NextStep war ein Betriebssystem der Firma NeXT, das seinerzeit (erste Version 1989) eines der technisch fortschrittlichsten und bedienungsfreundlichsten war. Es basierte auf BSD-Unix und einem Mach-2.5-Kernel.
Zur Grafikausgabe benutzte NextStep Display Postscript von Adobe. Dies ist die Postscript-Variante für Monitore (statt für Drucker) und ermöglicht echtes WYSIWYG. NextStep setzte im Gegensatz zu anderen UNIX-System nicht auf das X Window System, sondern verfolgte einen neuen Ansatz auf Basis von Display Postscript und einem objektorientierten Anwendungs-Framework, das die Programmierung von grafischen Benutzeroberflächen stark vereinfachte. Objective C war die Standard-Programmiersprache unter NextStep und mit ein Grund für die ausgezeichneten OO-Entwickler-Tools.
Die Firma NeXT wurde von Steve Jobs, dem Mitbegründer von Apple Computer, aufgebaut. NeXT verkaufte seine auf Motorola 680x0-Prozessoren basierenden Computer vor allem im wissenschaftlichen, aber auch im Bankbereich, wo dank der exzellenten Entwicklertools schnell komplexe Applikationen gebaut werden konnten.
Sowohl der erste Webbrowser als auch der erste Webserver, die den Grundstein für die Internetrevolution der folgenden Jahre legten, wurden von Tim Berners-Lee am CERN unter NextStep in wenigen Wochen entwickelt.
Die NextStep-Spezifikation wurde gemeinsam mit Sun zu der OpenStep-Spezifikation erweitert, von Sun dann jedoch zugunsten von Java fallengelassen.
1993 verabschiedete sich NeXT vom Hardwaregeschäft und verkaufte NextStep bzw. OpenStep plattformunabhängig. OpenStep war für Intel-Hardware, einige PA-RISC Workstations von HP und - zumindest im Labor - auch für Sun SPARC und IBM PPC verfügbar. Schließlich wurde die Firma von Apple Computer übernommen und Steve Jobs übernahm dort kurze Zeit später die Position des CEO.
Apple änderte daraufhin seine Betriebssystem-Strategie, und OpenStep wurde die Basis von Mac OS X, das aber auch noch diverse Technologien von Mac OS übernahm (z.B. QuickTime).
An einer freien Implementierung von OpenStep mit dem Namen GNUstep wird seit längerem gearbeitet.