Vorlage:Qualitätssicherungstext
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel auf den QS-Seiten eingetragen wurde: Dieser (sehr wichtige, da eines der wichtigsten Grundmodelle in der Volkswirtschaftslehre) Artikel sollte ausgebaut werden und allgemeinverständlich erklärt werden. --Bahnemann 08:54, 7. Jun 2006 (CEST)
Die IS-Kurve stellt innerhalb des IS-LM-Modells den Gütermarkt dar. I steht für investment und S für savings. Die IS-Kurve zeigt alle Kombinationen von i (Zinsniveau) und Y (Bruttosozialprodukt), bei denen der Gütermarkt geräumt ist. Als Ausgangspunkt kann folgende Formel dienen:
- I: von Unternehmen getätigte Investitionen
- : autonome Investitionen (d.h. vom Zinsniveau und Einkommen unabhängig)
- i: Zinsniveau
- b: Maß dafür, wie stark die Investitionen auf das Zinsniveau reagieren (Zinsreagibilität)
Obige Formel sagt aus, dass das Volumen der Investitionen vom Zinsniveau abhängt.

Formt man die Formel nach i um, erhält man die Funktion, welche der Grafik entspricht. Die Steigung ist -1/b. Ein hohes b, d.h. eine starke Reaktion der Investitionen auf Zinsveränderungen, führt zu einer flachen Kurve. Schon geringe Zinsveränderungen führen bei einer flachen Kurve zu starken Veränderungen des Investitionsvolumens.
Um zu der IS-Kurve zu gelangen, setzt man obige Investitionsformel in die Definition der aggregierten Nachfrage (AD) ein.
- AD: aggregierte Nachfrage
- C: Konsum
- I: Investitionen
- G: Staatsausgaben
- NX: Nettoexport
Der Konsum C hängt von der sogenannten marginalen Konsumneigung c und von Y (BSP, Output, Volkseinkommen) ab. Die marginale Konsumneigung drückt aus, wie viel von einem zusätzlich verdienten Euro in den Konsum fließt.
Ein Teil des Einkommens steht jedoch für den Konsum nicht zur Verfügung, weil der Staat darauf den Steuersatz t erhebt.
Bei einem Steuersatz von 100% (t=1) ist der Konsum null.
Da für die weitere Betrachtung der Nettoexport, die Staatsausgabe und die autonomen Investitionen nicht mehr erörtert werden, seien diese in einer autonomen Nachfrage A-Strich zusammengefasst.
Achsenabschnitt: , Steigung: c(1-t)

In der Grafik rechts sind zwei AD-Kurven für zwei unterschiedliche Zinsniveaus eingetragt. Zinsniveau 1 ist höher als Zinsniveau 2. Eine Senkung der Zinsen verschiebt die AD-Kurve nach oben. Output (Y) und aggregierte Nachfrage (AD) müssen einander entsprechen, was die 45°-Linie AD=Y darstellt. Mit der Senkung des Zinsniveaus erhöht sich der Output. Dieser Zusammenhang stellt die IS-Kurve dar.
Wegen AD=Y ergibt sich aus obiger Formel:
Mit Auflösen nach Y errechnet man den Gleichgewichtsoutput.
Die Gleichung für die IS-Kurve erhält man durch die Umformung nach i.
ist die Steigung der IS-Kurve. Wenn nun b null beträgt, d.h. die Investitionen vom Zinsniveau unabhängig sind, dann ist die Steigung unendlich, die IS-Kurve ist eine vertikale Linie. Der Output wird in diesem Fall auf Zinsveränderungen nicht reagieren. Je grösser b wird, desto flacher wird die IS-Kurve.
Die Steigung der IS-Kurve wird ebenfalls durch den Steuersatz t und die marginale Konsumneigung c beeinflusst. Je höher c, desto flacher die IS-Kurve. Je kleiner t, desto flacher die IS-Kurve. Hohe Steuersätze haben somit den Effekt, dass der Output weniger stark auf Zinsveränderungen reagiert. Zinssenkungen zur Stimulierung der Konjunktur zeigen in diesem Fall weniger Wirkung.