Die Nation of Gondwana (kurz: Nation) ist ein seit 1995[1][2] jährlich stattfindendes alternatives Freiluft-Musikfestival (Open-Air) für elektronische Musik. Es wird von Markus Ossevorth und André Janizewski, welche zusammen das Label Pyonen und die Firma artevent GmbH gründeten, organisiert. Es findet im Umland Berlins statt, ursprünglich auf einem Acker bei Altlandsberg[2]; seit 1999 hat sich als fester Veranstaltungsort eine große Waldlichtung mit anliegendem See bei Grünefeld (Gemeinde Schönwalde-Glien) etabliert.[3] Aufgrund einer Ordnungsverfügung darf nur eine begrenzte Zahl an Gästen auf den Platz[4] - die Open-Air Veranstaltung ist mit 8000 Besuchern regelmäßig ausverkauft.[3][4]

Die Geschichte
Das Festival entstand als Alternative zur Loveparade in Berlin, als die zwei Gründer Markus Ossevorth und André Janizewski auf Grund der großen Touristenmassen nicht auf eine Party des etablierten DJs Der Dritte Raum gekommen sind [5].
Die zwei Veranstalter, die in den 80er Jahren nach Berlin kamen, entschieden daraufhin eine eigene Open-Air Veranstaltung ins Leben zu rufen [6]. Dabei sollte das Festival nicht als begleitende Veranstaltung zur Loveparade fungieren, sondern eine Alternative zu der überfüllten Hauptstadt für Liebhaber der elektronischen Tanzmusik darstellen [7]. Mit Hilfe einer Fahrradkarte finden sie die große Lichtung mit anliegendem See in Brandenburg [5].
Das Festival findet immer noch am gleichen Wochenende statt [8], existiert aber auch nach dem vorläufigen Ende der Loveparade weiter. Der Name des Festivals lässt sich auf den Urkontinent Gondwana zurückführen und war die Idee eines Freundes der Veranstalter [6]. Regelmäßig auftretende DJs sind und waren unter anderem Gianni Vitiello, Der Dritte Raum, Sven Dohse und Monika Kruse.
Das Festival
Die Nation of Gondwana besticht durch das entspannte Hippie-Ambiente und bunt-gemischte Publikum. Des Weiteren verzichtet das Festival ausnahmslos auf Sponsoren und Werbung [6].
Zudem sind die aufwendigen Lichtinstallationen mit verschiedenen Lasern und Projektionen einzigartig in ihrer Art und werden alljährlich von mehreren Licht-Künstlern und Kollektiven installiert [9].
Musikalisch setzt die Nation of Gondwana den Fokus auf elektronische Tanzmusik, bietet jedoch auch Platz für andere Genres wie etwa Rock'n'Roll. Regelmäßig auftretende DJs sind und waren unter anderem Gianni Vitiello, Der Dritte Raum, Sven Dohse und Monika Kruse. Des Weiteren bietet das Line-Up alljährlich eine Mischung aus Berliner DJs und internationalen DJs.
2018 sind unter anderem Tiga, Marek Hemann, Recondite, Daniel Avery und Parra for Cuva Gast auf dem Festival [9].
Heutzutage befinden sich vier verschiedene Tanzflächen auf dem Gelände:
- Wiese - die größte Tanzfläche mit einem Schwerpunkt auf Techno
- See - die zweitgrößte Tanzfläche am Strand des Sees mit vermehrten House-Beats
- Spelunke - eine kleinere Tanzfläche in der Nähe des Sees mit einem Fokus auf Downbeat
- Bei Birke - die jüngste Tanzfläche an einer alleinstehenden Birke bietet Raum für (weibliche) Newcomer-DJs
Hinzu kommen kleinere Bühnen, bei denen den Besuchern ein breitgefächertes, interaktives und künstlerisches Programm geboten wird.
Grünefeld und die Nation of Gondwana
Der nächstgelegene Ort Grünefeld und das Festival sind seit vielen Jahren eng mit einander verbunden. Die Gemeinschaft und Zusammenarbeit mit dem Dorf sind ein essentieller Bestandteil der Nation of Gondwana. Neben der Kooperation mit verschiedenen örtlichen Lieferanten sind eine Vielzahl der Dorfbewohner in den Vorbereitungen der Nation of Gondwana involviert.
Die Dorfjugend hilft während des Aufbaus vor Ort und verdient sich somit ihr Festivalticket. Die örtliche Feuerwehr betreibt während des Festivals einen Grillstand, verkauft 10.000 belegte Brötchen, Bratwürste, Nackensteacks, Kaffee und Tee und bessert die Vereinskasse auf. Zudem eröffnet der Auftritt des Grünefelder Frauenchors seit 2014 das Festivalgeschehen [10].
Einzelnachweise
- ↑ Alle Jahre wieder: Nation Of Gondwana. De:Bug, abgerufen am 2. März 2015.
- ↑ a b Nation of Gondwana 2010. Pyonen, abgerufen am 2. März 2015: „Wir waren 1995 dabei eine Feier zur Loveparade auszurichten ... 14 Tage später rockten und ravten 1500 Menschen auf einem Acker bei Altlandsberg“
- ↑ a b Nation of Gondwana in Grünefeld. Märkische Allgemeine, 17. Juli 2014, abgerufen am 2. März 2015.
- ↑ a b Pyonen: Facebook Meldung. Facebook, 13. Juni 2012, abgerufen am 2. März 2015: „es besteht eine ordnungsverfügung das wir nur eine bestimmte personenanzahl auf das feld lassen dürfen“
- ↑ a b Nation of Gondwana: Wir sprachen mit den Machern des Techno-Festivals. In: Musikexpress. 7. Juni 2018 (musikexpress.de [abgerufen am 14. Juni 2018]).
- ↑ a b c nation of gondwana – Festival-traveller. Abgerufen am 14. Juni 2018 (englisch).
- ↑ Hippie-Raver, wippende Golfer und eine schöne Geste. Abgerufen am 14. Juni 2018 (deutsch).
- ↑ Opernarien auf der Techno-Party. Tagesspiegel, 28. Juli 2002, abgerufen am 2. März 2015: „Seit fünf Jahren veranstalten sie dort das „Nation of Gondwana“, das am Love-Parade-Wochenende ein Refugium für touristengeplagte Partygänger war“
- ↑ a b Start. Abgerufen am 14. Juni 2018 (deutsch).
- ↑ Nation of Gondwana: Ein ganzes Dorf im Techno-Fieber. Abgerufen am 14. Juni 2018 (deutsch).
Weblinks
Koordinaten: 52° 40′ 59″ N, 12° 57′ 34″ O