Rot (Haarfarbe)

Haarfarbe
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Rot ist eine Haarfarbe, die von tiefem Mahagonirot über Kupfer- und kräftige Orange-Töne bis zu rötlichen Goldtönen variiert. Die hellen Varianten nennt man Rotblond. Die Übergänge in Richtung Kastanienbraun auf der einen Seite und Goldblond auf der anderen Seite sind fließend. Genaue Definitionen und Bezeichnungen der diversen Farbvariationen sind nicht immer ganz einfach, und können besonders in den aufgezeigten Randbereichen sowohl kulturell, als auch individuell differieren. So wie die Wahrnehmung auch von anderen Haar- und Augenfarben je nach Umfeld anders ausfallen kann (Die gleiche Haarfarbe wird in südlichen Ländern oft etwas anders und als heller wahrgenommen als etwa in Nordeuropa oder Norddeutschland).

rothaariges Baby
Rothaariges Geschwisterpaar, Breda 2013

Nur etwa ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung haben naturrotes Haar. Ursache ist eine Variation auf dem Chromosom 16, die zu einer Veränderung des Proteins MC1R führt: Anstatt des dunklen Melanins befindet sich Phäomelanin in Haut, Haaren und Augen, was zudem zu einer empfindlichen hellen Haut führt, die nur wenig oder kaum Sonneneinstrahlung verträgt, und infolgedessen auch vermehrt zu Sonnenbrand und Sommersprossenbildung neigt. In Puncto Lichtempfindlichkeit sind viele Rothaarige im Vergleich zu anderen Haarfarben daher dem Albinismus relativ nah.

Rötliches Haar, vor allem Rotblondtöne, können mit der Zeit nachdunkeln, wenn auch meistens nicht so extrem wie bei Blonden. Rothaarige Menschen haben also als Kinder oft etwas helleres Haar als im Erwachsenenalter. Die Haarfarbe kann dann unter Umständen auch etwas matter und weniger leuchtend wirken. Rothaarige ergrauen meistens wesentlich später als Dunkelhaarige, oft erst mit weit über 50 Jahren. Der Effekt ist dann auch zumindest zu Beginn weniger 'grau' als vor allem bei dunklen Haartypen.

Die Gesichts- und Körperbehaarung von rothaarigen oder rotblonden Menschen stimmt nicht unbedingt exakt mit der Farbe des Haupthaares überein, beispielsweise können Augenbrauen oder Wimpern sowohl heller als auch dunkler sein. Umgekehrt gibt es bei Männern auch das Phänomen eines roten oder rötlichen Bartes, obwohl die Haupthaarfarbe anders ist (z. B. braun, blond oder dunkelblond). Das wohl berühmteste Beispiel dafür war Kaiser Friedrich I., der wegen seines roten Bartes als Barbarossa („Rotbart“) in die Geschichte einging.

Begriff

In der deutschen Sprache bezeichnet man sowohl die Farbe als auch die Haarfarbe mit „Rot“, auch werden unterschiedliche Ausprägungen der Haarfarbe teils nur mit „rot“ bezeichnet. In einigen anderen Sprachen gibt es hingegen unterschiedliche Wörter für die Farbe und die Haarfarbe, so ist etwa das französische Wort für die Farbe Rot rouge, während die Haarfarbe als roux, und im Femininum als rousse, bezeichnet wird. Ähnlich nennt man im Portugiesischen die Haarfarbe Rot ruivo, die Farbe Rot dagegen vermelho oder encarnado. Im Englischen werden verschiedene rötliche Haarfarben sprachlich teilweise deutlich voneinander unterschieden, so bezeichnet der Begriff strawberry blond (wörtlich „erdbeerblond“) einen Blondton, der nur einen rötlichen Stich aufweist. Sehr dunkles Rot wird im Englischen auburn genannt; es kommt in südlichen Ländern, wie Italien oder Spanien, aber auch in Nordafrika oder Asien, häufiger vor als im Norden. Ginger („Ingwer“) bezeichnet eine Haarfarbe, die in Richtung Orange tendiert; der Begriff ist jedoch tendenziell negativ besetzt.

In der Renaissance hatte man (besonders in Italien) eine Vorliebe für rötlich-blondes oder rotgoldenes Haar, daher stammt der Begriff „tizianrot“.

Verbreitung

 
Weltkarte der Haarfarben mit ursprünglichem Vorkommen roter Haare weltweit, siehe rote Schraffuren

Nur etwa zwei Prozent der Deutschen haben eine natürliche Rotfärbung der Haare, in den Vereinigten Staaten und England vier Prozent. Den höchsten Anteil an Rothaarigen gibt es heute nicht, wie häufig angenommen, in Irland, sondern in Schottland. Rothaarige kommen in allen Teilen der Welt vor, aber in sehr unterschiedlichen Bevölkerungsanteilen, so zu 0,03 Prozent in Papua-Neuguinea.

Der höchste Anteil an Rothaarigen kommt in Nordeuropa vor, darunter Schottland mit 13 Prozent (etwa 660.000 Menschen im Jahr 2005), Irland mit 420.000 (etwa 10 Prozent) und Wales mit circa 290.000 (etwa 10 Prozent). In England liegt der prozentuale Anteil der Rothaarigen hoch in den Grafschaften Cornwall, Nottinghamshire und South Yorkshire sowie im hohen Norden an der Grenze zu Schottland. Innerhalb von Europa finden sich Menschen mit roten Haaren auch in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Spanien, Portugal, Russland, im Baltikum und in Südosteuropa. Das Verbreitungsgebiet der Rothaarigen passt gut zu den ehemaligen Völkerbewegungen der Kelten und Pikten (vermutlich teils Rothaarige), die von den Römern auf den Britischen Inseln westwärts nach zum Beispiel Irland und nordwärts nach Schottland vertrieben wurden. Ebenso siedelten Wikinger, bei denen die rote Haarfarbe ebenfalls vorkam, im Norden Schottlands.

6 bis 18 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten haben rötliches Haar, ebenso circa 620.000 bis zu 1.030.000 Australier, weil viele der dortigen Menschen Vorfahren von den britischen Inseln haben. Wegen der europäischen Abstammung findet man Rothaarige auch in Kanada, auf Neuseeland und in Südafrika.

Außerdem finden sich Menschen mit meist dunkler roter Haarfarbe im Norden Indiens, in nördlichen Teilen des Nahen Ostens, sowie in Pakistan. In Marokko und Algerien finden sich rote Haare gelegentlich bei den Berbern. Sehr selten sind Rothaarige in Japan und im Südpazifik.

Auch im Tierreich kommen verschiedene Rotfärbungen von Haar bzw. Fell vor, z.B. bei Eichhörnchen, Rehen, Füchsen, Pferden, Katzen, Hunden u.a..

Genetik

Verantwortlich für rötliches Haar und die oft damit zusammenhängende Anlage für sonnenempfindliche weißer Haut, ist vor allem das Gen MC1R, das sich auf dem Chromosom 16 befindet, und das auch manchmal als „Ginger-Gen“ bezeichnet wird[1][2] (nach dem englischen Begriff Ginger für orangerotes Haar). Das Gen enthält die Information für den Melanocortin-1-Rezeptor, die zu verschiedenen Haarfarben führen kann. Verschiedene Wissenschaftler, unter anderem Mark Stoneking und sein Team am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig (MPI-Eva), fanden heraus, dass MC1R in mehr als 70 verschiedenen Varianten vorkommt, davon wurden fünf Varianten identifiziert, die für rotes Haar verantwortlich sind (Stand 2012).[3] Daneben vermuten Experten, dass auch noch mindestens ein anderes Gen - das HCL2 auf dem Chromosom 4 - eine Rolle bei der roten Haarfarbe spielen könnte (Stand 2012).[4] Hierzu sind jedoch noch weitere Forschungen nötig.

Laut dem englischen Magazin Ginger Parrot tragen Männer mit rotem Bart, die jedoch eine andere Farbe des Kopfhaares haben, in ihrer DNA nicht die MC1R Mutation auf dem Chromosom 16, sondern auf dem Chromosom 4.[5]

In der modernen Kriminalistik können Rothaarige anhand ihres MC1R-Gens hundertprozentig eindeutig identifiziert werden. Ein entsprechender DNA-Test wurde von dem Forensiker Manfred Kayser an der Erasmus Universiteit Rotterdam entwickelt. Braunes und blondes Haar ist nur zu 80 Prozent nachweisbar, schwarzes Haar zu 90 Prozent.[6]

Rote Haare weisen im Gegensatz zu anderen Haarfarben einen großen Anteil an dem Farbstoff Phäomelanin auf. Es heißt außerdem, dass Rothaarige nur etwa 90.000 Haare haben, im Gegensatz zu Blonden und Brünetten, bei denen man etwa 100.000 bis 120.000 Haare errechnet. Dafür ist das rote Haar um einiges dicker und manchmal regelrecht „drahtig“ - dies trifft jedoch weniger auf hellere Rotblondtöne zu.

Einige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Rothaarige Abweichungen im Schmerzsystem aufweisen, insbesondere eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit. Verschiedene Wissenschaftler, darunter ein Team um Edwin Liem von der University of Louisville im US-Staat Kentucky, stellten fest, dass Rothaarige bei Narkosen einen bis circa 20 Prozent höheren Anästhesiebedarf haben, bis sie keine Schmerzen mehr empfinden.[7][8][9] Jeffrey Mogil von der McGill University in Montreal und andere Wissenschaftler konnten außerdem zeigen, „dass rothaarige Frauen empfindlicher auf Kälte- und Hitzereize reagieren.“[10] Insgesamt gibt es jedoch auch widersprüchliche Ergebnisse zum Schmerzempfinden Rothaariger, und es scheint, als ob „bestimmte Schmerzformen stärker, andere dagegen schwächer wahrgenommen werden.“[11]

Bei Rothaarigen mit weißen Haut, die meistens nur einen sehr geringen Anteil an dem Farbstoff Eumelanin aufweist, kommt es unter Sonneneinstrahlung zu einer höheren Vitamin-D-Produktion. Das Gen für diesen Rezeptor wird auch als Extension-Locus bezeichnet. Darüber hinaus ist das Hautkrebsrisiko durch Sonneneinstrahlung bei Rothaarigen (ähnlich wie bei Albinos) wesentlich höher als bei Menschen mit dunklerer Hautfarbe, weil die UV-Strahlen der Sonne bei ihnen leichter bis zu den Zellkernen und zur DNA der Hautzellen vordringen können. Dadurch wird das Erbgut geschädigt und es entsteht Krebs.[12]

Aufgrund einer Studie aus dem Jahre 2001 zum Ginger-Gen[13] wurde die Hypothese aufgestellt, der Neandertaler habe möglicherweise rote Haare gehabt und diese Erbanlage weitergegeben.[14][15] Im Rahmen einer Studie zur Analyse der Neandertaler-DNA aus dem Jahre 2007 stellte man fest, dass einige Neandertaler tatsächlich rothaarig waren, dass dies jedoch auf einer Mutation des MC1R-Gens beruhte, die beim modernen Menschen nicht nachgewiesen werden konnte.[16]

Verschiedene natürliche Rottöne

Geschichte, Kultur, Klischees

Es gab und gibt zahlreiche Vorstellungen und Klischees über rothaarige Menschen, die sich zum Teil widersprechen.

In der Geschichte waren manche, eher dunkelhaarige Völker für rötliches Haar eingenommen, zum Beispiel die Römer. Die Römerinnen waren begeistert von den blonden und rotblonden Haaren der gallischen, germanischen und keltischen Gefangenen, die sie als 'golden' empfanden. Sie zwangen sie, sie sich abzuschneiden, um sich selbst daraus Perücken machen zu lassen, oder versuchten mit anderen Mitteln ihr eigenes Haar zu färben. Im arabischen Raum gibt es bis heute eine gewisse Vorliebe für rotes Haar. Die Einwohner von Tripolis färben ihr Haar mittels Zinnober rötlich.

Im indischen Ayurveda zählt rötliches Haar und zu Sonnenbränden und Sommersprossen neigende Haut zu den Merkmalen des Dosha (oder Konstitutionstyps) Pitta, welches nach der Elementenlehre den Elementen Feuer und Wasser entspricht. Die Assoziation mit Flammen und Feuer ist auch in Europa geläufig.[17] Ins Negative gewendet basiert auf der Idee des Höllenfeuers offenbar auch ein Aberglaube, der rotes Haar mit dem Teufel und mit Hexen in Verbindung bringt.[18] [19] Obwohl in der modernen westlichen Welt wohl nur wenige erwachsene Menschen ernsthaft an derartiges glauben, werden diese Ideen immer wieder in den Medien wiederholt und manchmal auch ironisch umgedeutet: so findet man z.B. in einem Frauenjournal die Überschrift "Rotes Haar: Club der Teufelinnen".[20]

Umgekehrt wurde vor allem rotblondes (= 'rotgoldenes') Haar in der Kunst von Spätmittelalter und Renaissance sogar für besonders heilige Figuren wie Christus, Heilige oder Engel verwendet (siehe unten).

Die oben angeführte Assoziation mit Feuer (und Hitze) führt auch dazu, dass bei Frauen die leidenschaftliche, temperamentvolle, "heißblütige" Rothaarige so etwas wie den Gegentypus zur "kühlen" und "unnahbaren" Blondine verkörpert. In der modernen Welt werden rothaarige Frauen oft als "wild, ungestüm und selbstbewusst" angesehen,[21] [22] oder als "sexuell besonders aktiv".[23] Die besagten Klischees werden nicht nur von Männern auf Frauen projiziert, sondern auch in der Werbung benutzt und gerne von manchen Frauen, die selber von Natur eine andere Haarfarbe haben, sich aber ihr Haar rot färben, als Vorbild übernommen.[24]

Rothaarige allgemein wären angeblich auch "frech, impulsiv und ungemütlich".[25]

Im 20. Jahrhundert tauchte außerdem die Figur des Clowns auf, dessen Haar archetypischerweise knallrot oder -orange ist. Obwohl die typische Haarfarbe von Clowns normalerweise völlig künstlich ist, und gar nichts mit naturrotem Haar zu tun hat, und obwohl der Clown eigentlich eine beliebte Figur ist, hat er ebenfalls einen weitreichenden und nicht immer positiven Einfluss in der Welt der Klischees über natur-rothaarige Menschen, zumal verschiedene lustige Figuren aus der Welt der Kinderbücher und -filme und der Comicfiguren von dem Clowns-Archetyp abgeleitet sind, wie z.B. der Pumuckl oder Pippi Langstrumpf. Beide Figuren haben auch eine gewisse kecke Frechheit mit dem Clown gemein (siehe oben).

Diskriminierung

Als eine Minderheit mit einem sehr auffälligen Merkmal werden und wurden Menschen mit rotem oder rötlichem Haar in Vergangenheit und Gegenwart und weltweit immer wieder Opfer von Spott, Hohn und Diskriminierungen, besonders in Kindheit und Jugend. Verschiedene Personen berichten darüber, dass sie (nicht nur) als Kind mit Begriffen wie „Rotschopf“, „Tomate“, „Karottenkopf“ oder „Karotte“,[26] oder sogar „Feuermelder“ und „Leuchtturm“ belegt und verspottet wurden.[27]

 
Evelyn de Morgan; Der Liebestrank. Das Ölgemälde spielt mit dem Klischee von der rothaarigen Hexe

Vorurteile, Ablehnung und Hass steckt auch in den folgenden bekannten und geschmacklosen Sprüchen, mit denen Rothaarige manchmal heruntergemacht werden: „lieber tot als rot“, oder „Rote Haare, Sommersprossen - sind des Teufels Artgenossen (auch: Tischgenossen)“.[28] Ein niederländischer Spruch lautet: „Rotes Haar und spitzes Kinn, da sitzt der Teufel drin“. Die Assoziation mit Teufel, Bosheit und Hexen gehört zu den althergebrachten Klischees, unter denen Rothaarige bis heute zu leiden haben, doch ist für die Zeit der Hexenverfolgung mit dem Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert eine höhere Rate an verfolgten und verbrannten rothaarigen Frauen nicht beweisbar.

Selbst ursprünglich sympathisch gemeinte Figuren, wie der rothaarige Kobold „Pumuckl“ oder die freche „Pippi Langstrumpf“ - die allerdings mit abstehenden roten Zöpfen, zu großen Schuhen und Bärenkräften von vornherein das Gegenteil dessen ist, womit sich die meisten kleinen Mädchen identifizieren möchten - werden im Munde von spottenden Kindern zu gehässigen Schimpfwörtern für Rothaarige. Auch im journalistischen Bereich müssen Rothaarige einiges einstecken, so dichtete ein Autor, der 2012 über den noch relativ jungen Roodharigendag in Breda berichtete, in der Überschrift zu seinem Artikel ironisch: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“.[29] In Großbritannien werden Rothaarige als Ginger (Ingwer), Ginge oder Carot-Tops (Karottenkopf) verspottet, nicht selten auch in den Medien.[30]

Doch über verbale Gewalt hinaus kommt es auch zu Handgreiflichkeiten, so berichtet beispielsweise eine deutsche Frau mit roten Haaren, sie sei „als Kind und in der Schulzeit durch die Hölle gegangen. … Ständig haben andere auf mir rumgehackt und mich gemobbt. Und manchmal ging es richtig hart zur Sache: Mitschüler haben mich verprügelt, beklaut und mir ins Gesicht gespuckt.“[31]

Trotz oder gerade wegen der besonders hohen Rate von Rothaarigen sind aus England einige besonders harte Fälle von Mobbing und Gewalt gegen rothaarige Menschen bekannt: So wurde im Jahr 2003 ein 20-Jähriger in den Rücken gestochen, weil er "ginger" (rothaarig) war.[32] Sehr bekannt wurde der Fall einer Familie mit 4 Kindern in Newcastle upon Tyne, die sich gezwungen fühlten, zweimal umzuziehen, nachdem sie aufgrund ihrer roten Haare immer wieder Opfer von Spott und Gewalt geworden war. Dabei waren auch Fenster zertrümmert worden und die Kinder der Familie wurden „geschlagen, getreten und über eine Hecke geworfen“.[33][34] Im selben Jahr wurde einer britischen Frau in einem Gerichtsverfahren ein Schmerzensgeld von über 17 000 Pfund zugesprochen, nachdem sie an ihrem Arbeitsplatz wegen ihrer roten Haare dumm angemacht und sexuell belästigt worden war. Nach den Vorfällen zog die Frau es vor, sich das Haar zu blondieren.[35] Im Mai 2009 beging ein 15-jähriger britischer Schüler Selbstmord, nachdem er wegen seiner roten Haare gemobbt wurde. Eine Gesundheitskommission hatte den Jungen nur einen Tag vorher als „nicht selbstmord-gefährdet“ eingestuft.[36] Ein 14-jähriger Junge in Lincoln wurde 2013 von drei erwachsenen Männern schwer misshandelt "nur weil er rote Haare hatte". Die drei Männer brachen ihm den Arm und trampelten ihm so auf seinen Kopf, dass man dem Jungen später eine Metallplatte am Kopf einsetzen musste. Der Haupttäter wurde einer Haftstrafe von 5 Jahren und 9 Monaten verurteilt, die anderen beiden zu 26 Monaten. [37]

Ein besonders harter und bedenklicher Fall von Hass gegen Rothaarige ereignete sich 2008, als ein 14-Jähriger aus Vancouver auf Facebook eine Gruppe namens „Kick a Ginger“ („Tritt einen Rotschopf“) gründete, und am 20. November einen „National Kick A Ginger Day“ („Nationaler 'Tritt-einen-Rotschopf-Tag“) ausrufen wollte – dieser Gruppe traten fast 5.000 Leute als Mitglied bei, und es kam auch nachweislich bereits zu organisierten Gewalttaten. Auslöser für diese Aktion war eine Folge der Cartoon-Serie South Park, wo eine Figur namens Cartman rothaarige Menschen als böse und teuflisch ("evil") und als seelenlos ("soulless") bezeichnet. Der Gründer und Leiter der Facebook-Gruppe verteidigte sich, es wäre „... Alles nur ein Scherz gewesen“. [38]

Im Dezember 2009 hatte die britische Supermarktkette Tesco eine Weihnachtskarte in ihrem Sortiment, die ein Kind mit roten Haaren zeigte, das auf dem Schoss des Weihnachtsmannes sitzt, mit dem Kommentar: „Der Weihnachtsmann liebt alle Kinder. Sogar rothaarige.“ („Santa loves all kids. Even ginger ones.“) Nachdem sich einige Kunden über die Geschmacklosigkeit beschwerten, entschuldigte sich Tesco, man habe niemanden verletzen wollen.[39]

Der Autor Roberto Giardina schreibt, man habe im alten Ägypten die rote Haarfarbe als Unglücksfarbe angesehen und aus diesem Grunde Neugeborene mit roten Haaren sofort umgebracht.[40] Nachweislich möchten aber auch in modernen Zeiten die meisten Menschen kein rothaariges Kind haben: Im September 2011 verkündete Cryos International, eine der größten Samenbanken der Welt mit Hauptsitz in Dänemark, dass sie Samenspenden von rothaarigen Männern nicht länger akzeptieren würde. Der Direktor Ole Schou sagte: „Wir haben nichts gegen rothaarige Spender“, aber Cryos bleibe aufgrund mangelnder Nachfrage auf seinen bis dato abgegebenen Spenden von Rothaarigen sitzen. In Dänemark seien braunäugige und mediterrane Spender beliebt; in Irland dagegen würden rothaarige Spender besser laufen.[41]

Die Vorurteile und Diskriminierung, denen rothaarige Buben und Männer offenbar in besonderem Maße ausgesetzt sind, nahm der britische Fotograf Thomas Knights (selber kastanienfarben) 2014 zum Anlass für seine Fotoausstellung »RED HOT 100«, die zunächst in New York und später auch andernorts gezeigt wurde. Knights zeigt darin 100 rothaarige Männer mit nacktem Oberkörper auf türkisblauem Grund. Die kurzen Statements der Porträtierten zu jedem Bild „offenbaren deren meist frühen Erfahrungen von Mobbing, Beleidigungen und Diskriminierung aufgrund ihrer roten Haarfarbe“.[42] Der Fotograf selber sagte in einem Interview, er „habe in allen Modelagenturen Großbritanniens nach rothaarigen Männern gefragt. Es gab keine...“. Er wolle außerdem den Filmproduzenten zeigen, dass rothaarige Männer gut aussehen: „Ich weiß nicht, wann die Entscheidung gefallen ist, dass man keine Männer mit roten Haaren als Helden besetzt. Aber das muss sich ändern.“[43]

Bildende Kunst

 
Fra Angelico: Pala Strozzi, Detail der Kreuzabnahme. Jesus und sein Lieblingsjünger, der Heilige Johannes sind hier rotblond.

Rötliches oder rotblondes Haar waren jahrhundertelang in der Malerei sehr beliebt, und wurden besonders in Mittelalter und Renaissance nicht nur als interessante Farbakzente, sondern oft auch symbolisch eingesetzt. So stellten im späten Mittelalter viele Maler sowohl Jesus und die Jungfrau Maria, als auch Engel und Heilige, oft und regelmäßig mit rotblonden oder rötlich 'goldenen' Haaren dar (siehe auch: Rotgold). Das gilt z. B. für italienische Maler des Trecento wie Lippo Memmi, Simone Martini, Ambrogio Lorenzetti, Lorenzo Monaco, und auch für spätere Maler wie Giovanni Bellini, Rosso Fiorentino oder Fra Angelico, der beispielsweise in seiner Marienkrönung (Louvre, Paris) Christus selber, einige Engel und einige Heilige mit einer ganzen feinabgestuften Palette von rötlichen Haarfarben darstellte. Auch in der flämischen, nordfranzösischen und deutschen Malerei erscheinen die Jungfrau Maria und das Jesuskind (oder der erwachsene Jesus), die Heilige Maria Magdalena und immer wieder auch Engel oft mit 'rotgoldenen' oder rötlichen Haaren, etwa bei Jean Malouel, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, Petrus Christus, Hans Memling, Jan Provoost, Gérard David, Juan de Flandes und Hans Holbein dem Älteren. Ein ganz berühmtes Beispiel eines deutschen Malers ist auch die Madonna im Rosenhag von Stefan Lochner, wo die Madonna, das Jesuskind und einige Engel rotblondes Haar haben (siehe unten Galerie).

Daneben waren vor allem Frauen mit rötlichem oder noch öfter rotblondem Haar ein häufiges Motiv. Das gilt besonders für die Renaissancemaler, zumal man vor allem in Italien Rotblond-Töne als „goldenes“ Haar ansah. Ein bekanntes Beispiel ist die Geburt der Venus von Botticelli, wo die Haarfarbe der Venus ein rotstichiges Goldblond ist und auch andere Figuren rotes Haar haben, oder für sein Gemälde Primavera, wo er wieder Venus und zwei der drei Grazien mit verschiedenen rötlichen Haartönen darstellte. Nach Tizian ist das sogenannte Tizian-Rot benannt, obwohl diese Haarfarbe bei ihm nicht zum ersten Mal und eher selten vorkommt.

Vom 16. Jahrhundert an, als die Malerei immer realistischer und individueller wurde, stellte man rotes Haar außerhalb der Porträtmalerei deutlich seltener dar (z. B. Portraits von Heinrich VIII., Mary Tudor oder Elisabeth I. von England).

Im späten 19. Jahrhundert hatte der Impressionist Pierre Auguste Renoir eine auffällige Vorliebe für rotblonde Frauen, mehrmals saß ihm auch die rotblonde Schauspielerin Jeanne Samary Modell. Auch Amedeo Modigliani und Gustav Klimt malten öfters rothaarige Frauen. Eine Vorliebe für rotes Haar hatten ebenso die Präraffaeliten. John Everett Millais wagte es sogar in seinem Gemälde Christus im Hause seiner Eltern den heranwachsenden Jesus und seine Mutter mit rotem Haar zu malen, womit er eigentlich die Gepflogenheiten der italienischen Frührenaissance - allerdings auf eine sehr realistische Weise - übernahm, das Gemälde löste jedoch im viktorianischen England einen furchtbaren Skandal aus, und der Schriftsteller Charles Dickens geiferte in einer gehässigen Kritik: „Ein abscheulicher, schiefhalsiger, flennender Rotschopf im Nachthemd“; und Millais' rothaarige Maria bezeichnete er u. a. als "Monstrum" [44](siehe unten Galerie).

 
Albrecht Dürer: Selbstportrait, 1498, Prado
 
Annibale Carracci: Selbstportrait, um 1590
 
Joos van Cleve: Selbstportrait, 1519
 
Rembrandt: Selbstportrait, um 1642

Einige wenige Maler hatten selber rötliches Haar, so stellte sich Albrecht Dürer in seinen Selbstbildnissen von 1493 und von 1498 (Prado, Madrid) mit langem rotblondem Haar da, doch scheint sein Haar später nachgedunkelt zu sein, da er sich auf einem heute in der Alten Pinakothek (München) befindlichen Bild einige Jahre später mit wesentlich dunklerer und kaum rötlicher Haarfarbe malte.[45] Eindeutig Rotes Haar hatten auch Joos van Kleve der Ältere auf seinem Selbstportrait von 1519 (Museo Thyssen Bornemisza, Madrid) und Joachim Wtewael auf einem Selbstportrait von 1601 im Centraal Museum Utrecht, sowie der holländische Barockmaler Gerard ter Borch (Selbstportrait 1668, Mauritshuis, Den Haag). Ter Borch malte auch auffällig oft rothaarige Personen - und nicht nur Frauen -, für die seine Familienmitglieder (vor allem Tochter und Sohn) als Modelle dienten. Anthonys van Dyck malte sich auf seinem jugendlichen Selbstportrait von 1619/20 mit kastanienfarbenem Haarschopf (Eremitage St. Petersburg) - sein Haar erscheint auf späteren Selbstporträts (u. a. um 1633, Privatsammlung) jedoch nicht mehr rötlich, dafür Bart und Augenbrauen von dunklem Kupferrot. Einen rötlichen Bart hatten auch der Miniaturist Nicholas Hillier (Selbstportrait, 1577, Victoria & Albert Museum, London), Hendrick Goltzius (Selbstportrait 1600, Albertina, Wien), Annibale Carracci (Selbstportrait, um 1595–1600, Uffizien, Florenz) und Rembrandt (auf mehreren Selbstporträts, u. a. 1629, Boston, und 1640, National Gallery, London). Im 19. Jahrhundert stellte sich Vincent van Gogh auf zahlreichen Selbstportraits mit rotem Bart und Augenbrauen dar. Rotes Haar hatten auch William Holman Hunt (Selbstportrait 1875, Uffizien, Florenz), Carl Olaf Larsson (Selbstportrait 1906, Uffizien, Florenz) und Alberto Giacometti (Selbstportrait, 1921, Kunsthaus Zürich).

Film und Medien

Mit dem Aufkommen des Farbfilms wurden ab den 1940er Jahren manchmal auch rothaarige Darstellerinnen für die Filmindustrie interessant. Einige Schauspielerinnen färbten sich die Haare rot, was vermutlich mit zu ihrem Erfolg beitrug. Im Spiel verkörperten sie oft Klischees der Rothaarigen: geheimnisvoll, undurchschaubar, leidenschaftlich, feurig, temperamentvoll und verführerisch, manchmal auch streitbar. Beispiele für Schauspielerinnen, deren rotes Haar zu ihrem Markenzeichen wurden, obwohl es nur gefärbt war, sind: Rita Hayworth, Maureen O’Hara, Deborah Kerr, Shirley MacLaine und im deutschsprachigen Bereich auch Senta Berger. Beispiele für Schauspielerinnen, deren Haar von Natur aus rötlich war oder ist, sind: Katharine Hepburn (kastanienbraun), Isabelle Huppert, Nicole Kidman und Tilda Swinton. Die beiden letzteren blondierten jedoch beide irgendwann ihre Naturfarbe, vermutlich um vielfältiger einsetzbar zu sein, und im Falle von Kidman auch, um eher dem modernen Bild einer klassischen Blondine und Schönheit zu entsprechen; sie wechselt die Farbe mal von hellblond bis zu rötlichem goldblond.

Film und Theater bedienen sich vor allem bei weiblichen Figuren relativ häufig der besonderen Ausstrahlung roter Haare, wenngleich sie oft nur gefärbt sind:

In einem der ersten Farbfilme überhaupt, dem märchenhaften Musical Der Zauberer von Oz (1939), kam Judy Garlands dunkelrotes Haar besonders vorteilhaft zur Geltung.

Eine der berühmtesten Rothaarigen ist Astrid Lindgrens Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf, die von der kleinen Inger Nilsson mit knallroten abstehenden Zöpfen in mehreren Filmen perfekt gespielt wurde (1969, 1970, 1971). Die eigentlich dunkelhaarige Michèle Mercier wurde mithilfe von rotgoldenem Haar zur bildschönen Angélique in mehreren Verfilmungen des gleichnamigen Romans von Anne Golon (1964–1968). Beide genannten Schauspielerinnen wurden das Image dieser Filmfiguren (und ihrer Haarfarbe) nie mehr ganz los.

Ein seltener Fall eines männlichen Helden mit rötlichem Haar war 1988 der liebevolle Zwerg und Zauberer Willow in dem gleichnamigen Fantasy-Film, gespielt von Warwick Davis; auch das Film-Baby Elora, die in Gefahr schwebt und von Willow gerettet wird, ist rothaarig.

Virginia Woolfs androgyne Heldin Orlando wurde 1992 von der naturroten Tilda Swinton gespielt. Im preisgekrönten Film Titanic (1997) trug Kate Winslet als Darstellerin der aufmüpfig-romantischen Hauptfigur Rose eine rothaarige Perücke, genau wie Frances Fisher, die Darstellerin ihrer eiskalt berechnenden Mutter. Künstlich knallrote Haare waren 1999 das Markenzeichen von Franka Potente in Lola rennt; in England war der deutsche Erfolgsfilm so populär, dass Friseursalons die Haarfarbe Lola red anboten. Eine Schlüsselrolle spielen zwei schöne rothaarige Mädchen im Film Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (2006), nach dem berühmten Bestseller von Patrick Süskind (siehe unten).

In den Harry Potter-Filmen (2001–2011) wurde der von Natur aus rotblonde Rupert Grint als sympathischer bester Freund des Protagonisten weltberühmt. In der bekannten Fernseh-Serie Downton Abbey gibt es mehrere Personen mit (meist künstlichem) rötlichem Haar: Allen voran die von Laura Carmichael verkörperte Edith - das problemgebeutelte "hässliche Entlein" der Familie - und ihre Tante Rosamond, gespielt von Samantha Bond, sowie der Hausdiener Alfred.

Erwähnenswert sind auch mehrere Filme über das Leben der englischen Königin Elisabeth I., die tatsächlich rotblond war, in Filmen manchmal auch leuchtend rot: Besonders bekannt sind The Virgin Queen (1955) mit Bette Davis (als eine besonders hässliche Elisabeth), die beiden Elisabeth-Filme mit Cate Blanchett (1998 und 2007), und Helen Mirrens Darstellung in einem Zweiteiler von 2006.

Weitere Filme, in denen Rothaarige eine besondere Rolle spielten, waren Red Sonja (1985), Das fünfte Element (1997), In the Cut (2003), Das Imperium der Wölfe (2005), Die Rote Zora (2008) und Merida – Legende der Highlands (2012).

Die Protagonistin Ginger Foutley der Zeichentrickserie Gingers Welt ist ebenfalls rothaarig.

Bekannte Persönlichkeiten, die sich die Haare rot färbten

Bekannte echte Rothaarige

Tage der Rothaarigen

 
Rothaarigentag 2007

Seit 2005 (mit Ausnahme von 2006) findet immer am ersten September-Wochenende im Städtchen Breda in den Niederlanden auf Initiative der Künstler Bart Rouwenhorst und Jos Vogelpoel der Rothaarigentag statt. Auch in England wurde ein Redhead Day ins Leben gerufen, der am 19. Mai 2018 zum fünften Mal stattfindet.[46][47] Im Mai 2012 fand in Mailand das erste italienische Treffen »Rossitalia« ("Rot-Italien") statt, wo sich hundert rothaarige Italienerinnen und Italiener vor dem Mailänder Dom trafen.[48]

2017 organisierte das Rothaarigen-Magazin MC1R in Hamburg zum ersten Mal einen deutschen Rothaarigentag, ein zweiter soll 2018 folgen.[49]

Haarefärben

 
Betont künstlicher Rotton

Pflanzliche Farbstoffe werden seit Tausenden von Jahren zum Färben von Textilien verwendet, aber auch die Haare wurden gefärbt. So konnten bei einer ägyptischen Mumie aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. mit Henna gefärbte Haare nachgewiesen werden. Je nach gewünschtem Ton kommen Pflanzenteile wie Walnussschale, Indigo, Rhabarberwurzel, Heidelbeere, Kaffee oder Tee hinzu.[50]

Mit chemischen Kolorierungsmitteln können je nach Färbetechnik einigermaßen natürlich wirkende Effekte erzielt werden, doch kamen gegen Ende des 20. Jahrhunderts auch bewusst unnatürliche und grelle Haarfarben auf den Markt, die sich an Tönen wie Knallrot oder Orange orientieren (so wie es auch Blau, Grün u. a. gibt); ein Auslöser dafür war der obengenannte Film Lola rennt mit Franka Potente.

Natürliche Rote Haare selber lassen sich relativ schlecht umfärben,[51] und die Ergebnisse sind im Vorhinein nicht immer genau abzuschätzen.

Rothaarige in der Literatur

Datei:DBP 1962 385 Wohlfahrt Schneewittchen.jpg
Die rothaarig dargestellte böse Stiefmutter Schneewittchens schaut in den Zauberspiegel, deutsche Briefmarke, von Holger Börnsen entworfen, 1962
  • Esau, alttestamentliche Gestalt (1 Mos 25,25 HFA), wird durch seinen Bruder um das Erstgeborenenrecht betrogen.
  • Titus Feuerfuchs und Salome Pockerl sind rothaarige Hauptfiguren in der 1840 uraufgeführten Posse Der Talisman von Johann Nestroy.
  • In „Max und Moritz“(1865) von Wilhelm Busch hat Moritz rote Haare.
  • Der Rotfuchs (ital. Rosso Malpelo) (1878), Erzählung des italienischen Autors Giovanni Verga in der Sammlung Sizilianische Novellen (ital. Vita dei campi).
  • Der Bund der Rothaarigen (auch Der Bund der Rotschöpfe) (1890), Kurzgeschichte von Arthur Conan Doyle aus dem Buch Die Abenteuer des Sherlock Holmes.
  • Muttersohn (franz. Poil de carotte) (1894) ist ein autobiographischer Roman des französischen Autors Jules Renard, in welchem die Kindheit eines Jungen erzählt wird, der wegen seiner roten Haare und Sommersprossen von seiner Mutter seelisch und körperlich misshandelt wird.
  • Anne auf Green Gables (1908) ist ein Kinderbuch der kanadischen Autorin Lucy Maud Montgomery.
  • Tim ist die Hauptfigur der belgischen Comic-Serie Tim und Struppi (ab 1929).
  • Die rote Zora und ihre Bande (1941) ist ein Klassiker der Kinderliteratur vom deutschen Autor Kurt Held.
  • Franz von Moor aus Schillers Drama Die Räuber, Karls böser Bruder, leidet unter seinem grauenvollen, rothaarigen Äußeren.
  • Pippi Langstrumpf (1941) ist eine Kinderbuch-Romanfigur der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren.
  • Moira (1950) ist ein Roman des französischen Autors Julien Green, in welchem die Hauptfigur, Joseph Day, rote Haare hat.
  • In der tragischen Komödie Der Besuch der alten Dame (1956) von Friedrich Dürrenmatt hat die junge Claire Zachanassian rote Haare.
  • Die Rote (1960) ist die Hauptfigur des gleichnamigen Romans von Alfred Andersch.
  • Meister Eder und sein Pumuckl (1961) ist eine Hörspiel-, Bücher- und Fernsehserie der deutschen Autorin Ellis Kaut. Der Kobold Pumuckl hat grell-rotes Haar.
  • Die feuerrote Friederike (1970) ist ein Kinderbuch der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger.
  • Das Sams (1973) ist die Hauptfigur einer deutschen Kinderbuch-Serie von Paul Maar.
  • In Colleen McCullough's Die Dornenvögel (1977) hat die schöne Heldin Meggie Cleary und fast ihre gesamte Familie rötliches Haar. In der bekannten Verfilmung von 1983 spielte Rachel Ward jedoch eine dunkelhaarige Meggie.
  • Ronja Räubertochter (1981) ist ein Kinderbuch der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Ronjas bester Freund ist der rothaarige Birk Borkassohn.
  • Esau Matt ist die Hauptfigur und Erzähler in Erwin Strittmatters Romantrilogie Der Laden (1983–1992).
  • Das Parfum (1985) von Patrick Süskind. Das erste und letzte Mädchen, die der Protagonist Grenouille ermordet, sind rothaarig. Er empfindet den Duft dieser beiden Mädchen als derart berauschend und betörend, dass er mit Hilfe des Duftes einer Rothaarigen ein überwältigendes Parfum kreiert, das auch in anderen Menschen Liebe erweckt.
  • Harry Potter (1997) Kinder- und Jugendliteratur der britischen Autorin Joanne K. Rowling. Harrys bester Freund ist Ronald Bilius Weasley, genannt Ron. Wie alle Weasleys hat auch Ron rotes Haar und Sommersprossen.

Rothaarige Comedy-Figuren

  • Hape Kerkeling startete 1985 mit seiner rothaarigen, frechen und sadistischen Kinderfigur Hannilein seine TV-Karriere.
  • Als rothaariger, hagerer und zerstreuter Professor Schmitt-Hindemith wurde der Kabarettist Piet Klocke einem breiten Publikum bekannt.
  • In den Vereinigten Staaten ist die Bühnenfigur Carrot Top des rothaarigen Komikers und American-Comedy-Award-Gewinners Scott Thompson seit den frühen 1990er Jahren eine populäre Erscheinung in zahlreichen Fernseh- und Bühnenshows.
  • Kyle Broflovski, Zeichentrickfigur aus South Park. Die Serie beschäftigt sich zudem in der Folge Im Körper des Feindes mit dem Thema rothaarige Menschen.
  • Oliver Pochers Rolle als rothaarige Society Expertin Sylvia Constanze von Weischenhirn aus der Oliver Pocher Show.
  • Laura Prepons Rolle als Donna Pinciotti in der US-amerikanischen Serie Die wilden Siebziger.

Literatur

Commons: Rotes Haar – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Ginger“-Gen vielleicht älter als der Homo sapiens – Bericht bei 3sat.online
  2. Neandertaler mischten sich nicht mit Menschen – Bericht bei ORF.at
  3. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  4. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  5. Website von Ginger Parrot: online, gesehen am 2. Mai 2018
  6. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018.
  7. Aus: „Rothaarige sind schwer zu betäuben“, in: Spiegel, 16. Oktober 2002, online gesehen am 30. April 2018
  8. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  9. Red Heads Suffer More. In: New Scientist. 15. Oktober 2002.
  10. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  11. Aus: Sophia Münder: Rothaarige geben Medizinern Rätsel auf, in: NDR.de, 6. August 2016, online, gesehen am 30. April 2018
  12. Pia Heinemann: Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018.
  13. Red hair a legacy of Neanderthal man
  14. Red-Heads and Neanderthals. Mai 2001, archiviert vom Original am 18. Oktober 2005; abgerufen am 28. Oktober 2005.
  15. Nicole's hair secrets (Memento des Originals vom 11. Dezember 2005 im Internet Archive) In: The Daily Telegraph, 10. Februar 2002. Abgerufen am 2. November 2005 
  16. Paul Rincon: Neanderthals 'were flame-haired', BBC, 25. Oktober 2007. Abgerufen am 21. September 2013 
  17. Pia Heinemann: „Feurige Haarpracht - Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  18. Burkhard Strassmann: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“ (über den Roodharigendag in Breda), in: Die Zeit Nr. 37, 6. September 2012, online, gesehen am 2. Mai 2018
  19. Pia Heinemann: „Feurige Haarpracht - Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  20. Artikel in: Glamour, "Rotes Haar: Club der Teufelinnen", gesehen am 8. Mai 2018
  21. Artikel in: Glamour, "Rotes Haar: Club der Teufelinnen", gesehen am 8. Mai 2018
  22. Tina Kaiser: „Wie anders es ist rothaarig zu sein“, in: Welt, 29. September 2010, online, gesehen am 3. Mai 2018
  23. Tina Kaiser: „Wie anders es ist rothaarig zu sein“, in: Welt, 29. September 2010, online, gesehen am 3. Mai 2018
  24. Siehe: Glamour, "Rotes Haar: Club der Teufelinnen", gesehen am 8. Mai 2018
  25. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018
  26. Auch in italienisch „carota“. Burkhard Strassmann: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“ (über den Roodharigendag in Breda), in: Die Zeit Nr. 37, 6. September 2012, online, gesehen am 2. Mai 2018
  27. Tina Kaiser: „Wie anders es ist rothaarig zu sein“, in: Welt, 29. September 2010, online, gesehen am 3. Mai 2018
  28. Burkhard Strassmann: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“ (über den Roodharigendag in Breda), in: Die Zeit Nr. 37, 6. September 2012, online, gesehen am 2. Mai 2018
  29. In Anspielung an das bekannte Lied „Rot, rot, rot sind alle meine Kleider“. Burkhard Strassmann: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“ (über den Roodharigendag in Breda), in: Die Zeit Nr. 37, 6. September 2012, online, gesehen am 2. Mai 2018
  30. „Carrot-Tops: Being red not so easy“, ABC News 2007 (gesehen am 3. Mai 2018)
  31. Nele Justus: „So ist mein Leben als Rothaarige“ (Erfahrungsbericht), in: Barbara.de (Brigitte), [1], gesehen am 2. Mai 2018
  32. „Ginger hair sparks stabbing“, BBC News, 24. November 2003 (gesehen am 3. Mai 2018)
  33. „Red-haired family forced to move“, BBC News, 2. Juni 2007 (gesehen am 3. Mai 2018)
  34. Der Fall wird auch erwähnt in: Tina Kaiser: „Wie anders es ist rothaarig zu sein“, in: Welt, 29. September 2010, online, gesehen am 3. Mai 2018
  35. „Woman wins ginger jibes tribunal“, BBC News, 25. Juni 2007 (gesehen am 3. Mai 2018)
  36. „Schoolboy bullied over ginger hair hanged himself“, in: Daily Telegraph, 12. Mai 2009
  37. „'Red hair revenge' attack on Lincoln boy sees men jailed“, BBC News, 16. April 2013 (gesehen am 3. Mai 2018)
  38. Matthew Moore: „Facebook 'Kick a Ginger' campaign prompts attacks on redheads“, in: The Daily Telegraph, 22. November 2008, London ( gesehen am 3. Mai 2018)
  39. „Tesco apologises over 'ginger jibe' Christmas card“, in: BBC News, 14. Dezember 2009 ( gesehen am 3. Mai 2018)
  40. Roberto Giardina: Lob der Rothaarigen, 1997, S. 27. Hier nach: Julia Steblau: Rote Haare – ein Fluch und Segen, Masterarbeit, Potsdam, Grin: [2], (Fußnote 13), gesehen am 2. Mai 2018
  41. Lesley Ciarula Taylor: „Sperm bank can't find takers for red-haired genes“, In: The Star, Toronto, 20. September 2011 (gesehen am 3. Mai 2018)
  42. Victoria Windtner: „Männer mit roten Haaren: diskriminiert, gemobbt, erotisch und stark - »RED HOT 100« von Thomas Knights“, (Artikel über Buch mit Fotoserie (urspr. Ausstellung) von Thomas Knights (u. a.): RED HOT 100, Bruno Gmünder GmbH, 2014), 22. Februar 2015, online, gesehen am 2. Mai 2018
  43. Simon Broll: „RED HOT-Fotograf Thomas Knights - Wir brauchen einen rothaarigen James Bond“ (Interview mit Thomas Knights, über urspr. Ausstellung in New York und Buch mit Fotoserie) : RED HOT 100, Bruno Gmünder GmbH, 2014), in: Spiegel online, 9. September 2014 [3], gesehen am 2. Mai 2018
  44. Günter Metken: Präraffaeliten (1973/74), S. 113
  45. Diese und alle im folgenden erwähnten Selbstportraits können eingesehen werden in: 500 Selbstporträts, mit einer Einführung von Julian Bell, Phaidon, London, 2000.
  46. Eintrag auf der Website des Webmagazins Ginger Parrot: online, gesehen am 2. Mai 2018
  47. Website zum "Redhead Day UK 2018" am 19. Mai 2018, gesehen am 2. Mai 2018
  48. Burkhard Strassmann: „Rot, rot, rot sind alle meine Haare“ (über den Roodharigendag in Breda), in: Die Zeit Nr. 37, 6. September 2012, online, gesehen am 2. Mai 2018
  49. Eintrag auf der Website von MC1R, gesehen am 2. Mai 2018
  50. Haare färben mit Pflanzenfarben
  51. Pia Heinemann: „Was Rothaarige schmerzhaft einzigartig macht“, in: Welt, 11. März 2012, online, gesehen am 30. April 2018