Martin von Tours (lateinisch Martinus), geboren um 316/317 in Sabaria, Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien, gestorben am 8. November 397. Dritter Bischof von Tours (Frankreich). Als Sohn eines römischen Offiziers entstammt er einer Familie mit militärischer Tradition.
Der Heiligenkalender räumt ihm den Tag seiner Beisetzung, den 11. November, ein.
Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich. Verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder Priesters.
Als Nothelfer wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt. Am 4. Juli 372 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, baute er außerhalb der Stadtmauern ein Kloster.
Wurde wegen seines heroischen Lebens heilig gesprochen, der Frankenkönig Chlodwig (481 - 511) erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkischen Könige.
Um das Jahr 334 war Martin als Soldat in Amiens stationiert. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat, teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen.
Kinder ziehen, zum Gedenken an den Heiligen, am Martinstag mit Laternen durch den Ort, begleitet von einem Reiter der mit einem roten Mantel den heiligen Martin symbolisiert.
Die Martinsgans hat ihren Ursprung in einer Episode aus Martins Leben. Als man ihn zum Bischof von Tours ernennen wollte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnatterten so laut, dass Martin aufgefunden wurde. Als "Strafe" werden daher an seinem Gedenktag die Gänse verspeist. Ein anderer Grund könnte auch in der 40-tägigen Fastenzeit liegen, die im Mittelalter auch vor Weihnachten begangen wurde. Am letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit, konnten die Menschen noch einmal schlemmen.