Benutzer:Van Flamm/Spielwiese 2

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Phosphor (chemisches Symbol P) ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 15 aus der Stickstoffgruppe. Es ist ein Nichtmetall und tritt in mehreren Modifikationen auf.

Phosphor ist eines der Grundelemente der Organischen Chemie und als Mineralstoff Baustein jedes lebenden Organismus, es ist also für Lebewesen essentiell.

Der Name Phosphor kommt aus dem griechischen: phos-phóros = lichttragend und weist auf die Eigenschaft des weißen Phsphors hin, an der Luft ein hellgrünes Licht zu erzeugen.


Eigenschaften
Silizium - Phosphor - Schwefel
N
P
As  
 
 
Periodensystem der Elemente, Phosphor hervorgehoben
Periodensystem
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlPhosphor, P, 15
Serie Nichtmetalle
Gruppe, Periode, Block15 (VA), 3 , p
Dichte, Mohshärte weißer P.:1823 kg/m3, __
Dichte, Mohshärte roter (violetter) P.:2340 kg/m3, __
Dichte, Mohshärte schwarzer P.:2670 kg/m3, __
Aussehen farblos/rot/silbrig weiß
Atomar
Atomgewicht 30.973761 amu
Atomradius (berechnet) 100 (98) pm
Kovalenter Radius 106 pm
van der Waals-Radius 180 pm
Elektronenkonfiguration [Ne]3s2 3p3
e- 's pro Energieniveau2, 8, 5
Oxidationszustände (Oxid) ±3, 5, 4 (leicht sauer)
Kristallstruktur monoklin
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest
Schmelzpunkt 317.3 K (44.2°C)
Siedepunkt 550 K (277°C)
Molares Volumen 17.02 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 12.129 kJ/mol
Schmelzwärme 0.657 kJ/mol
Dampfdruck 20.8 Pa bei 294 K
Schallgeschwindigkeit k.A.
Verschiedenes
Elektronegativität 2.19 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 769 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 1.0 10-9/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 0.235 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 1011.8 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1907 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2914.1 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 4963.6 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 6273.9 kJ/mol
Stabilste Isotope
IsotopNHlängste t1/2 ist 25.34 d (P-32)
31P100%P ist stabil mit 16 Neutronen
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Das Phosphoratom

Modifikationen

Datei:Phosphor Modifikationen.jpg

Phosphor tritt in vier allotropen Modifikationen auf. (weißer Phosphor, roter P., schwarzer P. und violetter P.). Jeder dieser vier Grundtypen bildet verschiedene Kristallstrukturen und hat damit unterschiedliche Reaktivität und Dichte.

Weißer Phosphor

Datei:Weißer Phosphor.gif

Bei -77°C geht die kubische Form (α-Form) in eine hexagonale Form (β-Form) über. In jeder Form (α. β, in Lösung) bildet der weiße Phosphor P4-Tetraeder mit einem Bindungswinkel von 60°. Verunreinigt wird der weiße Phosphor auch als gelber Phosphor bezeichnet

Eigenschaften

Weißer Phosphor ist die flüchtigste, und reaktivste Modifiaktion des Phosphors. Er besitzt eine Dichte von 1,82 g/cm³, eine Schmelzpunkt von 44,1°C, eine Siedepunkt von 280°C und ist durchscheinend und wachsartig. . Der kubische weiße Phosphor ist in Phosphortrichlorid und Kohlendisulfid CS2 sehr leicht löslich. 100g Kohlendisulfid lösen mehr als 1kg Phosphor. In Kohlenstofftetrachlorid, Benzol oder Ether ist Phosphor schwach löslich.


In fein verteiltem Zustand entzündet sich weißer Phosphor von selbst, ab etwa 50°C entzünden sich auch kompakte Stücke und verbrennen in der Luft zu Phosphor(V)-oxid.

 

 

An Luft kann weißer Phosphor ein hellgrünes Leuchten erzeugen. Dieses entsteht durch den im weißen Phosphor vorhandenen hohen Dampfdruck und somit in der Umgebung vorhandenes gasförmiges P4, das wiederum durch Gasphasenoxidation über P4O6 zu P4O10 entsteht (Chemolumineszenz). Meist in heftiger, exothermer Reaktion verbindet sich Phosphor mit Halogenen, Metallen oder Schwefel. Die hieraus entstehenden Verbindungen sind Phosphorsulfide, Phosphor(III)- oder Phosphor(V)-Verbindungen sowie Phosphiden. Unter Einwirkung von starken Laugen in heisser Umgebung disproportioniert Phosphor zu Phosphin und Hypophosphid. Allgemein wirkt weißer Phosphor stark reduzierend.


Schwarzer Phosphor

Datei:Schwarzer Phosphor 1.gif

Schwarzer Phosphor ist bei Zimmertemparatur stabilste Modifikation des Phosphors und existiert in einer amorphen und drei kristallinen Form. Das dem schwarzen Phosphor zugrundeliegende Kristallgitter besteht aus gewellten Doppelschichten, in dem die Phosphor Atome pyramidal mit drei weiteren in der Nachbarschaft befindlichen Phosphoratomen in einem Bindungswinkel von 100° verbunden sind.

Schwarzer Phosphor entsteht durch unter hohem Druck stehenden weißen oder roten Phosphors.



Eigenschaften

Schwarzer Phosphor ist aufgrund seiner polymeren Form unlöslich, fast unbrennbar, sehr reaktionsträge und besitzt eine Dichte von 2,69 g/cm³. In dieser Konfiguration besitzt Phosphor Halbleitereigenschaften. In feuchter Luft oxidiert schwarzer Phosphor etwas schneller als roter Phosphor, überzieht sich dabei aber mit einer farblosen, viskosen Flüssigkeitshaut aus Phosphorsäuren, so daß der weitere Sauerstoffzutritt verhindert, und eine Entzündung erschwert wird

Roter Phosphor

 
roter Phosphor

Eine Reihe amorpher und kristalliner Formen, mit Dichtevariationen zwischen 2,0 und 2,4 und Schmelzpunkten zwischen 585°C und 610°C werden unter der Bezeichnung roter Phosphor zusammengefasst. Gemeinhin ist roter Phosphor amorph, läßt sich aber durch Rekristallisation aus geschmolzenem Blei in den monoklinen Hittorfschen (violetten) Phosphor überführen, welcher eine dreidimensional vernetzte polymere Form bildet. Durch Kochen von weißem Phosphor in Phosphortribromid erhält man den scharlach roten Schneckschen Phosphor. Gewonnen wird roter Phosphor durch mehrstündiges Erhitzen von weißem Phosophor auf ca. 360°C.

Die Unterschiede zwischen den kristallinen Anteilen im roten Phosphor bedingen die verschiedenen Formen desselben. Einfluß haben hier die Korngröße, die Art des Gitters, Verunreinigungen und die verschiedenen Absättigungen der Randgruppen mit Halogenen, Sauerstoff und Hydroxylgruppen.


Eigenschaften

In üblichen Lösungsmitteln ist der rote Phosophor unlöslich. Seine Reaktivität liegt zwischen dem weißen und dem schwarzen Phosphor.

Roter Phosphor ist nicht selbstentzündend, neigt jedoch in Gegenwart starker Oxidationsmittel zu explosiven Reaktionen. Bezogen auf die Reaktivität gleicht der violette Phosphor eher dem schwarzen Phosphor, während sich der Schnecksche Phosphor sehr viel reaktionsfreudiger zeigt als "normaler" roter Phosphor.

Roter Phosphor kommt in Dichtevariationen zwischen 2,0 und 2,4 und Schmelzpunkten zwischen 585°C und 610°C vor.


Violetter/Hittorfscher Phosphor

Entsteht bei Erhitzung von Weißen Phosphor über 1-2 Wochen bei einer Temperatur von 550°C. Es handelt sich um ein Nichtleiterpolymer welches unlöslich in CS2 ist.

Datei:Violetter Phosphor.gif


Geschichte

Phosphor wurde 1669 von Hennig Brand, einem deutschen Apotheker und Alchemisten, entdeckt, als dieser Urin destillierte und der Rückstand glühte. Obwohl Phosphor zu dieser Zeit noch keine Verwendung, außer als Nachtlampe, fand wurde es mit Gold aufgewogen. Henning Brand wurde durch diesen Verkauf nicht reich und verkaufte das Herstellungsrezeptan einen Alchemisten, der hiermit ein Vermögen erwarb.

Gasförmige Modifikation

Datei:Phosphor gasförmig.jpg
Lewisschreibweise von gasförmigen Phosphor

Wird Phosphor zum sieden gebracht, entseht Phosphorgas, dieses kommt nur molekular(immer zwei Phosphoratome zusammen) vor, um einen energieärmeren Zustand zu erreichen, nach der Lewisschreibweise hat Phosphorgas die gleiche Valenzelektronenverteilng wie Stickstoff.


Isotope

Phosphor hat nur ein stabiles Isotop : 31P, dies ist das einzige in der Natur vorkommende Isotop des Phosphor. Phosphor hat mehrere weitere Isotope, die allerding alle radioaktiv sind. Das Phosporisotop 33P hat mit 25,3 Tagen den längsten Halbwertszeit.Das Phosphrisotop 32P, welches auch radioaktiv ist, wird in Medizin und Forschung als Tracer benutzt, um Stoffwechselprozesse zu beobachten.

Isotop Halbwertzeit Atomgewicht Radioaktiver Zerfall
28P 270.3ms 27.992 ε
29P 4.14s 28.981 ε
30P 2.49m 29.978 ε
31P stabil 30.973 /
32P 14.26d 31.973 β-
33P 25.34d 32.971 β-
34P 12.43s 33.973 β-
35P 47.3s 34.973 β-
36P 5.6s 35.978 β-


Vorkommen

In der Natur kommt Phosphor ausschießlich in gebundener Form, meist als Phosphate zu etwa 0,11% in der Erdkruste vor. Typisch vorkommende Mineralien sind etwa die Apatite Ca5(PO4)3(F,Cl,OH). Besonders der Fluorapatit und der mit CaCO3 durchsetzte Phosphorit stellen ökonomisch die wichtigsten Phosphate dar. Darüberhinaus finden sich weitere phosphorhaltige Mineralien, wie z.B.: Wavellit Al3(PO4)(F,OH) · 5H2O, der Vivianit Fe3(PO4)2 · 8H2O und der Türkis CuAl6[(PO4)(OH2)]4 · 4H2O.

Von den weltweit per anno geförderten ca. 100 Mio.t an Rohphosphat werden etwa 90% zu Herstellung von Phosphordüngemitteln verwendet.


Gewinnung

In Elektroöfen werden Apatit oder Phosphorit bei ca. 1450 °C in Gegenwart von Kohle und Siliciumdioxid zu weißem Phosphor reduziert. Der entweichende, gasförmige Phosphor wird kondensiert und unter Wasser gesammelt.


 


Verwendung

Der größte Teil des hergestellten weißen Phosphors (80%) werden zu Phosphor(V)-Oxid verbrannt, welches als Ausgangsmaterial für die Phosphorsäure herstellung sowie für die Darstellung verschiedener Phosphate verwendet wird. Ein weiterer Teil wird zu Phosphortriclorid PCl3 und Phosphor(V)-sulfid P4S10 verarbeitet, die wiederum als Grundstoffe für die Herstellung von Flammschutzmitteln, Additiven, Weichmachern, und Pflanzenschutzmitteln dienen. Roter Phosphor findet Verwendung bei der Herstellung von Zündhölzern.


Biologische Bedeutung

Phosphroverbindungen sind für die Lebensfunktionen von allen Lebewesen essentiell. Anorganische Phosphorverbindungen sind Bestandteil der DNA- und RNA-Moleküle. Die Körperzellen benutzen anorganische Phosphorverbindungen um Zellenenergie über ATP zu transportieren.Hydroxyapatit(Ca5(PO4)3OH), welches einer der Hauptbestandteile der Gerüstsubstanz ist, die in Knochen und Zähnen vorkommt, ist eine weiter Phosphorverwendung.Phosphor ist ebenfalls ein wichtiger Baustein für das Protoplasma.

Reaktionen

Analytik

Der quantitative und qualitative Bestimmung von Phosphor erfolgt über das Orthophosphat, welches durch die Reaktion mit Ammoniummolybdat nachgewiesen wird. Gebundenes Phosphat wird hierzu ggf. durch oxidierenden Aufschluß in das Orthophosphat überführt. Die nachfolgend dargestellte Reaktion eignet sich auch für die gravimetrische Bestimmung des Phosphors.

 

 

Alternativ kann man Phosphor auch mit Magnesiumionen in ammoniakalischer Lösung als Magnesiumammoniumphosphat, oder im stark sauren Millieu mit Zirconylchlorid als Zirconiumphosphat qualitativ nachweisen. Volumetrische Phosphatbestimmungen werden durch Fällung mit La3+ oder mit Bi3+-Maßlösungen und anschließender Rücktitration mit EDTA durchgeführt.

Historisch ist die Mitscherlich Probe zum Nachweis von weißem Phosphor interessant, die allem voran bei vermuteten Phosphorvergiftungen eingesetzt wurde. Hierbei wird der Mageninhalt mit Wasser erhitzt, wobei der weiße Phosphor, der mit dem Wasserdampf flüchtig ist anschließend kondensiert und bei Berührung mit Luftsauerstoff durch ein Leuchten (Chemolumineszenz) in Erscheinung tritt.

Bei Strukturuntersuchungen von Verbindungen in denen Phosphor enthalten ist eignet sich die 31P-Kernresonanzspektroskopie.


Gefahren

Verbindungen

Allgemein:

In der organischen Chemie:


Siehe auch

[1] [2] [3]


Literatur