Maria Holl (Hexenprozess)

deutsche Gastwirtin, als Hexe verfolgt und freigesprochen (1549–1634)
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Maria Holl (* 1549 in Altenstadt bei Geislingen an der Steige; † 1627) war eine Gastwirtin in Nördlingen. Sie wurde als Hexe angeklagt, überstand aber die Folterungen und wurde freigesprochen.

Maria Holl war die Tochter des Amtmannes Jerg Löhlin aus Altenstadt. Sie heiratete am 20. Mai 1586 Michael Holl im Ulmer Münster. Mit ihm zog sie nach Nördlingen, wo sie am 30. Mai 1587 Bürgerin der Stadt wurde. Dort eröffnete das Ehepaar die Wirtschaft „Die goldene Krone“. In Nördlingen wurde Maria Holl aus Neid wegen ihrer gut laufenden Wirtschaft als Hexe angeklagt. Sie überstand als Erste der angeklagten Hexen die Folterungen. Insgesamt wurde sie 56-mal gefoltert. Sie bekannte sich stets zu Gott. Keine Grausamkeit brachte sie zu dem Geständnis, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Viele Bürger setzten sich für sie ein. Am 11. Oktober 1594 wurde sie vom Vorwurf der Hexerei freigesprochen. Ihr Fall war der letzte Hexenprozess in Nördlingen.