Sommersonnenwende
Zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende (lat: Solstitium) - auch Mitsommernacht genannt, um den 21. Juni herum, steht die Sonne scheinbar direkt senkrecht über dem nördlichen Wendekreis der Erde.
Astronomisch betrachtet, nennt man diesen Zeitpunkt des Solstitiums die Deklination. Im Jahr 2003 ist die Sommerdeklination in Deutschland um 21.10 Uhr.
Die Nacht der Sommersonnenwende ist aus diesem Grund die kürzeste im Jahr; ab diesem Zeitpunkt werden die Nächte wieder länger und die Tage wieder kürzer bis zur Wintersonnenwende.
Hinweis: alle Angaben sind bezogen auf die nördliche Erdhalbkugel. Von der Südhalbkugel aus betrachtet sind Sommersonnenwende und Wintersommenwende genau vertauscht, da dort ja Sommer ist, wenn im Norden Winter ist.
Siehe auch: Sonnenwende
Geschichtliches und Kulturelles
Die Sommersonnenwende ist zugleich der Beginn der Jahreszeit Sommer und wird seit jeher von den Menschheit als mystischer Tag betrachtet, oft begleitet von religiösen Feierlichkeiten. Je größer der Unterschied zwischen dem harten Winter und dem warmen Sommer, desto festlicher hat man auch diesen Tag gefeiert. Hoch im Norden, wo in der sommerlichen Jahreszeit die Nächte gar nicht mehr dunkel werden (man pricht auch von den Weißen Nächten, sind Sonnenwendfeier wesentlich wichtiger, als z.B. am Mittelmeer. Die Sonnenwendfeste haben vor allem in den germanischen, nordischen und keltischen Religionen einen festen Platz.
Seit der Christianisierung Europas werden diese Feiern oft mit dem 24. Juni, dem Tag Johannes des Täufers, verbunden, und einige der Sonnenwendbräuche, die sich bis heute erhalten haben, wie die Johannisfeuer, sind nach ihm benannt.
Eratosthenes benutzte eine Sommersonnenwende, um den Erdumfang zu bestimmen.
William Shakespeares Komödie A Midsummer Night's Dream (dt. Ein Sommernachtstraum) handelt während einer Sommersonnenwende.
Im Nibelungenlied werden die Sonnwendfeiern ebenfalls erwähnt.