Lobotomie

neurochirurgische Operation bei psychischen Erkrankungen
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Die Lobotomie ist eine - mittlerweile so gut wie nicht mehr durchgeführte - neurochirurgische Operation, bei der die Nervenbahnen zwischen Thalamus und Stirnhirn durchtrennt werden. Sie wurde normalerweise zur Schmerzausschaltung in extrem schweren Fällen angewendet. Sie wurde von Antônio Egas Moniz erfunden. Dieser hat 1957 den Nobelpreis für Medizin bekommen.

Bei der Behandlung bohrte man ein Loch in den Schädelknochen und drang mit einem Eisenstab durch dieses ins Hirn ein, rührte ein wenig in der weißen Gehirnmasse herum und zerstörte sie so. 1945 erfand er eine einfachere und schnellere Methode, die "ice-pick lobotomy". Anders als bei der alten Methode stieß man mit einem Eispickel-ähnlichem Gegenstand direkt durch den Knochen (hier nahm man des öfteren einen Hammer zu hilfe).

Als Folge tritt eine Persönlichkeitsänderung mit Störung des Antriebs und der Emotionalität auf.

Bis in die 50er Jahre hinein wurde sie außerdem durchgeführt, um angebliche Perversionen des menschlichen Geistes zu kurieren, so in Schweden an Homosexuellen und Kommunisten.

Die Lobotomie wurde durch stereotaktische Operationen ersetzt, z.B. die Thalamotomie.