Union islamischer Gerichte

politische und militärische Dachorganisation unabhängiger islamischer Gerichte in Somalia
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Die Union islamischer Gerichte (arabisch اتحاد المحاكم الإسلامية Ittihād al-mahākim al-islāmiyya, DMG Ittiḥād al-maḥākim al-islāmiyya) ist eine islamistische Miliz in Somalia. Anführer ist Scheikh Sharif Sheikh Ahmed.

Angesichts des jahrzehntelangen Fehlens staatlicher Autorität, weitreichender Anarchie und des Verfalls von Recht und Gesetz schlossen sich islamische Geistliche und mit ihnen sympathisierende islamistische Warlords zu einer Union zusammen, die die Ordnung wiederzuherstellen versucht, in dem sie sich äußerst streng auf islamische Gesetze stützt, aber auch Selbsthilfegruppen zur Versorgung der kriegsmüden Bevölkerung organisiert.

Die Union islamischer Gerichte kämpft gegen die von den USA unterstützten Warlords der ARPCT. Eine Anfang Mai 2006 ausgehandelte Waffenruhe wurde zehn Tage später gebrochen, als Kämpfe in der Hauptstadt Mogadischu aufflammten, die angeblich zu 80 Prozent unter Kontrolle der Union stehen soll.

Am 5. Juni 2006 konnte die Union nach wochenlangen Kämpfen, die ca. 350 Todesopfer – zumeist Zivilisten – forderten, die vollständige Einnahme der Hauptstadt Mogadischu vermelden. Die ARPCT, die bis dahin Teile der Hauptstadt kontrolliert hatte, musste ihre Waffen und Fahrzeuge abgeben. Die Union islamischer Gerichte wird von den USA und den Warlords beschuldigt, mit al-Qaida zu kooperieren und al-Qaida-Aktivisten Unterschlupf in Somalia zu gewähren.