zwischen dem 28. November 1943 und dem 27. März 1944 fuhr man fast wieder im Normalbetrieb, musste dann aber wieder erhebliche Einschränkungen in der Aufrechterhaltung des Verkehrs hinnehmen. Am 8. April 1945 stellte dann schließlich die letzte Linie ihren Betrieb ein. Die SEG hat durch den Krieg insgesamt 92% der Fahrzeuge, 90% der Oberleitungen, 81 % der Gleisanlagen und 45 % der Betriebsgebäude verloren.

Nach dem 2. Weltkrieg

Ab dem 25. April 1945 nahm man unter der britischen Besatzung nach und nach wieder das Streckennetz in Betrieb. So konnten bis Ende des Jahres wieder 15 Linien ihren Betrieb aufnehmen. In den Folgejahren kam es immer wieder zu Einschränkungen. So beförderte die SEG beispielsweise 1946 auf 60% des Streckennetzes und mit 30% der Wagen genauso viele Personen wie 1938. Ende 1950 konnte der Wiederaufbau als abgeschlossen angesehen werden und 20 Linien hatten wieder ihren Betrieb aufgenommen. In diese Zeit fiel auch das erste Kapitel des Oberleitungsbusbetriebes der Stadt Essen. Am 8. Mai 1949 wurde zwischen Stadtwald und Heisingen eine Obusstrecke in Betrieb genommen. Da die Strecke keinen eigenen Betriebshof hatte, mussten die Busse zu Beginn und am Ende des Fahrbetriebes durch Omnibusse in das Depot geschleppt werden. Die geplanten Verlängerungen von Bredeney nach Heidhausen und Werden wurden, zum Teil durch den Widerstand der Bahn bedingt, nicht realisiert. So wurde der Betrieb am 23. November 1957 wieder eingestellt.

Im Jahre 1954 kam das Ende der SEG. Nachdem alle Teile der SEG in Thüringen und Süddeutschland enteignet oder stillgelegt waren, beschloss die Hauptversammlung der SEG die Umfirmierung in Essener Verkehrs-AG (EVAG).

Ab 1955 kam es vermehrt zu Streckenstilllegungen, denen zumeist die nicht auf die Innenstadt ausgerichteten Linien des Netzes zum Opfer fielen.

Als man in den 1950er Jahren begann, die damalige B 1 und heutige A 40 zum Ruhrschnellweg auszubauen, stand die EVAG, da auf dem kompletten, 6 Kilometer langen Abschnitt auch die Straßenbahn betroffen war, vor der Entscheidung, die Straßenbahn in die Planung zu integrieren oder dort Omnibusverkehr einzurichten. Da sich die Straßenbahn als die sinnvollere Lösung herausstellte, wurde auf dem anzulegenden Mittelstreifen eine separate Straßenbahntrasse von Mülheim-Heißen bis Bismarckplatz und von der Steeler Straße bis Kray angelegt.

Bis Ende der 1960er Jahre wurden aufgrund ihrer geringen Auslastungen und durch die Stilllegung der Anschlussstrecken in den Nachbarstädten zahlreiche Linien in den Randbereich der Stadt stillgelegt und auf Omnibusverkehr umgestellt. So hatte man Ende der 1960er Jahre ein Netz mit einer Länge von 87,66 Kilometern, von denen mit rund 16 Kilometer fast 19% einen eigenen Bahnkörper aufwiesen. Auf diesem Streckennetz betrieb man immerhin noch 24 Linien.

Datei:EVAG1505 Bw2417 SL10 Karlsplatz 1968.jpg
Großraumwagen 1505
und Beiwagen 2417
Altenessen Karlsplatz
Datei:EVAG1547 SL6 Rolandstr 1968.jpg
Großraumwagen 1547
Schleife Rolandstr. (Saalbau)
Datei:EVAG1650 SL3 Kray 1968.jpg
Gelenktriebwagen 1650
Bhf. Kray Nord
Datei:EVAG1722 SL5 Rellinghausen 1968.jpg
Gelenktriebwagen 1722
Rellinghausen Finefraustr.

Straßenbahnlinien der EVAG (teilweise Gemeinschaftsverkehr) im Jahr 1967:

Linie
Linienweg
1 Essen Alfredusbad - Essen Hbf. - Altenessen - Karnap - Gelsenkirchen-Horst - Buer - Erle - Gelsenkirchen Hbf.
2 Essen-Bredeney - Rüttenscheid - Essen Hbf. - Porscheplatz - Altenessen Karlsplatz
3 Bhf. Essen-Kray Nord - Frillendorf - Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Fliegenbusch - Borbeck Germaniaplatz
5 Essen-Rellinghausen - Bhf. Essen Süd - Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Fliegenbusch - Frintroper Höhe - Oberhausen Hbf.
6 Essen Rolandstraße (Saalbau) - Rüttenscheid - Holsterhauser Platz - Bhf. Essen West - Helenenstraße
7 Essen-Margarethenhöhe - Essen Hbf. - Stoppenberg - Katernberg - Gelsenkirchen-Rotthausen - Gelsenkirchen Hbf.
8 Essen-Steele - Knappschaftskrankenhaus - Essen Hbf. - Mülheim Heißen - Mülheim Stadtmitte - Mülheim-Uhlenhorst
9 Essen-Frohnhausen - Limbecker Platz - Porscheplatz - Knappschaftskrankenhaus - Essen-Steele
10 Essen Stadtwaldplatz - Rüttenscheid - Essen Hbf. - Porscheplatz - Altenessen Karlsplatz
11 Essen-Rellinghausen - Rüttenscheid - Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Fliegenbusch - Abzw. Aktienstraße - Mülheim Stadtmitte - Mülheim-Saarn
12 Essen Haarzopf - Limbecker Platz - Porscheplatz - Frillendorf - Bhf. Essen-Kray Nord
15 Essen-Bredeney - Rüttenscheid - Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Fliegenbusch - Borbeck Germaniaplatz
16 Essen Hbf. - Rüttenscheid - Holsterhauser Platz - Bhf. Essen West - Helenenstraße - Bhf. Bergeborbeck
17 Essen-Margarethenhöhe - Essen Hbf. - Stoppenberg - Katernberg - Gelsenkirchen-Feldmark - Gelsenkirchen Hbf.
18 Essen-Steele - Knappschaftskrankenhaus - Essen Hbf. - Mülheim Heißen - Mülheim Stadtmitte - Mülheim-Uhlenhorst
20 Essen-Rellinghausen - Bhf. Essen Süd - Essen Hbf. - Porscheplatz - Altenessen Karlsplatz - Karnap Alte Landstraße
22 Essen-Haarzopf - Limbecker Platz - Viehofer Platz - Altenessen Karlsplatz
25 Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Fliegenbusch - Frintroper Höhe
26 Essen Hbf. - Limbecker Platz - Helenenstraße - Bhf. Bergeborbeck - Borbeck Germaniaplatz - Dellwig - Frintrop Unterstraße
27 Essen-Borbeck Germaniaplatz - Fliegenbusch - Helenenstraße - Viehofer Platz - Stoppenberg - Katernberg Hanielstraße
28 Hamburger Straße - Essen Hbf. - Porscheplatz - Altenessen Karlsplatz
32 Essen Hbf. - Rüttenscheid - Gruga
33 Essen-Borbeck Germaniaplatz - Fliegenbusch - Helenenstraße - Limbecker Platz - Essen Hbf. - Frillendorf
35 Frintroper Höhe - Fliegenbusch - Helenenstraße - Limbecker Platz - Essen Hbf. - Bhf. Essen Süd - Zeche Ludwig
36 Essen Hbf. - Rüttenscheid - Holsterhauser Platz - Bhf. Essen West - Helenenstraße - Bhf. Bergeborbeck - Borbeck Germaniaplatz - Dellwig Wertstraße
37 Essen-Margarethenhöhe - Essen Hbf. - Stoppenberg - Abzweig Katernberg
38 Essen-Haarzopf - Essen Hbf. - Knappschaftskrankenhaus

Ab den 70er Jahren

 
Linie 109 auf dem Weg nach Steele
 
Essener Stadtbahn, U-Bahnhof Hobeisenbrücke

In den 70er Jahren wurde aufgrund des Baues der unterirdischen Strecken auf weiteren Strecken der Betrieb eingestellt. Im Zuge dieser Baumaßnahmen sollten 30 Kilometer Tunnel gebaut und die Linien auf Normalspur umgestellt werden. Aufgrund von Finanzschwierigkeiten kam es aber immer wieder zu Kürzungen des geplanten Ausbaues, so dass etliche Strecken zwar abgebaut wurden, aber nicht durch die Stadtbahn, sondern durch den Omnibus ersetzt wurden. Bis 1993 waren drei Linien auf Regelspur umgestellt und noch neun Straßenbahnlinien in Meterspur in Betrieb. Der Ausbau der restlichen Strecken kam bis heute nur schleppend voran und man hat sich auf nicht absehbare Zeit auf den Betrieb beider Spurweiten eingestellt. Das vorerst letzte Teilstück des Stadtbahnausbaus war die 2002 eröffnete Strecke von Altenessen bis zur ersten Station auf dem Gebiet von Gelsenkirchen.

 
Innenraum einer Niederflurstraßenbahn

2004 wurde der letzte Abschnitt der U17 bis Gelsenkirchen-Horst fertiggestellt. Dieser konnte aufgrund der unterschiedlichen Auffassung der Bezirksregierungen in Düsseldorf, die für Essen zuständig ist, und Münster, die für Gelsenkirchen zuständig ist, nicht zeitgleich realisiert werden. Planungen gibt es für eine Verlängerung der Linie U17 von Margarethenhöhe bis zur Hauptverwaltung von Karstadt jenseits der A52 (alternativ war zeitweise eine Verlängerung der Messelinie U11 über die Karstadt Verwaltung hinaus zum Messeparkplatz Lilienthalstr. angedacht) sowie der Neubau einer Strecke durch den neu zu erschließenden Kruppgürtel westlich des Hauptbahnhofes, der eine Verlegung der Linie 109 mit sich bringen würde. Mit letzterer Planung würde der Hauptbahnhof nach langer Zeit wieder oberirdisch von einer Straßenbahn angefahren werden. Auch sind immer noch Diskussionen im Gange, eine Linie oberirdisch durch die Innenstadt zu verlegen, um die Tunnelstrecke zu entlasten. Mit deren Umsetzung ist aber aufgrund der hohen Verschuldung der Stadt in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.

Spurbus

In den 80-er Jahren wurden die Spurbus- und Duobus-Linien in Essen gebaut. Zu diesem Zweck wurde der Tunnel für die Straßenbahnstrecke von der Volkshochschule über den Porscheplatz zum Berliner Platz mit Fahrspuren für den Busbetrieb ausgerüstet. In den Tunnelstrecken nutzte der Duobus Oberleitungen, die neben der Fahrleitung der Straßenbahn verlegt wurden, und fuhr elektrisch. Auf der Humboldtstraße und auf dem Mittelgleis der Straßenbahnstrecke von der Steeler Straße nach Kray-Süd wurden die Gleise durch Beton-Fertigteile für die Führung des Spurbusses ersetzt. In diesen Abschnitten fuhr der Bus spurgeführt und mit Dieselmotor. Auf den restlichen Abschnitten der Linie fuhr er wie ein normaler Omnibus. Der Duobus gehört in Essen mittlerweile der Vergangenheit an, da aufgrund der schlechten Qualität des unterirdischen Fahrwegs häufig Pannen eintraten und den gesamten Ost-West-Tunnel blockierten - bis heute fahren die Linien 145 und 147 oberirdisch parallel zum Tunnel. Die Duobusse sind mittlerweile ausgemustert, die Fahrspuren sind in den Tunneln teilweise jedoch noch vorhanden.

Linien

Auflistung der von der bzw. im Auftrag der Essener Verkehrs-AG befahrenen Stadtbahn-/Straßenbahn-/Bus- und Nachtexpresslinien.

Orte im Linienweg in (Klammern) bedeudet, wird nur selten angefahren(z.B. nur in der Hauptverkehrszeit) oder einem weiteren Takt angefahren. Taktfolge in Minuten hinter Linienweg angegeben. für die Hauptverkehrszeit Montags bis Freitags von 8 bis 18 Uhr. Stand: 2006

Stadtbahnen

Linie
Linienweg
Takt
U11 E-Karlsplatz - E-Altenessen - E-Hauptbahnhof - E-Rüttenscheid - E-Messe/Gruga 10
U17 GE-Horst - E-Karnap - E-Altenessen - E-Hauptbahnhof - E-Magarethenhöhe 10
U18 E-Berliner Platz - E-Hauptbahnhof - MH-Rhein-Ruhr-Zentrum - MH-Hauptbahnhof1 10

1 gemeinsame Linie der EVAG/MVG

Straßenbahnen

Linie
Linienweg
Takt
101 E-Bredeney - E-Hauptbahnhof - E-Bergeborbeck - E-Germaniaplatz 10
103 E-Dellwig - E-Germaniaplatz - E-Fliegenbusch - E-Porscheplatz - E-Hbf/E-Hollestraße - (E-Huttrop - E-Steele) 10
104 MH-Hauptfriedhof - MH-Stadtmitte - Grenze Borbeck (- E-Aktienstraße)1 10/20
105 E-Frintrop - E-Helenenstr - E-Hauptbahnhof - E-Bergerhausen - E-Rellinghausen 10
106 E-Altenessen - E-Hauptbahnhof - E-Rüttenscheid - E-Helenenstraße (- E-Bergeborbeck) 10
107 (GE-Hauptbahnhof -) E-Hanielstraße - E-Abzweig Katernberg - E-Porscheplatz - E-Hauptbahnhof - E-Bredeney2 5/10/20
109 E-Frohnhausen - E-Helenenstr - E-Porschplatz - E-Steele 10

1 gemeinsame Linie der EVAG/MVG
2 gemeinsame Linie der EVAG/Bogestra

Linienbusse

Linie
Linienweg
Takt
SB15 SchnellBus: E-Hauptbahnhof - E-Überruhr - E-Burgaltendorf 10/20
140 E-Borbeck - E-Altenessen - E-Stoppenberg 20
141 E-Heisingen - E-Kupferdreh - E-Byfang - HAT-Mitte - HAT-Welper2 30
142 E-Annental - E-Rüttenscheid - E-Kettwig 10/20
143 E-Borbeck Bf - E-Frintrop - Oberhausen Hbf - DU-Obermeiderich Bf.3 20
144 E-Kray Nord - E-Steele - (E-Überruhr - E-Stadtwald) 20
145 E/MH-Flughafen - E-Haarzopf - E-Hauptbahnhof - E-Stadtwald - E-Heisingen Baldeneyssee 20/60
146 E-Kray Leithe - E-Hauptbahnhof - E-Stadtwald - E-Heisingen Baldeneyssee 20
147 E-Haarzopf - E-Frohnhausen - E-Porscheplatz - E-Kray Grimbergstraße 20
151 MH-Boverstraße - MH-Winkhausen - MH-Stadtmitte - E-Kettwig 1 30/60
154/155 E-Kraspothstraße / GE-Achternbergstraße - E-Hauptbahnhof - E-Huttrop - E-Kupferdreh 10/20
160/161 E-Stoppenberg - E-Frillendorf - E-Klinikum - E-Gervinusplatz / E-Onckenstraße - E-Schölerpad - E-Borbeck Bf 10/20
162/172 E-Karlsplatz - E-Altenessen Bf - E-Nordfriedhof - E-Karlsplatz (Ringlinien) 20/30
164 E-Steele - E-Hörsterfeld - E-Eiberg - E-Albert-Schweitzer-Straße 20
166 E-Dellwig Bahnhof - E-Hauptbahnhof - E-Steele - E-Burgaltendorf - HAT-Niederwenigern 20/60
167 E-Steele - E-Horst unregelmäßig,

zwischen 30 und 150 Min.

169 E-Margarethenhöhe - E-Bredeney - E-Werden - E-Heidhausen - VEL-Berliner Straße 10/20
170 E-Steele - E-Kray - E-Schonnebeck - E-Katernberg - E-Altenessen - E-Borbeck Bahnhof 10/20
171 VEL-Emka - E-Kupferdreh Bf 60
173 E-Karlsplatz - E-Katernberg Markt 30/60
174 E-Steele - E-Zweibachegge - E-Bergmannsfeld - E-Eiberg 10/20
175 TaxiBus: E-Stadtwaldplatz - E-Augustinum Taxibus auf Vorbestellung - unregelmäßig
177 E-Steele - E-Kupferdreh - VEL-Nierenhof 20
180 E-Werden - E-Kupferdreh - E-Burgaltendorf 20
183 E-Karlsplatz - E-Altenessen - E-Stoppenberg - E-Viermännerhöfe - E-Katernberg Markt 30/60
184 E-Steele - E-Luther Krankenhaus - E-Eiberg - E-Hörsterfeld 10/20
185 E-Borbeck Bahnhof - E-Gerschede - E-Frintrop - OB-City Forum 20
186 BOT-ZOB - Bottrop Hbf - E-Borbeck - E-Schönebeck - E-Altendorf, Schölerpad 20
190 E-Kettwig - E-Werden - (E-Papiermühle) - E-Ruhrlandklinik 30/60
193 E-Hauptbahnhof - E-Versorgungsamt 30 (bis 13:00 Uhr)
194 GE-Hauptbahnhof - E-Kray - E-Steele - E-Stadtwald - E-Brdeney - E-Haarzopf2 20
196 E-Hafenverwaltung - E-Bergeborbeck - E-Hauptbahnhof - E-West Bf 20
348 GE-Hauptbahnhof - GE-Rotthausen - E-Abzw. Katernberg2 20/30
359 E-Burgaltendorf - BO-Dahlhausen - HAT-Mitte - Niedersprockhövel2 60
363 BO-Südfeldmark - BO-Wattenscheid - BO-WAT-Höntrop - E-Steele2 30

1 gemeinsame Linie der EVAG/MVG
2 gemeinsame Linie der EVAG/BOGESTRA
3 gemeinsame Linie der EVAG/StOAG

In Essen verkehrende Linien anderer öffentlicher Verkerhsunternehmen, die keine Gemeinschaftslinien (s.o.) sind: (Wie auch bei den EVAG- bzw. Gemeinschaftslinien werden die Fahrten z.T. durch Subunternehmer durchgeführt.)

Nachtexpresse

Nachtexpresslinien fahren täglich um 23:30, 0:00, 0:30 und 1:30 sternförmig vom Hauptbahnhof los; samstags zusätzlich von 2:30 bis 6:30 (sonn- und feiertags bis 7:30) stündlich. Am Samstag kommt eine weitere Fahrt um 6:00 hinzu. Die Fahrten in Richtung Hauptbahnhof sind so abgepasst, dass dieser immer zum rechtzeitigen Umsteigen erricht wird (mit Ausnahme der Fahrt um 6:30 samstags). Von diesen Sternfahrten zu trennen sind die Linien NE 14 und NE 15, welche u-förmig südlich bzw. nördlich um die innere Stadt herum und nicht am Hauptbahnhof vorbei führen. Zur Feinerschließung werden die NE-Linen durch sog. TaxiBusse ergänzt. Dieses sog. NachtNetz ermöglicht es, dass die Essener am Wochenende rund um die Uhr ein verzweigtes öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung haben. Bei Fahrten an Werktagen ist zu beachten, dass nach der Abfahrt um 1:30 am Hauptbahnhof eine generelle Betriebspause bis 4:30 eingelegt wird.

Linie
Linienweg
NE1 E-Hauptbahnhof - E-Porscheplatz - E-Altenessen - E-Alte Landstraße - GE-Horst
NE2 E-Hauptbahnhof - E-Porscheplatz - E-Katernberg
NE3 E-Hauptbahnhof - E-Schonnebeck - E-Kray Nord - E-Isinger Feld
NE4 E-Hauptbahnhof - E-Frillendorf - E-Steele - E-Überruhr - E-Burgaltendorf
NE5 E-Hauptbahnhof - E-Huttrop - E-Steele - E-Bergmannsfeld - E-Hörsterfeld
NE6 E-Hauptbahnhof - E-Bergerhausen - E-Rellinghausen - E-Überruhr - E-Kupferdreh
NE7 E-Hauptbahnhof - E-Stadtwaldplatz - E-Helsingen - E-Baldeneysee
NE8 E-Hauptbahnhof - E-Bredeney - E-Werden - VEL-Birth - VEL-Willy-Brandt-Platz
NE9 E-Hauptbahnhof - E-Holsterhausen - E-Margarethenhöhe - E-Hatzper Straße
NE10 E-Hauptbahnhof - E-Limbecker Pl. - E-Frohnhausen - MH-Rhein-Ruhr-Zentrum - E-Haarzopf
NE11 E-Hauptbahnhof - E-Porscheplatz - E-Altendorf - E-Frintrop - OB-Neue Mitte - Oberhausen Hbf3
NE12 E-Hauptbahnhof - E-Porscheplatz - E-Altendorf - E-Bergeborbeck - E-Dellwig - E-Borbeck
NE13 E-Hauptbahnhof - E-Rüttenscheid - E-Kettwig Bf
NE14 E-Bergeborbeck - E-Altendorf - E-Holsterhausen - E-Rüttenscheid - E-Huttrop - E-Steele - E-Kray Nord
NE 15 E-Borbeck - E-Vogelheim - E-Altenessen - E-Katernberg - E-Schonnebeck - E-Kray Nord
NE 16 E-Hauptbahnhof - E-Limbecker Platz - E-Bergeborbeck - E-Dellwig - Bottrop Hbf - BOT-ZOB

3 gemeinsame Linie der EVAG/StOAG
Außerdem erschließen je eine NE-Linie der MVG und der BOGESTRA ebenfalls das Essener Stadtgebiet

Weitere Informationen

  • Bis in die 90er-Jahre bekamen die Busse ein KFZ-Kennzeichen nach dem Muster "E-AT 956" wobei die letzten beiden Ziffern normalerweise mit den Endziffern der Ordnungsnummer des Wagens entsprach. Mit Einführung der viertstelligen Kennzeichenziffern in Essen wurde die Ordnungsnummer ins Kennzeichen übernommen (z.B. E-AT 3761). Der Wortwitz mit dem englischen Verb to eat = essen entfiel Mitte der 1990er-Jahre, als die Fahrzeuge "wild" auf alle möglichen Buchstabenkombinationen zugelassen wurden. Seit 1999 werden die Busse auf E-VG "WAGENNUMMER" zugelassen.
  • In den 90ern wurde ein Luxusbus in Betrieb gestellt, der als Konferenzbus angemietet werden kann und während des Meetings die Stadt befuhr.
  • Im Farbschema der Bahnen und Busse finden sich seit Mitte der 1970er-Jahre die Farben gelb und blau (Stadtfarben) wieder, in verschiedenen Versionen. Das aktuelle, seit 1998 gültige Farbschema, sieht eine gelbe Grundlackierung mit blauen "Powerstrips" an der Dachkante und ebenfalls blauen beschriftungen vor.
  • Ebenfalls seit 1998 neu: Der neue Schriftzug ersetzt das bisherige runde Logo.
  • Die Verkehrsbetriebe in Erfurt fimieren ebenfalls als EVAG (Erfurter Verkehrsbetriebe AG).
  • Die Emdener Verkehrsgesellschaft firmiert ebenfalls als EVAG.

siehe auch


Vorlage:Verkehrsgesellschaften im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr