Mephistopheles

Teufel des Fauststoffs
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Mephistopheles oder auch Mephisto ist einer der Namen desTeufels.

Etymologie

Die etymologische Herkunft des Namens ist nicht genau geklärt. Bei William Shakespeare findet sich die Form "Mephistophilus" während es bei Christopher Marlowe "Mephistophilis" ist. In den alten Volksbüchern und Puppenspielen finden sich verschiedene Varianten wie "Mephostophiles", "Mephostophilus", aber auch die heute geläufigste und bei Johann Wolfgang von Goethe verwendete Form "Mephistopheles".

Daraus folgen natürlich auch unterschiedliche Herkunftsmöglichkeiten.

    1. Mephostophiles deutet auf eine Abstammung aus dem Griechischen (der das Licht nicht Liebende)
    2. Mephistophiles könnte auf Lateinisch mephitis und Griechisch philos zurückgehen (der den Gestank Liebende)
    3. eine weitere Möglichkeit wäre eine Herleitung aus dem Hebräischen, nämlich eine Verbindung der zwei Partizipien mephir (Zerstörer, Verderber) und tophel (Lügner).

Literarische Figuren des Mephistopheles

Shakespeare

Goethe

Als Protagonist in Goethes Drama Faust schließt Mephisto eine Wette mit dem Schöpfer: Gelingt es ihm, Doktor Faustus zu verführen, so soll er dessen Seele bekommen. Die Verführung ist gelungen, wenn Faust einen Augenblick so schön findet, dass er auf Ewigkeit innehalten möchte.

Diese Darstellung des Mephisto hat nicht mehr viel mit der mittelalterlichen und volkstümlichen Vorstellung des Teufels zu tun. Goethes Mephisto verkörpert das Prinzip der Negation. So läßt Goethe Mephisto von sich selbst sagen: Ich bin der Geist der stets verneint, denn alles was entsteht ist wert, dass es zugrunde geht. Er verkörpert die materialistische Einstellung zu den Dingen und begreift daher auch nicht, was Faust in Wahrheit antreibt und zweifeln läßt.

Marlowe

Klaus Mann

Der Schlüsselroman Mephisto von Klaus Mann (erschienen 1936 im Exil) erzählt die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, der sich während der Zeit des Nationalsozialismus mit den Machthabern arrangiert und so zum Intendanten am Berliner Staatstheater ernannt wird. Als leidenschaftlicher Schauspieler, dem die Rolle des Mephisto in Goethes Faust I wie auf den Leib geschnitten ist, erkennt der Opportunist Hendrik Höfgen leider erst viel zu spät, dass er tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Der Roman ist eine deutliche Anspielung auf den Schauspieler Gustaf Gründgens, der drei Jahre lang mit Erika Mann, Klaus Schwester verheiratet war.

1981 wurde der Roman von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle verfilmt.

Mythos

In der Mythologie ist er auch als Bruder von Diabolos und Baal bezeichnet. Der ihm zugewiesene Tag ist der Donnerstag, der interessanterweise auch Tag der Heilung ist. (Mephisto, der Heiler?)