Aspergillus fumigatus

Art der Gattung Gießkannenschimmel (Aspergillus)
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Aspergillus fumigatus ist ein Schimmelpilz der Gattung Aspergillus. Der Name stammt von lat. fumus, der Rauch und entstammt der rauchgrünen Farbe des Pilzes, die von einem Pigment in den Sporen verursacht wird.

Aspergillus fumigatus
Aspergillus fumigatus Konidiospor
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Schlauchpilze (Ascomycota)
Vorlage:Classis: Echte Schlauchpilze (Ascomycetes)
Vorlage:Subclassis: Eurotiomycetidae
Vorlage:Ordo: Eurotiales
Vorlage:Familia: Trichocomaceae
Vorlage:Genus: Gießkannenschimmel (Aspergillus)
Vorlage:Species: Aspergillus fumigatus
Wissenschaftlicher Name
Aspergillus fumigatus
Fresen., 1863

Lebenszyklus

Das Leben eines Aspergillus beginnt als Exosporen oder Conidien, diese Sporen sind sehr klein und haben einen Durchmesser von ca. 3 µm.

Im zweiten Schritt keimt die Spore und bildet zunächst eine einzelne Hyphe aus.

Im nächsten Schritt verzweigt sich die Hyphe immer weiter zu einer Masse von Hyphen, dem Mycel.

Dann bildet das Mycel eine Conidiophore aus, eine Gießkannenförmige Zelle an der die Exosporen reifen und dann abgeschnürt werden.

Es ist kein sexuelles Vermehrungsstadium von Aspergillus fumigatus bekannt, die Fähigkeit der sexuellen Fortpflanzung ging während der Evolution verloren. Aspergillus gehört damit zur Klasse der Deuteromyceten. Die Conidien enthalten einen einzelnen haploiden Zellkern. Das macht den Pilz leicht zu klonen und es einfach Mutanten herzustellen.

Verbreitung

Aspergillus fumigatus gehört zu den verbreitetsten Spezies auf der Erde überhaupt, der Pilz findet sich von der Antarktis bis zur Sahara praktisch überall. Im Durchschnitt atmet ein Mensch jeden Tag ca. 100 Sporen ein.

Aspergillus fumigatus ist ein sogenannter saprophytischer Pilz, der mit seinem versatilen Metabolismus eine Vielzahl von Stoffen zersetzt. Aspergillus fumigatus ist sogar in der Lage auf Glas zu wachsen. Zudem ist die Art sehr thermotolerant und kann bei Temperaturen zwischen 12–56 °C leben.

Pathophysiologie

Aspergillus fumigatus gehört zu den humanpathogenen Pilzen. Nur sehr wenige Pilzarten sind für den Menschen gefährlich; von bislang 150.000 benannten Pilzarten (die Gesamtzahl aller Fungiarten wird auf ca. 1,2 Millionen geschätzt) sind bislang nur ca. 150-250 humanpathogene Arten bekannt. Die bekanntesten Arten sind:

Aspergillus fumigatus kann drei verschiedene Gruppen von Krankheiten auslösen:

  1. Allergien:
  2. Infektionen bei Menschen ohne Immunsupression:
    • Vor allem Menschen mit Lungenkavernen aus vorhergegangenen Erkrankungen, aber auch gesunde Patienten können an einem Aspergillom erkranken, einem Pilzball, der sich in der Lunge einnistet.
  3. Infektionen bei immunsupprimierten Patienten:
    • Bei immunsupprimierten Patenten kann es zur invasiven Aspergillose kommen. Die invasive Aspergillose ist eine häufige Sekundärinfektion bei AIDS Patienten mit einer sehr hohen Mortalität zwischen 50% und 95%. Hierbei wachsen die Hyphen aus der Lunge in das Blut und werden so hämatogen gestreut, wo sich Metastasen im ganzen Körer entwickeln.
  • hki-jena.de Artikel über die Pathophysiologie von Aspergillus fumigatus