Compiz

OpenGL-beschleunigter Composition- und Fenstermanager
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Compiz ist ein Composition- und Windowmanager, der den durch OpenGL beschleunigten X-Server Xgl verwendet. Er wird häufig genutzt, um zu demonstrieren, welche (grafischen) Möglichkeiten Xgl bietet und wohin der Linux-Desktop sich in der nächsten Zukunft entwickeln wird.

Besonderheiten von Compiz

Im Gegensatz zu anderen Composition Managern ist Compiz nicht nur Composition-Manager, sondern gleichzeitig auch Windowmanager - es kümmert sich also auch um das Zeichnen von Fensterrahmen, Titelleisten, Minimier- und Maximierschaltflächen etc. Es ersetzt hierzu den Windowmanager der Desktopumgebung, die auf dem Xgl-Server gestartet wird - wie beispielsweise Metacity bei Gnome oder Kwin bei KDE.

Compiz ist außerdem modular aufgebaut. Alle Effekte, aber auch grundlegende Dinge wie die Möglichkeit, Fenster zu verschieben oder ihre Größe zu ändern, sind als Plug-ins realisiert. Hierdurch ist Compiz leicht erweiterbar.

Compiz liefert passende Windowmanager-Daemons derzeit für Gnome und KDE mit. Diese sorgen für das korrekte Darstellen von Fensterrahmen, Titelleisten und ähnlichen Elementen in diesen Desktop-Umgebungen beim Einsatz von Compiz.

Neben dem Einsatz auf Xgl wurde compiz auch experimentell auf AIGLX portiert.

Verfügbare Plug-Ins

  • decoration - versieht Fenster mit Titelleisten, Rahmen, Buttons (Minimieren, Maximieren, Schließen)
  • move - erlaubt das Verschieben von Fenstern per Tastendruck-Mauskombination
  • resize - ermöglicht das Verkleinern / Vergrößern von Fenstern
  • place - verschiebt die offenen Fenster so, dass sie sich nicht mehr überschneiden und sorgt so für Übersichtlichkeit in sehr "vollen" Desktops.
  • fade - lässt Fenster beim Öffnen einblenden und beim Schließen ausblenden.
  • switcher - "ALT+Tab"-Fensterwähler mit Live-Miniaturansicht der Fenster (Filme spielen in den Thumbnails weiter, Webseiten werden verkleinert dargestellt, etc.)
  • wobbly - führt dazu, dass Fenster sich beim Verschieben verformen - in etwa so, als bestünde das Fenster aus einem Stück Stoff
  • minimize - versieht das Minimieren und Maximieren von Fenstern mit einer Animation. Dies hat nicht nur kosmetischen Wert, sondern erleichtert u.U. das Verständnis der Metapher "Taskleiste" - der Anwender sieht, dass das Fenster in die Taskleiste verschwindet und kann es so leichter dem Taskleisten-Button zuordnen.
  • cube - platziert vier virtuelle Desktops auf den Seitenflächen eines Würfels, der in 3D dargestellt wird.
  • rotate - erlaubt das drehen des mit cube erstellten Würfels.
  • zoom - zoomt auf Tastendruck in mehreren Zoomstufen in den Desktop hinein. Dies ist eine unter Barrierefreiheitsaspekten interessante Funktion.
  • scale - zoomt ein Stück heraus, um Fenster Übersichtlich nebeneinander darzustellen; Erlaubt dann per einfachem Klick das gewünschte Fenster in den Fokus zu setzen. Diese Funktion gleicht "Exposé" bei Mac OS X.
  • opacity - erlaubt es, Fenster stufenweise transparent zu machen.
  • water - erlaubt es, den Mauszeiger Wellen auf dem Monitor ziehen zu lassen, oder alternativ es regnen zu lassen.

Bilder von einigen Compiz-Plugins