Hof (Saale)

kreisfreie Stadt in Bayern, Deutschland
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Hof hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 58,02 km²
Einwohner: 50.150 (1. Januar 2006)
Bevölkerungsdichte: 852 Einwohner je km²
Höhe: 470 - 600 m ü. NN
Postleitzahlen: 95001 - 95032 (alt 8670)
Vorwahl: 09281
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: HO
Gemeindeschlüssel: 09 4 64 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Klosterstr. 1
95028 Hof
Offizielle Website: Stadt Hof
Agentur für Arbeit Hof: 09281 785-510
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Harald Fichtner (CSU)

Hof ist eine kreisfreie Stadt im Nordosten des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken. Sie liegt an der sächsischen Saale zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit gleichem Namen wird die Stadt meist Hof an der Saale oder Hof in Bayern genannt. Die Stadt gehört zum Netz der Metropolregion Nürnberg.

Geografie

Stadtgliederung

Die Stadt Hof besteht insbesondere aus den Stadtteilen

  • Altstadt
  • Bahnhofsviertel
  • Haidt
  • Hofeck
  • Eppenreuth
  • Fabrikvorstadt
  • Krötenbruck
  • Leimitz
  • Moschendorf
  • Münster
  • Neuhof
  • Neustadt
  • Jägersruh
  • Gärtla
  • Osseck
  • Unterkotzau
  • Vogelherd
  • Vorstadt
  • Wölbattendorf

Umgebung

Bei Hof berühren sich Frankenwald, Fichtelgebirge und Vogtland. Betrachtet man die großen Mittelgebirgszüge so sind das die Ausläufer des Thüringer Waldes, des Bayerischen oder Böhmer Waldes und des Erzgebirges.

Geschichte

 
Lorenzkirche - älteste Kirche in Hof

Hof entstand etwa um 1080 als Bauernsiedlung Rekkenze. Der Name ist abgeleitet vom Flüsschen Regnitz. An dessen Mündung in die sächsische Saale standen die ersten Häuser. Die Siedlung ist 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Inzwischen erstreckt sie sich auch auf den angrenzenden Hügel - die sogenannte „Altstadt“. In der Urkunde genannt ist auch die Lorenzkirche, die älteste Kirche und Keimzelle von Hof. Um 1230 wurde nördlich davon eine neue mit Mauer und Toren befestigte Stadt angelegt - die sogenannte „Neustadt“. Sie wurde zunächst (Stadt am) Regnitzhof oder Hof Regnitz, später (Stadt) am Hof bzw. (Stadt) zum Hof und schließlich nur noch Hof genannt. In Hof wird also die mittelalterliche Stadt mit Mauer und Toren „Neustadt“ genannt, während die ältere Ansiedlung vor den Toren die Altstadt ist. Die große Straße durch die „Neustadt“ heißt heute Ludwigstraße. 1373 ging Hof aus dem Besitz der Vögte von Weida an die Burggrafen von Nürnberg über. Schließlich wurde die Stadt als Landeshauptmannschaft Hof Teil der Markgraftschaft Brandenburg-Kulmbach bzw. -Bayreuth.

Das Hofer Gymnasium wird 1546 durch Markgraf Albrecht den Jüngeren von Brandenburg-Kulmbach gegründet. Das Gymnasium heißt heute Jean-Paul-Gymnasium und ist eines der ältesten Gymnasien in Oberfranken.

1792 kam Hof zu Preußen. 1806 wurde Hof von französischen Truppen besetzt und ging 1810 an Bayern über. 1823 wurde der Großteil der „Neustadt“ bei einem verheerenden Brand zerstört. Ende des 19. Jahrhundert wurde die Altstadt weitgehend neu bebaut, so daß sie heute neuer wirkt als die „Neustadt“.

Schon 1848 wurde Hof an die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Sächsisch-Bayrische Eisenbahn angebunden. Der erste Hofer Bahnhof - ein Kopfbahnhof - lag nahe an der Stadt an der Stelle der heutigen Stadtpost. 1880 wurde weit vor den Toren der Stadt der neue Hofer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof errichtet. Von 1901 bis zum Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts fuhr eine Straßenbahnlinie zwischen Stadt und Hauptbahnhof. Die Straßenbahn wurde später durch Stadtbusse ersetzt. Als Grenzbahnhöfe zwischen Bayern und Sachsen waren die Hofer Bahnhöfe jeweils entsprechend aufwändig angelegt.

1945 wurde Hof von einem Luftangriff heimgesucht, der auch Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Durch die deutsche Teilung nach dem Krieg geriet die Stadt in eine extreme Randlage (Zonenrandgebiet). Die guten Verbindungen nach Norden und Osten, nach Thüringen, Sachsen und Böhmen wurden unterbrochen. Im Stadtteil Moschendorf wurde zum Kriegsende ein Flüchtlingslager eingerichtet. Die Bevölkerung wuchs aufgrund des Zuzuges von Heimatvertriebenen stark an. In Hof und Umgebung entstanden viele neue Wohnungen.

Nach Grenzöffung 1989 und Deutscher Wiedervereinigung 1990 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgebaut werden - wenn auch oft in veränderter Form.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1818: 4.667
1840: 7.985
1880: 21.000
1900: 32.781
1920: 40.785
Jahr Einwohner
1939: 44.878
1945: 55.405
1950: 61.033
1955: 58.005
1960: 57.414
Jahr Einwohner
1965: 55.810
1970: 54.424
1975: 54.644
1980: 53.180
1985: 51.275
Jahr Einwohner
1990: 53.095
1995: 52.531
2003: 49.804
2004: 49.424
2006: 50.150

Politik

Erste Bürgermeister und Oberbürgermeister

 
Hofer Rathaus an der Ludwigstraße

(seit Einführung der bayerischen Gemeindeordnung 1818)

1818-1846 Georg Friedrich Samuel von Oerthel
1847 Johann Adam Laubmann
1848-1849 Christoph Theodor Schroen
1849-1857 Moritz Ernst Freiherr von Waldenfels
1857-1882 Hermann von Münch
1883-1903 Carl von Mann
1904-1916 Paul Bräuninger
1916-1919 Heinrich Neupert
1919-1933 Dr. Karl Buhl
1933-1941 Dr. Richard Wendler
1945-1946 Dr. Oskar Weinauer
1946-1948 Hans Bechert
1948-1949 Dr. Kurt Schröter
1950-1970 Hans Högn (SPD)
1970-1988 Dr. Hans Heun (CSU)
1988-2006 Dieter Döhla (SPD)
2006- Dr. Harald Fichtner (CSU)

Städtepartnerschaften

Die Stadt Hof unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Orten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Hof ist ein Zentrum des Bierbrauens. In der Stadt gab es bis zu 12 eigenständige Brauereien (vgl. Regionale Spezialitäten).

Ein wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit dem benachbarten Landkreisen Hof, Kulmbach und Bayreuth zählt der Wirtschaftsraum zu den drei wichtigsten Textilstandorten in Deutschland. Ein wichtiger Vertreter ist die Textilgruppe Hof AG.

Daneben gibt es Betriebe zur Herstellung von Kühlzellen (Viessmann Kältetechnik AG), Unterwasserpumpen, Klärwerksausrüstungen sowie von Stahl- und Leichtmetallbauteilen.

In Hof war die Zentrale der privaten Regionalbank SchmidtBank angesiedelt. Das vorhandene Know-How nutzen einige Spezialkreditinstitute und Dienstleister weiter. An der Fachhochschule Hof ist ein einschlägiger Schwerpunkt eingerichtet.

Seit der Wende 1990 verstärkte Ansiedlung von Logistikunternehmen. Zuletzt entstand der Automobilzuliefererpark "Pole Position" in Hof und Gattendorf, der momentan erweitert wird.

Wichtigste Arbeitgeber (gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) ist der Einzelhandel, gefolgt vom Gesundheitswesen, der Textilindustrie, der Logistiksparte und dem Kreditwesen (Quelle: www.bayreuth.ihk.de).

Verkehr

  • Die Stadt Hof ist über die drei Autobahnen A 9, A 93 und A 72 sowie über die Bundesstraßen B 2, B 15 und B 173 gut erreichbar.
  • Der Flughafen Hof-Plauen im Stadtteil Pirk, 5 km südwestlich von Hof, bietet eine schnelle Anbindung nach Frankfurt am Main.
  • Deutsche Bahn - Bahnhof Hof Hauptbahnhof
    • Hauptstrecken
      • München-Regensburg-Hof-Leipzig-Berlin
      • Würzburg-Bamberg-Hof-Chemnitz-Dresden
      • Nürnberg-Hof
    • Nebenstrecken
  • Innerhalb der Stadt gibt es über zehn Stadtbuslinien.

Bildungseinrichtungen

  • Freie Waldorfschule Hof
  • Johann-Georg-August-Wirth-Realschule
  • Wirtschaftsschule
  • Volkshochschule Stadt Hof
  • Volkshochschule Landkreis Hof
  • Musikschule Landkreis Hof
  • Musikschule der Hofer Symphoniker

Standort von Rundfunksendern

Von 1948 bis 1994 war Hof Standort eines Mittelwellensenders des RIAS, um die südlichen Teile der ehemaligen DDR besser mit dem Programm des RIAS zu versorgen. Als Sendeantenne dienten zwei 100 Meter hohe, gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten. Diese Sendemasten wurden im Oktober 1995 durch simultane Sprengung abgerissen. In Hof betreibt auch der Bayerische Rundfunk einen Mittelwellensender(dieser Sendemast steht in Hof - Hohensass). Bis 1999 wurde die Sendefrequenz 520 kHz genutzt. Diese Frequenz liegt nicht im offiziellen Mittelwellenband und somit konnte dieser nur 200 Watt starke Sender, der zusammen mit dem gleich starken Sender in Würzburg im Gleichwellenbetrieb betrieben wurde, gut für Ausbreitungstests im Mittelwellenbereich genutzt werden. Da aber viele moderne Radios die Frequenz des Hofer Senders nicht mehr empfangen konnten, erfolgte 1999 eine Frequenzänderung auf 729 kHz. Im Zuge dieser Frequenzumstellung wurde auch ein neuer Sendemast errichtet. Er ist eine 74 Meter hohe geerdete, oben gespeiste Stahlfachwerkkonstruktion, wie die Sendemasten der Langwellensender in Aholming und Donebach. Derzeit findet man unter dem Dach des "Funkhaus Hof" die Radiosender "Euroherz" (88,0 MHz) und "Radio Galaxy" (94,0 MHz). Außerdem sendet als unabhängiges Lokalradio von 12.00 bis 18.00 Uhr "extra-radio" (88,0 MHz).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Fernwehpark

Park & See

Bühne und Musik

Museen, Archive, Bibliotheken

  • Museum Bayerisches Vogtland
  • Brauereimuseum
  • Teddy-Museum Hof Sammlung Bredow aus Berlin
  • Museum für Streichholzmodelle
  • Stadtarchiv
  • Stadtbücherei
  • Fachhochschulbibliothek

Architektur & Bauwerke

 
Theater Hof
  • Bismarckturm, das Bismarck-Denkmal in Hof
  • Einsteighalle des alten Bahnhofs
  • Fachhochschulen
  • Freiheitshalle
  • Hauptbahnhof
  • Hospitalkirche
  • Lorenzkirche
  • Marienkirche
  • Michaeliskirche
  • Rathaus
  • Theater
  • Wartturm


Kulinarisches aus Hof

Besonders hervorzuheben sind die Wurstspezialitäten aus Hof:

Die Hofer Brodwärschd sind feiner und vor allem viel magerer als ihre direkten Nachbarn (Thüringer, Coburger und fränkische). Da sich die regionalen Verordnungen an den Coburger und Bamberger Bratwürsten orientieren, wurden kürzlich einige Hofer Metzger abgemahnt, weil ihre Bratwürste laut Bestimmung zu mager sind. Als Wahrzeichen der Stadt gilt der sogenannte Hofer „Wärschtlamo“ (= Hofer Würstchenmann), der traditionell in der Hofer Altstadt steht und aus einem typischen Kessel seine Ware verkauft. Neben „Bauern“ (Bauernwürstchen), „Knackern“ (Knackwürsten) und Weißwürsten gibt es beim „Wärschtlamo“ die berühmten „Wienerla“ (Wiener Würstchen). Wer einmal nach Hof kommt, beispielsweise zu den Hofer Filmtagen, sollte nicht versäumen, ein paar heiße „Wienerla mit Senft“ (Wiener Würstchen mit Senf) zu probieren. Ehemalige Einwohner von Hof trauern weniger der Stadt, aber um so mehr den Wurst- und Bierspezialitäten hinterher. Neben der Bratwurst ist auch die Hofer Rindfleischwurst und der echte fränkische Leberkäse zu empfehlen.

Hof ist in der weiteren Umgebung für gutes Bier (z. B. Bürgerbräu, Falter, Meinel-Bräu, Scherdel, Zeltbräu) bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Hof zwölf Brauereien: "Bavaria" (Laubmann), "Bürgerbräu" (Ried), "Deininger-Kronenbräu" (A.G.), "Löwenbräu" (A.G.), Gg. Meinel, Karl Militzer, Joh. Richter, B. Scherdel, Schmidt's Erben, Karl Schuster (Weizenbier), Gg. Weidner und Karl Zelt.

Typische Gerichte in Hof sind weiterhin die Schnitz, ein Eintopf, der mit dem Pichelsteiner Eintopf zu vergleichen ist. Der Name „Schnitz“ kommt daher, dass alle Zutaten geschnitten werden. Ein Pilzgericht trägt den Namen Schwammaschnitz, ebenfalls ein Eintopf mit traditionell selbstgesuchten Schwamma (Pilzen, in Oberbayern Schwammerl, im sächsischen Vogtland und Erzgebirge Schwämmeln genannt). Der typische Ur-Hofer geht alleine oder mit seiner Frau „in die Schwamma“, bevor diese zu Hause geputzt und gekocht werden. Somit ist für die Zubereitung dieses delikaten Gerichts der komplette Vormittag notwendig.

Sport in Hof

Der bekannteste Sportverein in Hof ist die SpVgg Bayern Hof. Der Verein entstand am 1. Juli 2005 durch Fusion von FC Bayern Hof 1910 und SpVgg Hof 1893. Hauptsportart ist Fußball, daneben gibt es eine Box- und eine Sängerabteilung (vom FC Bayern), sowie Abteilungen für Leichtathletik und Damengymnastik (von der SpVgg). Der Verein trägt seine Heimspiele der Bayernliga im städtischen Stadion Grüne Au aus, ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, welches am Ostrand Hofs im Viertel Fabrikvorstadt liegt. Das Fassungsvermögen beträgt 20.000 Zuschauer.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Internationale Hofer Filmtage

1967 organisierten der Student Heinz Badewitz mit seinen damaligen Bandkollegen (New Jazz Group) Werner Weinelt, Uwe Brander einen Zweieinhalb-Stunden-Kinoabend mit eigenen Filmen in Hof. Diesen nannten sie das „1. Hofer Kurzfilmfestival“. Die Idee entstand nach enttäuschenden Erfahrungen bei den "Oberhausener Kurzfilmtagen" und weil in ihrer Studienstadt München die Bedingungen schwierig und die Mieten zu hoch waren. Dies war die Geburtsstunde der Internationalen Hofer Filmtage. Unter der Leitung von Heinz Badewitz entwickelte sich das Festival stetig weiter. Das Festival geht nun über drei Jahrzehnte und hat sich zu einem renommierten deutschen Filmfestival entwickelt, bei dem die Nachwuchsregisseure ihre Debütfilme zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen. Die Hofer Filmfesttage verleihen diverse Preise (Filmpreis der Stadt Hof, Eastman Förderpreis, Preis für das beste Szenenbild, Preis für die visuelle Filmkritik) und zum ersten Mal im Jahr 2005 wird der „Förderpreis Deutscher Film“ für herausragende künstlerische Leistungen verliehen.

  • Hofer Kinderfilmfest
  • Deutsche Filmwoche - SEHquenz
  • Schlappentag
  • Hofer Volksfest
  • Hofer Umwelttag

Persönlichkeiten

Commons: Hof – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien