Japanische Kampfhörspiele (kurz: JaKa) ist eine Metal-Band aus Krefeld, die musikalisch bei Grindcore bzw. Death Metal einzuordnen ist. Ihre Texte bestehen oft aus losen Satzbausteinen ("Collagen") und kritisieren die heutige Konsumgesellschaft. Deshalb bezeichnet die Band ihren Stil selbst auch als Grindpunk.
Japanische Kampfhörspiele | |
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Gründung: | 1998 |
Genre: | Death Metal/Grindcore |
Gründungsmitglieder | |
Gesang: | Christof Kather |
E-Gitarre: | Klaus Nicodem |
Schlagzeug: | Christof Kather |
ehemalige Mitglieder | |
Gitarre: | Daniel Schaffrath |
Gesang: | Simon Schaffrath |
Gesang: | Andreas Paul |
Letzte/Aktuelle Besetzung | |
Gesang: | Markus "Bony" Hoff |
Gesang: | Martin Freund |
E-Gitarre: | Klaus Nicodem |
E-Gitarre: | Robert Nowak |
Bass: | Marco Bachmann |
Schlagzeug: | Christof Kather |
Sonstiges | |
Webmaster: | Christof Kather |
Archiv: | Hofi |
Bandgeschichte
JaKa begann 1998 als Zwei-Mann-Projekt von Christof Kather (Schlagzeug, Gesang) und Klaus Nicodem (E-Gitarre, Gesang, teilweise Bass) mit dem Veröffentlichen von 8-Spur-Aufnahmen auf ihrer Website und dem Musik-Portal MP3.com. 2001 ging JaKa zu Blutwurscht Productions aus der Schweiz und brachte eine Compilation der bis dahin erschienenen Demos namens Japanische Kampfhörspiele und kurz darauf Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch heraus. In diesem Jahr entstand auch die Compilation Brandsatzliebe, die ausschließlich im Internet erschienen ist und Coverversionen von a-ha bis Slayer enthält.
Der Bekanntheitsgrad der Band wuchs stetig und somit auch die Band. Zunächst kam Daniel Schaffrath (Gitarre) dazu. Um irgendwann auch live auftreten zu können, wurden 2002 Christofs ehemaliger Cyclo Proganigma-Kollege Marco Bachmann (Bass), sowie Daniels Bruder Simon Schaffrath (Gesang) rekrutiert. Die erste Platte in kompletter Bandbesetzung hieß Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch und wartete mit einem futuristischen CD-ROM-Track auf, bei dem man ein urbanes Labyrinth nach Gasmasken absuchen musste.
Während der Produktion ihres ersten Studioalbums Fertigmensch (2003) stieg Simon überraschend aus und wurde durch Markus „Bony“ Hoff (hoher Kreischgesang) ersetzt; die gegrunzten Vocals übernahm wieder Christof. Die bei Bastardized Recordings veröffentlichte Platte ließ JaKa schlagartig in der Grindcore- und Metal-Szene bekannt werden und fuhr fast ausschließlich gute bis überragende Kritiken ein.
Um den Grunz-Gesang auch live umsetzen zu können, kam quasi parallel zur Veröffentlichung Andreas Paul (Rufname Paul) von Zeroed dazu, und am 25. Oktober 2003 war es dann schließlich soweit: zum ersten Live-Auftritt der Band beim ersten Neckbreaker-Festival im AZ Mülheim/Ruhr reisten Fans aus allen Teilen der Republik an und machten die Bühnentaufe von JaKa zu einem unvergleichlichen Erlebnis, zumal sämtliche Texte lauthals mitgesungen wurden.
2004 erschien der Nachfolger Hardcore aus der ersten Welt, zu dem auch eine Mini-Tour durch Deutschland absolviert wurde, bei der die Band u.a. mit Szenegrößen wie Nasum, God Dethroned und Suffocation zusammen spielten. Hier war dann auch erstmals der neue Gitarrist Robert Nowak (von Unchallenged Hate), der den aus Zeitgründen ausgestiegenen Daniel Schaffrath ersetzte, zu sehen und zu hören.
Am 16. April 2006 (Ostersonntag) feierte Sänger Paul, dem die kräfteraubenden Touren durch Deutschland zu anstrengend geworden sind, beim "R(H)EIN IN DIE FRESSE Festival VII" in Bad Godesberg seinen Ausstand, um sich fortan seiner beruflichen Karriere zu widmen. Mit Martin Freund wurde nur zwei Wochen später ein Nachfolger gefunden.
Musik
Musikalisch ist Japanische Kampfhörspiele außergewöhnlich. Dadurch, dass in den ersten Jahren immer zuerst das Schlagzeug entwickelt und danach die Gitarrenriffs darübergespielt wurden, sind die Lieder sehr rhythmusbetont. Sie zeichnen sich durch viele Breaks und Geschwindigkeitswechsel aus. Die Musik wird deshalb wie auch die Texte von der Band als Collage bezeichnet. Auffällig ist des Weiteren das abwechselnde Kreischen und Grunzen der beiden Sänger. Die Band bezeichnet ihren Stil als Grindpunk.
Texte
Die vom Schlagzeuger geschriebenen, deutschen Texte werden von vielen als poetisch bezeichnet und wirken oftmals wie eine Collage. Scheinen sie auf den ersten Blick hasserfüllt und misanthropisch zu sein, entpuppten sie sich bei genauerem Hinsehen meist als humorvoll und trotzdem sozialkritisch. Sie beziehen dabei aber durch ihren beschreibenden Charakter immer nur indirekt Stellung. Die Band nimmt sich von der Kritik selbst nicht aus.
Die Stücke auf dem im November 2005 erschienenen Coveralbum Deutschland von vorne hat sich die Band vor allem wegen der Texte ausgesucht. Zu hören sind Coverversionen von so unterschiedlichen Bands wie Die Goldenen Zitronen, Fasaga, Extrabreit, Funny van Dannen, EA80, Tocotronic, Eisenvater und Trio.
Der Name
Der außergewöhnliche Name wurde von Uwe Engelbracht, einem Freund des Schlagzeugers, erfunden. Uwe soll oft mit sinnlosen Wortkombinationen um sich schmeißen und schrieb Christof in einem Brief, daß japanische Kassettenrekorderhersteller ihre Geräte so manipulieren würden, daß sie seine „???“-Kassetten fressen, um so im Gegenzug ihre „Japanischen Kampfhörspiele“ besser in den Markt pressen zu können [1]. Dem Namen haben JaKa wahrscheinlich viel zu verdanken, da er durch seine Außergewöhnlichkeit nicht unerheblich zur Steigerung des Bekanntheitsgrades (vor allem im Internet) beigetragen haben könnte.
Diskographie
- Sektion Jaka, 1998
- Le menu de l'autopsie des gagnants du grind prix, 1999
- Gott ist satt, 1999
- oslo, 2000
- Transportbox für Menschen, 2000
- Nostradamus in Echtzeit, 2001
- Brandsatzliebe, seit 2001 online stets erweiterte Sammlung von Coverversionen
- Japanische Kampfhörspiele, 2001 (Compilation, Blutwurscht Produktion)
- Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch, 2002 (Blutwurscht Produktion)
- Fertigmensch, 2003 (Bastardized Recordings)
- Hardcore aus der ersten Welt, 2004 (Bastardized Recordings)
- Split mit Das Krill, 2005 (Silentstagnation Records)
- Deutschland von vorne, Coveralbum, 2005 (Bastardized Recordings)
- Heirat aus Hass, Scheidung aus Spaß, Split mit Poostew, 2006 (Silentstagnation Records)
- Split mit Bathtub Shitters, 2006 (Relapse)